Wenn man sich in dieser Saison Spiele von Manchester City ansieht, wirkt ein Akteur wie ein Fremdkörper. Einfach, weil es ungewohnt ist, dass der zweifache Welttorhüter Gianluigi Donnarumma jetzt im City-Trikot spielt. Der 26-Jährige gilt eigentlich momentan als der Beste seines Fachs und auch durch seine starken Leistungen kürte sich Paris St. Germain im Sommer zum Champions-League-Sieger. Doch warum hat PSG völlig ohne Not Gianluigi Donnarumma verkauft? (Bild: IMAGO / PsnewZ)
Die Antwort heißt Lucas Chevalier, der in der abgelaufenen Ligue-1-Saison zum besten Torhüter gewählt wurde. Ihn verpflichteten die Pariser im August kurz vor dem europäischen Supercup gegen die Spurs und setzten ihn dann auch gleich in dieser Partie ein.
Ein Affront für den Italiener, der sich tief gekränkt fühlte. Sein Berater sprach sogar von Mobbing und so suchte der Europameister von 2021 das Weite.
PSG-Trainer Luis Enrique wiederum erklärte, dass er einen anderen Spielertyp suche. Zudem soll es den Verantwortlichen des Katar-Klubs nicht gefallen haben, dass Gianluigi Donnarumma sehr hohe Gehaltsforderungen für seine Vertragsverlängerung hatte. Und so passt es auch in die neue PSG-Strategie, ohne teure und fordernde Weltstars Erfolg zu haben.
Aber Paris St. Germain hat eben auch einen adäquaten Ersatz gefunden.
Der kommende französische Nationaltorwart
Glaubt man zahlreichen französischen Experten, hat PSG völlig richtig gehandelt. So lobt etwa Ex-Nationalkeeper Benoit Costil den 23-Jährigen.
„Lucas hat alles: die Hände, die technischen Qualitäten, den Fuß."
Eurosport-Frankreich-Experte Julien Pereira stößt ins gleiche Horn.
„Der große Unterschied zu Donnarumma besteht darin, dass der PSG-Neuzugang sehr sicher und präzise mit dem Fuß am Ball ist. Kurzum: Lucas Chevalier ist die Zukunft.“
Die Grundvoraussetzung für einen guten Torhüter, außergewöhnliche Reflexe und eine sichere Strafraumbeherrschung, seien laut Julien Pereira „ohnehin gegeben“.
In den ersten sechs Saisonspielen überzeugte Lucas Chevalier schon mal, denn er spielte viermal zu Null. Darüber hinaus parierte der Keeper einen Elfmeter.
Zeigt der 1,89m große Torwart weiter konstante Leistungen, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis er den 30-jährigen Mike Maignan im Tor der französischen Auswahl beerbt.
Gianluigi Donnarumma hat derweil noch ein Jahrzehnt Profifußball vor sich, in dem er beweisen kann, dass er ein herausragender Torhüter ist. Dazu bietet ihm nun die englische Premier League die Bühne.