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Daniel

Das sind die Topverdiener der Premier-League-Klubs

Die Premier League ist die Bühne, auf der sich die besten Spieler der Welt versammeln, um Woche für Woche Millionen von Fans zu begeistern. Doch um die Akteure auf die Insel zu locken, greifen die Teams tief in die Taschen: Die Gehälter aller Premier-League-Vereine in der vergangenen Saison übertraf vier Milliarden Pfund. Topverdiener wie Kevin De Bruyne, Erling Haaland oder Mo Salah verdienen teilweise mehr als der komplette Kader einzelner Bundesligavereine. (Bild: IMAGO / Visionhaus)

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Daniel

Wer ist der beste Torwart der Premier League?

Die höchste englische Spielklasse ist gespickt mit herausragenden Torhütern. Alisson Becker, Ederson, Emiliano Martinez, David Raya gehören zu den Besten der Welt. Doch wer thront in dieser Spielzeit über allen? (Bild: IMAGO / Propaganda Photo)

Um dies zu berechnen, ermittelt fbref.com die Differenz zwischen den erwarteten und den tatsächlich kassierten Toren. Die erwarteten Tore werden mit PSxG-GA, also "Post-Shot Expected Goals minus Goals Allowed", berechnet.

Der Unterschied zu den gewöhnlichen erwarteten Toren (xG) besteht darin, dass bei PSxG der Wert erst nach Abgabe eines Schusses berechnet wird. In diese Statistik fließen in der Regel die Schussplatzierung und die Positionierung des Torhüters ein. Der PSxG-Wert liegt, wie auch der xG-Wert, zwischen 0 und 1.

Mithilfe dieses Wertes lässt sich die Fähigkeit eines Torhüters, Schüsse abzuwehren, präziser beurteilen als mit der bloßen Prozentzahl der gehaltenen Bälle. Hat ein Torhüter eine gute Positionierung und steht günstig zum Ball, sinkt der PSxG-Wert eines Schusses.

Zieht man dann die Differenz zu den tatsächlich kassierten Toren, erhält man ein Ergebnis, das, wenn es positiv ist, darauf hinweist, dass ein Torhüter überdurchschnittlich gut Schüsse pariert. Ist der Wert hingegen negativ, zeigt dies, dass er basierend auf der Qualität der Torschüsse mehr halten könnte.

Schauen wir uns die besten Torhüter der diesjährigen Premier League Saison an, die mindestens zehn Mal im Tor standen.

5. André Onana, Manchester United: +1,9 PSxG - GA

Die Red Devils spielen eine enttäuschende Saison, die auch nach der Entlassung von Erik ten Hag unter Rubén Amorim tabellarisch nicht besser wird. Ein Spieler, der zumindest statistisch hervorsticht, ist André Onana. Der Kameruner verhinderte in dieser Spielzeit bereits knapp zwei Tore durch seine Paraden.

Ganz frei von Kritik bleibt der 28-Jährige jedoch nicht. Er fällt immer wieder durch Patzer auf, wie beispielsweise bei der 1:3-Niederlage gegen Brighton, und hat bereits die meisten Gegentore nach Ecken unter allen Premier-League-Torhütern kassiert.

4. Lukasz Fabianski, West Ham United: +2,3 PSxG - GA

Der polnische Veteran, der im April 40 Jahre alt wird, hat bereits 375 Premier-League-Spiele bestritten. Doch ans Aufhören denkt er offenbar noch nicht. Nachdem er seinen Stammplatz bei den Hammers eigentlich an den acht Jahre jüngeren Alphonse Areola verloren hatte, erhielt er im Oktober nach dem schwachen Saisonstart des Franzosen erneut eine Chance - und nutzte sie. In 13 Ligaspielen verhinderte er bereits 2,3 Tore, was ihm den vierten Platz in dieser Rangliste einbringt. Sein Vertrag im Osten Londons läuft im Sommer aus, doch er tut aktuell alles dafür, um sich ein neues Arbeitspapier zu sichern.

3. Dean Henderson, Crystal Palace: +2,8 PSxG - GA

Nach einem schwachen Saisonstart, in dem Crystal Palace zeitweise sogar auf einem Abstiegsrang stand, hat das Team um Torwart Dean Henderson wieder zu seiner Form gefunden. Der ehemalige Schlussmann von Manchester United beweist sich als sicherer Rückhalt für die Mannschaft von Oliver Glasner. Obwohl sein Posten in der vergangenen Saison noch umstritten war, hat der mittlerweile 27-Jährige in dieser Spielzeit einen großen Schritt nach vorne gemacht. Das zeigen auch seine Statistiken: 2,8 verhinderte Tore bedeuten den drittbesten Wert der Liga, und mit drei Spielen ohne Gegentor in den letzten fünf Partien hat die Defensive entscheidend dazu beigetragen, dass Crystal Palace auf den zwölften Tabellenplatz klettern konnte.

2. Guglielmo Vicario, Tottenham Hotspur: 2,9 PSxG - GA

Der aktuell langzeitverletzte Guglielmo Vicario war zu Saisonbeginn ein Schlüsselspieler der Spurs. In zwölf Partien verhinderte er 2,9 Tore. Seine Bedeutung für das Team von Ange Postecoglou wurde besonders deutlich, als er durch Fraser Forster ersetzt werden musste. Dieser hatte sichtbare Probleme mit dem Niveau der Premier League und fiel vor allem durch Schwächen im Spiel mit dem Ball am Fuß auf. Im Winter reagierten die Spurs und verpflichteten Antonin Kinsky von Sparta Prag, der bislang solide Leistungen zeigt. Vicario wird mit einer Sprunggelenksverletzung noch mehrere Monate ausfallen.

1. Mads Hermansen, Leicester City: +5,8 PSxG - GA

Der statistisch beste Torwart der Premier League spielt für eine der schwächsten Mannschaften. Leicester City, letztjähriger Zweitligameister, blieb unter Steve Cooper, der Enzo Maresca nach dessen Wechsel zum FC Chelsea, ersetzte, äußerst unspektakulär, jedoch zunächst knapp über der Abstiegszone. Doch nach vier sieglosen Partien im Oktober wurde Cooper entlassen und durch Ruud van Nistelrooy ersetzt. Seitdem sammelten die Foxes lediglich vier Punkte und stehen auf dem 19. Tabellenplatz.

Mads Hermansen ist in einer grauen Saison ein Lichtblick. Mit wichtigen Paraden hält der 24-jährige Däne seine Mannschaft immer wieder im Spiel. In 16 Partien verhinderte er bereits 5,8 Tore. Man möchte sich kaum ausmalen, wie es ohne ihn bei Leicester City aussehen würde. Hermansen überzeugt vor allem mit seinen Qualitäten auf der Linie und sollte sich mit seinen Leistungen einen Transfer zu einem Premier-League-Verein verdienen, falls die Foxes am Ende der Saison absteigen sollten. Zurzeit ist der Schlussmann allerdings verletzt und wird noch mehrere Wochen mit einer Adduktorenverletzung ausfallen. Ein Verlust, den die ohnehin schon defensivschwache Mannschaft von Ruud van Nistelrooy nur schwer kompensieren kann.

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Nottingham Forest auf Champions-League-Kurs: Was macht die Tricky Trees so stark?

Es ist die Underdog-Story dieser Premier-League-Saison: Nottingham Forest steht nach der Hinrunde auf einem Champions-League-Platz, punktgleich mit dem FC Arsenal und vier Punkte vor Chelsea. Das Team von Nuno Espírito Santo hat die letzten sechs Spiele allesamt gewonnen und stellt mit nur 19 Gegentoren die zweitbeste Defensive der Liga. Harte Arbeit, Fleiß und effektiver Konterfußball prägen den Erfolg. Der City Ground in Nottingham bebt, und die Fans träumen von Nächten in der Königsklasse gegen Real Madrid, Bayern München und Co. (Bild: IMAGO / Focus Images)

Dabei entkamen die Tricky Trees in der vergangenen Saison nur knapp dem Gang in die zweite Liga. Die Punkteausbeute der vorherigen Spielzeit in Höhe von 32 Zählern haben sie in dieser Saison nach 20 Spielen bereits übertroffen. Nach nur drei Siegen aus den letzten 14 Spielen und uninspiriertem Fußball unter Nuno Espírito Santo hielt sich der Enthusiasmus unter den Anhängern vor der Saison in Grenzen. Der Portugiese hatte Forest Ende Dezember 2023 auf dem 19. Platz übernommen und von den Abstiegsrängen geführt, doch vollends überzeugt waren nur wenige vom 50-Jährigen. Es schien auf eine weitere Saison im Abstiegskampf hinauszulaufen.

Punktuelle Verstärkungen auf dem Transfermarkt

Vielen ist sicherlich noch das Sommertransferfenster 2022 im Gedächtnis geblieben, als Nottingham Forest als Aufsteiger in die Premier League sage und schreibe 23 (!) neue Spieler verpflichtete – für Ablösesummen, die sich insgesamt auf 165 Millionen Euro beliefen. Aufgrund der vielen ablösefreien Neuzugänge, wie zum Beispiel Jesse Lingard, stiegen auch die Gehaltsausgaben um ein Vielfaches, sodass man sich im Tabellenmittelfeld der Liga bei den Spielergehältern einreihte. Zur ganzen Wahrheit gehört jedoch auch, dass von der damaligen Aufstiegsmannschaft nur eine Handvoll Spieler übrig blieb, da der Großteil entweder ausgeliehen war oder bereits Transfervereinbarungen getroffen hatte. Es mussten viele Spieler verpflichtet werden, dennoch wirkte die Anzahl etwas exzessiv. Von den 23 Neuzugängen sind 2,5 Jahre später nur noch Morgan Gibbs-White, Taiwo Awoniyi, Neco Williams und Willy Boly Teil des Kaders.

Auch in den darauffolgenden Transferperioden investierte man weiter in die Mannschaft. Dies gipfelte darin, dass man in der vergangenen Saison endlich gegen die Financial-Fair-Play-Regeln verstieß und deshalb vier Punkte abgezogen bekam. Da die drei Absteiger jedoch so schwach waren, hatte dies keine Auswirkungen auf die Tabellensituation. Durch kluge Neuverpflichtungen brachte man sich in eine gute Ausgangslage: Der Kader war voller junger, talentierter Spieler, die eine Plattform bildeten, auf der man aufbauen konnte. Spieler wie Gibbs-White, Hudson-Odoi, Elanga, Murillo und Danilo zeigten bereits in der letzten Saison, wie viel Qualität in ihnen steckt. Außerdem befinden sie sich alle noch in ihren frühen Zwanzigern und verfügen somit über reichlich Entwicklungspotenzial.

Im vergangenen Sommer konnte man sich also auf wenige Positionen fokussieren. Durch die Verpflichtung von Mats Sels im Januar 2024 hat man das Torwartproblem, das die Tricky Trees seit dem Aufstieg in die Premier League verfolgt, lösen können. Dennoch sah man in der Verteidigung weiterhin Verbesserungspotenzial und sicherte sich die Deals für drei Innenverteidiger: Nikola Milenkovic, Morato und David Carmo wechselten für insgesamt 34 Millionen Euro an den City Ground. Letzterer wurde direkt an den Schwesterklub Olympiacos verliehen, während die anderen beiden wichtige Rollen im Team von Nuno Espírito Santo einnehmen.

Die Flügelpositionen waren ebenfalls schwächer besetzt, weshalb man mit Jota Silva und Ramon Sosa zwei entwicklungsfähige, quirlige Dribbler verpflichtete, die mit ihrem Tempo bislang wertvolle Optionen von der Bank sind. Mit James Ward-Prowse und Alex Moreno lieh man zudem zwei Premier-League-erfahrene Spieler aus, die sowohl in der Breite als auch in der Spitze für Verstärkung sorgen sollten.

Der mit Abstand teuerste Transfer war jedoch Elliott Anderson von Newcastle. Der 21-jährige Schotte kostete Nottingham Forest knapp über 40 Millionen Euro, nachdem er bereits zwei Saisons in der höchsten englischen Spielklasse absolviert hatte. Der zentrale Mittelfeldspieler weiß bisher mit fünf Vorlagen zu überzeugen.

Die zweitbeste Defensive der Liga

Der Hauptgrund für den Formaufschwung von Nottingham Forest ist die verbesserte Defensivleistung. In der vergangenen Saison kassierten nur die drei Absteiger und West Ham United mehr Gegentore, was die diesjährige Bilanz umso beeindruckender macht. Der erste Schritt in Richtung Defensivbollwerk war die Verpflichtung von Mats Sels von Straßburg. Der 32-jährige Belgier gehört in dieser Spielzeit zu den besten Torhütern der Liga und beweist sich mit wichtigen Paraden als Rückhalt für die Mannschaft. Mit bereits neun Spielen ohne Gegentor ist er zudem der Favorit auf den "Golden Glove", die Trophäe für die meisten Partien ohne Gegentor.

Sein Verdienst allein ist es jedoch nicht, denn vor ihm hat sich in dieser Saison ein undurchdringbares Innenverteidiger-Duo gebildet. Neuzugang Nikola Milenkovic ergänzt den jungen Brasilianer Murillo, der im vergangenen Jahr von den Anhängern zum vereinsinternen Spieler der Saison gekürt wurde. Milenkovic, der von der AC Florenz verpflichtet wurde, überzeugt durch seine Sicherheit, Physis und Zweikampfstärke, während Murillo auch am Ball heraussticht. Der Brasilianer ist nicht nur physisch stark, sondern weiß sich dank seiner Vergangenheit im Futsal auch in engen Räumen in typischer brasilianischer Manier durchzusetzen.

Die Außenverteidiger Ola Aina und Neco Williams sind jeweils sehr komplette Spieler. Beide können sowohl auf der linken als auch der rechten Seite agieren und sind dementsprechend komfortabel mit ihrem schwachen Fuß. Sie geben ihrem Trainer durch ihre technische Qualität die Möglichkeit, sie ins Mittelfeld ziehen zu lassen, bieten jedoch auch durch ihre Dynamik die Option, die Linie hoch und runter zu laufen und von dort das Spiel zu beeinflussen.

Nunos Spielphilosophie

Für den Portugiesen heißt es in dieser Saison: "Back to the basics." Das Ziel ist es, defensiv kompakt zu stehen, wenig zuzulassen und bei Ballgewinn schnell umzuschalten, um den Raum hinter der Abwehr mit den schnellen Anthony Elanga und Callum Hudson-Odoi auszunutzen. Forest überlässt dabei gerne dem Gegner den Ball – keine andere Mannschaft in der Liga hat in dieser Saison einen geringeren durchschnittlichen Ballbesitzwert (39,5 %). Die Tricky Trees führten sowohl im offensiven als auch im mittleren Drittel die wenigsten Zweikämpfe aller Premier-League-Teams. Dafür verteidigen sie ihr eigenes Drittel umso intensiver, denn nur die Wolves gingen dort häufiger in Zweikämpfe.

Forest versucht vor allem, das Zentrum zu schließen, und lässt sich nur selten vom Gegner locken. Die Viererkette steht dabei sehr eng, und auch die Flügelspieler rücken weit nach hinten. Die drei Mittelfeldspieler arbeiten hart daran, den Gegner anzulaufen und in die Zweikämpfe zu gehen. Oft bleibt einzig Chris Wood als Stürmer vorne.

Bei Ballgewinn geht es dann ganz schnell. Die schnellen Flügelspieler spekulieren auf die Kontersituation und starten sofort in den freien Raum, während Chris Wood die Aufgabe hat, sich anzubieten und den Ball festzumachen. Häufig sucht man jedoch mit dem ersten Pass nach Ballgewinn Morgan Gibbs-White. Der 24-Jährige ist einer der besten progressiven Dribbler der Liga und hat den Auftrag, seine Mannschaft in die gegnerische Hälfte zu bringen, ehe er den Pass auf einen der Außenspieler spielt. Diese schließen entweder selbst ab oder suchen den Pass in die Mitte.

Das Tor gegen Tottenham Hotspur war das perfekte Beispiel dafür, was Nuno Espírito Santo von seiner Mannschaft erwartet.

Eine junge Offensive

Neben der bereits erwähnten Defensive sorgen vor allem drei Offensivspieler Forests für Furore: Morgan Gibbs-White, Anthony Elanga und Callum Hudson-Odoi. Gibbs-White wechselte im Sommer 2022 für knapp 40 Millionen Euro in die Midlands und war von Beginn an ein Schlüsselspieler für die Tricky Trees. In dieser Saison scheint er jedoch noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht zu haben. Neben seiner technischen Qualität arbeitet er enorm hart für die Mannschaft und scheut sich nicht, in Zweikämpfe zu gehen. Sein Einsatz wurde von Nuno Espírito Santo bereits mit der Kapitänsbinde belohnt, wenn der eigentliche Kapitän Ryan Yates nicht auf dem Platz steht. Auch England-Interimstrainer Lee Carsley erkannte die Qualitäten des Spielmachers und belohnte ihn mit seinem Englanddebüt – unter Thomas Tuchel dürften weitere Einsätze folgen.

Die beiden Flügelspieler wechselten nach enttäuschenden Jahren bei den Spitzenklubs Manchester United und Chelsea nach Nottingham, um in der Premier League endlich Fuß zu fassen – mit Erfolg. Gemeinsam waren sie bereits an elf Saisontoren beteiligt, wobei insbesondere Hudson-Odoi mit konstant starken Leistungen herausragt. Der mittlerweile 24-Jährige besticht durch sein Tempo, sein überragendes Dribbling und seine Effektivität im letzten Drittel – Attribute, die er zu Beginn seiner Karriere nur selten konstant auf den Rasen brachte. Anthony Elanga kämpfte zu Saisonbeginn mit Formschwankungen und verlor zeitweise seinen Stammplatz auf dem rechten Flügel. Doch diese Phase wirkte wie ein Weckruf für den Schweden, der seitdem in fünf Spielen in Folge entweder selbst traf oder vorlegte. Zusammen bilden die beiden ein kongeniales Duo, das insbesondere in Umschaltsituationen jeder Premier-League-Mannschaft das Fürchten lehrt.

Chris Wood erlebt seinen zweiten Frühling

Der 33-Jährige war bereits abgeschrieben – sowohl im St. James’ Park während seiner Zeit bei Newcastle als auch bei Nottingham Forest. Zwischenzeitlich erzielte er in 2,5 Jahren lediglich neun Tore und wurde meist nur eingewechselt, um Taiwo Awoniyi zu ersetzen. Doch seit Nuno Espírito Santo das Traineramt am City Ground übernommen hat, findet der Neuseeländer zu alter Stärke zurück. In der Rückrunde der vergangenen Saison erzielte er sieben Tore und trug maßgeblich dazu bei, dass Forest letztendlich die Klasse hielt. Auch in dieser Spielzeit knüpft er nahtlos an diese Leistungen an. In 20 Partien durfte Chris Wood bereits zwölfmal jubeln und belegt damit Rang sechs in der Torschützenliste. Darunter waren immer wieder entscheidende Treffer, die Spiele zugunsten seiner Mannschaft entschieden.

Doch Wood überzeugt nicht nur mit Toren: Er arbeitet unermüdlich für das Team und schafft es im Ballbesitz immer wieder, seine Mitspieler in Szene zu setzen. Ein echter Teamplayer.

Was ist diese Saison für Nottingham Forest möglich?

Die Tricky Trees stehen nach 20 Spieltagen auf dem dritten Tabellenplatz mit 40 Punkten auf dem Konto. In den vergangenen zehn Jahren hatten insgesamt 31 Mannschaften zu diesem Zeitpunkt der Saison gleich viele oder mehr Punkte auf dem Konto, wovon sich lediglich zwei nicht für die Champions League qualifizierten. Ein gutes Omen für Nottingham Forest. Allerdings möchte davon noch niemand wissen. Die Stadt träumt aber der Verein möchte realistisch bleiben. Es sind noch 18 Spiele zu spielen aber wenn die guten Leistungen bestehen bleiben, darf man nichts ausschließen.

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Daniel

"Goodbye Germany": So schlagen sich die Bundesliga-Abgänge in der Premier League

Für viele Spieler gilt die Premier League als die größte und beste Liga der Welt. Lockt ein Klub von der Insel, können weder die abgebenden Vereine den oft hohen Ablösesummen widerstehen noch die Spieler den lukrativen Gehaltsangeboten. Hinzu kommen die traditionsreiche Fußballkultur, die enorme Strahlkraft und die Vormachtstellung der Liga im internationalen Fußball. Auch in diesem Jahr haben wieder zahlreiche Bundesligaspieler den Schritt in die Eliteklasse des europäischen Fußballs gewagt. (Bild: IMAGO / Pro Sports Images)

Insgesamt wechselten sechs Spieler für Ablösesummen in Höhe von 137 Millionen Euro von aktuellen Bundesligisten in die englische erste Liga, bisher allerdings mit gemischtem Erfolg. Wir schauen uns die einzelnen Spieler an.

Brajan Gruda, Mainz 05 -> Brighton & Hove Albion

Der 20-jährige Deutsche empfahl sich mit seinen Leistungen in der vergangenen Saison bei den Nullfünfern für ein Engagement bei den Seagulls. Auch Nationaltrainer Julian Nagelsmann schien von ihm angetan zu sein und lud ihn als Trainingsspieler ins Vorbereitungslager für die Europameisterschaft im vergangenen Sommer ein. Mit der Ablöse in Höhe von 31,5 Millionen Euro ging beim Verein an der Südküste Englands auch eine Erwartungshaltung einher, die der quirlige Flügelspieler bisher noch nicht erfüllen kann. Eine Verletzung nahm ihm zu Beginn seiner Zeit bei Brighton den Wind aus den Segeln und bisher konnte er in sieben Einsätzen keinen Scorerpunkt sammeln. Der Ex-St. Pauli Trainer Fabian Hürzeler scheint zurzeit nicht auf ihn zu setzen, sein einziger Startelfeinsatz war im Ligapokal, als man gegen Liverpool mit 3:2 verlor.

Maxence Lacroix, VfL Wolfsburg -> Crystal Palace

Der Franzose wechselte für 18 Millionen Euro in den Süden Londons und schloss sich Crystal Palace an, wo er unter Oliver Glasner spielt – dem Trainer, der ihn einst nach Wolfsburg holte. Nach vier erfolgreichen Jahren in der Autostadt entschied sich Lacroix im Sommer, den nächsten Karriereschritt zu machen. Die Eagles, die am Ende der letzten Saison in starker Form waren, erschienen ihm als ideales Ziel. Doch aktuell läuft es für Palace nicht rund: Der Klub steht auf dem 15. Tabellenplatz und liegt nur dank einer zuletzt verbesserten Form vier Punkte vor den Abstiegsrängen. Der 24-jährige Innenverteidiger zeigt jedoch eine gute Premierensaison auf der Insel. Nach anfänglichen individuellen Fehlern scheint er sich an die Premier League anzupassen und ist mittlerweile ein zentraler Faktor für den jüngsten Aufwärtstrend der Mannschaft.

Matthijs De Ligt, Bayern München -> Manchester United

Der Niederländer stand bisher in jeder Premier-League-Partie auf dem Platz und hat sich als verlässliche Stütze in der Defensive der Red Devils etabliert. Unter seinem ehemaligen Trainer Erik ten Hag verpflichtet, wurde er schnell zum Stammspieler, und auch Neu-Trainer Rubén Amorim setzt offenbar großes Vertrauen in den 25-Jährigen. Im Manchester-Derby, das mit einem 2:1-Sieg gegen die Citizens endete, zeigte er eine herausragende Leistung und auch über die bisherige Saison hinweg zählt De Ligt zu den besten und konstantesten Akteuren im Kader von Manchester United. Die Ablösesumme von 45 Millionen Euro rechtfertigt er damit ohne Zweifel.

Noussair Mazraoui, Bayern München -> Manchester United

Ein weiterer Ex-Ajax-Spieler, der vom deutschen Rekordmeister ins Old Trafford wechselte, hat auf der Insel voll eingeschlagen. Der Marokkaner überzeugt von der ersten Minute an mit seiner Vielseitigkeit und starken Leistungen. Unter Erik ten Hag kam er auf verschiedenen Positionen zum Einsatz: als Außenverteidiger auf beiden Seiten und sogar im offensiven Mittelfeld. Im 3-4-3-System von Rubén Amorim agiert er häufig als rechter Innenverteidiger und erledigt diese Aufgabe mit Bravour. Die 15 Millionen Euro Ablöse, die Manchester United an den FC Bayern überwies, wirken aus heutiger Sicht wie ein echtes Schnäppchen. Am Ball zeigt er sich technisch sicher und lässt sich selbst durch aggressives Pressing nicht aus der Ruhe bringen. Gegen den Ball verteidigt er ebenso entschlossen und energisch. Amorim bezeichnete ihn kürzlich als "Zukunft dieser Mannschaft" und lobte ihn als "sehr modernen Spieler".

Eric da Silva Moreira, St. Pauli -> Nottingham Forest

Der 18-Jährige ist nur sehr wenigen ein Begriff, gilt aber als ein großes Talent im deutschen Fußball. Dementsprechend ließ sich Nottingham Forest seine Dienste auch 1,5 Millionen Euro kosten. Der Flügelspieler kam in der vergangenen Saison unter Fabian Hürzeler nur zu einem Kurzeinsatz, in der letzten Minute beim 2:0-Sieg gegen Nürnberg. Bei den Tricky Trees durfte er in der zweiten Runde des Ligapokals sein Debüt gegen Newcastle United geben und gleich von Beginn an ran. In der Premier League kam er ebenfalls zu Kurzeinsätzen gegen West Ham United und Manchester City. Ein großes Fazit kann man bei dem Teenager noch nicht ziehen. Der Deutsch-Portugiese wird als Investition für die Zukunft angesehen.

Niclas Füllkrug, Borussia Dortmund -> West Ham

Deutschlands Nummer Neun sah nach der Verpflichtung von Serhou Guirassy seinen Stammplatz gefährdet und entschied sich daher für einen Wechsel in den Osten Londons. Die Hammers um Sportdirektor Tim Steidten zahlten 27 Millionen Euro für den 31-Jährigen, der bislang jedoch nur sechs Einsätze absolvierte und lediglich einmal in der Startelf stand. Eine Achillessehnenreizung setzte ihn drei Monate außer Gefecht, weshalb er sein Premier-League-Abenteuer noch nicht richtig starten konnte. Bei seinem Comeback gegen Leicester City, als er in der 79. Minute eingewechselt wurde, zeigte er direkt seine Torgefahr und traf. Auch gegen Bournemouth kam er nur von der Bank, hinterließ aber einen vielversprechenden Eindruck. Wenn er zu voller Fitness zurückkehrt, könnte er für das Team von Julen Lopetegui eine wertvolle Verstärkung werden.

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Daniel

Das sind die abschlussstärksten Spieler der Premier League!

Die Premier League ist gespickt mit Weltklasse-Stürmern, die regelmäßig die Schlagzeilen dominieren. Doch es sind nicht immer Erling Haaland, Mohamed Salah, Heung-Min Son und Co., die auch statistisch zu den effizientesten Spielern gehören. Ein Blick auf die Statistik zeigen uns ganz andere Namen. (Bild: IMAGO / Newscom World)

Betrachtet man die Expected Goals (erwartete Tore), die die Wahrscheinlichkeit berechnen, mit der ein Schuss im Tor landet, und vergleicht diese mit den tatsächlich erzielten Toren, wird schnell klar, welche Spieler besonders effektiv ihre Chancen nutzen. Schießt ein Spieler beispielsweise drei Tore bei einem xG-Wert von 1,5, gilt er als äußerst effizient. Aber wer führt dieses Ranking in der Premier League an? Wir stellen euch die Top 10 vor.

10. James Justin (Leicester City), +1,5 Tore

Der Außenverteidiger erwischte gegen den FC Arsenal einen sehr guten Tag. Bei der 2:4-Auswärtsniederlage erzielte er zwei Treffer, die sein Team zwischenzeitlich ins Spiel zurückbrachten, bevor der Vizemeister in der Nachspielzeit das Spiel für sich entschied. Diese beiden Tore hatten einen xG-Wert von nur 0,5, was die Differenz von +1,5 erklärt. Justin ist normalerweise nicht für seine Torgefährlichkeit bekannt, in seiner gesamten Profi-Karriere traf er nie mehr als dreimal in einer Saison.

9. Josko Gvardiol (Manchester City), +1,65 Tore

Ein weiterer Verteidiger beweist seine Effizienz vor dem Tor: Der Kroate steht in dieser Saison bereits bei drei Treffern. Damit teilt er sich den zweiten Platz in der internen Torschützenliste von Manchester City mit Mateo Kovačić - natürlich hinter Erling Haaland. Gvardiol ist einer von nur sechs Spielern der kriselnden Citizens, die in der aktuellen Saison überhaupt schon getroffen haben. Laut Daten hätte der 22-Jährige lediglich 1,35 Tore erzielen sollen.

8. Harvey Barnes (Newcastle United), +1,69 Tore

Der Außenstürmer hat bereits in den vergangenen vier Saisons seinen xG-Wert übertroffen, weshalb seine Platzierung in dieser Liste wenig überrascht. Seit seinem Wechsel zu den Magpies im Sommer 2023 wird Barnes jedoch immer wieder von Verletzungen ausgebremst. Trotzdem hat er seine Effizienz vor dem Tor bewahrt: Mit vier Treffern übertrifft er seine erwarteten Tore (2,31 xG) erneut deutlich. Besonders bemerkenswert war sein Lauf im September, als er in drei aufeinanderfolgenden Spielen traf, bevor ihn kleinere Blessuren erneut zurückwarfen.

7. Yves Bissouma (Tottenham Hotspur), +1,79 Tore

Die Aufnahme des zentralen Mittelfeldspielers in diese Liste ist eine Überraschung – schließlich hat der Nationalspieler Malis nur 0,21 xG gesammelt. Dennoch beweist Bissouma, dass er zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein kann: Er erzielte das 2:1 im London-Derby gegen West Ham United, das den 4:1-Sieg einleitete, und markierte zudem das wichtige Führungstor beim 4:0-Erfolg gegen Everton. Mit gerade einmal drei abgegebenen Schüssen in der gesamten Saison, von denen zwei im Netz landeten, stellt sich die Frage, ob in ihm ein verkappter Stürmer steckt.

6. Mateo Kovacic (Manchester City), +2,03 Tore

Ein weiterer Spieler von Manchester City zeigt, wie effizient die Mannschaft der Citizens Chancen verwertet. Der kroatische Mittelfeldspieler hat in dieser Saison bereits drei Tore erzielt, bei einem xG-Wert von lediglich 0,97. Besonders sein Doppelpack gegen Fulham ließ die Differenz in die Höhe schnellen, da die Daten ihm an diesem Tag nur 0,29 erwartete Tore zuschrieben. Kovačić fehlen jetzt nur noch ein weiterer Treffer, um die torreichste Saison seiner Karriere seit neun Jahren zu verzeichnen.

5. Dwight McNeil (FC Everton), +2,1 Tore

Die Toffees erlebten einen deutlichen Aufschwung, nachdem Trainer Sean Dyche den 25-Jährigen ins zentrale offensive Mittelfeld zog, wo er schließlich aufblüht. Sein langjähriger Förderer, der ihn bereits aus Zeiten beim FC Burnley kennt, spielte ihn fast ausschließlich im linken Mittelfeld, wo er von seiner Flankenstärke profitierte. Sein Positionswechsel ins Zentrum scheint ein echter Glücksgriff gewesen zu sein. In den ersten vier Ligaspielen nach dem Wechsel steuerte McNeil drei Tore und zwei Vorlagen bei und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass Everton die ersten Punkte der Saison einfahren konnte. Sein Expected Goals-Wert liegt dabei lediglich bei 0,9.

4. Harry Wilson (FC Fulham), +2,42 Tore

Der Waliser avancierte zum Helden der Cottagers, nachdem er in zwei aufeinanderfolgenden Spielen als Joker entscheidende Tore erzielte. Im Duell mit Brentford lag Fulham bis zur Nachspielzeit mit 0:1 zurück, ehe Wilson das Spiel drehte: Mit Treffern in der 92. und 97. Minute bescherte er dem Team von Marco Silva einen dramatischen Sieg. Nur wenige Tage später kam Wilson erneut von der Bank und schoss in der 83. Minute das entscheidende 2:0 gegen Crystal Palace, das den Sieg absicherte. Seine drei Saisontore erzielte der Flügelspieler bei lediglich 0,58 xG.

3. Chris Wood (Nottingham Forest), +3,05 Tore

Der 32-jährige Neuseeländer erlebt im Herbst seiner Karriere eine bemerkenswerte Renaissance und hat erheblichen Anteil am starken Saisonstart von Nottingham Forest unter Nuno Espírito Santo. Nach fast einem Drittel der Saison rangiert Forest auf Platz sieben der Tabelle und stand zwischenzeitlich sogar auf Rang drei. Wood hat acht der 15 Saisontore seiner Mannschaft erzielt, und das bei einem xG-Wert von nur 4,95. Besonders im Oktober lief er zur Höchstform auf, als er in drei Partien vier Treffer beisteuerte.

2. Matheus Cunha (Wolverhampton Wanderers), +3,83 Tore

Der ehemalige Bundesliga-Spieler von RB Leipzig und Hertha BSC ist der Hauptgrund dafür, dass die Wolves mittlerweile die Abstiegsränge verlassen haben. Der Brasilianer glänzte in den letzten Wochen mit herausragender Form: In den vergangenen vier Spielen erzielte der dribbelstarke Offensivmann vier Tore und bereitete drei weitere vor. Insgesamt steht Cunha nun bei sieben Saisontreffern, obwohl sein Expected Goals-Wert lediglich bei 3,83 liegt.

1. Bryan Mbeumo (FC Brentford), 4,02 Tore

Der effizienteste Spieler der bisherigen Saison und eine unverzichtbare Stütze für das Team von Thomas Frank. Bryan Mbeumo hat mit acht Toren vier Treffer mehr erzielt, als es sein Expected Goals-Wert von 3,98 erwarten lassen würde. Besonders beeindruckend waren seine Blitztreffer in der ersten Minute gegen Tottenham und West Ham. Der kamerunische Flügelspieler liegt derzeit gemeinsam mit Chris Wood auf dem dritten Platz der Premier-League-Torschützenliste, nur hinter den überragenden Erling Haaland und Mohamed Salah.

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Daniel

Viktor Gyökeres (26) | Der nächste Brecher mit dem Babyface

Spätestens seit seinem Dreierpack gegen Pep Guardiolas Manchester City weiß die ganze Fußballwelt, dass man sich vor diesem Stürmer fürchten muss. Der maskierte, 1,89m große Schwede: Viktor Gyökeres. (Bild: IMAGO / Sports Press Photo)

Es läuft die 37. Spielminute im Estádio José Alvalade: Der 17-jährige Geovany Quenda bekommt den Ball halbhoch in der eigenen Hälfte auf dem rechten Flügel zugespielt, löst sich mit dem ersten Kontakt von Josko Gvardiol und zieht in die Mitte. Viktor Gyökeres, gedeckt vom 19-jährigen Jahmai Simpson-Pusey, der sein Startelfdebüt für die Citizens gibt, befindet sich zentral auf der Mittellinie und scheint den Ball gar nicht haben zu wollen. Simpson-Pusey wiegt sich in Sicherheit, doch plötzlich explodiert der Schwede in die Tiefe, und Quenda spielt den entsprechenden Pass. Gyökeres rauscht auf das Tor von Ederson zu – mit so viel Wucht, dass sein Gegenspieler keine Chance hat, ihn einzuholen. Im Strafraum angekommen, lupft er den Ball lässig über den herausstürmenden Torwart zum 1:1-Ausgleich. Sporting Lissabon schockt Manchester City, und Viktor Gyökeres jubelt in bekannter Manier. Er verschränkt die Finger und hält sie sich vor den Mund, die Daumen nach oben gestreckt. Der maskierte Killer trifft erneut, und der Stadionsprecher geht im Jubel der Fans unter.

Momentan schießt er in der Liga Portugal und Nationalmannschaft alles ins Tor, was ihm vor die Füße fällt. Dabei war der Schwede mit ungarischen Wurzeln vor gar nicht allzu langer Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt im europäischen Spitzenfußball. Mit erst 16 Jahren wechselte er von seinem Jugendklub Aspuddens Idrottsplats in die Akademie von IF Brommapojkarna. Nachdem er bereits weit über 50 Spiele in den unterklassigen Ligen Schwedens absolvierte, wurde Brighton & Hove Albion auf ihn aufmerksam und zahlten eine Millionen Euro für seine Unterschrift. Mit gerade einmal 20 Jahren spielte Gyökeres plötzlich für einen Premier-League-Klub, nachdem er nur vier Jahre zuvor seinen Heimatverein verließ. Allerdings geriet seine Karriere zunächst ins Stocken.

Vom Millerntor in die Champions League

Nach einem Jahr in den Jugendmannschaften der Seagulls suchten die Kaderplaner des englischen Erstligisten eine neue Station für den Schweden, um seine Entwicklung voranzutreiben. Man plante langfristig mit dem bulligen Stürmer, doch er musste sich erst weiterentwickeln und Spielpraxis sammeln. Diese fand er beim damaligen Zweitligisten St. Pauli. In einer schwachen, von Jos Luhukay trainierten Mannschaft, die die Saison 2019/20 auf einem enttäuschenden 14. Tabellenplatz beendete, wusste Gyökeres zu überzeugen. Sieben Tore und vier Vorlagen sind eine ordentliche Ausbeute, doch es war vor allem sein Einsatz und seine Laufbereitschaft, die das Millerntor begeisterten. Sein Trainer zeigte sich schon damals beeindruckt: „Viktor ist gelaufen wie ein Rennpferd. Und das bis in die Schlussphase. Ich glaube, der wollte noch eine halbe Stunde länger spielen. Der war nicht kaputt zu kriegen“, schwärmte Luhukay.

Die Kiezkicker hätten ihn gerne gehalten, doch Brighton entschied sich für die nächste Leihe – diesmal in die Championship. Swansea City war der glückliche Gewinner und erhoffte sich Großes von seinem neuen Neuner. Allerdings wurde Gyökeres in Wales nicht glücklich. In zwölf Partien traf er nur einmal, und das Leihgeschäft wurde bereits im Januar abgebrochen. Seine Zeit unter Steve Cooper war zudem durch eine Corona-Infektion und das späte Dazustoßen im August beeinträchtigt, weshalb der Trainer ihm nicht die gewünschte Spielzeit bieten konnte.

Der nächste Versuch folgte bei Coventry City, zunächst per Leihe. Die Sky Blues sahen durch die dürftigen drei Treffer in 19 Spielen hindurch und erkannten das schlummernde Potenzial. Für schmale 1,2 Millionen Euro sicherten sie sich die Dienste des Schweden im folgenden Sommer dauerhaft - ein Transfer, der sich als Goldgriff erweisen sollte. In den folgenden zwei Spielzeiten explodierte der Maskenmann förmlich: 40 Tore katapultierten Coventry bis ins Playoff-Finale, wo erst Luton Town im Elfmeterschießen den Aufstiegstraum beendete. Gyökeres hatte sich jedoch für Größeres empfohlen: Nach zahlreichen Angeboten aus den europäischen Topligen entschied er sich für den Wechsel in die portugiesische Hauptstadt zu Sporting Lissabon - Der Startschuss für seine Metamorphose zum Weltklassestürmer.

Eine Sporting-Sensation

Unter Rubén Amorim entwickelte sich Viktor Gyökeres zu einem Weltklassespieler. Wer bei Coventry noch anerkennend nickte, reibt sich bei seinen Sporting-Statistiken ungläubig die Augen: 66 Tore in 68 Spielen - eine Quote, die ansonsten nur Superstars wie Cristiano Ronaldo, Lionel Messi oder aktuell Erling Haaland vorweisen können.

Im 343 von Rubén Amorim ist Gyökeres der Fixpunkt der Offensive. Immer wieder suchte man ihn mit Bällen hinter die Abwehr, wo er seine größte Waffe zücken kann: seine unbändige Wucht. Mit 1,89 m und rund 90 kg ist er ein physisches Kraftpaket, das in voller Fahrt kaum aufzuhalten ist. Zum Vergleich: Erling Haaland misst 1,95 m und wiegt 88 kg.

Allerdings sollte man den Schweden nicht nur auf seine Physis reduzieren. Er ist technisch versiert und öffnet mit klugen Laufwegen immer wieder Räume für sich und seine Mitspieler. Vor dem Tor zeigt er sich dann eiskalt und kompromisslos.

Die Daten untermauern seinen Ausnahmestatus: In den Kategorien Expected Goals und Expected Assists gehört Gyökeres zu den Top 1 % der Spieler in den 14 besten Ligen Europas. Bei erfolgreichen Offensivzweikämpfen, raumgewinnenden Dribblings, Pässen und Ballkontakten im gegnerischen Strafraum setzt er ebenfalls Maßstäbe. Ein Mittelstürmer, der in nahezu allen Bereichen glänzt und sich stetig verbessert. Kein Wunder also, dass Sporting Lissabon ein Preisschild von 100 Millionen Euro auf ihn gesetzt hat.

Geht er nun den nächsten Schritt?

Seine Zeit bei Sporting Lissabon scheint nach dieser Saison zu Ende zu gehen – darauf deutet derzeit vieles hin. Und an Interessenten mangelt es nicht: Bayern München, der FC Arsenal, Paris Saint-Germain, der FC Chelsea, der FC Barcelona und Manchester United – die Liste der Spitzenvereine, die mit Viktor Gyökeres in Verbindung gebracht werden, ist lang.

Barcelonas Sportdirektor Deco hat das Interesse der Katalanen jedoch bereits dementiert. Zwar sei Gyökeres ein fantastischer Spieler, doch Barcelona plane nicht mit ihm, da Robert Lewandowski sich weiterhin in Topform befinde. Auch Bayern München scheint mit Harry Kane gut aufgestellt. Dennoch wird der Rekordmeister immer wieder mit Stürmern in Verbindung gebracht – und Gyökeres wäre zweifellos eine spannende Option. Die übrigen Vereine hingegen haben derzeit keinen Stürmer auf dem Niveau des ehemaligen Kiezkickers, weshalb ein Transfer für sie besonders attraktiv wäre. Manchester United hat mit Rubén Amorim zudem Gyökeres' früheren Erfolgscoach an der Seitenlinie, was das Gerücht zusätzlich befeuert.

Bevor es aber im Sommer höchstwahrscheinlich zu einem der Top-Klubs geht, hat er noch Ziele, die er mit Sporting Lissabon erreichen möchte. Die Titelverteidigung in der Liga steht ebenso auf der Agenda wie das Weiterkommen in der Champions League. Nach dem beeindruckenden 4:1-Sieg gegen Manchester City ist das Team voller Zuversicht, auch die nächste Runde zu erreichen. Mit zehn Punkten aus vier Spielen belegt Sporting derzeit Platz zwei im neuen Europapokal-Modus. Gyökeres führt sowohl die Torjägerliste der Königsklasse als auch der Liga Portugal an und spielt eine zentrale Rolle für den anhaltenden Erfolg der Grün-Weißen.

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