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Daniel

Wird es Zeit, Bournemouth ernst zu nehmen?

Andoni Iraola hat die Chance an diesem Wochenende Geschichte zu schreiben. Ein Sieg gegen Pep Guardiolas Manchester City wäre Bournemouth's erster Dreier im Etihad Stadium in ihrer Vereinsgeschichte. Außerdem stünde man dann weiterhin auf dem zweiten Platz mit 21 Punkten nach zehn Partien - ebenfalls ein Vereinsrekord. Der spanische Übungsleiter führt die Cherries in ungewohnte Sphären und zwingt den Rest der Liga sie endlich ernst zu nehmen. (Bild: IMAGO / Pro Sports Images)

Vor der Saison erwartete niemand diesen Höhenflug von AFC Bournemouth. Man verlor mit Milos Kerkez, Dean Huijsen und Ilya Zabarnyi drei Spieler der Abwehrkette und dazu in Kepa Arrizabalaga auch noch den Mann zwischen den Pfosten. Man machte sich wenig Hoffnungen auf eine ähnlich erfolgreiche Saison wie letztes Jahr, als man Neunter wurde.

Derzeit sieht es aber deutlich positiver aus. Was macht die Cherries so stark?

Härter, schneller, weiter

Iraolas Erfolg in Bournemouth hat zu einem ligaweiten Stilwandel beigetragen. Die Spiele werden zunehmend intensiver und oft auch in Umschaltmomenten entschieden. Der Baske setzt einen klaren Fokus auf die Athletik seiner Spieler und predigt einen sehr aggressiven Ansatz gegen den Ball. Das erdrückende Pressing der Cherries hat sich als erfolgreiches Gegenmittel zum Ballbesitzfußball der letzten Jahre erwiesen und nun auch zahlreiche Mannschaften auf der Insel inspiriert.

Selbst Pep Guardiola, der seine gesamte Trainerkarriere lang nie von seiner Art, Fußball zu spielen, abrückte, passt sich nun dem neuen Zeitalter an. Neuzugänge wie Omar Marmoush oder auch die zunehmende Wichtigkeit von Matheus Nunes unterstreichen dies.

Trotz zahlreicher namhafter Abgänge und Verletzungen von Leistungsträgern schafft es der AFC Bournemouth, das intensive Pressing in allen Spielen beizubehalten. Insbesondere im Gegenpressing sind die Cherries effektiv. Nach Ballverlust schaltet die komplette Mannschaft schnell um und erstickt den Gegner im Druck, sodass dieser entweder den Ball direkt wieder verliert oder ihn lang schlagen muss.

Entwicklung mit dem Ball

Während ihre Arbeit gegen den Ball zu den besten der Liga gehört, entwickeln sie sich auch im eigenen Ballbesitz weiter. Sie haben in dieser Saison durchschnittlich über 50 % Ballbesitz - eine Steigerung zu den 48,6 % der letzten Saison. Auch die Anzahl an angekommenen Pässen ist von 318,1 auf 339,7 pro Spiel gestiegen. Letztlich hat sich auch ihre Quote an erfolgreichen Passsequenzen (mindestens neun Pässe in Folge) von 9,2 auf 11,7 pro Spiel erhöht, was deutlich aufzeigt, dass es Bournemouth einfacher fällt, Spiele zu kontrollieren.

Andoni Iraolas Mannschaft hatte zu Beginn Probleme, Führungen zu verteidigen. Sie hatten am meisten Erfolg, wenn der Gegner im Ballbesitz war und man durch schnelles Umschalten den Platz hinter der Abwehr ausnutzen konnte. Bournemouth schaffte es nur selten, die Spiele kontrolliert zu Ende zu spielen. In Iraolas erster Saison ließ man 27 Punkte nach Führungen liegen. In dieser Spielzeit gewann man vier Spiele und teilte sich zweimal die Punkte, nachdem man in Führung gegangen war. Die technische Fähigkeit der Neuzugänge spielt dabei eine große Rolle. Adrien Truffert, Bafode Diakite und Alex Scott unterstützen die Mannschaft im eigenen Ballbesitz.

Nichtsdestotrotz ist die direkte Spielweise unter Iraola weiterhin ein elementarer Bestandteil. Innenverteidiger Marco Senesi spielt beispielsweise die meisten langen Bälle der Liga und sucht oft die schnellen Angreifer mit Pässen hinter die gegnerische Abwehrkette.

Ein gelungener Umbruch in der Defensive

Bournemouth verlor im vergangenen Sommer drei Schlüsselspieler in der Abwehr an absolute Topvereine. Dean Huijsen wechselte zu Real Madrid, Milos Kerkez schloss sich dem Premier-League-Meister Liverpool an und Ilya Zabarnyi zog es zum Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain. Sie generierten insgesamt über 150 Millionen Euro. Etwa ein Drittel dieser Einnahmen wurde in ihre Nachfolger investiert. Adrien Truffert kam von Stade Rennes und Bafode Diakite spielte zuvor ebenfalls in Frankreich, beim LOSC Lille. Veljko Milosavljevic soll ebenfalls das Loch in der Innenverteidigung langfristig stopfen, doch der 18-Jährige wird noch behutsam aufgebaut. Der 28-jährige Marcos Senesi ist in dieser Saison zum Abwehrchef aufgestiegen.

Der AFC Bournemouth ist sich seines Platzes in der Nahrungskette des Weltfußballs bewusst, doch ihr Status als etablierter Premier-League-Verein, der jungen Spielern eine Chance gibt, erlaubt es ihnen, vielversprechende Talente zu verpflichten.

Unterschiedsspieler in der Offensive

Bournemouth überzeugt in dieser Saison aber vor allem in der Offensive. Nur drei Mannschaften (Tottenham, Manchester City, Chelsea) konnten bisher mehr Tore erzielen. Ihre Lebensversicherung heißt in dieser Spielzeit Antoine Semenyo. Der Ghanaer steht in der Premier League bei sechs Toren und drei Vorlagen und ist somit an über der Hälfte aller 16 Ligatore der Cherries beteiligt. Der 25-Jährige überzeugt mit seiner unheimlichen athletischen Wucht und seiner Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Die zehn Millionen Euro, die Bournemouth 2023 an Bristol City überwies, wirken nun wie ein Schnäppchen. Wenn Semenyo dieses Niveau auch nur ansatzweise hält, wird er der nächste Spieler sein, der an der Südküste die Kassen klingeln lässt.

Er ist aber nicht der einzige Offensivspieler, der in dieser Saison zu überzeugen weiß. Der 19-jährige Eli Junior Kroupi konnte in sechs Premier-League-Spielen bereits vier Treffer erzielen und zeigt nach seinem Wechsel im Sommer aus der Ligue 2 in Frankreich keine Anpassungsprobleme. Bei Lorient erzielte Kroupi in der vergangenen Spielzeit 23 Treffer und durchlief auch schon zahlreiche U-Nationalmannschaften Frankreichs.

Wie weit kommt Bournemouth in dieser Saison?

Die Cherries überzeugen in dieser Saison auf ganzer Linie. Die defensiven Verluste haben sie überragend weggesteckt und auch in der Offensive haben sie Qualitätsspieler, die den Unterschied machen können. Dazu steht ein Trainer an der Seitenlinie, der sich mit den ganz Großen zumindest messen kann. Im Laufe der Saison werden Spitzenvereine wie Liverpool oder Manchester City wahrscheinlich noch vorbeiziehen, einfach aufgrund ihrer immensen Kaderqualität. Dennoch zeigt sich Bournemouth gewappnet, im Kampf um die Plätze fürs internationale Geschäft mitzureden.

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Daniel

Die 10 besten aktiven Torjäger der Premier League!

Die Premier League ist seit jeher ein Zuhause für großartige Torjäger. Auch zurzeit läuft Erling Haaland wieder allen davon, während auch Mohamed Salah oder Alexander Isak in den letzten Jahren zuverlässig treffen. Doch wie schlagen sich die aktuellen Stars im Vergleich zu Legenden wie Alan Shearer oder Harry Kane? Hier sind die zehn aktiven Spielen mit den meisten Treffern in der Premier-League-Geschichte. (Bild: IMAGO / Propaganda Photo)

In der Gesamtplatzierung steht Alan Shearer einsam an der Spitze. Der englische Meister mit den Blackburn Rovers im Jahre 1994/95 erzielte im Laufe seiner Karriere 260 Tore in der Premier League. Platz zwei und drei belegen Harry Kane und Wayne Rooney. Der Bayern-Star erzielte 213 Tore, fünf Treffer mehr als Rooney auf dem dritten Platz.

Legendäre Angreifer wie Sergio Aguero, Thierry Henry oder Robin van Persie sind ebenfalls allesamt in den Top 20 zu finden. Im vergangenen Sommer verließen zudem mit Jamie Vardy (145 Tore / Platz 14) und Heung-min Son (127 Tore / Platz 17) zwei Premier-League-Größen die Insel.

Wer bleibt da noch übrig? Welche aktiven Premier-League-Spieler hinterlassen auf der ewigen Torschützenliste ebenfalls ihre Spuren?

#10 Bruno Fernandes, 64 Tore (Gesamtplatzierung: 82.)

Der Portugiese avancierte seit seiner Ankunft im Old Trafford sofort zum absoluten Leistungsträger der Red Devils und ist seit Jahren die Lebensversicherung schlechthin. Mittlerweile wurde er auch zum Kapitän ernannt und geht als gutes Beispiel voran. Er schoss in noch keiner Spielzeit weniger als acht Tore und sammelt auch fleißig Vorlagen. Auch bei seinem mittlerweile vierten Trainer in Manchester ist er unangefochtener Stammspieler und gilt als einer der besten Spieler weltweit auf seiner Position.

In der laufenden Saison steht er bei zwei Treffern und sollte er nur seine Mindestanzahl von acht Toren erneut erreichen, steigt er auch in der Gesamtplatzierung um zehn weitere Plätze.

#9 Richarlison, 67 Tore (Gesamtplatzierung: 79.)

Der Brasilianer stand im Laufe seiner Premier-League-Karriere öfters in der Kritik, aber nichtsdestotrotz kann sich seine Platzierung auf der ewigen Torschützenliste sehen lassen. Die kritische Behandlung des Brasilianers ist vor allem auf die Transfersummen zurückzuführen, die seine Vereine für ihn zahlten. Der FC Everton verpflichtete ihn damals vom FC Watford für knapp 40 Millionen Euro, nachdem er dort nur fünf Treffer erzielt hatte. Vier Jahre und 43 Premier-League-Treffer später wechselte er für 60 Millionen Euro zu Tottenham Hotspur. Bei den Spurs konnte er seitdem 19 Tore beisteuern.

Richarlison startete diese Saison mit einem Doppelpack am ersten Spieltag gegen Burnley, konnte Thomas Frank seitdem aber nur wenig überzeugen. Zuletzt verlor er seinen Stammplatz im Sturmzentrum an Mathys Tel.

#8 Ollie Watkins, 76 Tore (Gesamtplatzierung: 66.)

Der 20-fache englische Nationalspieler gehört seit seinem Wechsel in die Premier League 2020 zu den besten Stürmern der Liga. Er erzielte auch in Aston Villas schwachen Jahren immer mindestens elf Ligatore und traf in der Saison 2023/24 sogar 19-mal. Die investierte Transfersumme von 34 Millionen Euro hat der 29-Jährige also schon längst wieder reingespielt. Auch in wichtigen Spielen wie in der Champions League ging er immer wieder mit seinen Treffern voran. Seine größte Stärke ist aber seine Verfügbarkeit. In seiner Zeit bei den Villains verpasst er nur sechs Premier-League-Spiele.

In dieser Saison befindet sich Ollie Watkins allerdings in einem Formtief. In acht Spielen konnte der Engländer bisher nur einmal treffen und läuft den Erwartungen hinterher.

#7 Gabriel Jesus, 76 Tore (Gesamtplatzierung: 65.)

Der Brasilianer steht nur einen Platz vor Ollie Watkins aufgrund seiner geringeren Anzahl an gespielten Minuten. Jesus wechselte in der Saison 2016/17 als hochtalentierter Spieler von Palmeiras zu Manchester City und bekam prompt auch das Vertrauen von Pep Guardiola ausgesprochen. Der zu der Zeit noch 19-jährige Stürmer erzielte sieben Treffer in zehn Partien und etablierte sich im Profikader der Citizens. In den folgenden fünf Spielzeiten erzielte er weitere 51 Tore für Manchester City und galt insbesondere in der Saison 2019/20, als er wettbewerbsübergreifen 23 Treffer erzielte, zu den Schlüsselspielern beim englischen Serienmeister.

Im Sommer 2022 verpflichtete Manchester City schließlich Erling Haaland, was zur Folge hatte, dass Gabriel Jesus um seine Spielzeit bangen musste. Er wechselte zum FC Arsenal und galt vor allem in seiner ersten Saison als absoluter Leistungsträger. Er erzielte in den vergangenen drei Saisons im Norden Londons 18 Premier-League-Treffer, fällt aber seit Januar 2025 mit einem Kreuzbandriss aus.

#6 Danny Welbeck, 81 Tore (Gesamtplatzierung: 59.)

Der Engländer gehört seit seinem Debüt vor 17 Jahren zu den konstantesten Stürmern der Liga. Er gilt als Lieblingsschüler von Sir Alex Ferguson, der ihm im zarten Alter von 17 Jahren bereits seine ersten Premier-League-Minuten gab. Zwei Tage vor seinem 18. Geburtstag, am 15. November 2008, schoss er sein erstes Tor für Manchester United.

Er wurde zwischenzeitlich auch an Sunderland verliehen, wo er ebenfalls in der ersten Liga knipsen konnte. Von 2011 bis 2014 gehörte er endgültig zum Profikader der Red Devils und konnte in der Zeit 19 Treffer erzielen.

Im Sommer 2014 war aber auch sein großer Befürworter Ferguson nicht mehr im Verein und man entschied sich, Welbeck an Arsenal abzugeben. Bei den Gunners erzielte er in fünf Spielzeiten nur 16 Tore, weshalb er anschließend zum FC Watford verkauft wurde. Die Hornets stiegen in der Saison 2019/20 in die zweite Liga ab und Welbeck erzielte nur zwei Saisontreffer. Es kam daher als große Überraschung, dass Brighton sich dazu entschied. den damals 29-Jährigen zu verpflichten. Der 42-fache englische Nationalspieler spielt allerdings seitdem eine prominente Rolle an der Südküste und erzielte in 147 Partien 37 Tore.

In dieser Saison darf er in den meisten Spielen unter Fabian Hürzeler von Beginn an ran und erzielte gegen Newcastle sogar einen Doppelpack, um das Spiel für seine Mannschaft zu entscheiden.

#5 Callum Wilson, 89 Tore (Gesamtplatzierung: 46)

Der erste noch aktive Premier-League-Spieler, der in den Top 50 auftaucht, ist Callum Wilson. Der Engländer gehörte über Jahre zu den effizientesten Stürmern der Liga und durfte auch schon neun Mal für die Three Lions auflaufen. Wilson schloss sich 2014 dem AFC Bournemouth an, der damals noch in der Championship spielte, und stieg mit ihm zusammen in die Premier League auf. Nach einer 20-Tore-Saison in der zweiten Liga erzielte er in der Beletage nur 19 Treffer in seinen ersten drei Spielzeiten.

In der Saison 2018/19 kam er endlich in der Premier League an und erzielte 14 Ligatreffer und auch in der darauffolgenden Abstiegssaison der Cherries konnte er achtmal treffen. Grund genug für Newcastle, Wilson zu verpflichten, und der bullige Angreifer zahlte dieses Vertrauen in Form von 47 Toren in den darauffolgenden vier Spielzeiten zurück. In der vergangenen Saison holten ihn schließlich die diversen Verletzungen der letzten Jahre ein und Wilson schoss kein einziges Tor in 18 Einsätzen.

Die Magpies entschieden sich gegen die Vertragsverlängerung des 33-Jährigen und er schloss sich im Sommer ablösefrei West Ham United an, wo er in dieser Spielzeit mit nur einem Treffer noch nicht zu überzeugen weiß.

#4 Chris Wood, 91 Tore (Gesamtplatzierung 43.)

Der Neuseeländer erlebte in der vergangenen Saison seinen zweiten Frühling, als er 20 Treffer für Nottingham Forest erzielte und so entscheidenden Anteil an der Qualifikation für die Europa League hatte. Allerdings ist Wood bereits seine gesamte Premier-League-Karriere ein sehr verlässlicher Stürmer gewesen. 2014/25 erzielte er seinen ersten Treffer für Leicester City, verließ die Foxes aber ein Jahr vor dem Gewinn der Premier League.

2017 kehrte er ins englische Obergeschoss zurück, als Sean Dyche und Burnley ihn verpflichteten. In 4,5 Saisons erzielte er für die Clarets 49 Treffer und in jeder Spielzeit zweistellig. Im Winter 2021 legte das neureiche Newcastle 30 Millionen Euro für ihn auf den Tisch, doch der 1,91 m große Mittelstürmer konnte nicht überzeugen. Nach nur einem Jahr und vier Ligatoren wechselte er zu Nottingham Forest. Für die Tricky Trees erzielte er seitdem 37 Treffer.

In dieser Spielzeit erzielte er nach einem Doppelpack zum Auftakt gegen Brentford kein weiteres Tor mehr.

#3 Erling Haaland, 96 Tore (Gesamtplatzierung: 36.)

Der Norweger spielt gerade einmal etwas über drei Saisons in der Premier League und ist nun schon auf Platz 36 der ewigen Torschützenliste. Nachdem er in seinem ersten Jahr 36 Tore in der Liga erzielt hatte, waren es in den vergangenen zwei Spielzeiten "nur" 27 und 22 Treffer. Allerdings muss man jeden, der die Hoffnung hatte, dass der ehemalige Dortmunder nachlässt, enttäuschen. Denn Haaland steht in dieser Saison bereits bei elf Toren nach acht Spielen. Sollte er nur 20 weitere Tore in dieser Spielzeit erzielen, stünde er schon auf dem 24. Platz der ewigen Torschützenliste.

Diese 96 Tore erzielte Haaland in gerade einmal 91 Spielen. Hält er diesen Schnitt auch nur ansatzweise bei, löst er in fünf Jahren Alan Shearer vom Thron ab. Ein Szenario, das bei den unglaublichen Torquoten des Norwegers nicht auszuschließen ist.

#2 Raheem Sterling, 123 Tore (Gesamtplatzierung: 21.)

Der 30-Jährige verpasst die Top 20 nur um ein Tor und es scheint zurzeit auch nicht realistisch, dass er dies noch erreicht. Sterling ist immer noch beim FC Chelsea unter Vertrag, aber mittlerweile in Vergessenheit geraten und von Enzo Maresca vollends aussortiert worden. In der vergangenen Saison wurde er an Arsenal verliehen, wo er allerdings keinen Treffer in der Premier League erzielte. Auch seine beiden Jahre zuvor bei den Blues waren unglücklich. Nur 14 Ligatreffer werden einem Spieler mit der Qualität von Raheem Sterling nicht gerecht. Der Flügelspieler galt nämlich über Jahre als einer besten Spielen der Liga.

Er feierte mit 17 Jahren sein Debüt beim FC Liverpool und wurde prompt zum Stammspieler. Im Alter von 20 Jahren hatte er bereits 18 Premier-League-Tore auf dem Konto, entschied sich dann aber für einen Wechsel zum Ligarivalen Manchester City. Dort zählte er über Jahre zu den Schlüsselspielern und erzielte in Höchstform sogar 20 Treffer in einer Saison. In den drei Spielzeiten zwischen 2017 und 2020 erzielte er 55 Tore für die Citizens.

Der Wechsel im Sommer 2022 an die Stamford Bridge kam überraschend und es ist schade zu sehen, dass die Karriere eines Top-Spielers wie Raheem Sterling seitdem bergab geht.

#1 Mohamed Salah, 188 Tore (Gesamtplatzierung: 4.)

Der Ägypter gehört zu den besten Spielern der Premier-League-Geschichte. Seit seinem Wechsel zum FC Liverpool 2017 erzielte er in keiner Saison weniger als 18 Ligatreffer. Er erzielte alle 135 Minuten ein Tor und gilt daher nicht umsonst als absoluter Leistungsträger der Reds. In der vergangenen Saison hatte er mit seinen 29 Treffern einen entscheidenden Anteil am Meistertitel Liverpools.

Salah wurde viermal Torschützenkönig der Premier League und gewann mit den Reds zweimal die Premier League, die Champions League, den FA Cup und zweimal den Ligapokal. Auch wenn er in dieser Saison, wie die gesamte Mannschaft, mit nur zwei Ligatoren nicht allzu sehr zu überzeugen weiß, ist er eine absolute Liverpool-Legende.

Seine zwei Premier-League-Treffer für den FC Chelsea in der Saison 2013/14 sind hierbei auch noch anzumerken.

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Daniel

Warum es bei Woltemade läuft, aber bei Wirtz noch nicht – Die Nationalspieler im Formcheck!

125 Millionen Euro für Florian Wirtz, 75 Millionen Euro für Nick Woltemade. Zwei deutsche Offensivhoffnungen wagten in diesem Sommer den Schritt auf die Insel. Während letzterer voll einschlug und bereits zum Fanliebling im St. James' Park avancierte, jagt Florian Wirtz noch seiner Form aus Bundesliga-Zeiten hinterher. Die aktuellen Umstände der beiden Deutschen könnten kaum unterschiedlicher sein. (Bild: IMAGO / Moritz Müller)

Florian Wirtz ist zurzeit das Gesicht der Krise der Reds. In neun Spielen in der Premier League und der Champions League gelangen ihm weder ein Tor noch eine Vorlage. Er wirkt hilflos, alleingelassen und nicht ausreichend eingebunden in das Spiel der Slot-Elf und saß zuletzt auch immer öfter auf der Bank. Der niederländische Übungsleiter nimmt seinen Schützling aber öffentlich in Schutz: "Ja, er hat noch keine vier Tore erzielt oder zwölf vorbereitet – aber für mich liegt das an der Qualität der Gegner, denen wir gegenübergestanden haben. Er ist Teil der Mannschaft, die im Moment auf Platz eins der Premier League steht", ließ der 47-Jährige im Vorlauf der Champions-League-Partie verlauten. Nichtsdestotrotz bleibt die Form des Offensivspielers eine der vielen Sorgen des FC Liverpools.

Ganz anders sieht es bei Nick Woltemade aus: Der 23-Jährige wechselte erst sehr spät in der Transferphase an die Tyneside, brauchte aber keine Anlaufzeit. Nach kaum 30 Minuten traf er bei seinem Debüt für die Magpies gegen Wolverhampton Wanderers. Zuletzt erzielte er sogar in drei aufeinanderfolgenden Spielen ein Tor, unter anderem auch gegen Meisterschaftsfavorit Arsenal und in der Champions League gegen Union St. Gilloise. Sein Trainer Eddie Howe kommt aus dem Schwärmen nicht mehr raus: "Er hat großes Potenzial. Seine herausragenden Qualitäten sind seine technischen Fähigkeiten und sein Gespür für Tore, was großartig ist. Und natürlich seine Größe und seine Präsenz. Aber es gibt bestimmte Dinge, die wir noch mehr von ihm sehen wollen."

Woltemade zeigt, dass ein Wechsel von der Bundesliga in die Premier League nicht unbedingt mit Anpassungsproblemen einhergeht, aber warum ist der Start der beiden so unterschiedlich verlaufen?

#1 Das Umfeld

Der Blick auf die Tabelle mag diese These nicht bestätigen, doch das Umfeld in Liverpool ist deutlich unruhiger als in Newcastle. Obwohl die Reds im Meisterschaftsrennen sind und das Team von Eddie Howe sich in der unteren Tabellenhälfte befindet.

Wenn man nur nach einer Korrelation und keiner Kausalität sucht, könnte man argumentieren, dass Alexander Isak diese Unruhe mitgebracht hat. Der Schwede war während der gesamten Vorbereitung das Hauptgesprächsthema bei den Magpies. Isak kommunizierte sehr deutlich und auch öffentlich, dass er den Verein verlassen möchte und ausgerechnet zum FC Liverpool wechseln will. Eddie Howe musste sich auf zahlreichen Pressekonferenzen mit dieser Thematik auseinandersetzen und die dadurch entstehende Unruhe war zu Saisonbeginn spürbar. Newcastle gewann keines der drei Auftaktspiele in der Premier League. Der erste Sieg? Am 13. September bei Woltemades Debüt. Seitdem verlor man auch nur noch gegen den FC Barcelona in der Champions League und den FC Arsenal. Tatsächlich ist seit dem Abgang von Alexander Isak und der Verpflichtung von Woltemade Ruhe im St. James' Park eingekehrt und die Formkurve zeigt auch schon wieder nach oben.

Beim FC Liverpool stockt der Motor in dieser Saison und das nicht erst seit den drei Niederlagen zuletzt. Nachdem man den Community Shield verloren hatte, zeigte man sich auch in der Liga nicht von seiner besten Seite. Allerdings gewann man trotzdem – teils auch unverdient – die Spiele. Dieses Spielglück ist ihnen abhandengekommen, auch seitdem Alexander Isak regelmäßig in der Startelf steht. Das ist natürlich nicht alleine am Schweden festzumachen, da er nicht ohne Grund für 145 Millionen Euro den Verein wechselte. Allerdings stimmt seit dessen Verpflichtung die Balance in der Mannschaft nicht. Arne Slot hat noch keinen Weg gefunden, neben seinen neuen Starstürmern Alexander Isak und Hugo Ekitike auch Florian Wirtz in seine Taktik mit einzubeziehen. Der Niederländer hat zurzeit verschiedene Feuer zu löschen, sodass der Fokus auf den Ergebnissen liegt und nicht darauf, Neuzugänge optimal zu integrieren.

#2 Die Physis

Die englische Beletage ist für ihre Härte und Intensität bekannt. Die Anpassung aus anderen Ligen kann sich daher durchaus schwierig gestalten. Woltemade bekam bereits bei seinem Debüt die harte Gangart der Liga zu spüren: "Es war ziemlich hart, ich hatte Krämpfe", gab er nach dem Spiel zu.

Doch genau dort liegt der Unterschied zwischen den beiden. Die Liga verlangt einem physisch sehr viel ab, doch auch technisch starke Spieler können auf der Insel glänzen. Das haben David Silva, Philippe Coutinho oder auch Juan Mata in der Vergangenheit gezeigt. Allerdings verlassen sie sich auf ihre technischen und mentalen Fähigkeiten, um in Spielen einen Unterschied zu machen. Diese sind aber im Fall von Florian Wirtz schwierig ins Spiel einzubinden, weil er in einer neuen Mannschaft spielt, in der ihm die taktischen Abläufe oder die Laufwege seiner Mitspieler einfach noch nicht so bewusst sein können. Wenn diese Aspekte schließlich wegfallen und einen Adaptionsprozess mit sich bringen, ist Wirtz nicht in der Lage, mit seiner Physis dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken.

Nick Woltemade hat neben seinen außergewöhnlichen technischen Fähigkeiten auch eine Physis, die ihm hilft, vor allem in der Premier League Einfluss zu nehmen, auch wenn die anderen Aspekte seines Spiels nicht funktionieren. Er kann zahlreiche Fehlpässe spielen, doch aufgrund seiner Größe aus dem Nichts ein Kopfballtor erzielen und so den (medialen) Druck auf seinen Schultern lösen. Diese Möglichkeit hat Florian Wirtz nicht. Er besitzt weder die Schnelligkeit noch die Stärke, um in der Premier League herauszustechen.

#3 Die Position

Nick Woltemade hatte bei seinem Debüt das "Glück", dass er nach nicht einmal einer halben Stunde eine brillante Flanke von Jacob Murphy serviert bekam. Seine Bewegung im Strafraum und auch der anschließende Kopfball waren ebenfalls gut, aber er bekam auch den entsprechenden Ball, um früh in seiner Newcastle-Karriere ein Tor zu erzielen.

Florian Wirtz ist als Spielmacher von seinen Teamkollegen abhängig, dass sie die Chancen, die er kreiert, auch nutzen. Allein in den letzten beiden Spielen gegen Galatasaray und Chelsea konnte er drei Großchancen für seine Teamkollegen kreieren, die allesamt nicht in Toren mündeten. Insbesondere seine Fast-Vorlage auf Salah gegen den FC Chelsea hätte einen Scorerpunkt für den Deutschen verdient gehabt.

Wann sehen wir den alten Florian Wirtz wieder?

Florian Wirtz ist bei Weitem nicht auf seinem Leistungsniveau, das wir aus der Bundesliga kennen, angekommen. Allerdings ist er bei Liverpool nicht der einzige. Alle Neuzugänge – mit Ausnahme von Hugo Ekitike – befinden sich zurzeit noch nicht in Form. Das Problem ist also viel größer als nur Florian Wirtz, der bisher sich deutlich besser präsentiert, als null Scorerpunkte in neun Spielen vermuten lassen würden. Wenn Arne Slot aber kein System findet, um seinen neuen Spielmacher besser in Szene zu setzen, wird der teuerste Deutsche aller Zeiten schnell zu einem sehr teuren Problem für die Reds.

Nick Woltemade hingegen ist bereits vollends in Newcastle angekommen und hat dabei auch schon die Fans verzückt. Der 1,99 Meter große Mittelstürmer überzeugt neben seinen Toren auch mit seiner Technik und seinem Arbeitseinsatz. Insbesondere Letzterer kommt bei den englischen Anhängern immer gut an.

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Daniel

Liverpools 17-jähriges Wunderkind | Rio Ngumoha im Porträt

Die meisten Jugendspieler feiern den ersten Profivertrag als Startschuss ihrer Karriere. Bei Rio Ngumoha lief es anders: Bevor er unterschrieb, hatte er schon Geschichte geschrieben - als 16-Jähriger, der nur vier Minuten nach seiner Einwechslung in der Premier League traf. (Bild: IMAGO / Shutterstock)

Liverpool legte im Sommer rund 500 Millionen Euro für neue Stars auf den Tisch, unter anderem für Alexander Isak, Florian Wirtz und Hugo Ekitike. Für den 16-jährigen Rio Ngumoha schien die Konkurrenz damit gigantisch. Doch der Youngster ließ sich davon nicht beirren: In den wenigen Einsatzminuten unter Arne Slot nutzte er sofort seine Chance. Gegen Newcastle erzielte er das entscheidende Tor, gegen Burnley war er maßgeblich am späten Sieg beteiligt.

Gerade weil Florian Wirtz noch Anlaufschwierigkeiten hat, verleiht Ngumohas Leichtigkeit dem Angriff spürbare Frische.

Ngumohas Weg nach Liverpool

Rio Chima Ngumoha wurde am 29. August 2008 in Newham im Osten Londons geboren. Mit acht Jahren schloss er sich der Jugend des FC Chelsea an und durchlief dort nahezu alle Nachwuchsteams. Früh galt er als Ausnahmetalent: Für Englands U-Mannschaften stand er regelmäßig auf dem Platz, mit 15 Jahren spielte er bereits in Chelseas U21.

Doch für die Blues nahm die Geschichte kein gutes Ende. Trotz intensiver Bemühungen, selbst Klublegende John Terry pries ihn schon früh als „top, top player“, entschied sich Ngumoha im Sommer 2024 für den Schritt nach Liverpool. Der Hauptgrund: die Durchlässigkeit von Talenten in die erste Mannschaft. Beispiele wie Trent Alexander-Arnold, Curtis Jones oder Conor Bradley überzeugten ihn. Beim FC Chelsea schafften seit der Übernahme von Todd Boehly & Co. nur noch wenige Jugendspieler den Sprung in die erste Mannschaft. Stattdessen verkaufte man häufig talentierte Spieler aus der eigenen Akademie, um Profit mit ihnen zu erzielen. Mason Mount, Conor Gallagher, Ian Maatsen und Lewis Hall verließen allesamt den Verein, obwohl sie sportlich wertvoll gewesen wären.

Ngumohas Aufstieg bei den Reds

Rio Ngumoha begann seine Laufbahn in Liverpool zunächst bei der U18 - ein Schritt, der sein Potenzial unterschätzte. Innerhalb eines Jahres spielte er sich jedoch bis in die erste Mannschaft vor und gehört inzwischen fest zum Profikader. Trainer Arne Slot förderte ihn früh, weil er überzeugt war, dass das Training im Umfeld von Führungsspielern wie Virgil van Dijk oder Mohamed Salah seine Entwicklung beschleunigen würde.

Im Dezember 2024 folgte die erste Nominierung für den Carabao Cup gegen den FC Southampton, auch wenn er noch nicht zum Einsatz kam. Sein Debüt ließ dennoch nicht lange auf sich warten: In der dritten Runde des FA Cups gegen Accrington Stanley stand der 16-Jährige direkt in der Startelf und wurde zum jüngsten Pflichtspielspieler in der Vereinsgeschichte. Seit Jahresbeginn trainiert Ngumoha regelmäßig mit den Profis, sammelt parallel aber weiterhin Spielpraxis in der U21.

"Der Junge ist unglaublich"

Schon vor den Testspielen im Sommer hatte Rio Ngumoha die Verantwortlichen und Mitspieler in Liverpool beeindruckt. Auf der Asien-Tour gegen Yokohama F. Marinos und Athletic Bilbao stellte der Flügelspieler seine Abschlussstärke eindrucksvoll unter Beweis. Ben Doak, der im Sommer zu Bournemouth wechselte, adelte ihn damals mit den Worten: "Dieser Junge ist unglaublich. Er wird eine tolle Karriere vor sich haben." Bislang behält er damit recht.

Trainer Arne Slot äußerte sich zurückhaltender - auch, um die Erwartungen an den Teenager zu bremsen. „Rio zeigt in jedem Vorbereitungsspiel eine gute Leistung“, sagte er nach dem Duell mit Yokohama. Dann schob er allerdings nach: „Es gab eine Situation, in der er querlegen musste. Da sieht man: Er hat noch einiges zu lernen.“

"Wenn du aber mit 16 ein Spiel in dieser Art und Weise beeinflussen kannst, ist das auf jeden Fall ein Kompliment"
- Arne Slot

Tempo, Technik, Tore

Ngumoha zeigt sich bislang völlig unbeeindruckt von der Premier League. Immer wieder sucht er das Eins-gegen-eins und ist dank seines niedrigen Körperschwerpunkts selbst für routinierte Verteidiger schwer zu stoppen. Auf den ersten Metern bringt er enormes Tempo mit, das er mit enger Ballführung und präzisen Richtungswechseln kombiniert. Dazu kommt ein auffallend reifer Offensiv-Output: Der 16-Jährige verfügt über eine ausgeprägte Abschlussstärke aus kurzer wie aus weiterer Distanz. Er kann sowohl mit rechts als auch mit seinem schwächeren linken Fuß treffen.

Englands nächster Flügelspieler?

Mit gerade einmal 17 Jahren übernimmt Rio Ngumoha bereits Verantwortung und entscheidet Spiele. Wenn Liverpool ihn weiterhin behutsam entwickelt, kann er sich Schritt für Schritt zu einem herausragenden Flügelspieler formen, der das Potenzial hat, auch langfristig international zur Elite zu gehören. Auch die englische Nationalmannschaft dürfte in Zukunft von seinen Qualitäten profitieren.

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Daniel

Von Europa in den Abstiegskampf: Aston Villa im freien Fall

Fünf Spiele, ein Tor, fünf Gegentore, drei Punkte und der 18. Tabellenplatz. Das ist die grausame Bilanz der Villains in der noch jungen Premier-League-Saison. Vor wenigen Monaten führte Unai Emery sein Team noch ins europäische Geschäft, doch nun der freie Fall. Aston Villa steckt in einer Krise und das aus einer Vielzahl an Gründen. (Bild: IMAGO / Pro Sports Images)

Ein 0:0-Unentschieden zum Auftakt gegen Newcastle stimmte die Anhänger im Villa Park noch durchaus positiv, doch diese Zuversicht verflog spätestens nach den zwei darauffolgenden Niederlagen gegen Brentford und Crystal Palace. Nach einem weiteren 0:0-Remis gegen Everton dauerte es bis zur 67. Minute des 5. Spieltags, ehe Aston Villa - in Person von Rechtsverteidiger Matty Cash - das erstes Tor dieser Premier-League-Saison erzielte. Gegen ein dezimiertes Sunderland kam man jedoch nicht über ein 1:1 hinaus. Zusammen mit Tabellenschlusslicht Wolverhampton Wanderers bleibt Villa damit eine der wenigen Mannschaften ohne Dreier.

Vor weniger als sechs Monaten empfing man im Villa Park den Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain und besiegte ihn sogar mit 3:2. Für den Einzug ins Halbfinale reichte es aufgrund der 3:1-Hinspielniederlage zwar nicht, doch Aston Villa bewies sich auf Europas größter Bühne und zeigte eindrucksvoll, dass mit ihm zu rechnen ist.

Das Aston Villa von heute ist allerdings nur noch ein Schatten seiner selbst und mit dem Team, das PSG bis an seine Grenzen brachte, kaum noch vergleichbar.

Problem 1: Die Offensive

Erst ein geschossenes Tor in dieser Saison deutet auf eine äußerst unfruchtbare Offensive hin - vor allem, wenn man bedenkt, dass dieses Tor von einem Rechtsverteidiger erzielt wurde. Ollie Watkins & Co. kommen einfach noch nicht in Fahrt, und das entpuppt sich als großes Problem für die Villains. Mit nur fünf Gegentoren stellen sie immerhin eine solide Defensive.

Ein Blick auf die xG-Statistik (erwartete Tore) zeigt, dass Aston Villa sich schlichtweg nicht genug Chancen herausspielt. Das Team kreierte in den ersten fünf Saisonspielen gerade einmal 3,9 xG, was der schwächste Wert der Liga ist. Hinzu kommt, dass die Villains ihre wenigen Chancen auch nicht nutzen: Der Statistik nach hätten sie eigentlich schon vier Tore erzielen sollen.

Der Ausfall von Tielemans schmerzt in dieser Hinsicht gewaltig. Der Belgier ist für den Großteil der Kreativität im Spiel der Villains zuständig; in der vergangenen Saison steuerte er sieben Vorlagen bei. Auch die erst sehr späten Verpflichtungen der kreativen Offensivspieler Jadon Sancho und Harvey Elliott haben zur Folge, dass sie bislang noch keinen großen Einfluss auf das Spiel von Aston Villa nehmen konnten.

Die schwache Form von Torjäger Ollie Watkins ist ebenfalls ein Grund zur Sorge. Der Engländer steht trotz acht abgegebener Schüsse und einem xG-Wert von über eins noch immer bei null Saisontoren.

Problem 2: Eine unruhige Transferphase

Aston Villa ging bereits mit einer Hypothek in den Sommer: Durch die Squad Cost Rules der UEFA (SCR) musste das Verhältnis von Lohnkosten zu Umsatz des Vereins auf maximal 70 Prozent gesenkt werden - nach zuletzt über 80 Prozent. Gleichzeitig begrenzt die Football Earnings Rule (FER) kumulierte Verluste auf 60 Millionen Euro. Laut The Athletic liegt Villa immer noch oberhalb des Limits und riskiert in dieser Saison erneut eine Strafe. Diese Zwänge haben die Transferaktivitäten stark beeinflusst und das Fenster von vornherein erschwert.

Die finanziellen Restriktionen führten dazu, dass zahlreiche Wunschspieler nicht verpflichtet werden konnten und improvisiert werden musste. Symbolisch dafür stand das Martinez-Drama: Der Torhüter wartete am Deadline Day stundenlang im Trainingszentrum, um einen Wechsel zu Manchester United zu erzwingen, allerdings vergeblich. Aston Villa hatte zu Beginn des Transferfensters schon Gespräche mit Mark Flekken als Ersatz geführt, verlor aber die Zeit und musste zusehen, wie der Keeper zu Bayer Leverkusen ging.

Am Ende blieb der große Umbruch aus. Jacob Ramsey war der einzige prominente Abgang, doch sein Verkauf wurde intern als „notwendig“ bezeichnet, um verschiedene Regularien einzuhalten, und drückte die Stimmung. Auf dem Platz wirkte das Team in den ersten Spielen passiv, die Startelf bestand zu großen Teilen noch aus Spielern vor Emerys Amtszeit. Es fehlten hochwertige Neuzugänge. Trotz 28 Verpflichtungen seit 2023 hat Villa derzeit einen alternden Kader. Es wurde viel Geld ausgegeben, aber es gibt nur wenig greifbaren Fortschritt.

Problem 3: Interne Unruhen

Das einst viel gepriesene Duo aus Trainer Unai Emery und Sportdirektor Monchi erlebte in diesem Sommer erstmals Turbulenzen. Die prekäre finanzielle Situation des Vereins und das teils versäumte Transferfenster ließen erstmals Zweifel an der Arbeit der beiden aufkommen. Insbesondere der Sportdirektor Monchi geriet zunehmend in die Schusslinie.

Die Gerüchte, dass der Spanier seinen Posten räumen würde, kursierten daher bereits seit Ende des Transferfensters. Inzwischen ist es offiziell - intern überrascht diese Entscheidung wohl kaum jemanden.

Der Nachfolger kommt ebenfalls aus Spanien und heißt Roberto Olabe. Der 57-Jährige war sieben Jahre lang bei Real Sociedad tätig und unter anderem verantwortlich für die Transfers von Alexander Isak, Martin Ödegaard, Mikel Merino oder Martin Zubimendi. Er soll die Villains nun mit seinem Scharfsinn im Scouting und auf dem Transfermarkt wieder auf die richtige Bahn lenken.

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Daniel

Der nächste 100-Millionen-Mann? Antoine Semenyo ist in Topform!

Balleroberung tief in der eigenen Hälfte. Antoine Semenyo erkennt die Konterchance gegen sehr weit vorgerückte Reds. Er läuft und läuft und läuft. Wataru Endo kann nicht mithalten, Curtis Jones kann nicht mithalten und auch Milos Kerkez fällt zurück. Am gegnerischen Sechzehner angekommen steht er vor Ibrahima Konate und Virgil Van Dijk - der wohl furchteinflößendsten Innenverteidigung Europas. Was nun? Semenyo bleibt cool. Ein kleiner Haken auf seinen schwächeren linken Fuß und platziert ihn mit aller Ruhe in die rechte untere Ecke an Alisson vorbei. Der Jubel: Ein Knierutscher im Anfield vor den mitgereisten Bournemouth-Fans. Seine Teamkollegen fassungslos, die Zuschauer in Ekstase. Bournemouth jubelt und Antoine Semenyo ist mal wieder der Freudenbringer. (Bild: IMAGO / IPS)

Der Ghanaer erlebte bereits in der vergangenen Saison seinen Durchbruch, als er wettbewerbsübergreifend 19 Scorerpunkte beisteuerte, doch in diesem Jahr scheint er noch einmal einen Sprung nach vorne gemacht zu haben. In drei Premier-League-Spielen kann er bereits einen Doppelpack an der Anfield Road sowie eine Vorlage beim 1:0-Sieg gegen die Wolves verbuchen.

Seine Wichtigkeit für die Cherries ist nicht zu unterschätzen: Er ist der Fixpunkt der Offensive. Kein Wunder also, dass Bournemouth seinen Leistungsträger im Sommer langfristig an den Verein binden wollte. Sein neues Arbeitspapier läuft bis zum Sommer 2030 und soll eine Ausstiegsklausel in Höhe von 65 Millionen Pfund enthalten, die es ihm erlaubt, bei einem passenden Angebot im nächsten Jahr den Verein zu verlassen. Im vergangenen Sommer waren sowohl Manchester United als auch Arsenal am Flügelspieler interessiert.

Ein unkonventioneller Weg in die Premier League

Antoine Semenyos Weg an die Spitze war durchaus unkonventionell. Geboren am 7. Januar 2000 in Chelsea (London), war seine Jugendzeit von diversen Rückschlägen geprägt. Bereits in jungen Jahren wurde er von den Jugendakademien des FC Arsenal, Tottenham Hotspur, Millwall und später Crystal Palace abgelehnt, sodass er mit 15 Jahren eigentlich die Schuhe schon an den Nagel hängen wollte. Insbesondere die letzte Absage von den Eagles traf ihn schwer.

Er spielte ein Jahr lang gar keinen Fußball, und erst der ehemalige Leeds-Trainer Dave Hockaday überzeugte ihn, sich wieder dem Fußball zu widmen, nachdem er Semenyo bei einem Probetraining gesehen hatte. Anschließend schloss er sich dem College-Programm von Hockaday in Swindon an. In Freundschaftsspielen gegen Akademieteams traf Semenyo regelmäßig, sodass viele Vereine plötzlich auf ihn aufmerksam wurden. Bristol City bekam den Zuschlag und verpflichtete ihn nach einem zweiwöchigen Probetraining. Hockaday war dabei sein ständiger Begleiter, fuhr ihn zwischen Swindon und Bristol und unterstützte ihn in allen Aspekten seiner jungen Fußballkarriere.

Von dort aus machte Semenyo seine ersten Schritte im Männerfußball: Mit 18 ging er auf Leihbasis zu Bath City in die sechste Liga, lernte dort die körperliche Seite des Spiels kennen und sammelte erste Erfolgserlebnisse. Weitere Leihen führten ihn zu Newport County, wo ihn Trainer Michael Flynn vom Stürmer zum Flügelspieler umschulte, und später zu Sunderland, bevor er sich bei Bristol City unter Nigel Pearson endgültig durchsetzte. Dort erzielte er in einer Saison acht Tore und gab zwölf Assists, wurde für Ghanas WM-Kader 2022 nominiert und wechselte im Januar 2023 zu Bournemouth. Dort ist er mittlerweile unter Andoni Iraola zum Stammspieler gereift.

"I just want to prove I am good enough to be where I'm at, that's just my mindset from when I was young"

Was macht ihn so stark?

Der Ghanaer überzeugt auf den ersten Blick mit seiner Physis. Der 1,83 m große Flügelspieler ist aufgrund seiner Stärke kaum vom Ball zu trennen. Dazu ist er sehr explosiv auf den ersten Metern und bringt eine Wucht mit, die für die meisten Verteidiger kaum zu verteidigen ist.

Allerdings sollte dies nicht von seiner herausragenden Technik ablenken. Semenyo ist einer der wenigen Spieler, die man wirklich als beidfüßig bezeichnen kann. Gegen Liverpool schoss er beide Tore mit seinem vermeintlich schwächeren linken Fuß. Diese Stärke verdankt er seinem Vater, der ihn in dieser Hinsicht bereits früh förderte.

"My dad used to get me kicking anything with both feet, whether it was paper, a can, anything. At the age of six I was able to kick with both feet. Now it feels like second nature."

Im Dribbling ist er ebenfalls sehr effektiv. Neben seiner Beidfüßigkeit und Explosivität besitzt er auch die nötige Technik und den nötigen Flair, um an Verteidigern vorbeizukommen. Seine Physis erlaubt es ihm vor allem in Kontersituationen, sehr effektiv zu sein und große Räume zu dominieren.

Bournemouths Trainer Andoni Iraola lässt einen sehr intensiven Fußball spielen, der insbesondere gegen den Ball viel Disziplin und Laufarbeit von seinen Spielern abverlangt. Antoine Semenyo ist dem auf jeden Fall gewachsen: Er sticht mit seiner Arbeitseinstellung hervor und gewinnt dank seiner Physis auch viele Zweikämpfe. Der Flügelspieler selbst betont, dass diese Arbeit in der Defensive der Grund ist, weshalb sein Trainer ihm die Freiheiten mit dem Ball zugesteht.

"I feel like that's the reason why I'm getting so much freedom, because I'm doing the defensive job that I need to. So then we get the ball, I've got all the space in the world for attacking. So, yeah, he's giving me that license of freedom."

Folgt bald der nächste Karriereschritt?

Trotz des erst im Sommer unterzeichneten neuen Vertrags ist davon auszugehen, dass Semenyo den Cherries nicht mehr allzu lange erhalten bleibt. Ein Spieler seiner Qualität kann auch bei den besten Vereinen des Landes eine Rolle spielen. Der 25-Jährige zeigte in den vergangenen Jahren eine konstant positive Entwicklung, die sich auch zu Beginn dieser Saison wieder bestätigt.

Laut Transfermarkt hat der Ghanaer einen Marktwert von 40 Millionen Euro. Allerdings dürfte eine mögliche Ablösesumme deutlich höher ausfallen, wenn man ihn mit anderen Transfers in der Premier League vergleicht. Bournemouth ist zudem dafür bekannt, Spieler teuer zu verkaufen - das zeigen etwa die Transfers von Dean Hujsen, Illia Zabarnyi oder Milos Kerkez.

Unabhängig von einem möglichen Abgang im kommenden Sommer dürfen sich die Cherries über einen Spieler in Topform freuen, der auch in dieser Spielzeit einen erheblichen Anteil am Erfolg der Iraola-Elf haben wird.

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