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Daniel

Die beste Jugendakademie der Welt?

"The Academy of Football", steht es groß geschrieben neben dem Spielfeld des London Stadiums, dem Zuhause von West Ham United. Es soll an die zahlreichen goldenen Generationen der Hammers erinnern und steht mittlerweile stellvertretend für den Verein. Die Akademie des Fußballs. Eine arrogante Behauptung? Absolut. Aber ist es ungerechtfertigt? Historisch betrachtet nicht unbedingt. (Bild: IMAGO / Shutterstock)

Die Fans der Hammers sind auf diesen selbstgewählten Spitznamen besonders stolz. Die Verbundenheit zum Osten Londons und dessen Kultur ist riesig, weshalb die jungen Talente aus der eigenen Akademie immer besonders beliebt sind.

Angefangen hat alles in den frühen 1960er Jahren, als das berühmte Trio, bestehend aus Martin Peters, Geoff Hurst und Bobby Moore, aus der eigenen Jugend sich in die erste Mannschaft spielte. Im Jahr 1966 waren sie alle drei die Hauptakteure beim bisher einzigen WM-Erfolg der Engländer. Peters war Stammspieler und Vorlagengeber, Hurst erzielte im Finale gegen Deutschland einen Dreierpack und Bobby Moore war der Kapitän und einer der besten Spieler seiner Zeit. Fußball-Legende Pele nannte ihn den besten Verteidiger, gegen den er jemals gespielt hat.

Englands Goldene Generation

In den späten 1990ern bis hin zu den frühen 2000er produzierten sie im Osten Londons die Talente wie am Fließband. Zahlreiche spätere Nationalspieler und Leistungsträger bei absoluten Spitzenklubs machten zu der Zeit ihre ersten Schritte im Upton Park. Der sportliche Erfolg blieb allerdings überraschenderweise aus und endete 2003 sogar im Abstieg in die zweite Liga. An der Qualität der Spieler hat es nicht gelegen, vielmehr hatte der Verein große finanzielle Probleme, die sich nach den vielen Abgängen ihrer hochtalentierten jungen Spieler etwas stabilisierten. Zu einem Zeitpunkt waren sogar sieben Spieler auf dem Spielfeld bei der englischen Nationalmannschaft, die aus der Jugend West Ham Uniteds stammen.

Glen Johnson

Der Rechtsverteidiger war einer der vielen Abgänge nach dem Abstieg im Jahre 2003, als Chelsea ihn für gerade einmal 6 Millionen verpflichtete. Im Laufe seiner Karriere spielte er noch für Portsmouth, Liverpool und Stoke und geht als einer der besten Spieler in seiner Position in der Premier League in die Geschichte ein. Zahlreiche Trophäen, über 50 Länderspiele und über 350 Premier League Einsätze lassen sich am Ende seiner Karriere aufweisen.

Rio Ferdinand

Als er seinen Jugendklub mit nur 22 Jahren verließ, galt er schon als gestandener Nationalspieler und wurde zum teuersten Verteidiger Englands, als er für 26 Millionen zu Leeds wechselte. Zwei Jahre später ging es für fast die doppelte Ablöse zu Manchester United, wo er zur Legende wurde. Heute gilt er immer noch als einer der besten Verteidiger seiner Generation und kann zahlreiche Titel mit den Red Devils und 81 Länderspiele für England aufweisen.

Michael Carrick

Als einziger in dieser List trat er zumindest für eine Saison noch den Gang in die Zweitklassigkeit an, obwohl er auch im Sommer des Abstiegs Angebote aus der Premier League vorliegen hatte. Als der direkte Wiederaufstieg ausblieb, entschied er sich aber für den Abgang, ausgerechnet zum Erzrivalen Tottenham Hotspur, die sich seine Dienste lediglich vier Millionen kosten ließen. Nur zwei Jahre später wechselte er für knapp 30 Millionen zu Manchester United, wo er, wie auch Rio Ferdinand, zur Legende aufstieg. Ein sehr unterbewerteter Spieler, der sich mehr als 'nur' 34 Länderspiele für England verdient hätte. Heute ist er Cheftrainer beim Zweitligisten Middlesbrough.

Joe Cole

"Golden Boy" wurde er in England genannt, da hatte er kaum Einsätze für die Hammers. Der Hype war riesig und die West Ham-Fans liebten ihn. Er führte später die Mannschaft mit gerade einmal 21 Jahren als Kapitän aufs Feld und der ehemalige Trainer West Hams Harry Redknapp erzählte, wie kein geringer als Alex Ferguson sich bei jedem Aufeinandertreffen nach der Entwicklung von Joe Cole erkundigte. Er verließ seinen Jugendklub nach dem Abstieg und schloss sich dem FC Chelsea an für nur 10 Millionen. Mit den Blues, insbesondere unter José Mourinho, gewann er Titel um Titel und verdiente sich über 50 Nationalspiele. 2013 kehrte er dann nochmal zurück, war dort aber bereits über seinen Zenit hinaus. Er gilt als einer der talentiertesten Spieler, die England jemals produziert hat.

Frank Lampard

So langsam wird es absurd, wie viele hochklassige Talente zur gleichen Zeit aus der Akademie des Fußballs entstammten. Frank Lampard verließ den Verein aber zu weit weniger freundschaftlichen Umständen als seine Mitspieler in dieser Liste. Das Verhältnis zwischen Lampard und den West Ham-Fans ist auch heute noch angespannt. Der Grund: Eine krasse Fehleinschätzung der Anhänger, die dem jungen Lampard vorwarfen, er spiele nur, weil Harry Redknapp - sein Onkel - und Frank Lampard Senior - sein Vater - Chef- und Co-Trainer waren. Am bekanntesten ist er für seine Zeit beim FC Chelsea. An der Stamford Bridge konnte er fast alles gewinnen, was es zu gewinnen gab, und ist heute einer der größten Legenden des Vereins. 177 Tore in 611 Premier League Spielen als Mittelfeldspieler sprechen hierbei für sich.

Jermaine Defoe

Heute gilt er als einer der effektivsten Stürmer der Premier League Geschichte. Mit 163 Toren ist er auch in den Bestenlisten oben zu finden. Bei den West Ham-Fans war auch er sehr beliebt, bis er in Folge des Abstiegs seinen Abgang forcieren wollte und sogar die Hinrunde der darauffolgenden Saison sich weigerte eingesetzt zu werden. Im Winter erhielt er dann seinen Wunsch und wechselte ausgerechnet zum Rivalen nach Tottenham, wo er auch den Großteil seiner Karriere verbachte. Auch er kam über 50 Mal für die englische Nationalmannschaft zum Einsatz. Die großen Titel blieben ihm aber aus.

Die nächste Generationen

Seit der Generation um Ferdinand, Lampard und Co. ist es um die "Academy of Football" etwas ruhiger geworden. Nennenswert sind lediglich Mark Noble, jahrelanger Kapitän und Leistungsträger, und Declan Rice, der nach sechs Jahren in der ersten Mannschaft für über 100 Millionen zu Arsenal wechselte und mittlerweile zu den besten defensiven Mittelfeldspielern gehört. Im Laufe der Jahre konnten sich auch weitere Spieler zu durchschnittlichen Premier League Spielern entwickeln. Dazu gehören Ben Johnson, James Tomkins oder Anton Ferdinand.

Allerdings könnte die Akademie der Ost-Londoner einen Aufschwung erleben. Freddie Potts konnte bei seiner letzten Leihe bei Wycombe Wanderers in der dritten Liga überzeugen und hat diese Saison die Möglichkeit in der Championship bei Portsmouth bekommen. George Earthy gilt als riesiges Talent und der technisch begabte Zehner soll diese Saison bei Bristol City, ebenfalls in der Championship, Spielpraxis sammeln. Kaelan Casey und Lewis Orford sollen beim Verein bleiben und könnten notfalls in Pokalspielen zum Einsatz kommen. Oliver Scarles, Callum Marshall (an Huddersfield verliehen), Joshua Ajala, Daniel Rigge oder Gideon Kodua (an Wycombe verliehen) gelten außerdem noch als sehr talentiert.

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Daniel

Die Premier League-Stars von Morgen

Nur 3 % aller Jugendspieler in den besten Akademien des Landes erhalten die Chance, ihr Debüt zu geben. Noch viel weniger können sich in der Premier League etablieren. Das Geschäft ist unbarmherzig und diese Möglichkeiten werden nicht verschenkt. Nur die talentiertesten Jungstars können sich durchsetzen. Das Fließband läuft in England immer schneller und es kommen schon die neusten Talente an. (Bild: IMAGO / Pro Sports Images)

Auch in der letzten Saison gab es jede Menge junger Spieler, die sich inzwischen zu echten Premier-League-Stars entwickelt haben. Der FC Liverpool hat mit Jarrel Quansah und Conor Bradley zwei vielversprechende Abwehrspieler hervorgebracht. Cole Palmer und Kobbie Mainoo haben es außerdem geschafft, den Big-Six-Klubs ihren Stempel aufzudrücken und sich sogar ein Ticket für die EM in Deutschland zu sichern. Die drei Brasilianer Murillo, Innenverteidiger bei Nottingham Forest, Joao Gomes, zentraler Mittelfeldspieler bei den Wolves, und Rodrigo Muniz, Torjäger bei Fulham, haben in der zweiten Saisonhälfte nochmal richtig aufgedreht.

Außerdem sollte man auch Lewis Miley (18, Newcastle), Adam Wharton (20, Crystal Palace), Alex Scott (20, Borunemouth) und Wilson Odobert (19, jetzt Tottenham, ehemals Burnley) in dieser Aufzählung nicht auslassen. Das sind die Shootingstars von gestern und heute. Doch wer sind die von Morgen?

Ethan Nwaneri, 17, FC Arsenal

Der junge Nwaneri hat seinen Platz in den Geschichtsbüchern der Premier League sicher, als er im September 2022 sein Liga-Debüt mit gerade einmal 15 Jahren und 181 Tagen gab. Der vielseitige Mittelfeldspieler könnte zu einer echten Alternative im Kader von Mikel Arteta heranwachsen, nachdem er in der Vorbereitung überzeugt hat.

Seit seinem Debüt durfte er nur noch ein weiteres Mal, beim 6-0 Sieg gegen West Ham United im Februar 2024, Premier League Luft schnappen, wird aber diese Saison aller Voraussicht nach öfter zum Einsatz kommen. Er gilt als eines der vielversprechendsten Talente, die je aus der Arsenal-Akademie hervorgegangen sind.

Morgan Rogers, 22, Aston Villa

Die Villains haben in der zweiten Saisonhälfte schon gesehen, was Morgan Rogers draufhat. Der junge Mittelfeldspieler schloss sich der Mannschaft von Unai Emery vom Zweitligisten Middlesbrough an und gewöhnte sich schnell an den Premier-League-Fußball. In den letzten fünf Spielen konnte er sogar drei Tore und eine Vorlage beisteuern und war somit ein großer Faktor, weshalb Aston Villa die Saison so erfolgreich auf einem Champions-League-Platz beendete.

Die 20 Scorerpunkte sind ein Ziel, das er für die kommende Saison anstreben könnte. Vor allem in der Rolle hinter dem Stürmer, die Emery für ihn vorgesehen hat.

Tim Iroegbunam, 21, FC Everton

In diesem Sommer haben der FC Everton und Aston Villa schon drei Spieler untereinander transferiert. Lewis Dobbin und Amadou Onana sind von den Toffees zu Aston Villa gewechselt, während Tim Iroegbunam den umgekehrten Weg gegangen ist. Beim FC Everton soll er das Erbe von Amadou Onanas antreten. Der 21-Jährige sticht durch seine Physis und seine Arbeit gegen den Ball heraus, und auch am Ball weiß er sich zu helfen. Sein Spielerprofil ähnelt dem des Belgiers sehr, und man hofft, dass er sich auch ähnlich entwickeln kann.

Das Potenzial von Iroegbunam ist auch den Funktionären von Aston Villa bekannt, allerdings wäre es ihm schwer gefallen, mit der großen Konkurrenz im Mittelfeld der Villains dort Minuten zu sammeln. Bei Everton durfte er schon am ersten Spieltag von Beginn an ran und Trainer Sean Dyche scheint ziemlich überzeugt von ihm zu sein.

Omari Hutchinson, 20, Ipswich Town

Schon seit Jahren wird der trickreiche Flügelspieler von einem enormen Hype begleitet. Über die Akademien von Charlton Athletic, FC Arsenal und FC Chelsea ist er jetzt endlich in der Premier League angekommen und darf für Ipswich Town seine Qualitäten unter Beweis stellen. In der Championship tat er dies bereits während seiner Leihe bei den Tractor Boys und war eine wichtige Stütze in der Mannschaft von Kieran McKenna, die den zweiten Aufstieg in Folge perfekt machte.

Er steuert zehn Tore und sechs Vorlagen bei, und insbesondere zum Saisonende, in den wichtigen Spielen, drehte er nochmal auf. Ipswich konnte ihn und den FC Chelsea von einem langfristigen Verbleib an der Portman Road überzeugen in der Hoffnung, dass er in dieser Saison nochmal einen Sprung nach vorne macht. Knapp über 20 Millionen haben ihnen die Dienste des jamaikanischen Nationalspielers gekostet.

Toby Collyer, 20, Manchester United

Collyer scheint sich in der Vorbereitung in Stellung gebracht zu haben, der nächste Jungstar zu sein, der den Durchbruch unter Erik ten Hag schafft. Somit tritt er in die Fußstapfen von Alejandro Garnacho und Kobbie Mainoo.

Toby Collyer ist ein defensiver Mittelfeldspieler, der als Backup für Casemiro dienen soll und diesem möglicherweise sogar Konkurrenz machen kann. Er ist in der Lage, seine Mannschaft im Spielaufbau zu unterstützen, und arbeitet gegen den Ball sehr konsequent. Falls Manchester United trotzdem noch einen defensiven Mittelfeldspieler holt, könnten die Spielminuten für den jungen Engländer allerdings eng werden.

James McAtee, 21, Manchester City

In der letzten Saison an Sheffield United verliehen, stach er in einer sehr schwachen Mannschaft hervor. Neben seinen drei Toren und drei Vorlagen konnte er sein Potenzial immer wieder unter Beweis stellen. Kein Wunder also, dass Pep Guardiola ihn als Teil der ersten Mannschaft sieht. Insbesondere seine Qualität in den engen Räumen schätze er. Die Zeit bei einem abstiegsbedrohten Team gäbe ihm noch etwas Besonderes, was er bei Manchester City nicht hätte bekommen können.

Er kann so gut wie alle Offensivpositionen hinter dem Stürmer bedecken, aber der Konkurrenzkampf ist groß. Neben den erfahrenen De Bruyne, Silva und Grealish kämpfen auch die jungen Doku, Savinho und Bobb um diese Positionen.

Ronnie Edwards, 21, FC Southampton

Edwards scheint schon seit seinem Debüt als 17-Jähriger für Peterborough in der dritten englischen Liga bereit für den nächsten Schritt zu sein. Er durfte bereits für zahlreiche U-Nationalmannschaften Englands international Erfahrungen sammeln, und auch der Sprung irgendwann in die A-Nationalmannschaft sei ihm zuzutrauen. In diesem Sommer kam endlich der große Wechsel in die Premier League, den er sich schon seit Jahren verdient hat.

Bei Southampton hat er dazu noch die Möglichkeit, jede Woche zu spielen. Trainer Russell Martin setzte beim ersten Saisonspiel auf eine Fünferkette, was dem jungen Edwards nochmals mehr Minuten ermöglichen könnte. Er ist als kompromissloser Zweikämpfer der alten englischen Schule, der dazu noch sehr viel Qualität mit dem Ball am Fuß besitzt, bekannt.

Mikey Moore, 17, Tottenham Hotspur

Bei den Spurs scharrt eine junge Generation mit den Hufen, die es in sich hat. Allen voran, Mikey Moore. Der trickreiche Flügelspieler wird bereits in seinem jungen Alter als einer der besten Talente Englands gehandelt. Seit der U9 spielt Moore seinen Fußball bei Tottenham und durfte im Mai als jüngster Spieler der Vereinsgeschichte sein Debüt geben.

In der Vorbereitung wusste er zu überzeugen und löste einen Hype bei den Anhängern und auch bei seinem Trainer aus. Unter Ange Postecoglu wird er seine Chancen bekommen, auch wenn diese Saison vielleicht noch ein bisschen zu früh sein könnte. Das Talent hat er aber allemal.

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Daniel

Die Kickfieber Premier League Prognose 2024/25

Wenn am Freitag um 21 Uhr im Old Trafford die Flutlichter das Spielfeld erleuchten und der Schiedsrichter mit einem Pfiff den Ball, 22 Spieler und 74 310 Fans in Bewegung setzt, geht die Premier League nach einer langen Sommerpause in ihre 33. Auflage. Voller Ungewissheit stürzen sich die 20 Mannschaften in den ersten Spieltag. (Bild: IMAGO / Action Plus)

Letztes Jahr stiegen alle drei Aufsteiger direkt wieder ab. Wiederholt sich das Unglück für Leicester, Southampton und Ipswich? Wie gut ist Crystal Palace unter Glasner wirklich? Kriegt Chelsea ihre verrückte Transferpolitik in den Griff? Kann Arsenal Manchester City endlich vom Thron stoßen? Die Kickfieber Premier League Prognose.

20. Leicester City

Der Meister aus 2016 kehrt nach nur einem Jahr Zweitklassigkeit ins englische Oberhaus zurück, allerdings mit nur wenig Optimismus. Es droht ein Punktabzug aufgrund von Financial-Fair-Play Vergehen und man verliert den Meistertrainer in Enzo Maresca an den FC Chelsea. Dieser nahm Leistungsträger Kiernan Drewsbury-Hall mit sich und auch Kelechi Iheanacho verließ den Verein in Richtung Sevilla. Steve Cooper ist der neue Mann an der Seitenlinie, nachdem er Nottingham Forest im Laufe der vergangenen Saison verlassen musste. Ein guter Trainer, der bei den Foxes mit nur wenig Qualität arbeiten muss. Neu verpflichten konnte man bisher Caleb Okoli für die Innenverteidigung und Bobby Decordova-Reid, Facundo Buonanotte und, wenn man diversen Medienberichten glauben mag, auch Adam Hlozek für die Flügelpositionen. Man hat sich im Laufe des Transfersommers kaum verstärkt, weshalb der Klassenerhalt sehr unrealistisch erscheint.

19. Ipswich Town

Nach 22 Jahren kehrt Ipswich wieder in die Premier League zurück. Unter Erfolgstrainer McKenna machte man den Durchmarsch durch die Championship perfekt und feierte den zweiten Aufstieg in zwei Jahren. In diesem Sommer konzentriert man sich hauptsächlich darauf, talentierte, junge Spieler auf Championship-Niveau zu verpflichten. Jacob Greaves und Liam Delap kommen von Hull und der U21 von Manchester City. Mit dem Ex-Burnley Torwart Muric und Ben Johnson von West Ham United erhofft man sich zudem noch Premier League Erfahrung für wenig Geld. Der Coup der bisherigen Transferperiode ist aber die Festverpflichtung von Omari Hutchinson, nachdem dieser Ipswich letzte Saison zum Aufstieg schoss. Unter Trainer Kieran McKenna, der auch Interesse von Man Utd und Chelsea hatte, darf man ein wenig optimistisch sein. Allerdings ist der Kader nicht gut genug, um letztendlich die Klasse zu halten.

18. FC Southampton

Es ist kein gutes Zeichen für den englischen Fußball, wenn im zweiten Jahr in Folge die drei Aufsteiger sofort wieder absteigen könnten. Allerdings fehlt auch den Saints im Vergleich mit dem Rest der Liga die Qualität. Die Defensive ist nach den Transfers von Harwood-Bellis von Man City, Sugawara von PSV und den jungen Edwards und Wood aus der Championship gut aufgestellt. Auch im zentralen Mittelfeld kehren Flynn Downes und Carlos Alcaraz zum Verein zurück und sind gute Verstärkungen. Im Angriff fehlt aber noch der Unterschiedsspieler, der die wichtigen Spiele im Tabellenkeller auch im Alleingang entscheiden kann. Mit Brereton Diaz oder Adam Armstrong hat man zwei Stürmer, die in der Championship schon überzeugen konnten, aber den Sprung in die Premier League noch nicht meisterten. Von den Aufsteigern sind sie am stärksten aufgestellt, benötigen aber noch Verstärkungen auf den Offensivpositionen, um den Klassenerhalt zu schaffen.

17. Nottingham Forest

Nachdem Forest bereits die letzten beiden Saisons gegen den Abstieg kämpften, wird auch dieses Jahr nicht anders. Es ist hauptsächlich die Qualität ihres Kaders, die sie letztendlich über Wasser halten könnten. Wenn Taiwo Awoniyi endlich fit bleibt, könnte er mit Hudson-Odoi, Gibbs-White und Elanga eine sehr starke Offensive bilden. Auch die Innenverteidigung steht mit dem talentierten Murillo und dem Neuzugang Milenkovic sehr stabil. Die restlichen Positionen sind auch ganz gut besetzt, nur ist der Kader schon seit dem Aufstieg vor zwei Jahren viel zu groß. Sowohl Ex-Trainer Steve Cooper als auch Nuno Espirito Santo schafften es nicht, sich auf eine Stammelf festzulegen. Der Portugiese an der Seitenlinie muss sich dieses Jahr nochmal beweisen, denn im Vergleich zu anderen Abstiegskonkurrenten ist diese Position bei Forest nicht so stark besetzt.

16. FC Brentford

Die Bees stehen in einer gegensätzlichen Lage zu Nottingham Forest. Der Kader ist bis auf Ausnahmen nicht unbedingt erstligatauglich, allerdings gehört der Trainer dafür zu einer der besten. Thomas Frank schafft es seit Jahren, Brentford vom Abstiegskampf fernzuhalten, obwohl sie ihrem Kader zufolge deutlich schlechter abschneiden müssten. Auch in diesem Sommer bleibt der große Umbruch aus. Igor Thiago kam für über 30 Millionen vom FC Brügge und sollte wohl Ivan Toney ersetzen, fällt aber bis mindestens November verletzungsbedingt aus und Fabio Carvalho, aus Liverpool gekommen, gilt als außerordentlich talentiert, konnte dieses Talent aber weder in der Premier League noch in der Bundesliga bei RB Leipzig unter Beweis stellen.

Die Hoffnungen ruhen vor allem auf einen Verbleib Toneys und auf den Qualitäten von Mbeumo, Pinnock oder Collins. Zahlreiche Neuzugänge der letzten Jahre wie Kevin Schade, Mikkel Damsgaard oder Keane Lewis-Potter müssen endlich ihr Können unter Beweis stellen.

15. Wolverhampton Wanderers

Die Wolves könnten es dieses Jahr sehr schwer haben. Mit Gary O'Neil haben sie einen guten Trainer an der Seitenlinie, der in den letzten beiden Jahren sowohl bei Bournemouth als auch bei Wolves überzeugte. Allerdings ist die finanzielle Situation eher angespannt, weshalb man keine großen Transfers erwarten kann. Man verlor mit Max Kilman und Pedro Neto zwei absolute Leistungsträger und hat diese bisher noch nicht ersetzt. In manchen Positionen ist man daher stark unterbesetzt. In der Innenverteidigung ruhen alle Hoffnungen auf einen alternden Craig Dawson oder Santiago Bueno, der aufgrund von Verletzungen letzte Saison nur wenig zum Zug kam. Spieler wie die beiden Ex-Leipziger Hee-Chan Hwang und Matheus Cunha, aber auch Mario Lemina oder Rayan Ait Nouri werden dieses Jahr gefragt sein, die Mannschaft vom Abstiegskampf fernzuhalten.

14. FC Everton

Die Toffees haben ein schweres letztes Jahr gehabt mit ihrem Punktabzug und viel Unruhe bezüglich der Zukunft ihres Vereins. Dennoch hat Sean Dyche es geschafft, eine funktionierende Mannschaft zusammenzustellen, die sich auf ihre Stärken konzentriert und effizient ist. Ähnlich wie bei Brentford ist es vor allem der Trainer, der den Verein fernab der Abstiegsränge halten wird. In diesem Sommer verstärkte man sich außerdem punktuell mit Jesper Lindström und Iliman Ndiaye für die Offensivpositionen und Jake O'Brien für die Innenverteidigung. Man kann außerdem davon ausgehen, dass der Abgang von Amadou Onana, der nochmal 60 Millionen in die Kassen gespült hat, noch kompensiert wird. Wenn man außerdem noch auf der Rechtsverteidigung nachbessert, hat man eine sehr schlagkräftige Mannschaft unter einem Top-Trainer. Es ist außerdem die letzte Saison im Goodison Park, ehe man in das neue und größere Everton Stadium zieht.

13. FC Fulham

Die Cottagers erlebten letzte Saison ein relativ ereignisloses Jahr. Man hatte zu keinem Zeitpunkt Abstiegssorgen, aber die europäischen Plätze waren dennoch außer Reichweite. Auch dieses Jahr könnte sich Ähnliches wiederholen. Mit Marco Silva hat man einen guten Trainer, der weiß, wie er Mannschaften stabilisiert, und dies auch seit ein paar Jahren bei Fulham unter Beweis stellt. Die Mannschaft hat einige sehr talentierte Spieler wie Andreas Pereira, Alex Iwobi, Antonee Robinson oder Rodrigo Muniz, der in der Rückrunde der letzten Saison nochmals aufdrehte und die Ligasaison mit neun Toren beendete. Außerdem verpflichtete man Emile Smith-Rowe von Arsenal, der von der Qualität her auch Champions League spielen könnte, aber immer wieder von Verletzungen geplagt ist. Wenn er fit bleibt und auch die restlichen Offensivspieler in Fahrt kommen, wird Fulham sich keine Sorgen um den Abstieg machen müssen.

12. AFC Bournemouth

Die Cherries wurden im Laufe der vergangenen Saison immer stärker. Sie mussten bis Ende Oktober auf ihren ersten Sieg warten, kamen dann aber so richtig in Form und retteten sich bis auf den 12. Platz. Dieses Jahr geht es nicht viel weiter. Andoni Iraola ist ein guter Trainer, wird aber vor allem den Abgang von Dominic Solanke kompensieren müssen, der letzte Saison 19 Tore schoss. Außerdem verlässt auch Kapitän Lloyd Kelly den Verein in Richtung Newcastle. Der höchsttalentierte Dean Huijsen soll ihn ersetzen und auch im Sturmzentrum schaut man sich nach Alternativen um. Viele Neuzugänge aus dem letzten Jahr machen sich die Hoffnungen, endlich durchzustarten. Alex Scott und Tyler Adams waren beide von Verletzungen geplagt, und auch den jungen Kerkez und Ouattara tut ein weiteres Jahr zur Entwicklung sicherlich gut. Der Kader ist gut aufgestellt, wenn man Solanke noch ersetzt bekommt, und man hat einen Trainer an der Seitenlinie, der seine Mannschaften auch schon mal eine Gewichtsklasse höher kämpfen lassen kann.

11. Brighton & Hove Albion

Die Seagulls gehen in die Saison mit einem deutschen Trainer an der Seitenlinie. Fabian Hürzeler kam vom Bundesliga-Aufsteiger St. Pauli und tritt bei Brighton das Erbe von Roberto De Zerbi an. Ähnlich wie bei De Zerbi damals könnte er zu Beginn ein wenig Zeit brauchen, bis seine Spielphilosophie vollkommen in die Mannschaft übergeht. Auf dem Transfermarkt hat man sich aber nichts zu Schulden lassen kommen. Der Abgang von Deniz Undav zum VfB Stuttgart spülte fast 30 Millionen in die Kassen, die man in Brajan Gruda reinvestierte. Der dribbelstarke Offensivspieler startete letzte Saison bei Mainz durch und gilt als äußerst talentiert. Der Abgang von Pascal Groß zum BVB schmerzt sehr, da er in seiner Zeit bei Brighton konstant zu den besten Mittelfeldspielern der Liga gehörte. Allerdings wird er durch Mats Wieffer von Feyenoord auch sehr gut ersetzt. Außerdem verpflichtete man zwei weitere junge Flügelspieler, Ibrahim Osman und Yakubah Minteh. Insbesondere Letzteren sollte man im Auge behalten, denn er könnte dieses Jahr so richtig durchstarten.

Vieles hängt davon ab, wie schnell Hürzeler seine Ideen aufs Spielfeld bekommt. Sein Talent als Trainer hat er bei St. Pauli bereits unter Beweis gestellt. Wenn alles reibungslos verläuft und man auch von Verletzungen verschont bleibt, wäre auch eine bessere Platzierung möglich. Allerdings macht die Abwehr noch ein wenig Sorgen, die nicht so stark besetzt ist wie die Offensive.

10. Crystal Palace

Unter Oliver Glasner erlebte man einen gewaltigen Formaufschwung, bei dem man die letzten sieben Spiele ungeschlagen blieb und auch Liverpool, Manchester United und Aston Villa die Punkte wegnahm. Das Offensivtrio um Olise, Eze und Mateta spielte jede Abwehrreihe schwindelig. Michael Olise hat den Verein dank einer Ausstiegklausel in Richtung Bayern München verlassen und wurde durch den ehemaligen Frankfurter Daichi Kamada ersetzt. Bisher der einzige namenhafte Abgang, wobei auch Abwehrchef Marc Guehi heftig umworben wird. Mit Ismaila Sarr und Chadi Riad konnte man sich außerdem noch in der Breite verstärken, was der Mannschaft gut tut, und auch Cheick Doucoure wird von seiner langwierigen Verletzung zurückerwartet. Die Eagles sind also auch in der kommenden Saison wieder gut aufgestellt. Es ist unwahrscheinlich, dass sie die Form zum Saisonende aufrechterhalten, aber sie scheinen unter Glasner ein Rezept gefunden zu haben, das ihnen sehr gut liegt. Dieses Jahr könnte das Jahr sein, an dem man endlich aus dem grauen Mittelfeld hervortritt.

9. FC Chelsea

Einen viel zu großen Kader, einen noch unerfahrenen Trainer, Donnerstagabend-Spiele in der Conference. All das deutet auf eine schwierige Saison hin. Unter Mauricio Pochettino haben sie sich zum Ende der letzten Saison gefangen und fast noch Tottenham auf dem fünften Platz eingeholt. Allerdings haben sie ihn aussortiert, zusammen mit zwei Leistungsträgern wie Chalobah und Gallagher, um Platz für neues Spielzeug zu machen. Enzo Maresca ist der neue Mann an der Seitenlinie und ist als Cheftrainer noch sehr unerfahren. Er holte mit Leicester den Zweitliga-Titel vergangene Saison, allerdings war die Mannschaft auch deutlich besser als die Konkurrenz. Man hofft immer noch, dass Spieler wie Mudryk, Enzo Fernandez oder Fofana endlich ihr Können unter Beweis stellen und dem Preisschild gerecht werden. Thiago Silva hat außerdem den Verein verlassen und muss ersetzt werden, und auch in der Offensive erhofft man sich eine klare Leistungssteigerung aller, mit Ausnahme von Cole Palmer. Auf den Schultern des jungen Engländers ruhen auch dieses Jahr alle Hoffnungen.

Es herrscht Chaos an der Stamford Bridge, und ob Enzo Maresca derjenige ist, der dort Ruhe einkehren lässt, ist zu bezweifeln. Die Qualität des Kaders ist ausreichend, um um die Champions League Plätze zu kämpfen. Allerdings könnten die ganzen Geräusche von außen störend sein.

8. Newcastle United

Die Magpies haben dieses Jahr den großen Vorteil, dass sie nicht in Europa vertreten sind und somit hoffentlich endlich ihre Verletzungsprobleme in den Griff kriegen. In den vergangenen Jahren fielen immer wieder Leistungsträger aus, sodass Eddie Howe sich seine Aufstellung teils zusammenbasteln musste. Sie können sich daher voll auf die Liga konzentrieren. Außerdem ist auch Sandro Tonali, nach seiner Sperre in Folge seines Wettskandals, wieder verfügbar und kann endlich seine Qualitäten im St. James Park zeigen.

Der Kader ist aber noch nicht komplett. Mit Lloyd Kelly konnte man bisher erst einen Neuzugang verkünden. Es fehlt definitiv noch ein Flügelspieler und auch in der Innenverteidigung könnte man noch nachlegen. Die wichtigsten Spieler sind hauptsächlich Tonali und Bruno Guimaraes, die zusammen eine starke Doppelsechs bilden, Anthony Gordon und Alexander Isak. Letzterer schoss 21 Tore in der vergangenen Saison und gilt als absoluter Leistungsträger bei Newcastle. Es wird ein enges Rennen mit Chelsea und dem Siebtplatzierten um den letzten europäischen Rang.

7. West Ham United

Die Hammers befinden sich inmitten eines Umbruchs. Mit Neutrainer Julen Lopetegui erhoffen sie sich einen anderen Spielstil als noch unter David Moyes, der sie drei Mal in europäische Wettbewerbe führte und dies mit dem Conference League Sieg 2023 krönte. Auf dem Transfermarkt war man sehr aktiv und legte genau auf den Positionen nach, auf denen man Bedarf hatte. In der Sturmspitze kommt Niclas Füllkrug vom BVB und soll endlich den Stürmerfluch nach diversen Flops wie Sebastien Haller oder Gianlucca Scamacca brechen. Auch die Verteidigung war ein großes Manko der vergangenen Saison, weshalb man dort für knapp 100 Millionen Max Kilman, Jean-Clair Todibo und Aaron Wan-Bissaka verpflichtete. Das sind alles sehr gute Spieler, die sofort das Niveau der Mannschaft anheben. Ein Transfer, der etwas unter dem Radar fliegt, ist der von Guido Rodriguez ablösefrei von Betis Sevilla. Der FC Barcelona soll sich mit ihm einig gewesen sein, ehe man den Trainer wechselte und der Deal somit zerplatzte. Er soll das Mittelfeld weiter stabilisieren. Mit Crysencio Summerville verpflichtete man außerdem den besten Championship-Spieler der vergangenen Saison.

All diese Neuzugänge komplementieren den bisherigen Kader. Insbesondere die Offensivreihe rund um Lucas Paqueta, Mohammed Kudus und Jarrod Bowen kombinierte im letzten Jahr sehr gut und besteht aus Spielern, die allesamt in Champions League Mannschaften unter Vertrag stehen könnten. Es sind sehr aufregende Zeiten für West Ham United, die sich unter dem neuen Trainer erst noch finden müssen, aber aufgrund ihrer individuellen Klasse jederzeit explodieren könnten.

6. Manchester United

Es war eine schwierige letzte Saison für die Mannschaft von Erik ten Hag, die von Verletzungen geplagt war und nur auf dem 8. Platz endete. Einzig der FA Cup Triumph gegen den Stadtrivalen Manchester City sicherte den Red Devils die Qualifikation für das europäische Geschäft. In der kommenden Saison sind die Erwartungen unter den neuen Besitzern höher. Man möchte Manchester United wieder dorthin führen, wo sie unter Sir Alex Ferguson waren. Allerdings klaffen im Kader noch massive Lücken. Mit Leny Yoro und Matthijs De Ligt konnte man die Problemzone in der Innenverteidigung zumindest hinsichtlich der Breite beheben. Es fehlt aber noch ein Linksverteidiger, um die verletzungsanfälligen Shaw und Malacia ersetzen zu können, und noch viel wichtiger ein defensiver Mittelfeldspieler. Casemiros Form zeigt seit letzter Saison deutlich nach unten und Mega-Talent Kobbie Mainoo sollte in seinem jungen Alter nicht überlastet werden. Wenn man diese beiden Positionen gut verstärkt, könnte man problemlos auch die Champions League Ränge für sich beanspruchen. Allerdings ist aufgrund des Mangels an Optionen auf dem Transfermarkt zu bezweifeln, inwiefern man diese Lücken geschlossen kriegt. Man ist nur eine Verletzung von Shaw oder Mainoo davon entfernt, sich eine vielversprechende Saison ruinieren zu lassen.

5. FC Liverpool

Die Reds treten auf der Stelle. Nach dem Abgang von Kult-Trainer Jürgen Klopp hat man in Arne Slot einen würdigen Nachfolger gefunden. Allerdings macht man ihm einen sowieso schon schweren Job nicht gerade einfacher. Das Transferfenster schließt in zwei Wochen und man hat noch keinen einzigen Spieler verpflichtet. Dabei braucht man dringend einen defensiven Mittelfeldspieler und einen Linksfuß in der Innenverteidigung, der notfalls auch als Linksverteidiger aushelfen kann, für das System ihres neuen Trainers. Mit Real Sociedad soll man sich bezüglich Martin Zubimendi bereits einig geworden sein, ehe der Spieler den Wechsel blockte, um bei seinem Heimatverein zu bleiben. Weitere Transfers stehen bisher wohl noch nicht an, womit sie riskieren, zurückzufallen und sich nicht für die Champions League zu qualifizieren. Die beiden Superstars Virgil Van Dijk und Mo Salah sind mittlerweile beide über 30 Jahre alt und es ist noch kein Plan ersichtlich, wie man diese in der Zukunft ersetzen möchte.

Die Hoffnungen ruhen auf den Altbewährten wie Alexander-Arnold, Alisson oder eben die beiden gerade genannten. Außerdem müssen Darwin Nunez und Luis Diaz nach zwei Jahren endlich Fuß fassen und ihr Talent aufs Spielfeld bringen. Auch Harvey Elliott und Curtis Jones traut man zu, endlich dieser Liga ihren Stempel aufzudrücken und sich als Leistungsträger zu etablieren. Arne Slot ist ein sehr guter Trainer, der Liverpool sicherlich wettbewerbsfähig halten wird. Allerdings braucht man auch dringend Neuzugänge. Ansonsten wird es sehr schwer, sich nochmal für die Champions League zu qualifizieren.

4. Aston Villa

Die Villains qualifizierten sich in der vergangenen Saison etwas überraschend für die Champions League. Trainer Unai Emery formte sie, seit seinem Amtsantritt im November 2022, von einem Abstiegskandidaten zu einem der besten Mannschaften der Liga. Insbesondere Ollie Watkins machte unter dem Spanier einen deutlichen Sprung nach oben und beendete die vergangene Saison wettbewerbsübergreifend mit 27 Toren. In diesem Sommer konnte man sich außerdem noch auf dem Transfermarkt verstärken. Den Abgang von Douglas Luiz zu Juventus kompensierte man per Tauschgeschäft mit den talentierten Enzo Barrenechea und Samuel Iling-Junior. Für die Offensive verpflichtete man hauptsächlich junge Spieler und holte Jaden Philogene und Cameron Archer zum Verein zurück, nachdem man diese letztes Jahr verkauft, aber von Rückkaufklauseln Gebrauch machte. Man identifizierte die Linksverteidigerposition als Schwachstelle und schloss diese mit dem Champions League Finalist Ian Maatsen.

Am beeindruckendsten ist aber ihre Kadertiefe im zentralen Mittelfeld. Ross Barkley kehrt zum Verein zurück nach einem überzeugenden Jahr bei Luton Town und der Königstransfer dieses Sommers ist Amadou Onana vom FC Everton, an dem auch Top-Klubs wie Manchester United oder Arsenal interessiert waren. Dazu kommen noch Boubacar Kamara, Youri Tielemans, John McGinn und Jacob Ramsey. Der Kader ist sowohl in der Spitze als auch in der Breite bestens aufgestellt, um der Mehrfachbelastung durch die Qualifikation für die Champions League standzuhalten. Mit Unai Emery haben sie zudem einen sehr erfahrenen Trainer, der bereits Titel in europäischen Wettbewerben geholt hat. Ein erneuter vierte Platz wäre keine Überraschung.

3. Tottenham Hotspur

Nach einem brillanten Saisonstart unter dem neuen Trainer Ange Postecoglu brach die Mannschaft, auch aufgrund von Verletzungen, ein und man verpasste die Champions League Qualifikation. Allerdings hat man gesehen, wozu die Mannschaft in Stande ist. Spieler wie Christian Romero, Destiny Udogie und Dejan Kulusevski avancierten zu Leistungsträgern. Die Spieler nahmen die Spielphilosophie ihres neuen Trainers schnell an, konnten das zu Beginn gezeigte Niveau aber über die gesamte Saison nicht aufrechterhalten. Der Kader war noch nicht komplett und einige Positionen mussten noch verstärkt werden. Die erste Verstärkung erfolgte bereits im Winter mit Radu Dragusin für die Innenverteidigung, der jetzt nach einem halben Jahr Zeit, sich zu akklimatisieren, eine echte Option ist. In diesem Sommer führte man Fort und verpflichtete die talentierten Lucas Bergvall und Archie Gray für das zentrale Mittelfeld. Beide sind erst 18 Jahre alt, weshalb man ihnen nicht allzu viel Verantwortung zumuten sollte. Allerdings haben beide schon bewiesen, dass sie definitiv die Qualitäten besitzen, direkt einen Unterschied zu machen. Die wichtigste Verstärkung ist aber Dominic Solanke für die Sturmspitze. Ein solches Spielerprofil hat ihnen letzte Saison gefehlt, denn sowohl Heung-Min Son als auch Richarlison sind keine echten Neuner. Mit einem Jahr Verzug hat man also den nach München abgewanderten Harry Kane ersetzt und erhofft sich von Solanke einen ähnlichen Output vorm Tor wie in der vergangenen Saison, wo er für Bournemouth 19 Mal jubeln durfte. Ein Spieler, den man außerdem im Auge haben sollte, ist der 17-jährige Mikey Moore. Der Flügelspieler gilt als einer der talentiertesten Spieler des Landes und könnte bereits diese Saison dieser Mannschaft seinen Stempel aufdrücken.

Die Mannschaft ist bereits sehr gut aufgestellt, und laut Medienberichten sind die Transferaktivitäten noch nicht abgeschlossen. Unter allen Konkurrenten für die Champions League Plätze wirkt die Mannschaft der Spurs, inklusive Trainer und Verein, am stimmigsten, weshalb sie sich den dritten Platz sichern könnten. Die Lücke zu den oberen beiden ist aber noch zu groß.

2. FC Arsenal

Die Gunners scheitern wieder knapp am Meistertitel. Seit zwei Jahren gilt Arsenal als ärgster Verfolger Manchester Citys, aber Mikel Arteta scheint seinen ehemaligen Lehrer Pep Guardiola nicht übertrumpfen zu können. Der Meistertitel ist mittlerweile das ausgeschriebene Ziel im Emirates Stadium, und um dies zu erreichen, war man bereits auf dem Transfermarkt tätig. EM-Shootingstar Riccardo Calafiori kommt vom FC Bologna und wird auf der linken Abwehrseite unterstützen. Außerdem steht auch der Transfer von Mikel Merino kurz bevor, der ganz Deutschland im Viertelfinale der Europameisterschaft in der letzten Minute die Herzen brach. Ein Rückkehrer, den man eigentlich auch als Neuzugang verkünden kann, ist Jurrien Timber. Der Defensivallrounder verpasste die gesamte letzte Saison mit einem Kreuzbandriss und wird eine enorme Verstärkung für die Gunners sein. Die beiden anderen Neuzugänge sind qualitativ hochwertige Spieler, die definitiv die beiden größten Problemzonen im Kader beheben, haben aber (noch) kein Weltklasse-Niveau. Inwiefern sie die Startaufstellung deutlich besser machen und ob das die Lücke zum Serienmeister Manchester City schließt, muss man ebenfalls hinterfragen. Aufgrund der sportlichen Erfolge in den letzten Jahren und auch der guten finanziellen Situation sei man durchaus in der Lage, auch einen absoluten Superstar zu verpflichten, der nochmal mehr den Unterschied machen kann. Es wird wieder ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem Arsenal sehr wohl wieder den Kürzeren ziehen könnte.

1. Manchester City

Fünf Meistertitel in Folge, sieben in acht Jahren. Das ist das Ziel der Citizens für diese Saison. Dabei könnte es die letzte Saison von Erfolgstrainer Pep Guardiola sein, denn seine Zukunft über 2025 hinaus ist noch ungewiss. Diese Saison ist aber nicht nur in der Hinsicht anders als zuvor. Guardiola setzt nochmal mehr auf die Jugend. Oscar Bobb, James McAtee, Rico Lewis und Nico O'Reilly werden allesamt wichtige Kaderrollen in dieser Saison zustehen. Insbesondere Bobb überzeugte in der Vorbereitung und entpuppte sich als echte Alternative auf dem Flügel, fällt jetzt aber aufgrund einer Verletzung aus. Zusammen mit dem Abgang von Weltmeister Julian Alvarez in Richtung Atletico Madrid ist dies Grund genug für die Citizens, sich nach Neuzugängen umzuschauen. Zusammen mit dem Brasilianer Savinho sollen sie nochmal frischen Wind reinbringen. Der gerade einmal 20-jährige Flügelspieler überzeugte in seinem Leihjahr bei Girona und hat sich somit einen Wechsel zum Schwesterklub auf der Insel erspielt. Es wird jetzt ein Offensivspieler gesucht, der sowohl die Flügel als auch das Sturmzentrum bekleiden kann, und außerdem ein Sechser, der als Backup zu Rodri dienen kann.

Wenn man auf diesen Positionen noch nachbessert, führt auch in diesem Jahr kein Weg an der Mannschaft von Pep Guardiola vorbei. Sie sind in allen Bereichen bestens aufgestellt und haben zudem den besten Trainer der Welt an der Seitenlinie. Es ist vielleicht sein letztes Jahr, was eine Erlösung für die restlichen 19 Vereine der Premier League wäre.

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Daniel

Die besten deutschen Stürmer spielen jetzt in England

Früher spielte man als Deutschlands Nummer 9 für Bayern, Dortmund, Stuttgart oder Bremen. Heute sind Arsenal, West Ham oder Tottenham viel interessanter. Die Premier League ist mittlerweile attraktiver geworden und mit Niclas Füllkrug jagt nun ein weiterer deutscher Stürmer lieber den Golden Boot statt die Torjägerkanone. (Bild: IMAGO / Moritz Müller)

West Ham United komplettierte etwas überraschend den Transfer von Niclas Füllkrug für knapp unter 30 Millionen Euro. Laut Sportdirektor Sebastian Kehl hatte man nicht geplant den Publikumsliebling abzugeben, allerdings hätte ihn das Angebot aus der Premier League gereizt, sodass man sich letztendlich darauf einigte den Spieler freizustellen.

Füllkrugs Zeit beim BVB

Seine Statistiken lesen sich in Ordnung. 15 Tore und zehn Vorlagen in 43 Spielen sind eine gute Quote, darunter auch wichtige Tore in der Champions League wie gegen Atletico Madrid. Er hat sich, wie schon in seinen vorherigen Stationen, sehr stark mit dem Verein identifiziert und war sowohl bei den Fans als auch innerhalb der Mannschaft sehr beliebt. Allerdings hatte man dennoch das Gefühl, dass man sich in der Sturmspitze noch verbessern könnte, weshalb man mit Serhou Guirassy den Senkrechtstarter der letzten Saison verpflichtete.

Alles in allem kann man seine Zeit beim BVB als erfolgreich einschätzen. Er hatte großen Anteil an dem Champions League Lauf bis ins Finale und hat sich auch in der Liga ordentlich geschlagen.

Deutsche Stürmer auf der Insel

Füllkrug ist nicht der erste deutsche Stürmer, der sich für einen Wechsel in die Premier League entscheidet. Tatsächlich stehen die drei für die Europameisterschaft nominierten Stürmer alle (noch) bei einem englischen Verein unter Vertrag. Kai Havertz bei Arsenal, Füllkrug mittlerweile bei West Ham und Deniz Undav bei Brighton, auch wenn er kurz vor einem Wechsel zu Stuttgart steht. Außerdem geht auch Timo Werner, nach einer eher enttäuschenden Rückkehr zu RB Leipzig, mittlerweile für Tottenham auf Torejagd.

Überzeugen kann von ihnen aber nur Kai Havertz. Nach einer schwierigen Zeit bei Chelsea, insbesondere nach der Entlassung von Thomas Tuchel, entschied er sich im letzten Sommer für einen Wechsel vom Westen in den Norden Londons. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei den Gunners entwickelte er sich zu einer festen Größe, auch dank des Vertrauens von Mikel Arteta. Mit neun Toren in den letzten 14 Ligaspielen war er mitverantwortlich für die brillante Form Arsenals in der zweiten Saisonhälfte, in der man nur ein einziges Spiel verlor. Zur Meisterschaft hat es dennoch nicht gereicht, dafür war Manchester City unter Pep Guardiola zu stark. Allerdings macht dies Mut für die kommende Saison.

Deniz Undav hatte bei Brighton keine allzu leichte Zeit. Nach zwei überzeugenden Jahren bei Union Saint-Gilloise konnte er in England nicht Fuß fassen. In der Liga durfte er lediglich sechs Mal von Beginn an ran und sammelte meistens nur Minuten in den Pokalwettbewerben. Dank eines guten Saisonendspurts beendete er sein Jahr an der Südküste Englands mit acht Toren in 30 Partien, ehe er auf Leihbasis zu Stuttgart wechselte. Er überzeugte die Klubbosse so sehr, dass sie jetzt rund 30 Millionen Euro für seine Dienste auf den Tisch legen.

Auch Timo Werner wurde in England noch nicht glücklich. Beim FC Chelsea wurde immer wieder seine Chancenverwertung kritisiert und verspottet, weshalb er nach nur zwei Jahren wieder zurück zum RB Leipzig flüchtete. Im Winter dieses Jahres entschloss sich Ange Postecoglu, Trainer von Chelsea-Rivale Tottenham, dem 57-fachen Nationalspieler noch eine Chance zu geben. Meist auf dem linken Flügel eingesetzt, weiß Werner aber nur bedingt zu überzeugen. Nach 14 Spielen hat er bisher nur zwei Tore vorzuweisen. Nichtsdestotrotz entschieden sich die Spurs, ihn fest zu verpflichten.

Passt Füllkrug zu West Ham?

West Ham United hat sich nach 4,5 Jahren in diesem Sommer von Cheftrainer David Moyes getrennt. Unter Julen Lopetegui will man einen neuen, ansehnlicheren Fußball spielen und nimmt auch entsprechend Geld in die Hand, um den Kader darauf vorzubereiten. Füllkrug ist nämlich nach Wes Foderingham, Luis Guilherme, Max Kilman, Crysencio Summerville und Guido Rodriguez bereits der sechste Neuzugang. Bei den Hammers soll er endlich das Loch im Sturm füllen. Eine Aufgabe, an der bereits Sebastien Haller oder Gianluca Scamacca scheiterten.

In seinem ersten Interview betonte er bereits, dass er sich darauf freue, mit Bowen, Kudus, Paqueta und Summerville zusammenzuspielen, und schwärmte von der Qualität der Hammers-Offensive. Lopetegui präferiert grundsätzlich Stürmer, die in der Lage sind, den Ball festzumachen und ihre Mitspieler ins Spiel einzubringen. Mit seiner Physis passt Füllkrug somit gut in diese Spielidee und hat mit Kudus und Bowen außerdem zwei Flügelspieler um sich herum, die gerne den Weg hinter die Abwehr suchen und von ihm als Zielspieler profitieren. Gleichzeitig sollte er von Lucas Paqueta oder Neuzugang Summerville genügend Vorlagen bekommen, um sein eigenes Tore-Konto aufzufüllen.

Ein guter Transfer für alle Seiten?

Der Wechsel von Niclas Füllkrug zu West Ham United sollte alle Seiten zufrieden stimmen. Borussia Dortmund erhält knapp 30 Millionen Euro für einen Spieler, der 31 Jahre alt ist und wahrscheinlich hinter Neuzugang Guirassy nur Backup wäre. West Ham zahlt zwar viel Geld, hat aber endlich einen Stürmer, der sich bereits auf dem höchsten Niveau bewiesen hat und endlich die Sturmprobleme lösen könnte. Füllkrug hingegen hat nochmal die Möglichkeit, sich im Herbst seiner Karriere einer neuen Herausforderung in einer neuen Liga zu stellen. Auch hinsichtlich der Nationalmannschaft und seines Tickets für die Weltmeisterschaft 2026 profitiert er eher davon, regelmäßig in der Premier League zu spielen, als in Dortmund eventuell nur auf der Bank zu sitzen.

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Daniel

So könnte Manchester United nächste Saison spielen

Manchester United befindet sich inmitten eines Umbruchs. Nachdem der britische Milliardär Jim Ratcliffe zu Jahresbeginn bei den Red Devils einstieg, versprach er zahlreiche Änderungen, um den Verein wieder auf die Erfolgsspur zu bringen. Dazu gehören auch Investitionen in den Kader, um zur neuen Saison bestmöglich gewappnet zu sein. (Bild: IMAGO / Sports Press Photo)

Am Trainer hielt man nach viel Überlegung fest. Nachdem unter anderem Thomas Tuchel, Mauricio Pochettino oder Thomas Frank im Gespräch waren, entschied sich die Vereinsführung, auf Erik ten Hag zu setzen. Dieser hatte zum Abschluss der letzten Saison den FA Cup im Finale gegen den Stadtrivalen Manchester City gewinnen können und sich somit nochmal bewiesen. In diesem Sommer konnte man bereits Leny Yoro von LOSC Lille und Joshua Zirkzee von Bologna für insgesamt knapp über 100 Millionen verpflichten. Zahlreiche Transfers sollen noch folgen, weshalb die Startaufstellung nächstes Jahr sich noch deutlich verändern könnte.

Torwart: André Onana (28)

Der Kameruner hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten zur festen Größe bei den Red Devils entwickelt. Er gehört sowohl mit dem Ball am Fuß als auch auf der Linie zu den besten Torhütern der Welt und wurde bereits seiner Ablösesumme (50 Mio.) gerecht. Den Abgang von Vereinslegende und langjähriger Nummer 1 David de Gea hat er vergessen lassen.

Einen großen Konkurrenzkampf gibt es auf seiner Position nicht. Altay Bayindir ist der klare Backup zwischen den Pfosten und wird höchstens in den Pokalwettbewerben zum Einsatz kommen.

Rechter Verteidiger: Diogo Dalot (25)

Der Portugiese hat sich in der vergangenen Saison nochmal als Stammspieler etabliert und gehörte zu den konstantesten Spielern der Red Devils. Den Konkurrenzkampf gegen Aaron Wan-Bissaka hat er gewonnen und den Engländer erst auf die Bank und mittlerweile auch auf die Transferliste befördert. Demnach schaut sich Manchester United nach einem neuen Rechtsverteidiger um, der ihn ersetzen soll. Wan-Bissaka hingegen hat sich bereits von den Fans verabschiedet und soll einen Wechsel zu Inter Mailand bevorzugen.

Dalot hat sich zu einem der besten in seiner Position etabliert. Er ist taktisch sehr flexibel und bietet seinem Trainer somit viele Möglichkeiten, ihn einzusetzen. Er kann als offensiver Flügelverteidiger zum Einsatz kommen und ständig den Weg nach vorne suchen, um mit seinen guten Flanken und grundsätzlichem Passspiel Chancen zu kreieren. Gleichermaßen kann er auch seine Defensivaufgaben erfüllen und auch, wie es heutzutage üblich ist, ins Mittelfeld rücken, um dort Überzahl zu schaffen. Auch in der kommenden Saison wird er eine wichtige Rolle bei Manchester United spielen.

Rechter Innenverteidiger: Leny Yoro (18)

Der junge Franzose gilt als das größte Innenverteidigertalent der Welt. Nach einer starken Saison bei Lille waren neben Manchester United auch Liverpool und Real Madrid an ihm interessiert. Allerdings waren sie nicht bereit, die 60 Millionen der Red Devils zu überbieten. Yoro ging nämlich in sein letztes Vertragsjahr und vor allem die Madrilenen spekulierten auf einen ablösefreien Abgang im Sommer 2025.

In Manchester angekommen, steht Yoro eine prominente Rolle im Kader Erik ten Hags zu. Allem Anschein nach wird er für die rechte Innenverteidigung die erste Option sein. In seinem ersten Freundschaftsspiel konnte er die Anhänger bereits von sich überzeugen. Allerdings sollte man darauf aufpassen, ihn nicht allzu sehr zu überlasten. Der Fußballkalender ist neuerdings, vor allem in England, prall gefüllt, weshalb man so jungen Spielern genügend Regeneration geben muss. Mit Harry Maguire und notfalls Jonny Evans steht ihnen aber eine angemessene Kaderbreite zur Verfügung.

Linker Innenverteidiger: Lisandro Martinez (26)

Der Argentinier verpasste große Teile der letzten Saison verletzungsbedingt und wurde schmerzlich vermisst. In der Saison 2022/23 formte er mit Raphael Varane eine der besten Innenverteidigungen der Liga, die ihren Anteil daran hatte, dass Manchester United die Saison auf dem 3. Platz beendete. Sein damaliger Kollege in der Innenverteidigung hat in diesem Sommer den Verein verlassen, allerdings hat er mit Leny Yoro einen ebenbürtigen Ersatz.

Diese Saison hofft man, dass Martinez verletzungsfrei bleibt. Mit seiner aggressiven Art gegen den Ball und seiner Passsicherheit am Ball ist er eine große Bereicherung für die Mannschaft. Auch auf der linken Innenverteidigerposition ist Harry Maguire der erste Backup. Allerdings hält man dennoch Aussicht nach einem weiteren Neuzugang. Das könnte auch den Grund haben, dass Innenverteidigung nicht die einzige Position ist, die Lisandro Martinez bekleiden kann.

Linker Verteidiger: Luke Shaw (29)

Ein weiterer Spieler, der vergangene Saison von Verletzungen geplagt war. Ist Luke Shaw fit, gehört er zu den besten Linksverteidigern auf diesem Planeten, nur das ist leider selten der Fall. Sein Backup Tyrell Malacia ist seit einem Jahr fast vom Erdboden verschluckt. Der Niederländer kam vergangene Saison kein einziges Mal zum Einsatz und auch in den sozialen Medien gibt es kaum Lebenszeichen. Neulich hieß es von seinem Landsmann ten Hag, dass er sich auf einem guten Weg befinde und schon bald wieder am Mannschaftstraining teilnehmen könnte.

Ein weiterer Spieler, der Luke Shaw vertreten kann oder sich die Spielminuten und somit auch die Belastung teilen kann, ist Lisandro Martinez. Der Argentinier ist normalerweise eher im Zentrum zuhause, hat diese Position aber bei Ajax bereits bekleidet. Als Arsenal im Sommer 2022, vor seinem Wechsel von Ajax Amsterdam zu Manchester United, an ihm interessiert waren, hatte Mikel Arteta ihn für diese Position eingeplant. Aufgrund seiner Passsicherheit und seiner überragenden Technik, auch in engen Räumen, sollte diese Position kein Problem für ihn sein. Seine größte Schwäche, seine Größe, könnte außen etwas besser maskiert werden.

Defensives Mittelfeld: Manuel Ugarte (23)

Der erste Spieler in dieser Liste, der nicht bei den Red Devils unter Vertrag steht, aber definitiv eine gute Verstärkung wäre. Der Uruguayer soll bei PSG ein Verkaufskandidat sein, da Luis Enrique nicht auf ihn setzt. Manchester United hingegen sucht in diesem Sommer nach Abnehmern für Routinier Casemiro. Ihn ersetzen soll ein echter Sechser, der sich vor allem auf seine Defensivaufgaben konzentriert und auch am Ball beim Aufbauspiel mithelfen kann. Diese Kriterien erfüllt Ugarte, weshalb er in den Fokus der Red Devils geraten ist. Die Pariser fordern wohl um die 60 Millionen für den Abräumer.

Zentrales Mittelfeld: Kobbie Mainoo (19)

Kobbie Mainoo war der Shootingstar der letzten Saison. Im November gab er nach überstandener Fußverletzung sein Debüt und wusste sofort zu überzeugen. Mit seiner Passsicherheit, seiner Eleganz und seiner Intelligenz auf dem Spielfeld ist er sofort zum Fan-Liebling aufgestiegen. Auch bei der Europameisterschaft war er ab der K.O.-Runde gesetzt und fiel mit guten Leistungen auf. Kein Wunder also, dass er unter ten Hag nächste Saison eine wichtige Rolle einnehmen wird.

Sein Ersatz könnte Mason Mount sein. Nach einer verkorksten Saison, die von Verletzungen geplagt war, will er sich jetzt nochmal beweisen. Letztes Jahr wurde er für viel Geld für genau diese Position verpflichtet. Da war noch gar nicht mit Mainoo zu rechnen und man sprach ihm daher fast einen Stammplatz zu. Diesen hat er jetzt nicht mehr, aber er wird den Konkurrenzkampf annehmen müssen. Aufgrund des neuen Europa League Formats wird es genügend Rotationsmöglichkeiten geben.

Offensives Mittelfeld: Bruno Fernandes (29)

Der Portugiese ist seit seiner Ankunft im Old Trafford im Januar 2020 unumstrittener Stammspieler und Hoffnungsträger. In 233 Spielen konnte er als Mittelfeldspieler 79 Tore erzielen und zusätzlich 65 Tore auflegen. Er ist mittlerweile Kapitän des Vereins und scheut sich nicht vor der Verantwortung und stellt sich stets in den Dienst der Mannschaft. Zusätzlich ist er auch noch sehr verlässlich. In seiner gesamten Zeit in England verpasste er lediglich zwei Spiele aufgrund von Verletzungen. Seine Vorlage im FA Cup Finale verdeutlicht nochmals all seine Qualität und warum er auch zurecht bei den Red Devils als unumstritten gilt.

Linker Flügel: Marcus Rashford (26)

Seit fast einem Jahrzehnt ist Rashford auf dem linken Flügel bei Manchester United gesetzt. Seine Leistungen sind aber nicht immer konstant, wie auch letzte Saison, wo er nur 13 Scorerpunkte aufweisen konnte. Zu wenig für einen Spieler seiner Qualität, was ihn auch seinen Platz im England-Kader bei der Europameisterschaft kostete. Allerdings folgte dies auf seine beste Saison 2022/23, als er mit 39 Scorerpunkten zu den besten Spielern des Landes zählte. Man hofft also, dass Rashford wieder zu seiner alten Form findet, in der er kaum zu verteidigen ist.

Es ist kaum vorzustellen, dass Erik ten Hag ihn auf die Bank setzen wird. Dafür hat er zu viel Qualität. Allerdings darf er sich nicht in Sicherheit wiegen. Mit Alejandro Garnacho, Amad Diallo und dem Leihrückkehrer Jadon Sancho hat er ordentlich Konkurrenz, die nur darauf warten, eine Chance zu bekommen.

Rechter Flügel: Offener Konkurrenzkampf

Das Pendant zu Marcus Rashford auf der rechten Seite ist nicht so leicht zu bestimmen. Hier hat man mit den gerade erwähnten Garnacho, Diallo und Sancho sehr viele gleichwertige Alternativen. Dazu kommt auch noch Antony, der bisher hinter den Erwartungen zurückbleibt und scheinbar dem Druck eines 90 Millionen Preisschildes nicht standhalten kann. Zum Ende der letzten Saison hat sich Garnacho dort festgespielt, allerdings auch aufgrund eines Mangels an guten Alternativen. Diese Saison stoßen Diallo und Sancho dazu, die von Verletzungen und Leihen mit neuem Schwung zurückkehren.

Man kann davon ausgehen, dass der Argentinier zu Saisonbeginn die Nase vorne hat, allerdings darf man seine Konkurrenten und insbesondere Amad Diallo nicht abschreiben. Der junge Ivorer hat zum Saisonende sein Talent aufblitzen lassen und überzeugt bisher auch in der Vorbereitung.

Sturmzentrum: Rasmus Hojlund (21)

Das dänische Sturmtalent kam letzten Sommer für viel Geld und viel Erwartung von Atalanta nach Manchester, und insbesondere zu Beginn konnte er noch nicht so richtig Fuß fassen. Sein erstes Premier League Tor ließ lange auf sich warten, doch dann platzte der Knoten. Er beendete die Saison mit insgesamt 16 Toren in 43 Spielen. Für die erste Saison eines so jungen Spielers bei Manchester United keine allzu schlechte Bilanz. Allerdings hat er auch immer wieder gezeigt, dass man durchaus auch mehr von ihm erwarten kann. Dieses Jahr gilt es, sein großes Potenzial weiter auszuschöpfen.

Da Hojlund immer wieder mit kleineren Verletzungen zu kämpfen hatte, suchte man in diesem Sommer einen weiteren Stürmer, der sich die Belastung mit ihm teilen kann. Fündig wurde man in Person von Joshua Zirkzee. Der ehemalige Münchner kam vom FC Bologna für circa 40 Millionen und soll den Konkurrenzkampf in der Sturmspitze beleben. Der Niederländer hat seine Stärken vor allem im Kombinationsspiel und in seiner Technik. Hojlund hingegen kommt er über seine pure Physis und seinen guten Abschluss. Zwei verschiedene Stürmerprofile, die Manchester United helfen, je nach Ausrichtung des Gegners gut darauf reagieren zu können.

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Daniel

Der große Ausverkauf beim FC Chelsea? So sollten die Blues ihren Kader planen

Spätestens seit der Übernahme von Todd Boehly ist der FC Chelsea vielmehr durch seine Aktivitäten auf dem Transfermarkt aufgefallen als durch Erfolge auf dem Platz. In den zwei Saisons, die er miterleben durfte, beendeten sie die Saison jeweils außerhalb der Champions League Ränge. Auch in diesem Transferfenster gab man schon große Summen für zahlreiche neue Spieler aus, während der schon bestehende Kader eigentlich zu groß ist. (Bild: IMAGO / Sebastian Frej)

Momentan befinden sich 43 (!) Spieler im Kader der Blues. Nach all den Investitionen in den Kader muss sich Eigentümer Todd Boehly Gedanken über eine größere Kabine oder einen zweiten Mannschaftsbus machen. Noch viel größer ist das Dilemma für den neuen Mann an der Seitenlinie. Enzo Maresca kam vom Aufsteiger Leicester City, nachdem er mit den Foxes letztes Jahr die Championship gewann. Er hat jetzt die fast unmögliche Aufgabe, eine Stammelf aus diesem Überangebot von Spielern zu formen. Wir helfen dabei.

Ein neuer Torwart muss her

Die Position zwischen den Pfosten ist eine der Ausnahmen im Kader Chelsea, wo die Blues unterbesetzt sind. Sowohl Robert Sánchez als auch Djordje Petrovic sind nicht gut genug, um bei einem Klub mit Champions League Ambitionen das Tor zu hüten. Sie treten schließlich in die Fußstapfen von Legenden wie Petr Cech oder Thibaut Courtois.

Mads Hermansen von Villareal oder Georgien-Held Mamardashvili wurden beide bereits in Verbindung gebracht und würden wohl als klare Nummer 1 verpflichtet werden. Ob Sánchez oder Petrovic den Verein verlassen, hängt vom jeweiligen Markt und den Interessenten ab. Als Backup sind beide gut genug. Marcus Bettinelli wird als dritter Torwart bleiben und junge Talente wie Bergström oder Slonina könnten verliehen werden, um ihnen Spielzeit zu ermöglichen. Bleibt nur noch das 80 Millionen-Euro-Missverständnis Kepa Arrizabalaga, den die Blues auch schnellstmöglich abgeben sollten.

Wie ersetzt man Thiago Silva?

Der Abgang von Thiago Silva wird den FC Chelsea deutlich schmerzen. Trotz seiner 39 Jahre galt er dennoch als bester Innenverteidiger im Kader. Als Ersatz holte man Tosin Adarabioyo ablösefrei von Fulham. Er gilt seit Jahren als einer der am meisten unterschätzten Innenverteidiger der Liga und hat sich die Chance, für einen Topklub zu spielen, definitiv verdient. Levi Colwill und Wesley Fofana gelten beide als enorm talentiert, weshalb man an ihnen festhalten soll und sich nur wünschen kann, dass sie verletzungsfrei bleiben. Um neben Colwill einen weiteren Linksfuß in der Innenverteidigung zu halten, ergibt auch ein Verbleib von Benoit Badiashile Sinn. Der Franzose ist auch gerade einmal 23 Jahre alt und hatte vergangene Saison mit Verletzungen zu kämpfen. Vor allem seine Physis und seine Intelligenz im Verteidigen zählen zu seinen Stärken.

Bleiben noch Trevoh Chalobah und Axel Disasi. Beide zu halten ist nur bedingt sinnvoll, da Trainer Enzo Maresca auf ein 433 oder 4231 setzt und sechs Innenverteidiger nicht nötig wären. Der Verein scheint sich schon für einen Verkauf von Chalobah entschieden zu haben und ließ ihn sogar für die USA-Tour zuhause. Allerdings kann dieser mehrere Positionen bekleiden, verdient weniger Gehalt und kommt aus der eigenen Jugend. Disasi hingegen kann nur als rechter Innenverteidiger agieren und hatte auch in der letzten Saison ein paar Schwachstellen aufblitzen lassen. Daher die logischere Option für einen Verkauf.

Die Positionen auf Außen stimmen so weit. Reece James und Malo Gusto sind zwei sehr gute Optionen für die Rechtsverteidigung, und auf der linken Seite duellieren sich der frisch gebackene Europameister Marc Cucurella und Vize-Kapitän Ben Chilwell. Der 20-jährige Alfie Gilchrist hat in der vergangenen Saison vereinzelt Einsätze sammeln können und könnte auch dieses Jahr auf rechts und zentral Lücken füllen. Man verpflichtete außerdem noch den 19-jährigen Caleb Wiley von Atlanta aus der MLS, der hauptsächlich auf der linken Seite agiert. Ähnlich wie bei Gilchrist könnte er als Backup dienen oder verliehen werden, um sich weiterzuentwickeln.

Die größte Baustelle: das defensive Mittelfeld

Das defensive Mittelfeld der letzten Saison bestand meist aus Moises Caicedo und Enzo Fernandez, hat aber immer wieder Schwachstellen offenbart. Mit der Hereinnahme von Conor Gallagher wurde dies etwas besser, aber so ganz stimmte die Balance nicht. Caicedo und Enzo wurden aber für insgesamt fast 250€ Mio. verpflichtet und werden daher den Verein nicht so schnell wieder verlassen, zumal sie beide auch genügend Qualität besitzen. Auch Romeo Lavia, der im letzten Sommer für viel Geld von Southampton kam und aufgrund von Verletzung noch kaum Spielzeit sammeln konnte, hat sich aufgrund seines Talents einen Platz im Kader verdient. Kiernan Drewsbury-Hall kam zusammen mit Maresca von Leicester City und wird auch eine prominente Rolle spielen. Lesley Ugochukwu könnte als sehr defensivstarker Spieler ebenfalls als Backup dienen, ist aber noch sehr jung und unerfahren. Eine Leihe wäre für seine Entwicklung sicherlich förderlich.

Conor Gallagher wird immer wieder mit einem Wechsel in Verbindung gebracht. Der junge Engländer ist sicherlich nicht der auffälligste Spieler auf dem Platz, hat aber unter jedem Trainer in seiner Karriere eine wichtige Rolle gespielt, aufgrund seines Einsatzes, seiner Laufbereitschaft und seines Willens. Gepaart mit einem guten Passspiel und ein wenig Torgefahr ist er ein guter Kaderspieler. Einen Spieler mit einem solchen Profil sollte man unbedingt halten, zumal er auch aus der eigenen Jugend kommt. Ugochukwu für ein Jahr zu verleihen, wäre wahrscheinlich die sinnvollste Lösung im defensiven Mittelfeld. Gleichermaßen auch bei den Youngstern Andrey Santos und Cesare Casadei, wobei Letzterer auch genügend Interessenten für eine Festverpflichtung hätte. Der Italiener hat sehr großes Potenzial, würde aber aufgrund der Breite an Qualität und vor allem auch Potenzial im Mittelfeld Chelseas nicht allzu sehr vermisst werden.

Millionenschwere Flops unter Zugzwang

In der Offensive herrscht bei den Blues ein Überangebot. Cole Palmer, Christopher Nkunku, Carney Chukwuemeka, Omari Kellyman, Raheem Sterling, Mykhaylo Mudryk, Diego Moreira, Noni Madueke und Angelo können allesamt in den Positionen hinterm Stürmer agieren, aber eins nach dem anderen. Kellyman, Moreira und Angelo sind definitiv Kandidaten für eine Leihe und noch nicht gut genug, um bei Chelsea regelmäßig in der Startelf zu stehen. Zumal sie auch von der Spielzeit profitieren würden.

Auf der Zehner-Position herrscht mit Nkunku, Chukwuemeka und Palmer ein großer Konkurrenzkampf, bei dem Palmer aufgrund seiner überragenden letztjährigen Saison die Nase vorn hat. Alternativ könnte er auch auf dem rechten Flügel spielen und Madueke den Platz streitig machen. Madueke hat am Ende der vergangenen Saison immer wieder zeigen können, wie talentiert er ist. Allerdings fehlt ihm noch die Konstanz und er sollte daher noch nicht als unumstrittener Stammspieler eingeplant werden. Raheem Sterling kann grundsätzlich auf beiden Flügeln agieren und wird auf einen Formaufschwung hoffen. Nach einem starken Beginn der letzten Saison hat er sehr stark nachgelassen und seinen Platz in der Startaufstellung abgeben müssen. Sein Konkurrent auf der linken Seite ist Mudryk, der seit seinem Wechsel für sehr viel Geld an die Stamford Bridge nur bedingt zu überzeugen wusste. Basierend auf seinen Leistungen wäre er ein Kandidat für einen Verkauf, wird aber nach sehr schwachen 18 Monaten nur wenige potenzielle Abnehmer haben. Außerdem würde man einen sehr großen Verlust machen, weshalb es doch ratsamer wäre, ihn zu behalten und zu hoffen, dass er endlich sein Potenzial zeigen kann.

In der Breite ist man sicherlich gut aufgestellt mit sieben Spielern für drei Positionen, die allesamt auch flexibel einsetzbar sind. Allerdings fehlt es an Qualität. Madueke ist noch nicht ganz gut genug und sowohl Sterling als auch Mudryk müssen erst noch zur Form finden. Falls man dort nachbessert, wäre Raheem Sterling mit seinen 29 Jahren und sehr teurem Gehalt sicherlich ein Kandidat für einen Verkauf.

Große Fragezeichen im Sturm

Im Sturmzentrum sehnt man sich bei den Blues seit Jahren nach einer echten Nummer 9, wie es Didier Drogba oder auch Diego Costa in der Vergangenheit waren. Romelu Lukaku konnte nicht überzeugen und zählt nach mehreren Leihen zwar immer noch als Chelsea-Spieler, wird aber allem Anschein nach nicht noch eine dritte Chance an der Stamford Bridge bekommen. Ein Wechsel nach Italien gilt als wahrscheinlich.

Man investiert außerdem auch auf dieser Position in viele Talente, die aber noch nicht bereit sind für die erste Mannschaft. Hierzu zählen Marc Guiu, Deivid Washington und Datro Fofana, der letzte Saison für die Hinrunde an Union Berlin verliehen wurde. Letzterer hätte noch am ehesten die Qualität, sich diese Saison durchsetzen zu können.

Somit bleiben noch Armando Broja und Nicolas Jackson als Optionen im Kader. Broja ist mittlerweile 22 Jahre alt und steht nach mehreren schwierigen Jahren vor einer entscheidenden Saison in seiner Karriere. Er hat alle Anlagen, die unangefochtene Nummer 9 Chelseas zu werden. Beim Albaner ist es lediglich eine Frage der Konstanz und verletzungsfrei zu bleiben. Jackson kam im letzten Sommer von Villareal und musste von Beginn an die gesamte Verantwortung in der Sturmspitze alleine tragen. Er zeigte ordentliche Leistungen und durchaus Potenzial, ließ aber vorm Tor etliche Großchancen liegen. Auch ihn sollte man definitiv nicht komplett abschreiben, allerdings muss man hinterfragen, ob er gut genug ist, um in einer Mannschaft, die Aspirationen hat, wieder in der Champions League zu spielen, eine so wichtige Rolle wie die des Stürmers zu bekleiden. Ein neuer Stürmer wäre sicherlich angebracht und es ist fast schon erstaunlich, dass Chelsea in den vergangenen drei Jahren um die 40 Spieler verpflichtete, aber immer noch eine Lücke in der Sturmspitze füllen muss.

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