Mit seinen erst 18 Jahren hat sich Parmas Verteidiger Giovanni Leoni als eine der Offenbarungen der Liga hervor getan. Gegen Juventus Turin setzte er zwei internationale Stürmer außer Gefecht und bestätigte damit seinen Wert, so dass er auch für die A-Nationalmannschaft ein Thema geworden ist. Wir erklären euch, warum der Youngster von der halben Serie A gejagt wird.
Giovanni Leoni, der 2006 geborene Innenverteidiger von Parma, war der absolute Leistungsträger beim Sieg der Emilianer über Juventus Turin. Er neutralisierte zwei Stürmer vom Kaliber eines Dusan Vlahovic und eines Randal Kolo Muani vollständig und zeigte auch im Spielaufbau hervorragende Fähigkeiten, was ihm den Titel MVP des Spiels einbrachte.
Es war eine Leistung, die die Aufmerksamkeit der Scouts auf sich zog und einen der vielversprechendsten Talente der Serie A ins Rampenlicht rückte. Die Gazetten bezeichneten den 1,96 Meter großen Innenverteidiger als „Monster“ und zahlreiche Topklubs wie Inter, Juventus, Napoli und Milan sollen extrem heiß auf das italienische Abwehrtalent sein, welcher jetzt schon seinen Marktwert auf 18 Millionen Euro raufschrauben konnte.
Leoni beherrschte die Defensive mit Selbstvertrauen und Körpereinsatz und ließ den Angriff der alten Dame immer wieder ins Leere laufen: Vlahovic wurde zur Halbzeit ausgewechselt (wegen muskulärer Beschwerden im rechten Oberschenkel), während Kolo Muani eine ebenso anonyme zweite Halbzeit erlebte. Torhüter Suzuki beendete das Spiel ohne nennenswerte Einsätze und bestätigte damit die perfekte Defensivleistung der von Leoni angeführten Hintermannschaft.
Juventus dikonfirmasi tertarik dengan Geovanni Leoni (Parma).
— Juve Garis Garis (@Juve_info01) June 4, 2025
~ @DiMarzio
Bek yang masih berusia 18 tahun tersebut tampil 17 kali di gelaran Serie A musim lalu dengan sumbangan 1 gol.
Dengan tinggi 193 cm, dia siap jadi benteng tangguh di lini belakang Bianconeri.#Juventus… pic.twitter.com/w3Awd7wgxH
Das 18-jährige "Monster"
Leoni wurde in Rom geboren und ist im vergangenen Dezember erst 18 Jahre alt geworden. Er wuchs in der Jugendakademie von Padua auf und gab sein Profidebüt bei Sampdoria in der Serie B, bevor er im Sommer nach Parma wechselte. Sein Debüt in der Serie A gab er im November 2024, sein erstes Tor in der höchsten italienischen Spielklasse erzielte er im Februar 2025 gegen Cagliari.
Bis heute hat Leoni 13 Ligaspiele absolviert und sich in den letzten Wochen der Saison zu einer festen Größe in der Ex-Mannschaft von Cristian Chivu entwickelt. Seine Leistung ist auch bei seinen Teamkollegen nicht unbemerkt geblieben. Vor den DAZN-Mikrofonen beschrieb ihn Bonny mit eindeutigen Worten:
"Er ist ein Monster. Er wird es sehr weit bringen". Chivu selbst, ein erfahrener ehemaliger Verteidiger, lobte den Youngster: "Er hat ein tolles Spiel gemacht. Er sieht nicht so jung aus, aber er ist erst am Anfang seiner Entwicklung. Er muss bescheiden bleiben und weiter hart arbeiten. Er hat die Komplimente und die MVP-Auszeichnung verdient, aber ich muss der Trainer sein und werde ihn auch auf die Fehler hinweisen, die er gemacht hat."
Auch für die italienische Nationalmannschaft ist Leonis Aufschwung eine ermutigende Nachricht. Der Verteidiger, der bisher in der U-18- und U-19-Auswahl eingesetzt wurde, soll demnächst in die U-21 von Carmine Nunziata berufen werden. Und es ist nicht auszuschließen, dass Gennaro Gattuso ihn bald auch in Coverciano beobachten wird, um sein Potenzial im Kreise der A-Nationalmannschaft zu sichten.
Stärken und Spielerprofil
Leoni wird häufig mit dem Spielerprofil von Mats Hummels verglichen, da er ähnlich wie der ehemalige deutsche Nationalspieler ein extrem gutes Stellungsspiel und eine hervorragende Antizipationsgabe besitzt. Parmas Rookie liest das Spiel des Gegners ungewöhnlich schnell und erstickt damit eine Vielzahl von Angriffen im Keim. Im Vergleich mit Topverteidiger Alessandro Bastoni (0,82) fing Leoni 1,12 Bälle pro 90 Minuten ab und verhinderte fast 3 Mal so viele Tore pro Spiel wie Inters Abwehrspieler.
Bei einem Gardemaß von 196 cm ist es wenig verwunderlich, dass er sowohl physisch als auch in der Luft das von Bonny beschriebene "Monster" ist. Von einem langen Ball auf Leonis direkten Gegenspieler sollte daher eher abgesehen werden, da dieser genauso verloren ist wie ein Pinguin in der Wüste Gobi. Per Kopf konnte Leoni letzte Saison beispielsweise den Scudettogewinner Alessandro Buongiorno (1,96) mit einem Wert von 2,09 pro Spiel schlagen.
Doch auch auf dem Boden ist der junge Römer zweikampfstark was 60,6 Prozent gewonnene Bodenduelle unterstreichen. Sicherlich nicht der Spitzenwert der Liga, da Buongiorno (64%) oder Francesco Acerbi (67%) da beispielsweise besser waren, aber für einen Teenager in seiner ersten Saison sind das herausragende Zahlen, die auf ein unglaubliches Potenzial hindeuten!
🚨OFFICIAL - 2 Italian Internationals were nominated in the top 100 list for the 2025 Golden Boy award🏆💎
— AzzurriXtra🇮🇹 (@XtraAzzurri) June 3, 2025
BOTH Central Defenders:
• Pietro Comuzzo (20) - Fiorentina
• Giovanni Leoni (18) - Parma pic.twitter.com/PHPATvPTzn
Herausragend, aber nicht fehlerfrei
Darüber hinaus ist Leoni auch unter Druck überraschend ruhig am Ball und spielt den Ball mit Übersicht aus der Gefahrenzone. Sein Aufbauspiel zeugt von Eleganz und Intelligenz, so dass es einfach Spaß macht ihm dabei zuzuschauen. Trotz dieses filigranen Erscheinens ist er umso kompromissloser im Zweikampf und kann blitzschnell aus Raumdeckung in die direkte Manndeckung umschalten, was viele Serie A-Stürmer schmerzhaft dieses Jahr erfahren durften.
Doch Parmas Talent schlägt manchmal über die Strenge, so dass er in seinen 17 Ligaeinsätzen schon drei gelbe Karten und eine Rote kassieren musste. Für diese geringe Anzahl an Spielen ist das natürlich etwas zu hoch. Darüber hinaus schafft er es noch nicht seine Qualität konstant abzurufen. Top-Partien wie gegen Cagliari, folgten dann schwache Partien wie gegen die Roma oder Empoli. Für das Alter, aber ebenfalls normal.
Zudem ist sein Tackling ausbaufähig, da es ihm hier oftmals am richtigen Timing fehlt und es zu selten anwendet. Trotz der Ruhe und Intelligenz in seinem Aufbauspiel, darf er gerne noch an seinem Passspiel feilen, da er hier vor allem bei langen Bällen selten einen Mitspieler findet und nur jeder dritte lange Ball ins Ziel findet.
Fazit:
Alles in allem ist das Interesse der Topklubs wie Inter, Juventus, Napoli und Milan in Giovanni Leoni mehr als gerechtfertigt. Der Rohdiamant aus Parma hat eine beeindruckende Debütsaison hinter sich und schwer Eindruck hinterlassen. Sollten sich die römischen Vereine noch in den Mercato einschalten, dann dürften sie aufgrund seiner Heimatverbundenheit gute Karten auf einen Transfer besitzen.
Da Inters neuer Trainer Chivu das Talent schon bei Parma gefördert hat, liegt es natürlich nahe, dass auch die Nerazzurri ein gutes Argument für eine Verpflichtung besitzen. Daher bleibt es abzuwarten, ob Parma seinen Youngster ziehen lässt, oder beide Parteien ein weiteres Jahr zusammenarbeiten werden. Leoni sollte auf jeden Fall einen Verein wählen der ihm genug Spielzeit bieten kann, damit er seine Entwicklung weiter vorantreiben kann.