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Daniel

So überlebt man als Aufsteiger die erste Premier-League-Saison

Die Kluft zwischen der Championship und der Premier League wird immer größer. Zum zweiten Jahr in Folge mussten nun alle drei Aufsteiger den direkten Weg zurück in die zweite Liga antreten. Der Klassenerhalt fällt den Liganeulingen immer schwerer, aber unmöglich ist es nicht; das zeigen die drei Aufsteiger zur Saison 2022/23. Bournemouth, Fulham und Nottingham Forest hielten allesamt die Klasse und entwickelten sich seitdem zu guten Premier-League-Vereinen. Was haben die drei und andere Klubs aus den letzten Jahren richtig gemacht, um nicht sofort wieder abzusteigen? (Bild:
IMAGO / Shutterstock
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Southampton, Leicester City und Ipswich Town sind in dieser Saison sang- und klanglos wieder abgestiegen, und wir haben deren Fehler bereits analysiert (hier der Link zum Artikel). Jetzt wollen wir uns aber die Positivbeispiele anschauen und herausfinden, was ein Aufsteiger braucht, um die Premierensaison in der ersten Liga zu überstehen.

Seit 2019 blieben von 18 Aufsteigern nur sieben länger als ein Jahr in der ersten Liga. Diese Teams waren: Aston Villa, Sheffield United, Leeds United, Brentford und die bereits angesprochenen Fulham, Bournemouth und Nottingham Forest. Was haben sie alle gemeinsam?

Es muss nicht schön sein

Im ersten Jahr sollte man sich nicht darauf fokussieren, schönen Fußball zu spielen - das sagen zumindest die Statistiken. Jedes der sieben erfolgreichen Aufsteiger gehörte in seiner Debütsaison zu den Teams mit den wenigsten kurzen Pässen. Sie spielten allesamt weniger als 40 % ihrer Pässe über kurze Distanzen.

Short Passing Percentage

Der prozentuale Anteil an kurzen Pässen der jeweiligen Klubs

Stattdessen konzentriert man sich auf den langen Ball, um möglichst schnell vors Tor des Gegners zu gelangen. Mit Ausnahme von Leeds und Fulham spielten die Aufsteiger den größten Anteil ihrer Pässe lang. Circa 20 % aller Bälle bedeuten in der Regel einen Platz in den Top 5 der Liga in dieser Statistik.

Long Passing

Der prozentuale Anteil an langen Bällen aller Klubs

Daher ist es auch keine Überraschung, dass die Aufsteiger die geringsten durchschnittlichen Ballbesitzwerte in der Premier League haben. Leeds United unter Marcelo Bielsa ist mit 57,3 % hierbei die Ausnahme. Man überlässt den überlegenen Gegnern den Ball und konzentriert sich auf die eigenen Offensivaktionen.

Possession

Ballbesitz in Prozent

Wie schießt man am einfachsten Tore?

In der qualitativ besten Liga der Welt kommt man nicht zu vielen Torschüssen - erst recht nicht als Aufsteiger mit geringeren sportlichen und finanziellen Mitteln. Das zeigen auch die Statistiken. Die Aufsteiger, wieder mit Ausnahme von Leeds United, die 2020/21 eine brillante Saison spielten, endeten größtenteils in der unteren Tabellenhälfte hinsichtlich der Schüsse pro Spiel.

Shots per 90

Schüsse pro Spiel

Daher ist es umso wichtiger, dass man die wenigen Chancen, die man bekommt, auch nutzt. Ein guter Torjäger kann den Unterschied machen. In Leeds’ erster Premier-League-Saison schoss Patrick Bamford 17 Ligatore, Ivan Toney erzielte zwölf Treffer für Brentford, Mitrović war 14-mal für Fulham erfolgreich, Taiwo Awoniyi zehnmal für Nottingham Forest.

Auch in dieser Saison hielt Liam Delap Ipswich Town fast im Alleingang lange konkurrenzfähig, und Teams im Tabellenmittelfeld wie Crystal Palace, Wolves und Brentford profitieren enorm von ihren Top-Stürmern. Jean-Philippe Mateta, Matheus Cunha und das Duo bestehend aus Bryan Mbeumo und Yoane Wissa haben allesamt mindestens 14 Ligatore.

Wir merken uns: Um in der Premier League zu bestehen, braucht man einen verlässlichen Stürmer, der aus wenigen Chancen möglichst viele Tore macht.

Conversion rate

Prozentualer Anteil der Schüsse, die zu Toren führten

Die taktische Ausrichtung

Alles deutet bisher auf einen Konterfußball hin. Der niedrige Ballbesitz, der Anteil an langen Bällen, das direkte Umschalten und auch die defensiven Statistiken zeigen dies. Die Aufsteiger führten den Großteil ihrer Defensivaktionen im eigenen Drittel aus - teils deutlich mehr als die restlichen Premier-League-Klubs. Das zeigt die Bereitschaft, sich auch mal in einen tiefen Block fallen zu lassen und auf Kontersituationen zu hoffen.

Defence in own third

Prozentualer Anteil der Defensivaktionen im eigenen Drittel

Letztlich fällt noch auf, dass die Risikobereitschaft nach Ballgewinn sehr gering ist. Die meisten der erfolgreichen Aufsteiger schlugen den Ball nach Eroberung erst einmal lang, um die Chance, ihn direkt wieder zu verlieren oder Opfer des Gegenpressings zu werden, zu minimieren.

Clearances of all def actions

Anteil der geklärten Bälle an allen Defensivaktionen (in %)

Fazit

Ein Aufsteiger muss nicht schön spielen. Es geht um die Basics und darum, wichtige Punkte einzufahren: defensiv gut stehen, bei Ballgewinn schnell umschalten und vorne effizient sein. Im zweiten und dritten Jahr in der Premier League kann man schließlich anfangen, etwas expansiver Fußball zu spielen, da man das finanzielle Defizit nach mehreren Jahren der TV-Gelder etwas aufgeholt hat und eine stabile Basis hat.

Ein gutes Beispiel ist der FC Fulham. In ihrer ersten Saison zurück in der Premier League (2022/23) hatten sie durchschnittlich 48,6 % Ballbesitz, in der darauffolgenden Spielzeit 50,7 % und in dieser Saison sind sie bei 52,4 %. Nachdem sie ihre ersten beiden Jahre auf Rang 10 und Rang 9 beendeten, stehen sie zurzeit auf dem achten Platz und kämpfen um Europa. Die Cottagers haben gezeigt, wie man als Aufsteiger in der Premier League die Klasse hält und sich dann Stück für Stück weiterentwickelt. Der Erfolg ist dementsprechend auch ihrem Trainer Marco Silva zuzuschreiben.

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Daniel

Die Premier League wird zur Super League!

Schon wieder müssen die drei Aufsteiger den direkten Gang in die zweite Liga antreten. Bereits fünf Spieltage vor Schluss stehen die Absteiger (so gut wie) fest, und es sind – wie bereits in der vergangenen Saison – die drei Neulinge. Die 17 restlichen Teams gehen nun in ihre vierte Saison in dieser Konstellation und zeigen, dass der englische Fußball allmählich ein Problem kriegt. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird größer. (Bild: IMAGO / Sportsphoto)

17 englische Vereine kreieren ihre eigene Super League. Ein Blick auf die TV-Einnahmen verrät dabei die Ursache: Der 20. in der Premier League bekommt schon über 100 Millionen Pfund, was ungefähr den TV-Einnahmen aller 24 Championship-Klubs gleicht. Diese Unterschiede sind in einem Jahr, beziehungsweise einem Sommer, für die Aufsteiger kaum aufzuholen.

In diesem Jahr sind Leicester City, Ipswich Town und Southampton an genau diesem Schicksal gescheitert. Die Saints belegen abgeschlagen den letzten Platz und werden als eine der schlechtesten Mannschaften in die Geschichte eingehen. Momentan halten sie mit Derby County aus der Saison 2007/08 den Rekord für die wenigsten Punkte in einer Spielzeit – mit mageren elf Zählern.

Die Foxes treten nun nach der knappen 0:1-Niederlage gegen Tabellenführer Liverpool auch offiziell den Gang in die zweite Liga an, während Ipswich zwar noch nicht offiziell abgestiegen ist, aber 15 Punkte und 18 Tore in der Tordifferenz hinter dem rettenden Ufer steht. Der Klassenerhalt würde einem Wunder gleichen.

Southampton: In Schönheit gestorben

Den Saints gelang in der vergangenen Saison der direkte Wiederaufstieg aus der Championship. Unter Russell Martin spielte man ansehnlichen, ballbesitzorientierten Fußball und machte letztendlich durch die Playoffs den Aufstieg in die englische Beletage klar.

In der Premier League angekommen, rückte der englische Übungsleiter nicht von seiner Philosophie ab. Das Problem: Die Gegner waren schneller, stärker, taktisch besser und schlichtweg einfach überlegen. Southamptons Verteidigung war nicht mehr in der Lage, von hinten heraus durch das Pressing des Gegners zu spielen. Es schlichen sich vermehrt individuelle Fehler ein, die dann teuer bestraft wurden. Auf einem abgeschlagenen letzten Platz entschied man sich schließlich im Dezember, Cheftrainer Russell Martin zu entlassen.

Ivan Juric wurde sein Nachfolger, aber auch er konnte die Saints nicht mehr retten. Der Kader war nicht gut genug und auch nicht auf seinen Spielstil, der sich hauptsächlich auf eine solide Defensive konzentrierte, um dann schnell umzuschalten, ausgelegt.

Man hatte im vergangenen Sommer auch nicht gut genug gewirtschaftet. Hohe Summen für eher unerfahrene Spieler wie Cameron Archer, Taylor Harwood-Bellis oder Flynn Downes zahlten sich nicht aus, und man investierte nicht genug in die Defensive. Die Innenverteidigung um Jan Bednarek und Jack Stephens hatte nie das nötige Niveau für die erste Liga.

Der Kroate, der mittlerweile ebenfalls entlassen wurde, hatte die richtigen taktischen Ansätze, um in der Premier League zu bestehen. Eine stabile Defensive sollte Vorrang haben. Allerdings war die Mannschaft einfach nicht gut genug. Hätte man bereits im Sommer nach Jurics Ideen den Kader zusammengestellt, würde man nicht mit elf Punkten auf dem letzten Platz stehen.

Leicester City - Ein Trainerwechsel mit katastrophalen Folgen

Die Überschrift könnte auch genauso gut „Zwei Trainerwechsel mit katastrophalen Folgen“ heißen, denn im Sommer verlor man bereits Meistertrainer Enzo Maresca an den FC Chelsea. Der Italiener führte die Foxes zu einer imposanten Zweitligameisterschaft und stellte die Weichen für eine erfolgreiche Spielzeit in der Premier League. Sein Nachfolger wurde Steve Cooper, und der Beginn war vielversprechend.

Es war kein allzu ansehnlicher Fußball, aber der 45-Jährige hielt Leicester von den Abstiegsplätzen fern. Er schien – auch dank seiner Erfahrung bei Nottingham Forest – nicht die gleichen Fehler zu machen wie Southampton. Er konzentrierte sich auf eine stabile Defensive und setzte mit talentierten Offensivspielern wie Facundo Buonanotte oder Bilal El Khannouss immer wieder Nadelstiche. Es war nicht alles perfekt, aber ließ das Ziel des Klassenerhalts zumindest realistisch erscheinen. Im November zogen die Klubbosse jedoch nach fünf sieglosen Partien die Reißleine. Man befand sich zwei Punkte vor den Abstiegsrängen und sah die Gefahr, dort noch hineinzurutschen. Als Nachfolger entschied man sich für Ruud van Nistelrooy, der als Interimstrainer von Manchester United in vier Partien ungeschlagen blieb und unter anderem Leicester zwei Mal besiegte.

Unter dem Niederländer ging es dann so richtig bergab. Nach einem Sieg gegen West Ham United bei seinem Debüt und dem darauffolgenden Unentschieden gegen Brighton sammelte man seitdem in den 18 Ligapartien nur vier Punkte und rutschte folgerichtig auf den 19. Platz ab. Van Nistelrooy zeigt sich nicht in der Lage, taktisch mit den anderen Trainern der Premier League mithalten zu können. Seine Mannschaft spielt ohne einen genauen Plan und wirkt sehr leblos. Die Entscheidung, Steve Cooper durch den ehemaligen Weltklassestürmer zu ersetzen, erweist sich als absoluter Fehlgriff. Der Klassenerhalt wäre auch unter dem Engländer nicht gewiss, doch er ließ die Mannschaft immerhin mit einem klaren Plan agieren.

Ipswich Town - Wacker geschlagen, doch es fehlt an Qualität

Die Tractor Boys sind der beste Absteiger dieses Jahr – und das mit nur 21 Punkten. Vor zehn Jahren hatte der Tabellenachtzehnte Hull City noch 35 Punkte und drei Punkte Rückstand zum rettenden Ufer. Ipswich zeigt sich aber unter ihrem Erfolgstrainer Kieran McKenna, der sie zu zwei aufeinanderfolgenden Aufstiegen führte, kämpferisch. Nach einem guten Saisonstart mit nur zwei Niederlagen in den ersten sechs Partien verlor man insbesondere im neuen Jahr den Anschluss zu den anderen Teams. Zehn sieglose Spiele zwischen Januar und März besiegelten fast schon den Abstieg, weil die Konkurrenten im Abstiegskampf wie Wolves und Everton auch deutlich formstärker wurden.

Da der Kader zum großen Teil aus Drittligaspielern bestand, musste investiert werden, um in der Premier League wettbewerbsfähig zu sein. Nach 16 Neuzugängen und über 150 Millionen investierten Euro hat man noch immer nicht die Qualität in der Mannschaft, um mit den meisten Gegnern mitzuhalten. Ähnlich wie Southampton konzentrierte man sich dabei aber hauptsächlich auf die Offensive. Nur 45 Millionen investierte man in Abwehrspieler. Für deutsche Verhältnisse mag das viel sein, aber das reicht im Normalfall nicht für die Premier League. Als echter Glücksgriff erweist sich Stürmer Liam Delap, der vor der Saison für 18 Millionen Euro von Manchester City kam und voll einschlug. Zahlreiche Topklubs sollen ihn wohl bereits auf dem Zettel haben.

Anders als bei Leicester und Southampton gibt es bei Ipswich wenig Konkretes, was man ihnen vorwerfen kann. Man investierte viel in den Kader, hielt auch in schwierigen Phasen am Trainer fest und zeigte sich gewillt, den Spielstil anzupassen. Letztendlich fehlte einfach die Qualität, um die Klasse zu halten. Nachdem man 2023 noch in der dritten Liga spielte, ist die Premier-League-Saison alleine schon ein riesiger Gewinn. Mit den hohen Einnahmen und auch den neuen Spielern, die man im vergangenen Jahr anwerben konnte, erhofft man sich nun auch eine erfolgreiche Championship-Saison 2025/26.

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Daniel

Das sind die besten Premier-League-Transfers der Saison

Zahlreiche Spieler, die sich im vergangenen Sommer einen Tapetenwechsel unterzogen haben, haben ihr Glück bei ihrem neuen Arbeitgeber gefunden. Die folgenden Spieler haben in ihrer ersten Saison für ihre neuen Vereine sofort eingeschlagen und sich als lohnenswertes Investment erwiesen. Interessant ist, dass kein Spieler aus den traditionellen "Big-Six" vertreten ist. (Bild: IMAGO / Colorsport)

Bournemouth: Dean Huijsen

Das Interesse von Real Madrid am 19-jährigen Innenverteidiger der Cherries spricht Bände über seine brillante Saison. Im Sommer von Juventus Turin für gerade einmal 15 Mio. € verpflichtet, hat sich der Spanier mit niederländischen Wurzeln schnell an der Südküste Englands eingelebt.

Am 20. März durfte er sogar sein Debüt in der A-Nationalmannschaft des amtierenden Europameisters geben - ausgerechnet gegen die Niederlande.

Hauptsächlich als linker Innenverteidiger eingesetzt, glänzt Huijsen mit seiner Ruhe am Ball und seinen progressiven Pässen. Er komplettiert die zweitmeisten langen Bälle pro 90 Minuten in der Liga - hinter Joachim Andersen vom FC Fulham.

Dem Teenager wird eine Ausstiegsklausel in Höhe von 50 Mio. Pfund nachgesagt, die im Sommer wahrscheinlich von einem absoluten Top-Klub aktiviert wird. Er gilt schließlich als einer der talentiertesten Spieler im Weltfußball auf seiner Position.

Brighton: Georginio Rutter

Nachdem der ehemalige Stürmer Hoffenheims in seinem ersten Premier-League-Jahr bei Leeds United nicht zu überzeugen wusste, waren viele stutzig, als Brighton & Hove Albion über 45 Mio. € für die Dienste des Franzosen bezahlte. Diese Zweifel wurden aber im Laufe der Saison beseitigt.

Immer noch nur 22 Jahre alt, entwickelte sich Rutter zu einem unverzichtbaren Teil in der Elf von Fabian Hürzeler und weiß insbesondere durch seine Vielseitigkeit zu glänzen. So hat er bereits jede offensive Position bekleiden dürfen und half auch schon im zentralen Mittelfeld aus.

Mit seinen zwölf Scorerpunkten zeigt er auch vor dem Tor seine Qualität, die bereits zu Bundesliga-Zeiten kritisiert wurde. Lediglich Joao Pedro hat im Kader der Seagulls mehr Torbeteiligungen.

Er überzeugt mit seinem Dribbling und seiner Technik, aber vor allem durch seine Arbeit gegen den Ball. Kein anderer Spieler Brightons setzt seine Gegner pro 90 Minuten öfter unter Druck als Georginio Rutter.

Crystal Palace: Maxence Lacroix

Der Franzose wechselte im Sommer vom VfL Wolfsburg in den Süden Londons und trat das Erbe von Joachim Andersen an, der zu Fulham wechselte und über Jahre ein Schlüsselspieler der Eagles war. Nach nicht einmal einer kompletten Saison hat er den Dänen fast vergessen lassen.

Für 18 Millionen verpflichtete man den Innenverteidiger, den Trainer Oliver Glasner noch aus seiner Zeit in der Autostadt kannte. Er formte nach anfänglichen Problemen eine bockstarke Innenverteidigung mit Marc Guehi und hat einen großen Anteil an dem gewaltigen Formaufschwung von Crystal Palace.

Er überzeugt neben seinem ungeheuren Tempo auch mit seiner Sicherheit am Ball und seinem guten Spielverständnis.

Mit nur 24 Jahren ist er zudem auch noch entwicklungsfähig und wird bereits im Sommer eine ganze Reihe von Interessenten haben.

Crystal Palace: Ismaila Sarr

Ein weiterer Sommertransfer der Eagles, der den Weg in diese Aufzählung schafft. Der Senegalese trat das wahrscheinlich schwerste Erbe an: Michael Olise zu ersetzen, der für über 50 Mio. € zu Bayern München wechselte. Wie das gesamte Team von Oliver Glasner hatte auch Sarr anfangs mit Formschwankungen zu kämpfen, ehe man sich in der zweiten Saisonhälfte fing.

Der 15-Millionen-Euro-Neuzugang steht in dieser Saison bereits bei zwölf Torbeteiligungen und überzeugt als rechter Zehner im 3-4-3-System des österreichischen Übungsleiters.

Der 27-Jährige erweist sich als Albtraum für gegnerische Abwehrketten mit seinem Tempo und seinen ständigen Läufen hinter die Kette. Er führt außerdem das klubinterne Ranking zahlreicher Offensivstatistiken an. Wie zum Beispiel die Ballkontakte im gegnerischen Strafraum, die kreierten Großchancen und die Anzahl an Sprints.

Everton: Iliman Ndiaye

Der Linksaußen entwickelte sich im Goodison Park nach seinem Wechsel von Olympique Marseille prompt zum Publikumsliebling. Sein Dribbling, seine Tricks, aber auch seine Laufbereitschaft und seine Arbeit gegen den Ball imponierten den Fans der Toffees. Zu Beginn unter Sean Dyche tat er sich noch schwer, seinen Platz in der Startaufstellung zu zementieren, aber unter David Moyes ist er kaum wegzudenken.

In den ersten drei Ligaspielen unter dem Schotten schoss er drei Tore, ehe er sich im Merseyside-Derby gegen Liverpool früh verletzte und seitdem an seiner Knieverletzung laboriert. Seitdem der quirlige Offensivspieler fehlt, konnte Everton lediglich eins der letzten fünf Partien für sich entscheiden.

Mit seinen acht Saisontoren ist er nämlich auch der beste Torschütze der Toffees.

Ipswich: Liam Delap

Ipswich Town hat im vergangenen Sommer einen der besten Transfers aller Premier-League-Teams getätigt, als man den 22-Jährigen für knapp unter 20 Mio. € vom Serienmeister Manchester City verpflichtete.

Der bullige Stürmer konnte sein Talent bereits bei mehreren Leihen in der Championship unter Beweis stellen aber war vor dem Tor noch nie so erfolgreich wie in dieser Spielzeit. Zehn Saisontore für eine Mannschaft, die mitten im Abstiegskampf steckt, sind eine sehr gute Quote.

Liam Delap ist 1,86m groß und sehr geübt darin, mit seiner enormen Physis Bälle festzumachen. Allerdings zeigt er auch am Ball seine Qualitäten. Er ist sehr schnell und ein guter Dribbler. Er kombiniert gerne mit seinen Mitspielern und bringt diese oft in gute Situationen. Kein Verteidiger in der Liga wird ein einfaches Spiel haben, wenn der Stürmer Liam Delap mit Namen heißt.

Nottingham Forest: Nikola Milenkovic

Man zahlte nur 12 Mio. € für die Dienste des Serben, was sich als absolutes Schnäppchen herausstellt. Der Innenverteidiger hat einen großen Anteil daran, dass Nottingham Forest um die Champions League mitspielt, und hat sich in seiner Debütsaison auf der Insel als einer der besten Spieler auf seiner Position etabliert.

Durch seine Größe und seine Dominanz in der Luft komplettiert er seinen Kollegen in der Innenverteidigung Murillo optimal. Zusammen bilden sie das wahrscheinlich beste Duo der Liga. Die Tricky Trees stellen unter Nuno Espirito Santo die drittbeste Defensive der Liga und kassierten gerade einmal 35 Tore.

Der 27-Jährige gewinnt seine Zweikämpfe mit den gegnerischen Stürmern und ist sowohl in den Duellen am Boden als auch in der Luft unter den Top 5 aller Verteidiger in der Premier League.

West Ham United: Aaron Wan-Bissaka

Der Wechsel des Engländers im vergangenen Sommer ging ohne viel Medientrubel vonstatten, doch der Rechtsverteidiger hat sich in einer verkorksten Saison der Hammers als beste Neuverpflichtung erwiesen.

Ob als Rechtsverteidiger, Linksverteidiger oder auch als rechter Schienenspieler: Wan-Bissaka überzeugt mit konstant guten Leistungen.

Der 27-Jährige zeigt seine gewohnte defensive Stärke mit einer hohen Anzahl an abgefangenen Bällen und gewonnenen Zweikämpfen. Allerdings paart er diese nun auch mit reichlich Offensivdrang. Er marschiert andauernd die Linie hoch und runter und glänzt im letzten Drittel mit seinen Flanken.

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Daniel

Verlassen Van Dijk, Alexander-Arnold und Mo Salah den FC Liverpool im Sommer?

Liverpool spielt eine brillante Saison unter ihrem neuen Trainer Arne Slot und hat neun Spieltage vor Schluss die Meisterschaft schon so gut wie sicher. Der Niederländer hatte gar keine Probleme, das Erbe von Jürgen Klopp anzutreten, der über neun Jahre eine Ära bei den Reds geprägt hat. Im EFL-Cup steht man außerdem im Finale gegen Newcastle und auch in der Champions League stehen die Chancen auf ein Weiterkommen ins Viertelfinale sehr gut. Allerdings könnten ab nächster Saison die ersten großen Hürden auf Arne Slot zukommen. Die Verträge mehrerer Schlüsselspieler laufen nämlich aus. (Bild: IMAGO / Offside Sports Photography)

Virgil Van Dijk, Trent Alexander-Arnold und Mohamed Salah könnten allesamt den Verein im Sommer verlassen. Seit Monaten wird über die auslaufenden Verträge der Superstars spekuliert, aber ein Fortschritt in den Verhandlungen ist bisher noch nicht zu erkennen. Das ist der aktuelle Stand.

Virgil Van Dijk (33): Tendenz Vertragsverlängerung

Der Niederländer schnürt seit Januar 2018 die Schuhe für den FC Liverpool und entwickelte sich in der Zeit zum besten Innenverteidiger der Welt und befindet sich auch heute noch in der Elite des Weltfußballs. Er ist ein unverzichtbarer Teil der Mannschaft und seit dem Abgang von Jordan Henderson auch Kapitän des Vereins.

Der 1,95m große Innenverteidiger scheint einer Vertragsverlängerung deutlich näher zu sein als Alexander-Arnold und Mo Salah. Es hakt wohl nur noch an der Dauer des neuen Arbeitspapiers. Der Verein bietet ihm eine Verlängerung um ein Jahr mit der Option auf ein weiteres, während der Spieler selbst auf einem Zwei-Jahres-Vertrag beharrt. Außerdem möchte Van Dijk weiterhin ein Gehalt in Höhe von £220.000 (ca. 261.000€) die Woche verdienen. Eine Einigung der beiden Parteien scheint aber in Sichtweite zu sein, weshalb ein Verbleib des Niederländers über den Sommer hinaus realistisch erscheint.

Falls der 33-Jährige aber keinen neuen Vertrag unterschreibt, haben sich schon zahlreiche europäische Topklubs wie Real Madrid, Atletico Madrid und auch der FC Bayern München bereits in Stellung gebracht, um die Unterschrift des Abwehrspielers zu sichern.

Mo Salah (32): Zukunft ungewiss

Der Ägypter befindet sich zurzeit in der Form seines Lebens. Er führt die Premier-League-Torschützenliste mit 27 Treffern und die Vorlagenliste mit 17 Treffern an. Er erweist sich immer wieder als Lebensversicherung der Reds und hat dementsprechend einen großen Anteil daran, dass der FC Liverpool die Meisterschaft schon so gut wie sicher hat. Seine Wichtigkeit für das Team von Arne Slot ist unumstritten, doch die Vertragsverhandlungen stocken.

Die Reds haben wohl schon mehrere Angebote vorgelegt, die allesamt vom Flügelspieler abgelehnt wurden. Ähnlich wie bei Van Dijk hakt es an der Vertragslänge und dem angebotenen Gehalt. Der FC Liverpool zeigte in der Vergangenheit bereits wenig Sentiment bei altgedienten Stars wie Roberto Firmino und Sadio Mané und auch bei den anstehenden Vertragsgesprächen mit Mo Salah möchte man sich nicht allzu lange an Spieler, die über 30 sind, binden.

Der 32-Jährige lässt immer wieder in den Medien aufhorchen, wie weit beide Parteien voneinander entfernt sind, und hat sich Medienberichten zufolge auch schon beim FC Barcelona angeboten. Allerdings gehen auf der Insel viele davon aus, dass dies nur Verhandlungsstrategien sind, um seinen Marktwert in die Höhe zu treiben. Man erwartete durchgehend eine Vertragsverlängerung des Schlüsselspielers, allerdings wird die Zeit immer knapper, weshalb es zurzeit auf der Kippe steht.

Nach so einer herausragenden Saison, wie Mo Salah sie momentan spielt, wird es zahlreiche Interessenten geben. Neben dem FC Barcelona sind auch zahlreiche Klubs aus Saudi-Arabien am Ägypter interessiert.

Trent Alexander-Arnold (26): Tendenz Abgang

Das Eigengewächs des FC Liverpool steht vor einem ablösefreien Abgang im Sommer. Nach knapp 350 Spielen für seinen Heimatklub sucht der 26-Jährige aller Voraussicht nach eine neue Herausforderung. Diese wird er Medienberichten zufolge in Madrid finden. Die Königlichen wollen ihr Starensemble mit dem Engländer weiter ausbauen.

'The Sun' berichtete im Dezember, dass der Verteidiger ein Angebot in Höhe von £250.000 (ca. 296.000€) abgelehnt hat und mindestens £350.000 (ca. 414.000€) verlange. Eine Summe, die man in Liverpool anscheinend nicht bereit ist zu zahlen. Allerdings liegt es nicht nur am angebotenen Gehalt. Alexander-Arnold scheint von einem Wechsel ins Santiago Bernabéu so sehr angetan zu sein, dass ein Verbleib bei den Reds unrealistisch erscheint.

Der Engländer hat aber noch keinen Vertrag unterschrieben, weder bei Liverpool noch bei Real Madrid, weshalb weiterhin alles offen bleibt. Aufgrund seiner langen Vergangenheit mit den Reds sollte man einen kurzfristigen Stimmungswechsel vom Defensivakteur nicht komplett ausschließen, auch wenn ein Abgang zu Real Madrid momentan am wahrscheinlichsten ist.

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Daniel

Wie viele Neuzugänge braucht Manchester United?

Krise im Old Trafford. Manchester United steht nach über zwei Dritteln der Saison in der unteren Tabellenhälfte, ohne jegliche Chance auf die Qualifikation für das europäische Geschäft. Auch nachdem man Erik ten Hag entließ und ihn durch Rubén Amorim ersetzte, war tabellarisch keine Besserung zu sehen. Der Portugiese hält trotz anhaltender Formschwankung an seinen 343-System fest. Im Sommer steht wohl der große Umbruch an, um den Kader an die Spielidee des neuen Übungsleiters anzupassen. (Bild: IMAGO / Every Second Media)

Der 40-Jährige kündigte bereits in Pressekonferenzen an, dass viele Spieler nach der Saison den Verein verlassen werden, und teilte ihnen dies bereits mit. Wenn viele Spieler gehen, müssen auch viele neue kommen. Mittlerweile ist bekannt, dass Amorim am liebsten die Sporting-Schablone, die ihn in der portugiesischen Hauptstadt so erfolgreich gemacht hat, auch auf Manchester United anwenden würde.

Allerdings wird der amtierende portugiesische Meister nicht einen Großteil seiner Schlüsselspieler abgeben, weshalb man sich nach Alternativen bei anderen Vereinen umsehen muss, die ein ähnliches Profil aufweisen. Um dies zu ermitteln haben wir verschiedene Fußballstatistikseiten genutzt und interessante alternative Transferziele für Manchester United gefunden, die im Sommer auch realistisch zu erwerben sind.

Torwart: Gregor Kobel, 27, Borussia Dortmund

Franco Israel, die aktuelle Nummer eins von Sporting Lissabon, zeigt ein ähnliches statistisches Profil wie der Stammtorhüter Borussia Dortmunds. Da André Onana seit seinem Wechsel zu Manchester United und insbesondere in der Zeit unter Rubén Amorim nicht unbedingt überzeugen konnte, ist es nicht unrealistisch, dass sich die Red Devils nach dieser Saison nach einem neuen Schlussmann umschauen. Der Schweizer könnte dabei eine sehr interessante Option werden, nachdem er sich in den vergangenen Jahren beim BVB zu einem der besten Torhüter der Bundesliga entwickelt hat.

Transfermarkt.de datiert seinen Marktwert auf 40 Mio. €. Sein Vertrag bei den Schwarz-Gelben läuft allerdings noch bis 2028, was die Ablösesumme nochmal ansteigen lassen dürfte.

Israel Kobel

Rechter Innenverteidiger: Leny Yoro, 19, Manchester United

Der junge Franzose wechselte erst im vergangenen Sommer für 62 Mio. € vom LOSC Lille zu Manchester United und gilt als einer der größten Innenverteidiger-Talente des Fußballs. Bei Sporting Lissabon bekleidete Ousmane Diomandé diese Position oft unter Amorim, der ebenfalls außerordentlich talentiert ist.

Im Vergleich zu Leny Yoro in der vergangenen Saison (aufgrund der wenigen Spielminuten in dieser Spielzeit), zeigt sich nur ein bedingt ähnliches Spielerprofil. Diomandé geht öfter in die Zweikämpfe und ist auch deutlich stärker in der Luft, während Yoro seltener Fouls begeht und öfter den Ball klärt. Aufgrund des massiven Potenzials und der investierten Summe wird man allerdings am Franzosen festhalten.

Cristhian Mosquera, ein 20-jähriger Innenverteidiger vom FC Valencia und Nehúen Pérez, 24-jähriger Argentinier beim FC Porto wären Diomandé statistisch näher. Die Prioritäten des Manchesterklubs auf dem Transfermarkt werden aber woanders liegen.

Diomande Yoro

Zentraler Innenverteidiger: Harry Maguire, 31, Manchester United

Mit dem Engländer haben die Innenverteidiger bereits ein statistisches Pendant zu Sebastián Coates in ihren eigenen Reihen. Der Uruguayer spielte im Herzen der Dreierkette Amorims eine elementare Rolle und überzeugte mit seiner Lufthoheit, seiner Physis und seinem Spielverständnis. Ähnliche Eigenschaften kann man auch Harry Maguire zuschreiben. Der teuerste Innenverteidiger der Fußballgeschichte ist etwas proaktiver in seinem Spiel, was sich daran zeigt, dass er mehr Bälle abfängt und öfter in die Zweikämpfe geht. Dafür verursacht er aber auch mehr Fouls.

Der 32-Jährige steht noch bis 2026 bei den Red Devils unter Vertrag.

Coates Maguire

Linker Innenverteidiger: Piero Hincapié, 23, Bayer Leverkusen

Ein weiteres bekanntes Gesicht aus der Bundesliga. Der Ecuadorianer war ein wichtiger Bestandteil der Double-Mannschaft Leverkusens in der vergangenen Saison und genießt auch weiterhin einen hohen Stellenwert unter Xabi Alonso. Bei Manchester United könnte er die Rolle einnehmen, die Goncalo Inacio bei Sporting inne hatte.

Die Gemeinsamkeiten fallen beim ersten Blick auf das Radardiagramm sofort auf. Beide überzeugen mit gutem Passspiel und schaffen es immer wieder, ihre Mannschaften mit ihren Pässen nach vorne zu bringen. Gegen den Ball sind beide auch sehr proaktiv und überzeugen mit vielen geblockten Schüssen, abgefangenen Bällen und ihren Zweikampfverhalten.

Hincapié ist mit 23 Jahren noch sehr entwicklungsfähig und kennt die Position des linken Innenverteidigers in einer Dreierkette sehr gut. Laut Transfermarkt ist er bis 2029 an die Werkself gebunden und hat einen Marktwert von 40 Mio. €.

Inacio Hincapie

Rechter Mittelfeldspieler: Maxim De Cuyper, 24, Club Brügge

Der vielseitig einsetzbare Belgier kann sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite eingesetzt werden. Obwohl er Linksfuß ist, hätte Amorim kein Problem damit, ihn als rechten Mittelfeldspieler aufzustellen, ähnlich wie bei Patrick Dorgu . Auch Diogo Dalot und Noussair Mazraoui bekleiden regelmäßig die linke Außenbahn, obwohl beides Rechtsfüßer sind.

Der 17-jährige Geovany Quenda hat diese Position oft gespielt und weißt ein sehr ähnliches Profil auf. De Cuyper überzeugt jedoch mit deutlich größerer Defensivstärke, während er im Dribbling gegenüber dem jungen Portugiesen etwas hinterherhinkt.

Beim belgischen Spitzenklub steht er noch bis 2028 unter Vertrag, sein Marktwert liegt jedoch lediglich bei 12 Mio. €. Für die Red Devils könnte er sich daher als echtes Schnäppchen erweisen.

Quenda De Cuyper

Defensiver Mittelfeldspieler: Andrey Santos, 20, RC Strasbourg (FC Chelsea)

Morten Hjulmand übernahm bei Sporting Lissabon den defensiven Part der Doppelsechs Amorims und überzeugte vor allem mit seinem Zweikampfverhalten, seiner Physis und seiner Ballsicherheit. Er galt als einer der wichtigsten Spieler unter Amorim und dessen Einfluss aufs Spiel konnte bisher weder durch Manuel Ugarte noch durch Casemiro repliziert werden.

Der Brasilianer Andrey Santos könnte diese Rolle übernehmen. Aufgrund der starken Konkurrenz beim FC Chelsea könnte sich der 20-Jährige nach seiner Leihe bei Strasbourg im Sommer nach einer neuen Herausforderung umsehen. In Frankreich liefert er bisher starke Leistungen ab und glänzt vor allem als Torschütze mit bereits acht Saisontoren, was sich auch in seinem Radardiagramm widerspiegelt. Im Vergleich zu Hjulmand übertrifft er den Dänen hinsichtlich Steckpässen, Lufthoheit und Zweikampfquote, zeigt jedoch vor allem im Passspiel noch Defizite, die er in den kommenden Jahren noch verbessern muss.

Der noch bis 2030 an die Blues gebundene Mittelfeldspieler hat laut transfermarkt.de einen Marktwert von 25 Mio. €. Aufgrund seiner guten Leistungen in dieser Saison, seines noch jungen Alters und seinem massiven Potenzial dürfte eine mögliche Ablösesumme jedoch höher ausfallen.

Hjulmand Santos

Defensiver Mittelfeldspieler: Youri Tielemans, 27, Aston Villa

Das bisher optimistischste Transferziel - aber definitiv ein Unterschiedsspieler. Bei Sporting Lissabon übernahm Hidemosa Morita die Aufgabe, in allen Phasen des Ballbesitzspiels Akzente zu setzen. Der Japaner ist ein sehr intelligenter Spieler, der ein hervorragendes Passspiel besitzt. Ähnliche Stärken zeichnen auch Tielemans aus.

Der Belgier ist defensiv zwar etwas schwächer als Morita, ragt dafür aber im Passspiel noch stärker heraus. Mit über 200 Premier-League-Einsätzen für Leicester und Aston Villa bringt er zudem die nötige Erfahrung mit, um sich schnell in die Mannschaft einzufügen. Mit 27 Jahren befindet er sich im besten Fußballeralter und könnte Manchester United sofort verstärken.

Sein Marktwert wird von transfermarkt.de auf 30 Mio. € geschätzt und seiner Vertrag läuft noch bis 2027. Inwiefern der zentrale Mittelfeldspieler daran interessiert ist, vom Champions-League-Teilnehmer Aston Villa zum Tabellenvierzehnten Manchester United zu wechseln ist allerdings fraglich.

Morita Tielemans

Linker Mittelfeldspieler: Patrick Dorgu, 20, Manchester United

Der Däne ist bislang der einzige Neuzugang unter Amorim und dementsprechend ein Spieler, der in das 343-System passt. Bisher überzeugt er als linker Mittelfeldspieler mit seiner Wucht und seinem Offensivdrang. Ganz ohne Patzer blieb er jedoch nicht: Gegen Ipswich sah er die Rote Karte und hatte auch einen entscheidenden Anteil am ersten Gegentreffer.

Nichtsdestotrotz ist das Potenzial des 20-Jährigen bereits nach wenigen Spielen erkennbar. In den kommenden Jahren dürfte Dorgu eine immer wichtigere Rolle bei den Red Devils einnehmen.

Offensiver Mittelfeldspieler: Christos Tzolis, 23, Club Brügge

Das nächste Talent des belgischen Spitzenklubs und ein bekanntes Gesicht aus Deutschland, aufgrund seiner erfolgreichen Zeit bei Fortuna Düsseldorf, wo er mit 22 Saisontoren Torschützenkönig wurde.

Bei Sporting Lissabon bekleidete Pedro Gonçalves diese Position, der vergangene Saison mit 18 Toren ebenfalls seine Treffsicherheit unter Beweis stellte. Auf der rechten Halbposition spielte sich Amad Diallo fest, den jedoch eine Sprunggelenksverletzung den Rest der Saison außer Gefecht setzt. Nächste Saison wird der Ivorer aber sicherlich wieder zu den Schlüsselspielern der Red Devils aufsteigen. Allerdings fehlt es ihnen nach den Abgängen von Marcus Rashford und Antony im Winter an Kaderbreite, und Christos Tzolis könnte diese Lücke schließen.

Der Grieche hat seinen Torriecher bereits in der zweiten Bundesliga unter Beweis gestellt, glänzt aber auch als Vorbereiter. Er ist ein sehr direkter Dribbler, der mit dem Ball am Fuß oft den schnellstmöglichen Weg in den Strafraum und in Richtung Tor sucht. Das ist eine Eigenschaft, die Manchester United in dieser Saison oft fehlt, erst recht nach dem Ausfall von Amad Diallo.

Der 23-Jährige wechselte erst im vergangene Sommer nach Belgien und unterschrieb einen Vertrag bis 2028. Sein Marktwert wird aber auf nur 18 Mio. € geschätzt.

Goncalves Tzolis

Offensiver Mittelfeldspieler: Bruno Fernandes, 30, Manchester United

Zu seiner Zeit in Lissabon nutzte Rubén Amorim oftmals Francisco Trincão in der Rolle des linken offensiven Mittelfeldspielers. Bei Manchester United bekleidet Kapitän und Führungsspieler Bruno Fernandes diese Position und erweist sich im Saisonendspurt als Hoffnungsträger der Red Devils, der mit wichtigen Toren und Vorlagen Spiele im Alleingang entscheidet. Die statistischen Profile der beiden Portugiesen unterscheiden sich jedoch, da Fernandes deutlich weniger dribbelt, dafür aber häufiger den Pass zum Mitspieler sucht.

Allerdings ist Bruno Fernandes einfach zu wichtig für diese Mannschaft, um ihn zu ersetzen und es gibt wohl nur sehr wenige Spieler, die so konstant auf seinem Niveau spielen.

Trincao Bruno

Stürmer: Victor Osimhen, 26, Galatasaray Istanbul (SSC Neapel)

Unter Rubén Amorim explodiert Victor Gyökeres förmlich und setzte die Messlatte für einen Stürmer im System des Portugiesen sehr hoch. Sowohl Rasmus Højlund als auch Joshua Zirkzee konnten diesen Erwartungen nicht gerecht werden.

Der Schwede soll wohl ein Transferziel der Red Devils sein, allerdings gibt es mit Victor Osimhen auch eine Alternative zu einem erschwinglichen Preis. Er hat eine Ausstiegsklausel im Vertrag in Höhe von 75 Millionen Euro.

Die beiden wuchtigen Stoßstürmer sind sich auch im Spielstil sehr ähnlich. Die Dominanz Sportings in der portugiesischen Liga verzerrt die Daten des Schwedens ein wenig, dennoch sind Ähnlichkeiten zu erkennen. Beide generieren viele Chancen im gegnerischen Strafraum und kommen zu vielen Abschlüssen. Sie erhalten beide sehr viele progressive Pässe, was darauf hindeutet, dass sie häufig den Lauf hinter die Abwehrreihe suchen, um dort angespielt zu werden. Die entsprechende Schnelligkeit und Kraft haben sie dafür.

Der Nigerianer wird aufgrund seines Transferdramas im vergangenen Sommer in diesem Jahr vom SSC Neapel erneut zum Verkauf angeboten. Seine Ausstiegsklausel in Höhe von 75 Mio. € wird aller Voraussicht nach gezogen, schließlich gibt es genügend Interessenten am 26-Jährigen.

Gyokeres Osimhen

So könnte Manchester United in der nächste Saison auflaufen

Es ist zwar unwahrscheinlich, dass die Red Devils alle sieben Spieler tatsächlich verpflichten, doch ein solcher Umbruch würde den Kader binnen eines Sommer deutlich verstärken und wieder wettbewerbsfähig machen.

Die Summe der Marktwerte der potenziellen Neuzugänge belaufen sich auf rund 240 Millionen Euro, was in einem Sommer ohne erhebliche Spielerverkäufe wohl nur schwer zu stemmen ist. Zumal dürften die tatsächlichen Ablösesummen in vielen Fällen über den Marktwerten liegen.

Allerdings könnten namhafte Abgänge für finanzielle Entlastung sorgen. Marcus Rashford, Jadon Sancho, Antony, Diogo Dalot und André Onana haben laut Transfermarkt zusammen einen Marktwert von 180 Millionen Euro. Zusätzlich werden die hohen Gehälter von Casemiro, Christian Eriksen und Victor Lindelöf, die ebenfalls wahrscheinlich den Verein verlassen werden, Geld einsparen.

Manchester United 202526
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Daniel

Trainerwechsel während der Saison: Rettung oder Risiko?

Bleibt eine Mannschaft hinter ihren eigenen Erwartungen zurück, ist die erste Reaktion oft die Entlassung des Trainers. Ein neuer Impuls von der Seitenlinie soll die erhoffte Wende einleiten. Doch ist es wirklich so einfach? Wie viel macht dieser Wechsel wirklich aus? Eine Analyse. (Bild: IMAGO / Kirchner-Media)

Ein Trainerwechsel während der Saison ist selten eine ideale Lösung, weder für den Verein noch für den neuen Coach. Der Kader wurde nicht nach seinen Vorstellungen zusammengestellt, die Vorbereitungszeit ist knapp, und meist steckt das Team bereits in einer Krise. Punkte müssen schnell her, um den sportlichen Absturz zu verhindern.

Um das zu beurteilen, haben wir alle Trainerentlassungen während der Saison in den fünf großen europäischen Ligen aus den letzten drei vollständigen Spielzeiten (2021/22, 2022/23, 2023/24) analysiert und daraus ein Fazit gezogen.

Die Bundesliga ist am geduldigsten

Im Vergleich der fünf großen Ligen erweist sich die Bundesliga als die Liga mit der größten Trainer-Standfestigkeit. In den vergangenen drei vollständigen Saison gab es 21 Trainerwechsel, im Schnitt sieben pro Saison.

Knapp dahinter folgen die französische Ligue 1 und die Premier League mit 26 bzw. 27 Wechseln im gleichen Zeitraum. In der 2023/24-Saison mussten in der englischen Beletage nur drei Trainer ihren Hut nehmen. Ungewöhnlich für das schnelllebige Geschäft der Premier League und auch nur eine Ausnahme. In der Saison zuvor gab es satte 14 Trainerwechsel.

In der Serie A mussten im gleichen Zeitraum 31 Trainer ihren Posten räumen, doch Spitzenreiter ist die spanische LaLiga mit 32 Wechseln. Ein besonderes Negativbeispiel: Der FC Elche setzte in der Saison 2022/23 gleich vier verschiedene Trainer auf die Bank.

Trainerwechsel während der Saison2021/222022/232023/24
Bundesliga597
Premier League10143
Serie A10813
La Liga111110
Ligue 18144

Wie effektiv ist ein Trainerwechsel?

Die erhoffte Wende unter dem neuen Trainer bleibt manchmal aus. Teils werden die Ergebnisse sogar schlechter. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den Ligen. Während die Bundesliga oft gezielt den Trainer wechselt und Nachfolger sorgfältig auswählt, scheint die Premier League erratischer zu handeln. Der Punkteschnitt der Bundesligavereine steigt nach einem Trainerwechsel von 0,84 auf 1,27, während die Clubs auf der Insel den Punkteschnitt nur von 0,96 auf 1,13 verbessern.

In den vergangenen Jahren sind vor allem die Trainerwechsel bei Mainz (Jan Siewert zu Bo Henriksen), Leverkusen (Gerardo Seoane zu Xabi Alonso), Bochum (Thomas Reis zu Thomas Letsch), Leipzig (Domenico Tedesco zu Marco Rose) und Stuttgart (Bruno Labbadia zu Sebastian Hoeneß) besonders positiv hervorzuheben. Alle steigerten den Punkteschnitt um mindestens einen Punkt pro Spiel und verbesserten so die Situation ihrer Vereine drastisch.

Negativbeispiele gibt es in der Bundesliga kaum. Man muss bis in die Saison 2021/22 zurückschauen, um einen Trainerwechsel zu finden, der den Punkteschnitt noch weiter verschlechtert. Wolfsburgs Entscheidung Mark van Bommel zugunsten von Florian Kohfeldt zu entlassen war so einer. Mit einem Punkteschnitt von 1,16 (0,28 Punkte pro Spiel weniger als unter van Bommel) fielen die Wölfe drei Plätze in der Tabelle zurück. Auch Hertha musste drei Plätze einbüßen, als sie Pal Dardai durch Tayfun Korkut ersetzten. Korkut unterbot den Punkteschnitt des Ungarn um 0,39 Punkte pro Spiel. Felix Magath musste zum Saisonende übernehmen, um den Hauptstadtklub letztlich in der Relegation zu retten.

BundesligaAlter TrainerPunkteschnittNeuer TrainerPunkteschnittDifferenz
MainzJan Siewert0,75Bo Henriksen1,771,02
LeverkusenGerardo Seoane0,63Xabi Alonso1,731,1
VfL BochumThomas Reis0Thomas Letsch1,261,26
RB LeipzigDomenico Tedesco1Marco Rose2,11,1
StuttgartBruno Labbadia0,55Sebastian Hoeneß1,631,08
------------------
WolfsburgMark Van Bommel1,44Florian Kohfeldt1,16-0,28
HerthaPal Dardai1,08Tayfun Korkut0,69-0,39

Das Negativeispiel Premier League

In der Saison 2022/23 wurden in England 14 Trainer entlassen, fast die Hälfte von ihnen wurde minderwertig ersetzt. Das beste Beispiel ist der FC Chelsea: Thomas Tuchel wurde zu Saisonbeginn gefeuert, ehe Graham Potter übernahm. Unter dem Engländer sammelte das Team 0,4 Punkte weniger pro Spiel und rutschte fünf Plätze in der Tabelle ab. Als Potter durch Frank Lampard ersetzt wurde, fielen die Blues weiter zurück. Lampard unterbot den bereits enttäuschenden Punkteschnitt von Potter um weitere 0,71 Punkte pro Spiel.

Auch die Entlassungen von Ralph Hasenhüttl (Southampton), Antonio Conte (Tottenham) und Javi Gracia (Leeds) erwiesen sich als Fehlentscheidungen.

Die positiven Beispiele kommen vor allem aus der vergangenen Saison. Sowohl Nuno Espirito Santo (Nachfolger von Steve Cooper bei Nottingham Forest) als auch Oliver Glasner (Nachfolger von Roy Hodgson bei Crystal Palace) steigerten den Punkteschnitt ihrer Teams erheblich. In den vergangenen Jahren stachen zudem Unai Emery und Eddie Howe hervor, die Aston Villa und Newcastle United zu Spitzenmannschaften formten.

Premier LeagueAlter TrainerPunkteschnittNeuer TrainerPunkteschnittDifferenz
Crystal PalaceRoy Hodgson1Oliver Glasner1,850,85
Aston VillaSteven Gerrard0,82Unai Emery1,961,14
NewcastleSteve Bruce0,38Eddie Howe1,631,25

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SouthamptonRalph Hasenhüttl0,86Nathan Jones0,38-0,48
TottenhamAntonio Conte1,75Ryan Mason1,1-0,65
ChelseaThomas Tuchel1,67Graham Potter1,27-0,4
ChelseaGraham Potter1,27Frank Lampard0,56-0,71
LeedsJavi Gracia1Sam Allardyce0,25-0,75

Wie sieht's in den anderen Top-5-Ligen aus?

Die italienische, spanische und französische Topliga zeigen einen ähnlichen Effekt nach einem Trainerwechsel. Die Serie A und La Liga verbessern ihren Punkteschnitt um 0,34, die Ligue 1 um 0,31 Punkte pro Spiel.

In der Serie A fallen zwei Namen in den vergangenen Jahren positiv auf: Thiago Motta und Raffaele Palladino. Beide übernahmen in Saison 2022/23 die abstiegsbedrohten Klubs aus Bologna und Monza und führten sie ins gesicherte Mittelfeld. Unter Motta qualifizierte sich Bologna in der folgenden Saison sogar für die Champions League, ehe er sich der alten Dame aus Turin anschloss. Palladino hielt Monza auch im Folgejahr von den Abstiegsplätzen fern und wurde schließlich von der AC Florenz angeworben, um Vincenzo Italiano zu ersetzen, der bei Bologna anheuerte. Monza ist seit seinem Abgang Tabellenletzter in der Serie A.

Das Fazit

Ein Trainerwechsel während der Saison kann sich lohnen, wenn er gut durchdacht ist. Xabi Alonso bei Bayer Leverkusen ist das beste Beispiel dafür. Allerdings birgt ein Wechsel auch Risiken und kann die Lage sogar noch weiter verschlimmern.

Im Ligavergleich zieht die Bundesliga am seltensten die Reißleine, während die Serie A und LaLiga am häufigsten Trainer entlassen. Interessanterweise feuert die Serie A ihre Trainer erst mit dem geringsten Punkteschnitt (0,64), scheint aber oft die falschen Nachfolger zu wählen. Die Premier League entlässt Trainer bereits bei durchschnittlichen 0,96 Punkten pro Spiel, gefolgt von der Ligue 1 mit 0,94. Die Bundesliga (0,84) und LaLiga (0,8) liegen dazwischen.

PunkteschnittAlter TrainerNeuer TrainerDifferenz
Bundesliga0,841,270,43
Premier League0,961,130,17
Serie A0,681,020,34
La Liga0,81,140,34
Ligue 10,941,250,31
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