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Daniel

Vom Standardtrainer zum Frank-Nachfolger - Das ist Keith Andrews!

Brentford verliert in diesem Sommer ihr Gesicht an der Seitenlinie. Thomas Frank wechselt nach sieben Jahren als Chefcoach in den Norden Londons, zu Tottenham Hotspur. Der Nachfolger: Keith Andrews. Wer? Für teilweise selbst Brentford-Fans kein Begriff. Der Ire zählte in der vergangenen Saison noch zum Trainerstab Thomas Franks und war für die Standardsituationen zuständig. Jetzt soll er die Bees als Cheftrainer in die neue Spielzeit führen, aber kann das klappen? (Bild: IMAGO / Action Plus)

Der Däne prägte die erfolgreichste Ära des Vereins maßgeblich. Zusammen stiegen sie zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Premier League auf und etablierten sich dort. 2024/25 war die vierte Saison am Stück in der englischen Beletage, doch nun folgt der Umbruch. Thomas Frank tritt das Erbe von Ange Postecoglu bei den Spurs an und Keith Andrews übernimmt den Posten als Cheftrainer.

Diese Herangehensweise ist aber nicht neu für Brentford. Der Hauptstadtklub beförderte schon Thomas Frank 2018 vom Assistenz- zum Cheftrainer, als Dean Smith den Verein in Richtung Aston Villa verließ, und das klappte bekanntermaßen erstaunlich gut. Nun stößt man auch Keith Andrews aus dem Nest, in der Hoffnung, dass er bereits fliegen kann.

Wer ist Keith Andrews?

Der Ire wird im September 45 Jahre alt und ist somit der sechstjüngste Trainer der Premier League.

Der 35-fache irische Nationalspieler startete seine Spielerkarriere bei den Wolverhampton Wanderers, als sie noch in der Championship spielten. Über Hull City wechselte er 2006 überraschenderweise in die vierte Liga zu den Milton Keynes Dons.

In der League Two wurde er selbstverständlich zum Leistungsträger und wechselte nach zwei Jahren, um die Kuriosität des vorherigen Wechsels nochmal zu übertreffen, mit 28 Jahren zu den Blackburn Rovers in die Premier League. Dort kam er in drei Jahren zu 85 Erstligaeinsätzen, ehe er bei verschiedensten Vereinen in der ersten und zweiten Liga seine Karriere ausklingen ließ.

Den Schlusspunkt setzte er nochmal bei MK Dons in der dritten Liga. 2015 beendete er schließlich seine aktive Karriere und richtete seinen Fokus auf seine Trainerlaufbahn.

Eine Trainerkarriere, die nicht unbedingt vom Erfolg geprägt ist

Nachdem Keith Andrews im Sommer 2015 seine Spielerkarriere beendet hatte, schloss er sich dem Trainerstab von MK Dons an. Dieses Engagement hielt jedoch nur ein Jahr, denn nach dem Abstieg aus der Championship beendete man die Zusammenarbeit.

Sein nächstes Kapitel war die U21 Irlands, wo er als Co-Trainer zu Kenny fungierte. Als dieser dann im April 2020 die A-Nationalmannschaft übernahm, gehörte Andrews auch dort zum Trainerstab. Allerdings endete auch dieses Engagement, nachdem im November 2023 klar wurde, dass man die Qualifikation für die Europameisterschaft verpasst.

Andrews heuerte schließlich bei Sheffield United an und wurde Teil von Chris Wilders Trainerteam. Die Blades stiegen aber sang- und klanglos aus der Premier League ab und der ehemalige Kapitän der irischen Nationalmannschaft brach wieder seine Zelte ab, um beim FC Brentford der Standardtrainer zu werden.

Dort leistete der 44-Jährige sehr gute Arbeit und verwandelte die Bees zum besten Team der Liga nach ruhenden Bällen. Insbesondere die vielen Treffer in den ersten Spielminuten bleiben dabei im Gedächtnis. Er überzeugte die Verantwortlichen Brentfords so sehr, dass sie ihm das undankbare Erbe von Thomas Frank zutrauen. Es ist seine erste Stelle als Cheftrainer.

Sportdirektor Phil Giles ist aber zufrieden mit seiner Entscheidung: „Keith passt sehr gut zu uns. Er kommt mit allen gut aus, ist sehr offen und lernt schnell. Keith ist klar in dem, was er will, er ist detailliert, und die Spieler und Mitarbeiter mögen und respektieren ihn."

Man hofft bei den Bees darauf, dass Andrews auf die Arbeit von seinem Vorgänger aufbauen kann. „Er versteht die Spieler und die Art und Weise, wie wir unter Thomas Frank gespielt und trainiert haben. Keith wird seine eigene Herangehensweise mitbringen, aber er fängt nicht bei null an, sodass wir hoffentlich schnell Fortschritte machen können", erklärt Giles.

Was kann man von ihm erwarten?

In einem Interview mit den klubeigenen Medien betonte er seine Vorfreude auf die bevorstehende Aufgabe. Gleichzeitig unterstrich er aber, dass der Prozess Zeit brauche.

Andrews Ziel ist es, eine Mannschaft zu formen, mit der sich die Fans identifizieren können. Sein Team soll dem Spiel seinen Stempel aufdrücken und konkurrenzfähig sein. In seiner Aufzählung verschiedener Adjektive, die seine Mannschaft beschreiben sollen, fielen auch „dynamisch“, „unerbittlich“ und „organisiert“. Es gebe eine ganze Menge an Werten und Prinzipien, die er dem FC Brentford mitgeben.

Er hat in dem letzten Jahr bereits eine enge Bindung zu den Spielern aufgebaut, die er nun nutzen will, um sie weiterzuentwickeln und zusammen mit der Mannschaft auf ein neues Niveau zu heben.

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Daniel

FIFA Klub WM 2025 - wie gut ist Dortmunds Gegner Fluminense?

Die revolutionierte FIFA Klub-Weltmeisterschaft startet am 15. Juni in seine erste Auflage. 32 Vereine aus aller Welt treten gegeneinander an, um als beste Mannschaft des Globus ausgezeichnet zu werden. Dabei ist der Wettbewerb auch für die Top-Klubs aus Europa interessant, denn die FIFA hat beim Preisgeld nicht gegeizt. 115 Millionen Euro stehen dem Sieger der Klub-Weltmeisterschaft zu. (Bild: IMAGO / Carneiro Images)

Die Dortmunder treffen in ihrer Gruppe F auf Mamelodi Sundowns FC aus Südafrika, Ulsan HD FC aus Südkorea und Fluminense aus Brasilien. Letztere werden wohl der größte Konkurrent der Schwarz-gelben auf den Gruppensieg sein. Wir stellen euch die Südamerikaner vor.

Steckbrief

Vollständiger Name: Fluminense Futebol Clube

Land: Brasilien

Spitzname: Tricolor / Flu

Gründungsjahr: 1902

Farben: grün-weiß-rot

Stadion: Maracanã (79.000 Plätze)

Erfolge: 1x Copa Libertadores (2023), 1x Recopa Sudamericana (2024), 4x Brasilianischer Meister (1970, 1984, 2010, 2012), 1x Brasilianischer Pokalsieger (2007), 4x Campeonato Carioca (RJ) (2018 - Taça Rio, 2020 - Taça Rio, 2022 - Taça Guanabara, 2023 - Taça Guanabara)

Turbulentes letztes Jahr

Der Sieger der Copa Libertadores 2023 wäre fast als Zweitligist in dieses Turnier gestartet. Man rettete sich erst am letzten Spieltag der vergangenen Saison und wechselte zweimal den Trainer. Erfolgscoach Fernando Diniz musste im Juni 2024 seinen Hut nehmen, nachdem er es sich mit dem Vorstand und den Fans verscherzte.

Der 51-Jährige, der Flu zum ersten Libertadores-Titel in der Geschichte führte, schaffte es nicht, seinen physisch anspruchsvollen Fußball an seine alternde Mannschaft anzupassen. Die Ergebnisse wurden schlechter, und als er dann noch zusätzlich den Posten bei der brasilianischen Nationalmannschaft annahm, wurde deutlich, dass er sich zu viel zugetraut hat. An keinem der beiden Enden konnte er überzeugen und verlor 2024 beide Jobs.

Diniz hinterließ Fluminense in akuter Abstiegsgefahr und der Verein sah sich gezwungen, die Reißleine zu ziehen. Mano Menezes wurde sein Nachfolger. Der ehemalige brasilianische Nationaltrainer (2010-2012), der zuvor bereits acht verschiedene brasilianische Vereine trainierte, nutzte all seine Erfahrung und verhalf Flu dank eines überraschenden Sieges gegen Palmeiras zum Klassenerhalt. Allerdings traute man dem 62-Jährigen nicht zu, diese Mannschaft auch langfristig zu leiten, und entließ ihn im April dieses Jahres. Die Entscheidung fiel nach der 2:0-Niederlage beim Ligaauftakt gegen Fortaleza.

Renato Gaúcho war der nächste an der Reihe. Der ebenfalls 62-Jährige führt Fluminense nun auch in die Klub-WM. Dabei ist der Brasilianer kein Fremder in Rio. Es ist bereits seine fünfte Amtszeit als Trainer und auch als Spieler bestritt er zwischen 1995 und 1996 ganze 15 Spiele für Tricolor. Gaúcho stabilisierte Fluminense in dieser Saison und steht nach elf Spielen auf dem fünften Platz. Der 41-fache brasilianische Nationalspieler hat der Mannschaft wieder Leben eingehaucht und es entsteht Euphorie im Maracanã.

Auf welche Spieler muss der BVB achten?

Der kolumbianische Nationalspieler Jhon Arias (27) ist das Herzstück von Fluminense. Der Offensivmann spielt seit vier Jahren für die Tricolor und sammelte in 223 Pflichtspielen 90 Scorerpunkte. Während zahlreiche Spieler nach dem Copa-Libertadores-Sieg 2023 den nächsten Schritt gingen, blieb Arias dem Verein treu.

Der Kolumbianer ist der Dreh- und Angelpunkt in der Offensive und seine Kreativität im letzten Drittel ist nur schwer zu verteidigen. Außerdem überzeugt er auch mit seinen Dribblings und seinem Flair in engen Räumen.

Der Freistoß-, Ecken- und Elfmeterschütze Fluminenses wird einen großen Anteil daran haben, wie weit die Brasilianer im Turnier kommen. Aufgrund der großen medialen Aufmerksamkeit könnten die Leistungen des 27-Jährigen zusätzlich Begehrlichkeiten in Europa wecken und ihm eventuell endlich den nächsten Schritt ermöglichen.

In Europa bekannte Namen sind außerdem Thiago Silva (40), der im letzten Sommer von Chelsea zurück nach Brasilien wechselten, oder Ganso (35), der früher bei Sao Paulo als großes Talent galt und zwischenzeitlich für drei Saisons in Sevilla spielte.

Welchen jungen Spieler muss man auf dem Schirm haben?

Ruben Lezcano (21) wechselte im Winter aus seiner Heimat Paraguay zu Fluminense, nachdem er dort in der vergangenen Saison neun Ligatore erzielte. Lezcano kann sowohl im Sturmzentrum, als auch im offensiven Mittelfeld agieren.

Wie stehen Fluminenses Chancen?

Das Hauptziel der Brasilianer bei der Klub-WM sollte es sein, die Gruppenphase zu überstehen. Dort wartet mit Borussia Dortmund ein starker Gegner, allerdings sind Mamelodi Sundowns FC und Ulsan HD FC durchaus schlagbar. Wenn sie das Ergebnis gegen den BVB eng halten, sollte ein Weiterkommen als Gruppenzweiter realistisch sein. Danach wird aber Schluss sein, denn man trifft aller Voraussicht nach auf den Champions-League-Finalisten Inter Mailand.

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Daniel

Shopping Guide zu Nottingham Forest: Mit welchen Transfers können sich die Tricky Trees oben festbeißen?

Es war die Überraschung der vergangenen Premier-League-Spielzeit: Nottingham Forest, Fast-Absteiger 2024, qualifiziert sich für Europa. Unter der Führung von Nuno Esprito Santo standen sie lange auf einem Champions-League-Rang, ehe ihnen zu Saisonende die Puste ausging. Nun ist es "nur" die Conference League, aber dennoch ein unglaublicher Erfolg. Allerdings darf man jetzt nicht in Erinnerung schwelgen, denn nach der Saison ist vor der Saison. Die Tricky Trees stehen vor einem wichtigen Transfersommer, um sich in der oberen Tabellenhälfte zu etablieren. (Bild: IMAGO / Action Plus)

Nottingham Forest beendete die Saison auf dem siebten Platz mit 65 Punkten – mehr als doppelt so viele wie im vergangenen Jahr (32). Ein Ergebnis, mit dem man in den Midlands sehr zufrieden sein kann. Nun geht es aber darum, den Kader für die Doppelbelastung durch die Conference League zu wappnen, sowohl in der Breite als auch in der Spitze.

Nuno Espirito Santos Konterfußball benötigt ganz bestimmte Spielerprofile, die wir uns im Folgenden anschauen werden. Zuerst allerdings ein Überblick über den Kader.

Wer verlässt den Verein?

Man ging mit 24 Spielern in die vergangene Saison und wird sich nun aller Voraussicht nach von einigen verabschieden müssen.

Wayne Hennessey (38, Torwart) wird den Verein in diesem Sommer ablösefrei verlassen, bestritt aber kein einziges Pflichtspiel. Bei den beiden Verteidigern Harry Toffolo (29, Linksverteidiger) und Willy Boly (34, Innenverteidiger) laufen ebenfalls die Verträge aus, aber auch sie kamen jeweils nur sieben- bzw. neunmal zum Einsatz. Das sind allesamt bei Weitem keine Stammspieler, hatten aber dennoch wichtige Rollen als Backups inne.

Neben Toffolo verlässt ein weiterer Linksverteidiger vorerst den Verein: Alex Moreno, der vor allem zu Saisonbeginn viele Minuten sammelte, kehrt nach Leihe zu Aston Villa zurück. Es gibt wohl eine Kaufoption für den Spanier, aber man ist sich bei den Tricky Trees nicht sicher, ob man diese ziehen möchte.

Bei den Leistungsträgern Ola Aina, Neco Williams und Callum Hudson-Odoi laufen die Verträge im Sommer 2026 aus, weshalb dieser Sommer die letzte Chance sein könnte, Geld mit ihnen zu verdienen - falls sie nicht verlängern. Sie gelten daher als mögliche Verkaufskandidaten. Ebenso Morgan Gibbs-White, der in der abgelaufenen Spielzeit mit 15 Scorerpunkten brillierte und von zahlreichen Topklubs umworben wird.

Auf der Kehrseite der Medaille stehen Spieler, die als Verkaufskandidaten gelten, weil sie bisher nicht überzeugten. Dazu gehören vor allem die beiden Neuzugänge vom letzten Sommer: Morato (23, Innenverteidiger) und Ramon Sosa (25, Flügelspieler). Bei einem passenden Angebot könnte man sich wieder von ihnen trennen, allerdings sind beide noch relativ jung, und gerade hinsichtlich der anstehenden Doppelbelastung brauchbare Alternativen im Kader.

Beim Ex-Unioner Taiwo Awoniyi wird es schwieriger, ihn zu halten. Unter Nunos Vorgänger Steve Cooper war der Nigerianer gesetzt und Schlüsselspieler. Der Portugiese setzt aber auf den Neuseeländer Chris Wood, sodass Awoniyi höchstens von der Bank kommt. Zu wenig für einen Stürmer seines Kalibers, weshalb ein Abgang durchaus wahrscheinlich erscheint. Zumal er auch etwas Geld einbringen könnte.

Was muss getan werden?

Der Kader ist grundsätzlich gut aufgestellt. Man hat vor allem in der Spitze eine qualitativ starke und entwicklungsfähige Mannschaft. Im zentralen Mittelfeld ist man zudem auch in der Breite gut bestückt. Vor allem in der Verteidigung und auf den Außen müssen aber noch Kaderplätze gefüllt werden.

Im Sturm mag es seltsam klingen, den 20-Tore-Mann Chris Wood ersetzen zu wollen, allerdings ist dieser auch schon 33 Jahre alt, und trotz seiner herausragenden Saison gibt es keine Garantie, dass er auch in der nächsten Spielzeit so zuverlässig sein wird. Zudem kann ein Konkurrenzkampf, bei einem Abgang von Taiwo Awoniyi, nur positiv sein.

Der Kader nach den Abgängen sieht wie folgt aus:

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Auf folgenden Position muss nachgesorgt werden: RV, IV, LV, ZOM, LF, ST

Die Defensive

Das Prunkstück Nottingham Forests. Mit nur 46 Gegentoren stellten sie die viertbeste Abwehr der Liga. Insbesondere das Zentrum um Milenković, Murillo und Mats Sels überzeugte auf ganzer Linie. Daran soll auch nicht gerüttelt werden. Stattdessen benötigt man einen Ersatz auf der linken Innenverteidigerposition, falls einer ausfallen sollte, nach dem Abgang von Willy Boly.

Nuno erwartet von seinen Innenverteidigern, dass sie aggressiv und konsequent in den Zweikämpfen sind. Wenn sie zudem mit dem Ball umgehen können, ist das ein gern gesehener Bonus.

Kevin Lomónaco, IV, 23

Aufgrund Nottingham Forests Neigung, Spieler aus Südamerika zu verpflichten, ist ein Name besonders interessant: Kevin Lomónaco. Der 23-Jährige ist bei Independiente gesetzt und gilt als einer der besten Innenverteidiger Argentiniens. Er überzeugt in seinen defensiven Grundaufgaben, mit Ausnahme des Kopfballspiels, ist aber zudem sehr passsicher und traut sich auch, mit dem Ball zu dribbeln. Er strahlt eine unglaubliche Ruhe am Ball aus und spielt oft die richtigen Pässe. Außerdem ist er auch physisch sehr stark, was die Adaption zur Premier League erleichtert.

Seine Fähigkeiten im Ballbesitz gäben dem Team von Nuno Espirito Santo die Möglichkeit, das Spielgeschehen zu dominieren, insbesondere gegen unterlegene Teams, die sich gerne zurückziehen. Da hatten die Tricky Trees in dieser Saison nämlich Probleme.

Scout report

Statistisches Profil: Kevin Lomónaco

Transfermarkt datiert seinen Marktwert auf sechs Millionen Euro, was ihn definitiv bezahlbar macht. Zudem könnte er sich vorerst auch mit einer Reservistenrolle zufrieden geben und darauf warten, dass beispielsweise Murillo im nächsten Sommer den nächsten Schritt geht.

Alfie Gilchrist, RV, 21

Mit Ola Aina hat man einen der besten Außenverteidiger der vergangenen Saison in den eigenen Reihen. Sein Vertrag läuft aber nur noch bis 2026 und dahinter hat man keinen adäquaten Backup. Diesen kann man in Alfie Gilchrist finden. Der 21-Jährige kehrt nach seiner Leihe beim Fast-Aufsteiger Sheffield United an die Stamford Bridge zurück, steht dort aber vor einer ungewissen Zukunft. Sein Jugendverein hat mit Kapitän Reece James und Malo Gusto bereits zwei starke Rechtsverteidiger und kann ihm daher kaum Spielzeit anbieten.

Gilchrist gab in der Saison 2023/24 unter Mauricio Pochettino sein Chelsea-Debüt und wurde im vergangenen Sommer schließlich zu Sheffield United ausgeliehen, wo er in der Championship zu überzeugen wusste. Sein Vertrag bei den Blues läuft im Sommer 2026 aus, weshalb er relativ günstig zu haben sein dürfte. Laut Transfermarkt ist er acht Millionen Euro wert und aufgrund seiner Vertragssituation dürfte diese Summe auch nicht viel höher ausfallen.

Der junge Verteidiger überzeugt vor allem in der Defensive. In den Zweikämpfen, in den geblockten Schüssen oder auch in seinem Stellungsspiel. Sein Passspiel ist außerdem sehr verlässlich und er verliert nur selten den Ball. Seine größte Schwäche ist aber die Offensive. Im Vergleich zu Ola Aina muss man definitiv an Qualitäten im letzten Drittel einbüßen. Seine Flanken und auch sein Dribbling in engen Räumen lassen zu wünschen übrig. Allerdings ist er mit seinen 21 Jahren noch sehr entwicklungsfähig und kann sich auch in diesen Bereichen noch weiterentwickeln.

Adrien Truffert, LV, 23

Auf den Außenverteidigerpositionen setzt Nuno auf zwei sehr komplette Spieler in Ola Aina und Neco Williams. Sie sind beidfüßig und können sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite agieren. Diese Beidfüßigkeit kann Adrien Truffert nicht bieten, aber auch er kann sowohl die Außenlinie rauf und runter marschieren als auch ins Mittelfeld ziehen, um dort Überzahl zu schaffen.

Seine größte Stärke sind aber seine Flanken und die Chancenkreation. Er zahlreiche Möglichkeiten für seine Offensivspieler und kann den Ball sowohl mit Pässen in die Tiefe als auch mit Dribblings ins letzte Drittel befördern. Seine Defensivwerte sind auch gar nicht so schlecht, jedoch bleibt abzuwarten, wie er sich in der Hinsicht in einer stärkeren Liga schlägt. Dort hat sein Konkurrent Neco Williams noch deutliche Vorteile.

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Grundsätzlich hätte man dann auf der Linksverteidigerposition zwei entwicklungsfähige Alternativen, die sich qualitativ auf einem ähnlichen Niveau befinden. Williams ist der etwas komplettere Spieler, während Truffert mit seiner Kreativität überragt.

Der Franzose ist laut Transfermarkt 15 Millionen Euro wert, dürfte aber aufgrund seiner wichtigen Rolle im Team von Stade Rennes noch teurer werden.

Das Mittelfeld

Im defensiven Mittelfeld ist Nottingham Forest sehr gut aufgestellt. Elliot Anderson überzeugt seit seinem Wechsel im vergangenen Sommer auf ganzer Linie und lässt die 40-Millionen-Ablösesumme fast wie ein Schnäppchen aussehen. Der Schotte ist unter Nuno Espirito Santo gesetzt. Neben ihm stritten sich Kapitän Ryan Yates und Nicolas Dominguez um einen Platz auf der Doppelsechs. Beide erfüllten ihre Aufgaben sehr gut.

Mit Ibrahim Sangaré und Danilo musste man zudem verletzungsbedingt auf zwei qualitativ hochwertige Sechser verzichten. Diese sollten zum Vorbereitungsstart wieder verfügbar sein und werden sicherlich eine prominente Rolle in der Kaderplanung für die kommende Saison einnehmen.

Im zentralen offensiven Mittelfeld fehlt noch ein Backup für Morgan Gibbs-White und auf dem Flügel noch mehr Konkurrenz für Anthony Elanga, Callum Hudson-Odoi & Co.

Mohamed Amoura, LF, 25

Der Ägypter war einer der wenigen Lichtblicke in einer tristen Saison in Wolfsburg. Mit zehn Toren und neun Vorlagen war er mit Abstand der beste Scorer der Wölfe und im ligaweiten Ranking teilt er sich den zehnten Platz mit Andrej Kramaric und Vincenzo Grifo.

Der VfL Wolfsburg zahlt in diesem Sommer die Kaufoption in Höhe von knapp 15 Millionen Euro im Leihvertrag des 25-Jährigen, nachdem dieser sich in seiner Debütsaison prompt zum Leistungsträger entwickelte. In diesem Sommer könnte er aber bereits den nächsten Schritt gehen.

Die Tricky Trees sind mit Callum Hudson-Odoi auf dem linken Flügel bereits gut aufgestellt, doch es mangelt an Alternativen von der Bank. Außerdem fehlt es dem jungen Engländer an Output vor dem Tor. Nur sieben Torbeteiligungen sind trotz seiner guten Leistungen zu wenig für einen Spieler seines Kalibers.

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Der Offensivmann passt mit seinem Tempo optimal in den Konterfußball des Tabellensiebten. Außerdem bringt er ein anderes Profil als Hudson-Odoi mit. Amoura überzeugt mit seinem Zug zum Tor als Außenstürmer à la Landsmann Mohamed Salah, während der Engländer eher mit seiner Kreativität überzeugt.

Der Mann vom VfL Wolfsburg wäre aber keinesfalls günstig. Transfermarkt datiert seinen Marktwert auf 32 Millionen Euro, und da sein Vertrag in naher Zukunft nicht ausläuft, dürfte eine mögliche Ablösesumme eher höher als niedriger ausfallen.

James McAtee, ZOM, 22

Für das zentrale offensive Mittelfeld ist ein Spieler Manchester Citys besonders interessant. Morgan Gibbs-White ist momentan der einzige nominelle Zehner im Kader der Tricky Trees und insbesondere aufgrund der anstehenden Doppelbelastung benötigt man eine weitere Alternative. McAtee ist dabei eine sehr spannende Personalie.

Der junge Kreativkopf kommt bei den Citizens kaum zum Zug, gilt aber als höchst talentiert. Es gilt als wahrscheinlich, dass er in diesem Sommer den Verein verlassen wird. Der Engländer hat einen Marktwert von 20 Millionen Euro und dürfte aufgrund seines Wechselwunschs auch nicht viel teurer werden.

McAtee überzeugt hauptsächlich mit seiner Technik. Er kann sich dadurch und auch aufgrund seines niedrigen Körperschwerpunkts gut in engen Räumen behaupten. Dribbling, Passspiel, Ballkontrolle - hat er alles im Repertoire, weshalb er in diesem Sommer ein so interessanter Spieler für viele Vereine ist.

Morgan Gibbs-White wird weiterhin aufgrund seiner Dynamik die Nase vorn haben, hätte aber in McAtee einen starken Konkurrenten, der eher die engen Räume präferiert, während der jetzige Vize-Kapitän Nottingham Forests aufgrund seiner Physis vor allem in großen Räumen und Kontersituationen brilliert.

Der Sturm

20-Tore-Mann Chris Wood verlängerte seinen Vertrag in der vergangenen Saison aufgrund seiner herausragenden Leistungen. Unter Nuno avancierte er zum unumstrittenen Leistungsträger und geht als Leader dieser jungen Mannschaft voran.

Er verkörpert alles, was der portugiesische Übungsleiter von seinem Stürmer erwartet. Er hat die nötige Physis, um lange Bälle festzumachen und gezielt auf die Teamkollegen abzulegen. Er ist stark in der Luft, eiskalt vor dem Tor und läuft unermüdlich für die Mannschaft. Es sind gewisse Parallelen zu Raul Jimenez zu erkennen, der unter Nuno in Wolverhampton erfolgreich war.

Lorenzo Lucca, ST, 24

Auf der Suche nach einem jungen Stürmer mit diesem Spielerprofil stößt man auf Lorenzo Lucca von Udinese Calcio (sein Porträt findet ihr hier). Der 2,01m große Italiener gilt als höchsttalentiert und als zukünftiger Stürmer der Azzurri.

Der großgewachsene Stürmer sollte aufgrund seiner Physis keine Probleme haben, sich an die Premier League zu gewöhnen. Er überzeugt mit seiner Lufthoheit und seiner Fähigkeit, Bälle festzumachen und auf nachrückende Mitspieler abzulegen.

Auch im gegnerischen Sechzehner zeigt er seine Qualitäten. Der 23-Jährige kommt zu vielen Abschlüssen und ist oft in der Lage, mit wenigen Kontakten abzuschließen. Vor dem Tor ist er außerdem sehr effektiv. Trotz seines xG-Werts von 7,6 erzielte er zwölf Saisontore in einer Mannschaft, die nur 41 Tore schoss.

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Lorenzo Luccas Marktwert liegt bei 22 Millionen Euro, was für Nottingham Forest definitiv bezahlbar wäre. Der neun Jahre ältere Chris Wood würde wahrscheinlich dennoch als erste Wahl in die Saison gehen, aber hätte mit Lucca einen starken Konkurrenten, der die Premier League aufmischen könnte. Perspektivisch könnte er die Position des Neuseeländers einnehmen.

Nottingham Forest 2025/26

Kevin Lomónaco, Alfie Gilchrist, Adrien Truffert, Mohamed Amoura, James McAtee und Lorenzo Lucca sind allesamt junge, entwicklungsfähige Spieler, die in diesem Sommer verfügbar sein könnten und zudem der Mannschaft von Nuno Espirito Santo direkt weiterhelfen. Der Marktwert aller sechs Spieler zusammengerechnet beläuft sich auf 103 Millionen Euro.

Zum Vergleich: Im vergangenen Sommer gab man 105 Millionen Euro für neue Spieler aus und hat nun die zusätzlichen Einnahmen aus der Conference League und der guten Premier-League-Platzierung. Außerdem könnten Verkäufe wie beispielsweise Taiwo Awoniyi (Marktwert: 16 Millionen) oder auch Ramon Sosa (Marktwert: 12 Millionen) nochmal etwas Geld einbringen.

Nach Vollendung unseres Shopping Guides könnte Nottingham Forests Kader nächste Saison wie folgt aussehen:

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Daniel

Premier League: Das Rennen um die Champions-League-Plätze

Eine spektakuläre Premier-League-Saison neigt sich dem Ende zu. Liverpool gewinnt in Slots Debütsaison die Meisterschaft, alle drei Aufsteiger müssen direkt wieder runter, und kriselnde Giganten wie Manchester United und Tottenham belegen Platz 16 und 17, während sie im Europa-League-Finale um einen Champions-League-Platz kämpfen. Vieles ist bereits entschieden, doch sechs Teams kämpfen zwei Spieltage vor Schluss um die Qualifikation für die Königsklasse. Wer hat die besten Karten? Die Analyse. (Bild: IMAGO / Action Plus)

Der diesjährige Champions-League-Halbfinalist Arsenal hat den zweiten Platz schon so gut wie sicher und wird damit aller Voraussicht nach auch nächste Saison in der Königsklasse für Furore sorgen. Mit den beiden Declan-Rice-Freistößen, dem Sieg im Santiago Bernabéu oder auch dem 7:1-Erfolg gegen PSV Eindhoven haben die Gunners in dieser Spielzeit für reichlich Entertainment gesorgt.

Dahinter tummeln sich eine Handvoll Mannschaften. Die teils kriselnden Citizens und Chelsea sind die einzigen Verbliebenen der traditionellen „Big Six“. Mit dabei sind außerdem die neureichen Newcastle United und Aston Villa sowie die Überraschung der Saison: Fast-Absteiger der letzten Saison, Nottingham Forest. Das Team von Nuno Espírito Santo ist in den letzten Wochen deutlich zurückgefallen, hat aber weiterhin eine Chance auf die Königsklasse.

Wir schauen uns die jeweilige Form und das Restprogramm aller Champions-League-Anwärter an:

Arsenal (CL-Wahrscheinlichkeit 95%)

Restprogramm: Newcastle (H), Southampton (A)

Die Gunners brauchen aufgrund ihrer guten Tordifferenz nur noch einen Punkt, um einen Platz unter den ersten Fünf festzumachen. Die kommende Partie gegen Mitstreiter Newcastle könnte sich als sehr knifflig für die verletzungsgeplagte Truppe von Mikel Arteta erweisen – zumal man mittlerweile seit fünf Spielen sieglos ist und auch gegen Mannschaften aus dem Tabellenmittelfeld wie Bournemouth und Crystal Palace patzte.

Allerdings sollte man am finalen Spieltag gegen Absteiger Southampton auf jeden Fall den benötigten Punkt einfahren. Im schlimmsten Fall verspielt man sich die Vizemeisterschaft, doch die Qualifikation für die Königsklasse ist so gut wie sicher.

Newcastle United (CL-Wahrscheinlichkeit 80%)

Restprogramm: Arsenal (A), Everton (H)

Die Magpies verloren nur eines ihrer letzten neun Ligaspiele und geben nun im Saisonendspurt noch einmal so richtig Gas. Am vergangenen Sonntag gewann man mit 2:0 gegen Mitkonkurrent Chelsea und brachte sich damit in eine sehr gute Ausgangslage für die letzten beiden Spieltage. Aufgrund ihrer guten Tordifferenz reichen drei Punkte, um die zweite Champions-League-Qualifikation in drei Jahren zu sichern.

Arsenal scheint für das Team von Eddie Howe in dieser Saison ein Lieblingsgegner zu sein. Die drei bisherigen Partien (einmal in der Liga, zweimal im Halbfinale des Carabao Cups) konnte man allesamt für sich entscheiden – ohne ein einziges Gegentor zu kassieren. Allerdings ist Arsenal weiterhin eine absolute Spitzenmannschaft, weshalb das Duell am kommenden Sonntag kein einfaches wird. Sollte man dies verlieren, hat man es dennoch in der eigenen Hand: Ein Sieg zu Hause gegen Everton reicht bereits aus.

Die Toffees erleben unter David Moyes einen deutlichen Aufschwung, doch zuletzt ging ihnen ein wenig die Puste aus. Sie gewannen nur drei ihrer letzten 13 Ligapartien.

Manchester City (CL-Wahrscheinlichkeit 90%)

Restprogramm: Bournemouth (H), Fulham (A)

Die Citizens haben das wahrscheinlich einfachste Restprogramm aller Champions-League-Anwärter. Nachdem das Team von Pep Guardiola im Herbst überraschend einbrach und bis auf den neunten Platz zurückfiel, haben sie sich – auch dank großzügiger Investitionen im Januar – wieder gefangen. Der Serienmeister wird sich wahrscheinlich auch dieses Jahr für die Champions League qualifizieren. Sie sind mittlerweile seit acht Ligaspielen ungeschlagen, und nur das 0:0 gegen Absteiger Southampton dämpft die ansonsten überragende Form.

Ihre restlichen Gegner belegen zurzeit den zehnten und den elften Tabellenplatz, haben aber noch Außenseiterchancen auf eine Qualifikation für das europäische Geschäft, da auch Platz 8 dieses Jahr ausreichen könnte. Außerdem muss Manchester City aufgrund des FA-Cup-Finales in eine englische Woche zum Saisonabschluss.

Chelsea (CL-Wahrscheinlichkeit 60%)

Restprogramm: Manchester United (H), Nottingham Forest (A)

Die Blues haben kein allzu leichtes Restprogramm. Die Red Devils werden gewillt sein, nach sieben sieglosen Spielen in der Liga wieder einen Dreier einzufahren und sich vor dem Europa-League-Finale gegen Tottenham in Form zu spielen. Danach folgt ein Auswärtsspiel im sicherlich aufgeheizten City Ground. Nottingham Forest spielt nämlich ebenfalls noch um die Champions League, und das Spiel gegen den FC Chelsea könnte entscheidend sein.

Mit Ausnahme der Niederlage gegen Newcastle befindet sich das Team von Enzo Maresca in herausragender Form und konnte sogar schon den Meister Liverpool besiegen. Den Blues ist daher zuzutrauen, dass sie ihre beiden letzten Spiele gewinnen. Aufgrund der Tordifferenz müssen sie nur mindestens so viele Punkte sammeln wie Aston Villa.

Aston Villa (CL-Wahrscheinlichkeit 40%)

Restprogramm: Tottenham (H), Manchester United (A)

Die Villans streiten sich mit Chelsea um den letzten Champions-League-Platz. Beide müssen noch gegen Manchester United ran, aber Aston Villa spielt davor noch gegen das andere kriselnde Top-Team, Tottenham Hotspur. Die Spurs – ähnlich wie die Red Devils – haben die Qualität, um auch Spitzenmannschaften Punkte abzuknöpfen, zeigen es aber zu selten. Die Frage bleibt, welches Gesicht das Team von Ange Postecoglou zeigt, zumal das Europa-League-Finale nur wenige Tage später ansteht. Aston Villa sollte beide Partien für sich entscheiden, muss aber aufgrund der schlechteren Tordifferenz auf einen Patzer vom FC Chelsea hoffen.

Das Team von Unai Emery verlor nur eines seiner letzten acht Ligaspiele und hat sich wieder auf die europäischen Plätze vorgekämpft. Siege gegen Newcastle oder auch PSG in der Champions League unterstreichen die Qualität des Kaders – allerdings haben sie es nicht mehr in der eigenen Hand.

Nottingham Forest (CL-Wahrscheinlichkeit 20%)

Restprogramm: West Ham (A), Chelsea (H)

Die Tricky Trees befanden sich den Großteil der Saison auf einem Champions-League-Platz, rutschten aber aufgrund schwacher Ergebnisse in den letzten Wochen auf den siebten Platz ab und haben die Champions-League-Qualifikation nicht mehr in der eigenen Hand. Ein Auswärtsspiel im London Stadium und Mit-Anwärter Chelsea am letzten Spieltag sind zudem kein einfaches Restprogramm. Gewinnt man beide Spiele, muss man trotzdem auf einen Patzer von Aston Villa oder zwei Aussetzer von Newcastle oder Manchester City hoffen.

Die Form spricht auch nicht für das Team von Nuno Espírito Santo. Man gewann nur eines der letzten sechs Ligaspiele und tat sich auch gegen Teams in der unteren Tabellenhälfte sehr schwer. Die Qualifikation für die Königsklasse erscheint fast unmöglich, aber auch ein Abschneiden auf einem Europa-League- oder Conference-League-Rang wäre für Nottingham Forest ein voller Erfolg – nachdem man in der vergangenen Saison fast in die zweite Liga abstieg. Trotz des ernüchternden 2:2-Unentschiedens gegen Leicester City konnte man damit die Qualifikation für das europäische Geschäft offiziell besiegeln.

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Daniel

England hat ein Linksverteidiger-Problem

Über Jahre war die Linksverteidigerposition die größte Baustelle im Kader der Three Lions. Ashley Cole prägte die Position in den 2000ern, und Leighton Baines spielte ebenfalls lange auf einem sehr hohen Niveau. Seit deren Rücktritt haben mehrere Spieler versucht, diese Position zu ihrer eigenen zu machen – allerdings vergebens. Nun kommt aber eine neue Generation, und England hat plötzlich ein Luxusproblem. (Bild: IMAGO / Alterphotos)

Historisch gesehen hat die englische Nationalmannschaft immer gute Linksverteidiger gehabt: Ray Wilson, der 1966 den bisher einzigen WM-Titel für die Three Lions gewann, Kenny Sansom, der in den 80ern über 80 Länderspiele sammelte, oder auch Stuart Pearce, der vor allem bei den Fans sehr beliebt war und sich durch seine Spielweise den Spitznamen „Psycho“ verdiente. Er lief 78-mal für die englische Nationalmannschaft auf.

Mit Ashley Cole hatte man in den 2000ern einen der besten Linksverteidiger seiner Generation zur Verfügung, doch seit seinem Rücktritt 2014 herrscht dort ein Mangel.

Verletzungen verhinderten den nahtlosen Übergang

Luke Shaw war prädestiniert dafür, die nächste Generation zu prägen. Als Ashley Cole aus der Nationalmannschaft zurücktrat, war Shaw gerade einmal 19 Jahre alt, aber wechselte bereits zu Manchester United und sammelte seine ersten Länderspiele. Alles sprach für eine große Karriere für Verein und Nationalmannschaft. Allerdings machten ihm Verletzungen einen Strich durch die Rechnung.

Mit gerade einmal 20 Jahren, in seiner zweiten Saison bei den Red Devils, wurde er Opfer eines Horrorfouls, das zu einem doppelten Beinbruch führte. Er war fast ein komplettes Jahr außer Gefecht, und auch nach seinem Comeback machte ihm die Verletzung mental zu schaffen, sodass er lange den Erwartungen hinterherblieb. Zur EM 2020 und der WM 2022 spielte er sich schließlich wieder in den Kader Gareth Southgates und war eine feste Größe auf der linken Seite – doch kleinere Verletzungen bremsten ihn immer wieder. Er sammelte bisher 34 Länderspiele für England, aber es hätten deutlich mehr sein sollen.

Chaos bei der EM 2024

Gareth Southgate schien bei seinem letzten Turnier für die Three Lions keine Lösung für die Linksverteidigerposition zu finden. Kieran Trippier spielte die meisten Minuten auf der für ihn ungewohnten linken Seite, aber auch Luke Shaw, Ezri Konsa und sogar Bukayo Saka mussten dort aushelfen. Abgesehen von Shaw war auch kein weiterer gelernter Linksverteidiger im Kader, und jener war aufgrund einer Verletzung nicht komplett fit.

Die neue Generation

Luke Shaw hatte auch aufgrund der mangelnden Konkurrenz lange einen Freifahrtschein unter Gareth Southgate, aber nun, unter Thomas Tuchel, gibt es reichlich Alternativen – und die haben es in sich.

Fangen wir an mit dem Namen, der zurzeit in aller Munde ist: Myles Lewis-Skelly. Der 18-Jährige spielt in dieser Saison stark auf und überzeugt mit einer beeindruckenden Konstanz und Reife. Er spielte schon in den größten Stadien, wie dem Santiago Bernabéu im Champions-League-Viertelfinale, und zeigt sich völlig unbeeindruckt. In den wichtigen Spielen zählt er stets zu den besten Spielern im Team der Gunners. Im März durfte er bereits sein Länderspieldebüt geben und traf prompt nach 20 Minuten. Eigentlich ein zentraler Mittelfeldspieler, aber unter Mikel Arteta zum Linksverteidiger umgeschult, könnte er diese Position auch in der Nationalmannschaft zu seiner eigenen machen.

Allerdings ist er nicht konkurrenzlos. Der nächste im Bunde ist Lewis Hall von Newcastle. Der 20-Jährige ist ebenfalls zu Beginn seiner Karriere vom zentralen Mittelfeldspieler zum Linksverteidiger umgeschult worden und blüht auf dieser Position auf. Nach beeindruckenden Kurzeinsätzen für seinen Jugendverein, den FC Chelsea, wechselte er im Sommer 2023 für 33 Millionen zu den Magpies. Nach einer schwierigen ersten Saison entwickelte er sich in dieser Spielzeit zum absoluten Leistungsträger und zu einem der besten Linksverteidiger der Liga. Thomas Tuchel scheint ein Fan von ihm zu sein – schließlich gab er ihm sein Debüt bei den Blues im Januar 2022.

"Ich war 17 bei Chelsea, als ich zum ersten mal mit der Mannschaft trainierte, und ich erinnere mich daran, wie er [Thomas Tuchel] und sein Trainerstab mich sehr willkommen hießen"

Bei Manchester City erlebt gerade ein weiterer zentraler Mittelfeldspieler als Linksverteidiger seinen Durchbruch: Nico O'Reilly, 20 Jahre alt, durfte nun die letzten sieben Spiele allesamt starten und überzeugt mit sehr starken Leistungen. Der 1,93 m große Allrounder überzeugt mit seiner Technik in engen Räumen, aber auch mit seinem Defensivverhalten. Trotz der für ihn unbekannten Position zeigt er kaum Schwächen und erweist sich sogar als torgefährlich – mit bisher fünf Saisontreffern.

Oliver Scarles ist ein weiterer Name, den man auf dem Zettel haben muss. Der 19-Jährige, ebenfalls gelernter Mittelfeldspieler, durfte bereits mit 16 Jahren in der Conference League unter David Moyes sein Debüt geben. Allerdings war es die Ankunft von Graham Potter im Januar, die den englischen Jugendnationalspieler zum festen Bestandteil des Profikaders aufsteigen ließ. Unter dem vorherigen Trainer Julen Lopetegui gab er sein Premier-League-Debüt, aber unter Potter wurde er zum Stammspieler und zahlt dieses Vertrauen auch mit guten Leistungen zurück. Beim 1:0-Sieg gegen den FC Arsenal im Emirates wurde er sogar zum Spieler des Spiels gekürt. EM- und Champions-League-Sieger Emerson Palmieri hat er mittlerweile von der Linksverteidigerposition verdrängt.

Dort hört es aber nicht auf, denn mit Harry Amass steht der nächste talentierte Jungspund in den Startlöchern. Der 18-Jährige durfte unter Ruben Amorim bereits sein Debüt für Manchester United geben, und auch er überzeugte. Eine Nominierung für die englische Nationalmannschaft ist zwar noch weit entfernt, aber er ist definitiv ein Talent, das man im Auge behalten sollte.

Eine etwas erfahrenere Option ist Tyrick Mitchell von Crystal Palace. Der 25-Jährige bringt seit Jahren konstante Leistungen für die Eagles, wurde aber bisher kaum für die Three Lions berücksichtigt. Er kommt auf gerade einmal zwei Länderspiele. Seit Oliver Glasners Ankunft im Februar 2024 spielt er als Schienenspieler in einer Fünferkette eine offensivere Rolle und überzeugt als Vorlagengeber. In der Defensive war er schon immer sehr gut, weshalb sich das Eigengewächs von Crystal Palace zu einem immer kompletteren Spieler entwickelt.

Insbesondere in Anbetracht der prekären Situation auf der Linksverteidigerposition bei der Europameisterschaft 2024 war es umso erstaunlicher, dass Gareth Southgate ihn nicht berücksichtigte – vor allem aufgrund seiner starken Form zum Ende der vergangenen Saison.

Wer startet für England?

Im Moment führt wohl kein Weg an Myles Lewis-Skelly vorbei. Der Teenager überzeugt auf ganzer Linie und genießt bisher auch das Vertrauen von Thomas Tuchel. Allerdings ist auch Lewis Hall eine sehr starke Option, insbesondere wenn er sich weiterhin so entwickelt wie in dieser Saison.

Tyrick Mitchell hat seine Chance wahrscheinlich verpasst. Hätte er vor einem Jahr die Möglichkeit bekommen, wäre er wahrscheinlich ein fester Bestandteil des Kaders, doch mittlerweile haben ihm jüngere Spieler den Rang abgelaufen.

Nico O'Reilly und Oliver Scarles haben derzeit nur Außenseiterchancen. Beide kamen noch nicht zu allzu vielen Einsätzen und haben sich noch nicht vollständig etabliert, sind aber durchaus talentiert. Bei Harry Amass gilt Ähnliches, nur dass er erst zu einer Handvoll Pflichtspieleinsätzen kam. Allerdings ist auch er außerordentlich talentiert.

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Daniel

So überlebt man als Aufsteiger die erste Premier-League-Saison

Die Kluft zwischen der Championship und der Premier League wird immer größer. Zum zweiten Jahr in Folge mussten nun alle drei Aufsteiger den direkten Weg zurück in die zweite Liga antreten. Der Klassenerhalt fällt den Liganeulingen immer schwerer, aber unmöglich ist es nicht; das zeigen die drei Aufsteiger zur Saison 2022/23. Bournemouth, Fulham und Nottingham Forest hielten allesamt die Klasse und entwickelten sich seitdem zu guten Premier-League-Vereinen. Was haben die drei und andere Klubs aus den letzten Jahren richtig gemacht, um nicht sofort wieder abzusteigen? (Bild:
IMAGO / Shutterstock
)

Southampton, Leicester City und Ipswich Town sind in dieser Saison sang- und klanglos wieder abgestiegen, und wir haben deren Fehler bereits analysiert (hier der Link zum Artikel). Jetzt wollen wir uns aber die Positivbeispiele anschauen und herausfinden, was ein Aufsteiger braucht, um die Premierensaison in der ersten Liga zu überstehen.

Seit 2019 blieben von 18 Aufsteigern nur sieben länger als ein Jahr in der ersten Liga. Diese Teams waren: Aston Villa, Sheffield United, Leeds United, Brentford und die bereits angesprochenen Fulham, Bournemouth und Nottingham Forest. Was haben sie alle gemeinsam?

Es muss nicht schön sein

Im ersten Jahr sollte man sich nicht darauf fokussieren, schönen Fußball zu spielen - das sagen zumindest die Statistiken. Jedes der sieben erfolgreichen Aufsteiger gehörte in seiner Debütsaison zu den Teams mit den wenigsten kurzen Pässen. Sie spielten allesamt weniger als 40 % ihrer Pässe über kurze Distanzen.

Short Passing Percentage

Der prozentuale Anteil an kurzen Pässen der jeweiligen Klubs

Stattdessen konzentriert man sich auf den langen Ball, um möglichst schnell vors Tor des Gegners zu gelangen. Mit Ausnahme von Leeds und Fulham spielten die Aufsteiger den größten Anteil ihrer Pässe lang. Circa 20 % aller Bälle bedeuten in der Regel einen Platz in den Top 5 der Liga in dieser Statistik.

Long Passing

Der prozentuale Anteil an langen Bällen aller Klubs

Daher ist es auch keine Überraschung, dass die Aufsteiger die geringsten durchschnittlichen Ballbesitzwerte in der Premier League haben. Leeds United unter Marcelo Bielsa ist mit 57,3 % hierbei die Ausnahme. Man überlässt den überlegenen Gegnern den Ball und konzentriert sich auf die eigenen Offensivaktionen.

Possession

Ballbesitz in Prozent

Wie schießt man am einfachsten Tore?

In der qualitativ besten Liga der Welt kommt man nicht zu vielen Torschüssen - erst recht nicht als Aufsteiger mit geringeren sportlichen und finanziellen Mitteln. Das zeigen auch die Statistiken. Die Aufsteiger, wieder mit Ausnahme von Leeds United, die 2020/21 eine brillante Saison spielten, endeten größtenteils in der unteren Tabellenhälfte hinsichtlich der Schüsse pro Spiel.

Shots per 90

Schüsse pro Spiel

Daher ist es umso wichtiger, dass man die wenigen Chancen, die man bekommt, auch nutzt. Ein guter Torjäger kann den Unterschied machen. In Leeds’ erster Premier-League-Saison schoss Patrick Bamford 17 Ligatore, Ivan Toney erzielte zwölf Treffer für Brentford, Mitrović war 14-mal für Fulham erfolgreich, Taiwo Awoniyi zehnmal für Nottingham Forest.

Auch in dieser Saison hielt Liam Delap Ipswich Town fast im Alleingang lange konkurrenzfähig, und Teams im Tabellenmittelfeld wie Crystal Palace, Wolves und Brentford profitieren enorm von ihren Top-Stürmern. Jean-Philippe Mateta, Matheus Cunha und das Duo bestehend aus Bryan Mbeumo und Yoane Wissa haben allesamt mindestens 14 Ligatore.

Wir merken uns: Um in der Premier League zu bestehen, braucht man einen verlässlichen Stürmer, der aus wenigen Chancen möglichst viele Tore macht.

Conversion rate

Prozentualer Anteil der Schüsse, die zu Toren führten

Die taktische Ausrichtung

Alles deutet bisher auf einen Konterfußball hin. Der niedrige Ballbesitz, der Anteil an langen Bällen, das direkte Umschalten und auch die defensiven Statistiken zeigen dies. Die Aufsteiger führten den Großteil ihrer Defensivaktionen im eigenen Drittel aus - teils deutlich mehr als die restlichen Premier-League-Klubs. Das zeigt die Bereitschaft, sich auch mal in einen tiefen Block fallen zu lassen und auf Kontersituationen zu hoffen.

Defence in own third

Prozentualer Anteil der Defensivaktionen im eigenen Drittel

Letztlich fällt noch auf, dass die Risikobereitschaft nach Ballgewinn sehr gering ist. Die meisten der erfolgreichen Aufsteiger schlugen den Ball nach Eroberung erst einmal lang, um die Chance, ihn direkt wieder zu verlieren oder Opfer des Gegenpressings zu werden, zu minimieren.

Clearances of all def actions

Anteil der geklärten Bälle an allen Defensivaktionen (in %)

Fazit

Ein Aufsteiger muss nicht schön spielen. Es geht um die Basics und darum, wichtige Punkte einzufahren: defensiv gut stehen, bei Ballgewinn schnell umschalten und vorne effizient sein. Im zweiten und dritten Jahr in der Premier League kann man schließlich anfangen, etwas expansiver Fußball zu spielen, da man das finanzielle Defizit nach mehreren Jahren der TV-Gelder etwas aufgeholt hat und eine stabile Basis hat.

Ein gutes Beispiel ist der FC Fulham. In ihrer ersten Saison zurück in der Premier League (2022/23) hatten sie durchschnittlich 48,6 % Ballbesitz, in der darauffolgenden Spielzeit 50,7 % und in dieser Saison sind sie bei 52,4 %. Nachdem sie ihre ersten beiden Jahre auf Rang 10 und Rang 9 beendeten, stehen sie zurzeit auf dem achten Platz und kämpfen um Europa. Die Cottagers haben gezeigt, wie man als Aufsteiger in der Premier League die Klasse hält und sich dann Stück für Stück weiterentwickelt. Der Erfolg ist dementsprechend auch ihrem Trainer Marco Silva zuzuschreiben.

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