Zehn Bundesligaspieltage sind bisher absolviert und die SpVgg Greuther Fürth ziert mit lediglich einem Punkt das Tabellenende. Der Punktgewinn stammt vom 2. Spieltag durch ein 1:1 gegen den Tabellenvorletzten Bielefeld. Seitdem setzte es acht Niederlagen am Stück. Damit ist noch nie ist ein Bundesligist so schlecht in eine Saison gestartet. Selbst Tasmania Berlin hatte nach zehn Spieltagen mehr Zähler auf dem Konto (4 nach der 3-Punkte-Regel).
Besserung scheint erst einmal nicht in Sicht und da stellt sich die Frage der Wettbewerbsfähigkeit. Liest man sich die Statistiken der Fürther durch, stellt man fest, dass nicht mangelnde Einsatzbereitschaft der Grund für das bisher schlechte Abschneiden ist. So liegt die Laufleistung des Aufsteigers zwei Kilometer über dem Bundesligaschnitt. Auch die Zweikampfquote von 48 Prozent ist recht ordentlich. Doch ein Wert fällt besonders auf. Fürth hat einen Torschnitt von 0,7. Dazu stellen die Franken statistisch die schlechteste Defensive der fünf europäischen Top-Ligen.
🇪🇺 TOP 5 LEAGUES
— FootBall⚽️InfoData 🌐 (@FInfodata) October 26, 2021
Worst Defense (goals per game)
2.67 🇩🇪 SpVgg Greuther Fürth 1903
2.56 🏴 Norwich City FC
2.44 🇮🇹 Spezia Calcio
2.36 🇫🇷 FC Metz
2.33 🇩🇪 Hertha BSC
2.33 🇮🇹 Genoa CFC
2.33 🇮🇹 US Salernitana 1919 pic.twitter.com/2tMZuUlkjd
In keinem Spiel konnte die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl mehr als einen Treffer erzielen. Dazu kommen individuelle Fehler mit der Erkenntnis, dass wohl einfach die Klasse fehlt, um in der Bundesliga zu bestehen. So beträgt der Marktwert des kompletten Kaders laut Transfermarkt.de lediglich 37,5 Millionen Euro. Kein Spieler hat dabei einen Marktwert über 4 Millionen Euro. Und so stellt sich die Frage, ob die Fürther weiterhin ein Spielball für die Konkurrenz sind.
Die Kluft zwischen der Bundesliga und der 2. Liga wächst
Dabei hat die Spielvereinigung in ihrer Bundesligapremierensaison 2012/13 schon ähnliche Erfahrungen gemacht. Unter dem Strich waren die Franken damals chancenlos und stiegen mit 21 Punkten direkt wieder ab. Eintracht Braunschweig, der SC Paderborn und Darmstadt 98 machten im letzten Jahrzehnt ähnliche Erfahrungen.
Die beiden Aufsteiger der Vorsaison, der VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld, tun sich in ihrem zweiten Bundesligajahr extrem schwer. Auch der VfL Bochum, mit den Fürthern in diesem Sommer aufgestiegen, muss wohl alles in die Waagschale werfen, um am Ende den Klassenerhalt zu schaffen.
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— SPVGG GREUTHER FÜRTH (@kleeblattfuerth) October 16, 2021
Union Berlin, Aufsteiger aus dem Jahr 2019, ist da die berühmte Ausnahme von der Regel, da in Köpenick, wie auch in Freiburg oder Mainz, gute Arbeit im Bereich der Führungsebene geleistet wird.
Bei der Spielvereinigung muss ein großer Wandel passieren, um nicht weiter chancenlos zu sein. Das könnten zum Beispiel Winterneuzugänge sein. Doch hier müssten schon vier oder fünf neue Spieler kommen, die das Ruder herumreißen können. In Fürth hat man gewusst, dass es eine ganz schwierige Spielzeit werden wird, doch dass es bisher so bescheiden läuft, hätte man sicherlich nicht gedacht. Dazu kommt die Tatsache, dass die Franken immer noch auf ihren ersten Bundesligaheimsieg warten. 21 Heimpartien hat die Spielvereinigung in Deutschlands Oberhaus ohne einen Dreier absolviert. Die nächste Gelegenheit, um im Sportpark Rohnhof einen Sieg einzufahren, bietet sich am kommenden Wochenende gegen Eintracht Frankfurt. Doch die Buchmacher sind skeptisch, dass die Fürther die Hessen schlagen werden. So beträgt die Siegquote für die Spielvereinigung bei Betano 3,55. Ein Sieg der Frankfurter brächte eine Quote von 1,98 ein.