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Viktor Gyökeres (26) | Der nächste Brecher mit dem Babyface

Viktor Gyökeres (26) | Der nächste Brecher mit dem Babyface

Spätestens seit seinem Dreierpack gegen Pep Guardiolas Manchester City weiß die ganze Fußballwelt, dass man sich vor diesem Stürmer fürchten muss. Der maskierte, 1,89m große Schwede: Viktor Gyökeres. (Bild: IMAGO / Sports Press Photo)

Es läuft die 37. Spielminute im Estádio José Alvalade: Der 17-jährige Geovany Quenda bekommt den Ball halbhoch in der eigenen Hälfte auf dem rechten Flügel zugespielt, löst sich mit dem ersten Kontakt von Josko Gvardiol und zieht in die Mitte. Viktor Gyökeres, gedeckt vom 19-jährigen Jahmai Simpson-Pusey, der sein Startelfdebüt für die Citizens gibt, befindet sich zentral auf der Mittellinie und scheint den Ball gar nicht haben zu wollen. Simpson-Pusey wiegt sich in Sicherheit, doch plötzlich explodiert der Schwede in die Tiefe, und Quenda spielt den entsprechenden Pass. Gyökeres rauscht auf das Tor von Ederson zu – mit so viel Wucht, dass sein Gegenspieler keine Chance hat, ihn einzuholen. Im Strafraum angekommen, lupft er den Ball lässig über den herausstürmenden Torwart zum 1:1-Ausgleich. Sporting Lissabon schockt Manchester City, und Viktor Gyökeres jubelt in bekannter Manier. Er verschränkt die Finger und hält sie sich vor den Mund, die Daumen nach oben gestreckt. Der maskierte Killer trifft erneut, und der Stadionsprecher geht im Jubel der Fans unter.

Momentan schießt er in der Liga Portugal und Nationalmannschaft alles ins Tor, was ihm vor die Füße fällt. Dabei war der Schwede mit ungarischen Wurzeln vor gar nicht allzu langer Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt im europäischen Spitzenfußball. Mit erst 16 Jahren wechselte er von seinem Jugendklub Aspuddens Idrottsplats in die Akademie von IF Brommapojkarna. Nachdem er bereits weit über 50 Spiele in den unterklassigen Ligen Schwedens absolvierte, wurde Brighton & Hove Albion auf ihn aufmerksam und zahlten eine Millionen Euro für seine Unterschrift. Mit gerade einmal 20 Jahren spielte Gyökeres plötzlich für einen Premier-League-Klub, nachdem er nur vier Jahre zuvor seinen Heimatverein verließ. Allerdings geriet seine Karriere zunächst ins Stocken.

Vom Millerntor in die Champions League

Nach einem Jahr in den Jugendmannschaften der Seagulls suchten die Kaderplaner des englischen Erstligisten eine neue Station für den Schweden, um seine Entwicklung voranzutreiben. Man plante langfristig mit dem bulligen Stürmer, doch er musste sich erst weiterentwickeln und Spielpraxis sammeln. Diese fand er beim damaligen Zweitligisten St. Pauli. In einer schwachen, von Jos Luhukay trainierten Mannschaft, die die Saison 2019/20 auf einem enttäuschenden 14. Tabellenplatz beendete, wusste Gyökeres zu überzeugen. Sieben Tore und vier Vorlagen sind eine ordentliche Ausbeute, doch es war vor allem sein Einsatz und seine Laufbereitschaft, die das Millerntor begeisterten. Sein Trainer zeigte sich schon damals beeindruckt: „Viktor ist gelaufen wie ein Rennpferd. Und das bis in die Schlussphase. Ich glaube, der wollte noch eine halbe Stunde länger spielen. Der war nicht kaputt zu kriegen“, schwärmte Luhukay.

Die Kiezkicker hätten ihn gerne gehalten, doch Brighton entschied sich für die nächste Leihe – diesmal in die Championship. Swansea City war der glückliche Gewinner und erhoffte sich Großes von seinem neuen Neuner. Allerdings wurde Gyökeres in Wales nicht glücklich. In zwölf Partien traf er nur einmal, und das Leihgeschäft wurde bereits im Januar abgebrochen. Seine Zeit unter Steve Cooper war zudem durch eine Corona-Infektion und das späte Dazustoßen im August beeinträchtigt, weshalb der Trainer ihm nicht die gewünschte Spielzeit bieten konnte.

Der nächste Versuch folgte bei Coventry City, zunächst per Leihe. Die Sky Blues sahen durch die dürftigen drei Treffer in 19 Spielen hindurch und erkannten das schlummernde Potenzial. Für schmale 1,2 Millionen Euro sicherten sie sich die Dienste des Schweden im folgenden Sommer dauerhaft - ein Transfer, der sich als Goldgriff erweisen sollte. In den folgenden zwei Spielzeiten explodierte der Maskenmann förmlich: 40 Tore katapultierten Coventry bis ins Playoff-Finale, wo erst Luton Town im Elfmeterschießen den Aufstiegstraum beendete. Gyökeres hatte sich jedoch für Größeres empfohlen: Nach zahlreichen Angeboten aus den europäischen Topligen entschied er sich für den Wechsel in die portugiesische Hauptstadt zu Sporting Lissabon - Der Startschuss für seine Metamorphose zum Weltklassestürmer.

Eine Sporting-Sensation

Unter Rubén Amorim entwickelte sich Viktor Gyökeres zu einem Weltklassespieler. Wer bei Coventry noch anerkennend nickte, reibt sich bei seinen Sporting-Statistiken ungläubig die Augen: 66 Tore in 68 Spielen - eine Quote, die ansonsten nur Superstars wie Cristiano Ronaldo, Lionel Messi oder aktuell Erling Haaland vorweisen können.

Im 343 von Rubén Amorim ist Gyökeres der Fixpunkt der Offensive. Immer wieder suchte man ihn mit Bällen hinter die Abwehr, wo er seine größte Waffe zücken kann: seine unbändige Wucht. Mit 1,89 m und rund 90 kg ist er ein physisches Kraftpaket, das in voller Fahrt kaum aufzuhalten ist. Zum Vergleich: Erling Haaland misst 1,95 m und wiegt 88 kg.

Allerdings sollte man den Schweden nicht nur auf seine Physis reduzieren. Er ist technisch versiert und öffnet mit klugen Laufwegen immer wieder Räume für sich und seine Mitspieler. Vor dem Tor zeigt er sich dann eiskalt und kompromisslos.

Die Daten untermauern seinen Ausnahmestatus: In den Kategorien Expected Goals und Expected Assists gehört Gyökeres zu den Top 1 % der Spieler in den 14 besten Ligen Europas. Bei erfolgreichen Offensivzweikämpfen, raumgewinnenden Dribblings, Pässen und Ballkontakten im gegnerischen Strafraum setzt er ebenfalls Maßstäbe. Ein Mittelstürmer, der in nahezu allen Bereichen glänzt und sich stetig verbessert. Kein Wunder also, dass Sporting Lissabon ein Preisschild von 100 Millionen Euro auf ihn gesetzt hat.

Geht er nun den nächsten Schritt?

Seine Zeit bei Sporting Lissabon scheint nach dieser Saison zu Ende zu gehen – darauf deutet derzeit vieles hin. Und an Interessenten mangelt es nicht: Bayern München, der FC Arsenal, Paris Saint-Germain, der FC Chelsea, der FC Barcelona und Manchester United – die Liste der Spitzenvereine, die mit Viktor Gyökeres in Verbindung gebracht werden, ist lang.

Barcelonas Sportdirektor Deco hat das Interesse der Katalanen jedoch bereits dementiert. Zwar sei Gyökeres ein fantastischer Spieler, doch Barcelona plane nicht mit ihm, da Robert Lewandowski sich weiterhin in Topform befinde. Auch Bayern München scheint mit Harry Kane gut aufgestellt. Dennoch wird der Rekordmeister immer wieder mit Stürmern in Verbindung gebracht – und Gyökeres wäre zweifellos eine spannende Option. Die übrigen Vereine hingegen haben derzeit keinen Stürmer auf dem Niveau des ehemaligen Kiezkickers, weshalb ein Transfer für sie besonders attraktiv wäre. Manchester United hat mit Rubén Amorim zudem Gyökeres' früheren Erfolgscoach an der Seitenlinie, was das Gerücht zusätzlich befeuert.

Bevor es aber im Sommer höchstwahrscheinlich zu einem der Top-Klubs geht, hat er noch Ziele, die er mit Sporting Lissabon erreichen möchte. Die Titelverteidigung in der Liga steht ebenso auf der Agenda wie das Weiterkommen in der Champions League. Nach dem beeindruckenden 4:1-Sieg gegen Manchester City ist das Team voller Zuversicht, auch die nächste Runde zu erreichen. Mit zehn Punkten aus vier Spielen belegt Sporting derzeit Platz zwei im neuen Europapokal-Modus. Gyökeres führt sowohl die Torjägerliste der Königsklasse als auch der Liga Portugal an und spielt eine zentrale Rolle für den anhaltenden Erfolg der Grün-Weißen.

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