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10 Tore in 2 Spielen | Wo steht Italien unter Gattuso?

10 Tore in 2 Spielen | Wo steht Italien unter Gattuso?

Der neue italienische Nationaltrainer Gennaro Gattuso holte die benötigten sechs Punkte aus den Spielen gegen Estland und Israel. Wir analysieren die zwei Siege, die unterschiedlicher kaum hätten sein können.

Zehn Tore in zwei Spielen hätten die Sache eigentlich einfach machen müssen. Stattdessen riskierten die Männer von Rino Gattuso in einer der verrücktesten Partie, die die Azzurri je gespielt haben, gegen eine unangenehme israelische Mannschaft in Ungarn zwei Punkte zu verlieren. Was haben wir in den letzten WM-Qualifikationsspielen über die neue Ära Italiens unter Gennaro Gattuso gelernt?

Gattuso-Mentalität ist übergegangen

Es überrascht niemanden, dass der neue Mann während seiner ersten Spiele als Trainer eine intensive Figur war, als er von der Bank aus Anweisungen auf das Spielfeld brüllte. Er hörte nie auf, seine Truppen zu ermutigen, nach vorne zu gehen, selbst als sie Estland deutlich überlegen waren.

Während seines zweiten Spiels sah er aus, als würde er jeden Moment ohnmächtig werden. Euphorie nach den Toren seiner Mannschaft und Ohnmacht nach dem dritten und vierten Gegentor der Israelis. Verzweiflung und Ratlosigkeit über die eklatante Defensive seiner Squadra waren Gattuso ins Gesicht geschrieben. Diesen Gesichtsausdruck sah man wirklich selten bei der Milan-Legende.

Dennoch war sein gesamter Trainerstab und er, im Gegensatz zu Luciano Spalletti extrem emotional und engagiert an der Seitenlinie, als gehe es um das WM-Finale. Genau dieses „Nicht-Aufgeben“ und „Weitermachen“ ging auf seine Mannschaft über. Man kann den Italienern viel vorwerfen, aber nicht, dass sie nicht kämpfen unter ihrem neuen Mentor. Die Gattuso-Mentalität scheint in die Mannschaft übergegangen zu sein.

Tödliches Sturmduo

Jahrelang haben wir uns gefragt, ob die Azzurri zwei Stürmer gleichzeitig aufstellen können, und die Antwort lautet eindeutig - Ja – vor allem, wenn sie in der Form von Mateo Retegui und Moise Kean sind. Sie sahen nicht nur einzeln gut aus, sondern ihr Zusammenspiel und ihr Verständnis wirkten, als würden sie schon seit Jahren zusammen spielen.

Jetzt steht Gattuso vor der schwierigen Aufgabe, einen Weg zu finden, das Beste aus beiden herauszuholen und gleichzeitig das taktische Gleichgewicht zum Rest der Mannschaft außerhalb des Angriffsdrittels aufrechtzuerhalten. Denn da offenbarte der vierfache Weltmeister noch große Defizite.

Verzweifelte Verteidigung

Nachdem Italien sich Zeit genommen hatte, um Estland zu knacken, fiel es gegen einen stärkeren Gegner wieder in seine alten Unsicherheiten in der Abwehr zurück. Gigio Donnarumma wirkte unsicher beim Spielaufbau aus der Abwehr heraus, es gab schlampige Rückpässe (Barella) und jedes Mal, wenn der Gegner angriff, lag ein Gegentor in der Luft.

Zwei Eigentore sprachen Bände über eine Mannschaft, die immer noch darum kämpft, eine solide Basis für das Mittelfeld und den Angriff zu schaffen. Die besten Stürmer der Welt werden sich die Hände reiben, wenn sie die Chance bekommen, gegen sie anzutreten. Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft scheint fast sinnlos, wenn sie keinen Weg finden, sich nicht mehr selbst in Schwierigkeiten zu bringen.

Weg vom 4-4-2?

Zugegebenermaßen muss Gattuso berücksichtigen, dass sowohl Bastoni, als auch Mancini bei ihren Vereinen in einer Dreierkette verteidigen und sie im 4-4-2 mit ihren defensiven Aufgaben schlichtweg überfordert waren, gewiss auch, weil es für sie eine zu große Umstellung darstellte. Der neue italienische Nationaltrainer sollte daher nicht nur im Sturm schauen, wie die Mannschaft am besten abliefert.

Daher wäre es am besten in der Abwehr auf eine Dreierkette umzustellen, und auf ein 3-4-1-2 oder 3-5-2 zu setzen, was mehr zum Naturell der Mannschaft passen würde. Inter stellt die meisten italienischen Nationalspieler, und diese fühlen sich in diesem System am wohlsten. Ja das hatten wir doch schon unter Spalletti!? Ja hatten wir, Gattuso kann diese Grundformation jedoch mit einer anderen Spielidee umsetzen

Erschöpfte Spieler?

Nach der Teilnahme an der Klub-Weltmeisterschaft war es kaum verwunderlich, dass einige der wichtigsten Spieler Italiens von Inter etwas außer Form zu sein schienen. Alessandro Bastoni, Nicolò Barella und Federico Di Marco sind normalerweise wichtige Stützen der Nationalmannschaft, aber keiner von ihnen zeigte in den beiden Spielen seine gewohnte Leistung.

Ein Eigentor von Bastoni, einige Fehlpässe und Frustrationen des Mittelfeldspielers sowie ungenaue Flanken des Außenverteidigers waren Anzeichen dafür, dass sie nicht in Topform waren. Die Azzurri hoffen, dass sie sich rechtzeitig für die nächste Spielrunde im Oktober erholen können, in der wieder nur Siege zählen. Gerade Norwegen beeindruckte mit einem 11:1-Sieg gegen Moldawien, und schließ damit sehr wahrscheinlich die Tür für die Italiener bei einem Sieg über Norwegen über ein besseres Torverhältnis den ersten Platz zu erklimmen.

Raspa ist bereit

Bei einer Weltmeisterschaft geht es um mehr als nur darum, eine gute Startelf zu finden, und der Spieler von Atlético Madrid hat zweimal gezeigt, dass er von der Bank aus einen großen Einfluss haben kann. Manche Spieler scheinen sich leichter als andere im azurblauen Trikot ihres Landes einzufügen, und Jack Raspadori ist definitiv einer dieser Stars, der unter Gattuso als tödlicher Joker überzeugt.

Als vielseitige und wertvolle Option gegen schwer zu knackende Gegner oder um anderen Stürmern eine Pause zu gönnen, bestätigte er, dass diese Mannschaft auch in der Tiefe über mehr Qualität im Angriff verfügt, als die Tifosi bisher annahmen.

Wenn die Italiener allerdings zur WM 2026 möchten, dann muss Gattuso sich unbedingt etwas für die Defensive einfallen lassen, denn sonst könnte es gegen Norwegen eine bitterböse Pleite geben, oder man verpasst wieder komplett die WM. Für eine Nation, die einst für ihre felsenfeste Abwehr bekannt war, sind dies derzeit beängstigende Zeiten…

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