18+ | Spiele mit Verantwortung | Es gelten die AGB | Glücksspiel kann süchtig machen | Wir erhalten Provisionen von den aufgeführten Wettanbietern

Daniel

Die besten deutschen Stürmer spielen jetzt in England

Früher spielte man als Deutschlands Nummer 9 für Bayern, Dortmund, Stuttgart oder Bremen. Heute sind Arsenal, West Ham oder Tottenham viel interessanter. Die Premier League ist mittlerweile attraktiver geworden und mit Niclas Füllkrug jagt nun ein weiterer deutscher Stürmer lieber den Golden Boot statt die Torjägerkanone. (Bild: IMAGO / Moritz Müller)

West Ham United komplettierte etwas überraschend den Transfer von Niclas Füllkrug für knapp unter 30 Millionen Euro. Laut Sportdirektor Sebastian Kehl hatte man nicht geplant den Publikumsliebling abzugeben, allerdings hätte ihn das Angebot aus der Premier League gereizt, sodass man sich letztendlich darauf einigte den Spieler freizustellen.

Füllkrugs Zeit beim BVB

Seine Statistiken lesen sich in Ordnung. 15 Tore und zehn Vorlagen in 43 Spielen sind eine gute Quote, darunter auch wichtige Tore in der Champions League wie gegen Atletico Madrid. Er hat sich, wie schon in seinen vorherigen Stationen, sehr stark mit dem Verein identifiziert und war sowohl bei den Fans als auch innerhalb der Mannschaft sehr beliebt. Allerdings hatte man dennoch das Gefühl, dass man sich in der Sturmspitze noch verbessern könnte, weshalb man mit Serhou Guirassy den Senkrechtstarter der letzten Saison verpflichtete.

Alles in allem kann man seine Zeit beim BVB als erfolgreich einschätzen. Er hatte großen Anteil an dem Champions League Lauf bis ins Finale und hat sich auch in der Liga ordentlich geschlagen.

Deutsche Stürmer auf der Insel

Füllkrug ist nicht der erste deutsche Stürmer, der sich für einen Wechsel in die Premier League entscheidet. Tatsächlich stehen die drei für die Europameisterschaft nominierten Stürmer alle (noch) bei einem englischen Verein unter Vertrag. Kai Havertz bei Arsenal, Füllkrug mittlerweile bei West Ham und Deniz Undav bei Brighton, auch wenn er kurz vor einem Wechsel zu Stuttgart steht. Außerdem geht auch Timo Werner, nach einer eher enttäuschenden Rückkehr zu RB Leipzig, mittlerweile für Tottenham auf Torejagd.

Überzeugen kann von ihnen aber nur Kai Havertz. Nach einer schwierigen Zeit bei Chelsea, insbesondere nach der Entlassung von Thomas Tuchel, entschied er sich im letzten Sommer für einen Wechsel vom Westen in den Norden Londons. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei den Gunners entwickelte er sich zu einer festen Größe, auch dank des Vertrauens von Mikel Arteta. Mit neun Toren in den letzten 14 Ligaspielen war er mitverantwortlich für die brillante Form Arsenals in der zweiten Saisonhälfte, in der man nur ein einziges Spiel verlor. Zur Meisterschaft hat es dennoch nicht gereicht, dafür war Manchester City unter Pep Guardiola zu stark. Allerdings macht dies Mut für die kommende Saison.

Deniz Undav hatte bei Brighton keine allzu leichte Zeit. Nach zwei überzeugenden Jahren bei Union Saint-Gilloise konnte er in England nicht Fuß fassen. In der Liga durfte er lediglich sechs Mal von Beginn an ran und sammelte meistens nur Minuten in den Pokalwettbewerben. Dank eines guten Saisonendspurts beendete er sein Jahr an der Südküste Englands mit acht Toren in 30 Partien, ehe er auf Leihbasis zu Stuttgart wechselte. Er überzeugte die Klubbosse so sehr, dass sie jetzt rund 30 Millionen Euro für seine Dienste auf den Tisch legen.

Auch Timo Werner wurde in England noch nicht glücklich. Beim FC Chelsea wurde immer wieder seine Chancenverwertung kritisiert und verspottet, weshalb er nach nur zwei Jahren wieder zurück zum RB Leipzig flüchtete. Im Winter dieses Jahres entschloss sich Ange Postecoglu, Trainer von Chelsea-Rivale Tottenham, dem 57-fachen Nationalspieler noch eine Chance zu geben. Meist auf dem linken Flügel eingesetzt, weiß Werner aber nur bedingt zu überzeugen. Nach 14 Spielen hat er bisher nur zwei Tore vorzuweisen. Nichtsdestotrotz entschieden sich die Spurs, ihn fest zu verpflichten.

Passt Füllkrug zu West Ham?

West Ham United hat sich nach 4,5 Jahren in diesem Sommer von Cheftrainer David Moyes getrennt. Unter Julen Lopetegui will man einen neuen, ansehnlicheren Fußball spielen und nimmt auch entsprechend Geld in die Hand, um den Kader darauf vorzubereiten. Füllkrug ist nämlich nach Wes Foderingham, Luis Guilherme, Max Kilman, Crysencio Summerville und Guido Rodriguez bereits der sechste Neuzugang. Bei den Hammers soll er endlich das Loch im Sturm füllen. Eine Aufgabe, an der bereits Sebastien Haller oder Gianluca Scamacca scheiterten.

In seinem ersten Interview betonte er bereits, dass er sich darauf freue, mit Bowen, Kudus, Paqueta und Summerville zusammenzuspielen, und schwärmte von der Qualität der Hammers-Offensive. Lopetegui präferiert grundsätzlich Stürmer, die in der Lage sind, den Ball festzumachen und ihre Mitspieler ins Spiel einzubringen. Mit seiner Physis passt Füllkrug somit gut in diese Spielidee und hat mit Kudus und Bowen außerdem zwei Flügelspieler um sich herum, die gerne den Weg hinter die Abwehr suchen und von ihm als Zielspieler profitieren. Gleichzeitig sollte er von Lucas Paqueta oder Neuzugang Summerville genügend Vorlagen bekommen, um sein eigenes Tore-Konto aufzufüllen.

Ein guter Transfer für alle Seiten?

Der Wechsel von Niclas Füllkrug zu West Ham United sollte alle Seiten zufrieden stimmen. Borussia Dortmund erhält knapp 30 Millionen Euro für einen Spieler, der 31 Jahre alt ist und wahrscheinlich hinter Neuzugang Guirassy nur Backup wäre. West Ham zahlt zwar viel Geld, hat aber endlich einen Stürmer, der sich bereits auf dem höchsten Niveau bewiesen hat und endlich die Sturmprobleme lösen könnte. Füllkrug hingegen hat nochmal die Möglichkeit, sich im Herbst seiner Karriere einer neuen Herausforderung in einer neuen Liga zu stellen. Auch hinsichtlich der Nationalmannschaft und seines Tickets für die Weltmeisterschaft 2026 profitiert er eher davon, regelmäßig in der Premier League zu spielen, als in Dortmund eventuell nur auf der Bank zu sitzen.

Teile den Post
Daniel

So könnte Manchester United nächste Saison spielen

Manchester United befindet sich inmitten eines Umbruchs. Nachdem der britische Milliardär Jim Ratcliffe zu Jahresbeginn bei den Red Devils einstieg, versprach er zahlreiche Änderungen, um den Verein wieder auf die Erfolgsspur zu bringen. Dazu gehören auch Investitionen in den Kader, um zur neuen Saison bestmöglich gewappnet zu sein. (Bild: IMAGO / Sports Press Photo)

Am Trainer hielt man nach viel Überlegung fest. Nachdem unter anderem Thomas Tuchel, Mauricio Pochettino oder Thomas Frank im Gespräch waren, entschied sich die Vereinsführung, auf Erik ten Hag zu setzen. Dieser hatte zum Abschluss der letzten Saison den FA Cup im Finale gegen den Stadtrivalen Manchester City gewinnen können und sich somit nochmal bewiesen. In diesem Sommer konnte man bereits Leny Yoro von LOSC Lille und Joshua Zirkzee von Bologna für insgesamt knapp über 100 Millionen verpflichten. Zahlreiche Transfers sollen noch folgen, weshalb die Startaufstellung nächstes Jahr sich noch deutlich verändern könnte.

Torwart: André Onana (28)

Der Kameruner hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten zur festen Größe bei den Red Devils entwickelt. Er gehört sowohl mit dem Ball am Fuß als auch auf der Linie zu den besten Torhütern der Welt und wurde bereits seiner Ablösesumme (50 Mio.) gerecht. Den Abgang von Vereinslegende und langjähriger Nummer 1 David de Gea hat er vergessen lassen.

Einen großen Konkurrenzkampf gibt es auf seiner Position nicht. Altay Bayindir ist der klare Backup zwischen den Pfosten und wird höchstens in den Pokalwettbewerben zum Einsatz kommen.

Rechter Verteidiger: Diogo Dalot (25)

Der Portugiese hat sich in der vergangenen Saison nochmal als Stammspieler etabliert und gehörte zu den konstantesten Spielern der Red Devils. Den Konkurrenzkampf gegen Aaron Wan-Bissaka hat er gewonnen und den Engländer erst auf die Bank und mittlerweile auch auf die Transferliste befördert. Demnach schaut sich Manchester United nach einem neuen Rechtsverteidiger um, der ihn ersetzen soll. Wan-Bissaka hingegen hat sich bereits von den Fans verabschiedet und soll einen Wechsel zu Inter Mailand bevorzugen.

Dalot hat sich zu einem der besten in seiner Position etabliert. Er ist taktisch sehr flexibel und bietet seinem Trainer somit viele Möglichkeiten, ihn einzusetzen. Er kann als offensiver Flügelverteidiger zum Einsatz kommen und ständig den Weg nach vorne suchen, um mit seinen guten Flanken und grundsätzlichem Passspiel Chancen zu kreieren. Gleichermaßen kann er auch seine Defensivaufgaben erfüllen und auch, wie es heutzutage üblich ist, ins Mittelfeld rücken, um dort Überzahl zu schaffen. Auch in der kommenden Saison wird er eine wichtige Rolle bei Manchester United spielen.

Rechter Innenverteidiger: Leny Yoro (18)

Der junge Franzose gilt als das größte Innenverteidigertalent der Welt. Nach einer starken Saison bei Lille waren neben Manchester United auch Liverpool und Real Madrid an ihm interessiert. Allerdings waren sie nicht bereit, die 60 Millionen der Red Devils zu überbieten. Yoro ging nämlich in sein letztes Vertragsjahr und vor allem die Madrilenen spekulierten auf einen ablösefreien Abgang im Sommer 2025.

In Manchester angekommen, steht Yoro eine prominente Rolle im Kader Erik ten Hags zu. Allem Anschein nach wird er für die rechte Innenverteidigung die erste Option sein. In seinem ersten Freundschaftsspiel konnte er die Anhänger bereits von sich überzeugen. Allerdings sollte man darauf aufpassen, ihn nicht allzu sehr zu überlasten. Der Fußballkalender ist neuerdings, vor allem in England, prall gefüllt, weshalb man so jungen Spielern genügend Regeneration geben muss. Mit Harry Maguire und notfalls Jonny Evans steht ihnen aber eine angemessene Kaderbreite zur Verfügung.

Linker Innenverteidiger: Lisandro Martinez (26)

Der Argentinier verpasste große Teile der letzten Saison verletzungsbedingt und wurde schmerzlich vermisst. In der Saison 2022/23 formte er mit Raphael Varane eine der besten Innenverteidigungen der Liga, die ihren Anteil daran hatte, dass Manchester United die Saison auf dem 3. Platz beendete. Sein damaliger Kollege in der Innenverteidigung hat in diesem Sommer den Verein verlassen, allerdings hat er mit Leny Yoro einen ebenbürtigen Ersatz.

Diese Saison hofft man, dass Martinez verletzungsfrei bleibt. Mit seiner aggressiven Art gegen den Ball und seiner Passsicherheit am Ball ist er eine große Bereicherung für die Mannschaft. Auch auf der linken Innenverteidigerposition ist Harry Maguire der erste Backup. Allerdings hält man dennoch Aussicht nach einem weiteren Neuzugang. Das könnte auch den Grund haben, dass Innenverteidigung nicht die einzige Position ist, die Lisandro Martinez bekleiden kann.

Linker Verteidiger: Luke Shaw (29)

Ein weiterer Spieler, der vergangene Saison von Verletzungen geplagt war. Ist Luke Shaw fit, gehört er zu den besten Linksverteidigern auf diesem Planeten, nur das ist leider selten der Fall. Sein Backup Tyrell Malacia ist seit einem Jahr fast vom Erdboden verschluckt. Der Niederländer kam vergangene Saison kein einziges Mal zum Einsatz und auch in den sozialen Medien gibt es kaum Lebenszeichen. Neulich hieß es von seinem Landsmann ten Hag, dass er sich auf einem guten Weg befinde und schon bald wieder am Mannschaftstraining teilnehmen könnte.

Ein weiterer Spieler, der Luke Shaw vertreten kann oder sich die Spielminuten und somit auch die Belastung teilen kann, ist Lisandro Martinez. Der Argentinier ist normalerweise eher im Zentrum zuhause, hat diese Position aber bei Ajax bereits bekleidet. Als Arsenal im Sommer 2022, vor seinem Wechsel von Ajax Amsterdam zu Manchester United, an ihm interessiert waren, hatte Mikel Arteta ihn für diese Position eingeplant. Aufgrund seiner Passsicherheit und seiner überragenden Technik, auch in engen Räumen, sollte diese Position kein Problem für ihn sein. Seine größte Schwäche, seine Größe, könnte außen etwas besser maskiert werden.

Defensives Mittelfeld: Manuel Ugarte (23)

Der erste Spieler in dieser Liste, der nicht bei den Red Devils unter Vertrag steht, aber definitiv eine gute Verstärkung wäre. Der Uruguayer soll bei PSG ein Verkaufskandidat sein, da Luis Enrique nicht auf ihn setzt. Manchester United hingegen sucht in diesem Sommer nach Abnehmern für Routinier Casemiro. Ihn ersetzen soll ein echter Sechser, der sich vor allem auf seine Defensivaufgaben konzentriert und auch am Ball beim Aufbauspiel mithelfen kann. Diese Kriterien erfüllt Ugarte, weshalb er in den Fokus der Red Devils geraten ist. Die Pariser fordern wohl um die 60 Millionen für den Abräumer.

Zentrales Mittelfeld: Kobbie Mainoo (19)

Kobbie Mainoo war der Shootingstar der letzten Saison. Im November gab er nach überstandener Fußverletzung sein Debüt und wusste sofort zu überzeugen. Mit seiner Passsicherheit, seiner Eleganz und seiner Intelligenz auf dem Spielfeld ist er sofort zum Fan-Liebling aufgestiegen. Auch bei der Europameisterschaft war er ab der K.O.-Runde gesetzt und fiel mit guten Leistungen auf. Kein Wunder also, dass er unter ten Hag nächste Saison eine wichtige Rolle einnehmen wird.

Sein Ersatz könnte Mason Mount sein. Nach einer verkorksten Saison, die von Verletzungen geplagt war, will er sich jetzt nochmal beweisen. Letztes Jahr wurde er für viel Geld für genau diese Position verpflichtet. Da war noch gar nicht mit Mainoo zu rechnen und man sprach ihm daher fast einen Stammplatz zu. Diesen hat er jetzt nicht mehr, aber er wird den Konkurrenzkampf annehmen müssen. Aufgrund des neuen Europa League Formats wird es genügend Rotationsmöglichkeiten geben.

Offensives Mittelfeld: Bruno Fernandes (29)

Der Portugiese ist seit seiner Ankunft im Old Trafford im Januar 2020 unumstrittener Stammspieler und Hoffnungsträger. In 233 Spielen konnte er als Mittelfeldspieler 79 Tore erzielen und zusätzlich 65 Tore auflegen. Er ist mittlerweile Kapitän des Vereins und scheut sich nicht vor der Verantwortung und stellt sich stets in den Dienst der Mannschaft. Zusätzlich ist er auch noch sehr verlässlich. In seiner gesamten Zeit in England verpasste er lediglich zwei Spiele aufgrund von Verletzungen. Seine Vorlage im FA Cup Finale verdeutlicht nochmals all seine Qualität und warum er auch zurecht bei den Red Devils als unumstritten gilt.

Linker Flügel: Marcus Rashford (26)

Seit fast einem Jahrzehnt ist Rashford auf dem linken Flügel bei Manchester United gesetzt. Seine Leistungen sind aber nicht immer konstant, wie auch letzte Saison, wo er nur 13 Scorerpunkte aufweisen konnte. Zu wenig für einen Spieler seiner Qualität, was ihn auch seinen Platz im England-Kader bei der Europameisterschaft kostete. Allerdings folgte dies auf seine beste Saison 2022/23, als er mit 39 Scorerpunkten zu den besten Spielern des Landes zählte. Man hofft also, dass Rashford wieder zu seiner alten Form findet, in der er kaum zu verteidigen ist.

Es ist kaum vorzustellen, dass Erik ten Hag ihn auf die Bank setzen wird. Dafür hat er zu viel Qualität. Allerdings darf er sich nicht in Sicherheit wiegen. Mit Alejandro Garnacho, Amad Diallo und dem Leihrückkehrer Jadon Sancho hat er ordentlich Konkurrenz, die nur darauf warten, eine Chance zu bekommen.

Rechter Flügel: Offener Konkurrenzkampf

Das Pendant zu Marcus Rashford auf der rechten Seite ist nicht so leicht zu bestimmen. Hier hat man mit den gerade erwähnten Garnacho, Diallo und Sancho sehr viele gleichwertige Alternativen. Dazu kommt auch noch Antony, der bisher hinter den Erwartungen zurückbleibt und scheinbar dem Druck eines 90 Millionen Preisschildes nicht standhalten kann. Zum Ende der letzten Saison hat sich Garnacho dort festgespielt, allerdings auch aufgrund eines Mangels an guten Alternativen. Diese Saison stoßen Diallo und Sancho dazu, die von Verletzungen und Leihen mit neuem Schwung zurückkehren.

Man kann davon ausgehen, dass der Argentinier zu Saisonbeginn die Nase vorne hat, allerdings darf man seine Konkurrenten und insbesondere Amad Diallo nicht abschreiben. Der junge Ivorer hat zum Saisonende sein Talent aufblitzen lassen und überzeugt bisher auch in der Vorbereitung.

Sturmzentrum: Rasmus Hojlund (21)

Das dänische Sturmtalent kam letzten Sommer für viel Geld und viel Erwartung von Atalanta nach Manchester, und insbesondere zu Beginn konnte er noch nicht so richtig Fuß fassen. Sein erstes Premier League Tor ließ lange auf sich warten, doch dann platzte der Knoten. Er beendete die Saison mit insgesamt 16 Toren in 43 Spielen. Für die erste Saison eines so jungen Spielers bei Manchester United keine allzu schlechte Bilanz. Allerdings hat er auch immer wieder gezeigt, dass man durchaus auch mehr von ihm erwarten kann. Dieses Jahr gilt es, sein großes Potenzial weiter auszuschöpfen.

Da Hojlund immer wieder mit kleineren Verletzungen zu kämpfen hatte, suchte man in diesem Sommer einen weiteren Stürmer, der sich die Belastung mit ihm teilen kann. Fündig wurde man in Person von Joshua Zirkzee. Der ehemalige Münchner kam vom FC Bologna für circa 40 Millionen und soll den Konkurrenzkampf in der Sturmspitze beleben. Der Niederländer hat seine Stärken vor allem im Kombinationsspiel und in seiner Technik. Hojlund hingegen kommt er über seine pure Physis und seinen guten Abschluss. Zwei verschiedene Stürmerprofile, die Manchester United helfen, je nach Ausrichtung des Gegners gut darauf reagieren zu können.

Teile den Post
Daniel

Der große Ausverkauf beim FC Chelsea? So sollten die Blues ihren Kader planen

Spätestens seit der Übernahme von Todd Boehly ist der FC Chelsea vielmehr durch seine Aktivitäten auf dem Transfermarkt aufgefallen als durch Erfolge auf dem Platz. In den zwei Saisons, die er miterleben durfte, beendeten sie die Saison jeweils außerhalb der Champions League Ränge. Auch in diesem Transferfenster gab man schon große Summen für zahlreiche neue Spieler aus, während der schon bestehende Kader eigentlich zu groß ist. (Bild: IMAGO / Sebastian Frej)

Momentan befinden sich 43 (!) Spieler im Kader der Blues. Nach all den Investitionen in den Kader muss sich Eigentümer Todd Boehly Gedanken über eine größere Kabine oder einen zweiten Mannschaftsbus machen. Noch viel größer ist das Dilemma für den neuen Mann an der Seitenlinie. Enzo Maresca kam vom Aufsteiger Leicester City, nachdem er mit den Foxes letztes Jahr die Championship gewann. Er hat jetzt die fast unmögliche Aufgabe, eine Stammelf aus diesem Überangebot von Spielern zu formen. Wir helfen dabei.

Ein neuer Torwart muss her

Die Position zwischen den Pfosten ist eine der Ausnahmen im Kader Chelsea, wo die Blues unterbesetzt sind. Sowohl Robert Sánchez als auch Djordje Petrovic sind nicht gut genug, um bei einem Klub mit Champions League Ambitionen das Tor zu hüten. Sie treten schließlich in die Fußstapfen von Legenden wie Petr Cech oder Thibaut Courtois.

Mads Hermansen von Villareal oder Georgien-Held Mamardashvili wurden beide bereits in Verbindung gebracht und würden wohl als klare Nummer 1 verpflichtet werden. Ob Sánchez oder Petrovic den Verein verlassen, hängt vom jeweiligen Markt und den Interessenten ab. Als Backup sind beide gut genug. Marcus Bettinelli wird als dritter Torwart bleiben und junge Talente wie Bergström oder Slonina könnten verliehen werden, um ihnen Spielzeit zu ermöglichen. Bleibt nur noch das 80 Millionen-Euro-Missverständnis Kepa Arrizabalaga, den die Blues auch schnellstmöglich abgeben sollten.

Wie ersetzt man Thiago Silva?

Der Abgang von Thiago Silva wird den FC Chelsea deutlich schmerzen. Trotz seiner 39 Jahre galt er dennoch als bester Innenverteidiger im Kader. Als Ersatz holte man Tosin Adarabioyo ablösefrei von Fulham. Er gilt seit Jahren als einer der am meisten unterschätzten Innenverteidiger der Liga und hat sich die Chance, für einen Topklub zu spielen, definitiv verdient. Levi Colwill und Wesley Fofana gelten beide als enorm talentiert, weshalb man an ihnen festhalten soll und sich nur wünschen kann, dass sie verletzungsfrei bleiben. Um neben Colwill einen weiteren Linksfuß in der Innenverteidigung zu halten, ergibt auch ein Verbleib von Benoit Badiashile Sinn. Der Franzose ist auch gerade einmal 23 Jahre alt und hatte vergangene Saison mit Verletzungen zu kämpfen. Vor allem seine Physis und seine Intelligenz im Verteidigen zählen zu seinen Stärken.

Bleiben noch Trevoh Chalobah und Axel Disasi. Beide zu halten ist nur bedingt sinnvoll, da Trainer Enzo Maresca auf ein 433 oder 4231 setzt und sechs Innenverteidiger nicht nötig wären. Der Verein scheint sich schon für einen Verkauf von Chalobah entschieden zu haben und ließ ihn sogar für die USA-Tour zuhause. Allerdings kann dieser mehrere Positionen bekleiden, verdient weniger Gehalt und kommt aus der eigenen Jugend. Disasi hingegen kann nur als rechter Innenverteidiger agieren und hatte auch in der letzten Saison ein paar Schwachstellen aufblitzen lassen. Daher die logischere Option für einen Verkauf.

Die Positionen auf Außen stimmen so weit. Reece James und Malo Gusto sind zwei sehr gute Optionen für die Rechtsverteidigung, und auf der linken Seite duellieren sich der frisch gebackene Europameister Marc Cucurella und Vize-Kapitän Ben Chilwell. Der 20-jährige Alfie Gilchrist hat in der vergangenen Saison vereinzelt Einsätze sammeln können und könnte auch dieses Jahr auf rechts und zentral Lücken füllen. Man verpflichtete außerdem noch den 19-jährigen Caleb Wiley von Atlanta aus der MLS, der hauptsächlich auf der linken Seite agiert. Ähnlich wie bei Gilchrist könnte er als Backup dienen oder verliehen werden, um sich weiterzuentwickeln.

Die größte Baustelle: das defensive Mittelfeld

Das defensive Mittelfeld der letzten Saison bestand meist aus Moises Caicedo und Enzo Fernandez, hat aber immer wieder Schwachstellen offenbart. Mit der Hereinnahme von Conor Gallagher wurde dies etwas besser, aber so ganz stimmte die Balance nicht. Caicedo und Enzo wurden aber für insgesamt fast 250€ Mio. verpflichtet und werden daher den Verein nicht so schnell wieder verlassen, zumal sie beide auch genügend Qualität besitzen. Auch Romeo Lavia, der im letzten Sommer für viel Geld von Southampton kam und aufgrund von Verletzung noch kaum Spielzeit sammeln konnte, hat sich aufgrund seines Talents einen Platz im Kader verdient. Kiernan Drewsbury-Hall kam zusammen mit Maresca von Leicester City und wird auch eine prominente Rolle spielen. Lesley Ugochukwu könnte als sehr defensivstarker Spieler ebenfalls als Backup dienen, ist aber noch sehr jung und unerfahren. Eine Leihe wäre für seine Entwicklung sicherlich förderlich.

Conor Gallagher wird immer wieder mit einem Wechsel in Verbindung gebracht. Der junge Engländer ist sicherlich nicht der auffälligste Spieler auf dem Platz, hat aber unter jedem Trainer in seiner Karriere eine wichtige Rolle gespielt, aufgrund seines Einsatzes, seiner Laufbereitschaft und seines Willens. Gepaart mit einem guten Passspiel und ein wenig Torgefahr ist er ein guter Kaderspieler. Einen Spieler mit einem solchen Profil sollte man unbedingt halten, zumal er auch aus der eigenen Jugend kommt. Ugochukwu für ein Jahr zu verleihen, wäre wahrscheinlich die sinnvollste Lösung im defensiven Mittelfeld. Gleichermaßen auch bei den Youngstern Andrey Santos und Cesare Casadei, wobei Letzterer auch genügend Interessenten für eine Festverpflichtung hätte. Der Italiener hat sehr großes Potenzial, würde aber aufgrund der Breite an Qualität und vor allem auch Potenzial im Mittelfeld Chelseas nicht allzu sehr vermisst werden.

Millionenschwere Flops unter Zugzwang

In der Offensive herrscht bei den Blues ein Überangebot. Cole Palmer, Christopher Nkunku, Carney Chukwuemeka, Omari Kellyman, Raheem Sterling, Mykhaylo Mudryk, Diego Moreira, Noni Madueke und Angelo können allesamt in den Positionen hinterm Stürmer agieren, aber eins nach dem anderen. Kellyman, Moreira und Angelo sind definitiv Kandidaten für eine Leihe und noch nicht gut genug, um bei Chelsea regelmäßig in der Startelf zu stehen. Zumal sie auch von der Spielzeit profitieren würden.

Auf der Zehner-Position herrscht mit Nkunku, Chukwuemeka und Palmer ein großer Konkurrenzkampf, bei dem Palmer aufgrund seiner überragenden letztjährigen Saison die Nase vorn hat. Alternativ könnte er auch auf dem rechten Flügel spielen und Madueke den Platz streitig machen. Madueke hat am Ende der vergangenen Saison immer wieder zeigen können, wie talentiert er ist. Allerdings fehlt ihm noch die Konstanz und er sollte daher noch nicht als unumstrittener Stammspieler eingeplant werden. Raheem Sterling kann grundsätzlich auf beiden Flügeln agieren und wird auf einen Formaufschwung hoffen. Nach einem starken Beginn der letzten Saison hat er sehr stark nachgelassen und seinen Platz in der Startaufstellung abgeben müssen. Sein Konkurrent auf der linken Seite ist Mudryk, der seit seinem Wechsel für sehr viel Geld an die Stamford Bridge nur bedingt zu überzeugen wusste. Basierend auf seinen Leistungen wäre er ein Kandidat für einen Verkauf, wird aber nach sehr schwachen 18 Monaten nur wenige potenzielle Abnehmer haben. Außerdem würde man einen sehr großen Verlust machen, weshalb es doch ratsamer wäre, ihn zu behalten und zu hoffen, dass er endlich sein Potenzial zeigen kann.

In der Breite ist man sicherlich gut aufgestellt mit sieben Spielern für drei Positionen, die allesamt auch flexibel einsetzbar sind. Allerdings fehlt es an Qualität. Madueke ist noch nicht ganz gut genug und sowohl Sterling als auch Mudryk müssen erst noch zur Form finden. Falls man dort nachbessert, wäre Raheem Sterling mit seinen 29 Jahren und sehr teurem Gehalt sicherlich ein Kandidat für einen Verkauf.

Große Fragezeichen im Sturm

Im Sturmzentrum sehnt man sich bei den Blues seit Jahren nach einer echten Nummer 9, wie es Didier Drogba oder auch Diego Costa in der Vergangenheit waren. Romelu Lukaku konnte nicht überzeugen und zählt nach mehreren Leihen zwar immer noch als Chelsea-Spieler, wird aber allem Anschein nach nicht noch eine dritte Chance an der Stamford Bridge bekommen. Ein Wechsel nach Italien gilt als wahrscheinlich.

Man investiert außerdem auch auf dieser Position in viele Talente, die aber noch nicht bereit sind für die erste Mannschaft. Hierzu zählen Marc Guiu, Deivid Washington und Datro Fofana, der letzte Saison für die Hinrunde an Union Berlin verliehen wurde. Letzterer hätte noch am ehesten die Qualität, sich diese Saison durchsetzen zu können.

Somit bleiben noch Armando Broja und Nicolas Jackson als Optionen im Kader. Broja ist mittlerweile 22 Jahre alt und steht nach mehreren schwierigen Jahren vor einer entscheidenden Saison in seiner Karriere. Er hat alle Anlagen, die unangefochtene Nummer 9 Chelseas zu werden. Beim Albaner ist es lediglich eine Frage der Konstanz und verletzungsfrei zu bleiben. Jackson kam im letzten Sommer von Villareal und musste von Beginn an die gesamte Verantwortung in der Sturmspitze alleine tragen. Er zeigte ordentliche Leistungen und durchaus Potenzial, ließ aber vorm Tor etliche Großchancen liegen. Auch ihn sollte man definitiv nicht komplett abschreiben, allerdings muss man hinterfragen, ob er gut genug ist, um in einer Mannschaft, die Aspirationen hat, wieder in der Champions League zu spielen, eine so wichtige Rolle wie die des Stürmers zu bekleiden. Ein neuer Stürmer wäre sicherlich angebracht und es ist fast schon erstaunlich, dass Chelsea in den vergangenen drei Jahren um die 40 Spieler verpflichtete, aber immer noch eine Lücke in der Sturmspitze füllen muss.

Teile den Post
Daniel

Das letzte Aufeinandertreffen zwischen Spanien und England als Omen fürs Finale?

Am Sonntag, dem 14.07.2024 wird sich entweder Spanien oder England zum Europameister krönen. Für La Furia Roja wäre es der vierte Triumph, was sie zum alleinigen Rekordhalter machen würde. Die Three Lions hingegen warten seit 58 Jahren sehnsüchtig auf einen Titel. Eine Zeit voller Leid und Schmerzen, wie der Klassiker "Three Lions (Football's coming home)" - mittlerweile nach jedem England-Sieg zu hören - passend beschreibt. (Bild: IMAGO / Sven Simon)

Während die gesamte Fußballwelt voller Vorfreude aufs Finalspiel schaut, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit, um die Begegnung zweier Schwergewichte des Fußballs einzuordnen. Im Herbst 2018 trat man zwei Mal im Rahmen der UEFA Nations League gegeneinander an. Spanien konnte das erste der beiden Aufeinandertreffen dank der Tore von Saul Niguez und dem ehemaligen Valencia und auch Leeds United Stürmer Rodrigo mit 2:1 im Wembley für sich entscheiden. Marcus Rashford erzielte tatsächlich den Führungstreffer für die Gastgeber, bevor sie das Spiel aus der Hand gaben. Im Rückspiel, diesmal auf spanischem Terrain, revanchierten sich die Three Lions und schlugen die Mannschaft von Luis Enrique mit 3:2. Ein Doppelpack von Raheem Sterling und wieder Marcus Rashford, die übrigens beide in diesem Sommer nicht berücksichtigt wurden, sorgten für eine komfortable Führung noch vor der Halbzeit, ehe die Spanier im zweiten Durchgang mit den Toren von Ex-Dortmunder Paco Alcacer und Sergio Ramos immerhin den Anschluss schafften.

Allerdings soll es hier nicht um die beiden Spiele gehen. Die Nations League zählt zwar für die UEFA als Pflichtspiel, hinkt aber hinsichtlich der Relevanz noch deutlich hinter einer Europameisterschaft. In den Jahren zuvor trafen die beiden diesjährigen Finalteilnehmer immer wieder in Freundschaftsspielen aufeinander, aber das letzte aussagekräftige Spiel war im Sommer 1996 bei der Europameisterschaft in England.

Daran erinnern kann sich vielleicht nur noch Jesus Navas. Der Rechtsverteidiger von Sevilla war zu dem Zeitpunkt immerhin schon zwölf Jahre alt. Als Vergleich: Lamine Yamals Vater (!) war gerade einmal vier Jahre alt.

Die Fußballwelt war damals noch eine Andere. Borussia Dortmund gewann die erste Bundesliga-Saison mit der neuen Drei-Punkte-Regel und anstelle Wolfsburg, Hoffenheim und Leipzig spielten Rostock, Karlsruhe oder Kaiserslautern in der Bundesliga. Im Champions League Finale konnte sich Juventus Turin mit Superstars wie Del Piero, Deschamps und Gianluca Vialli im Finale gegen Ajax Amsterdam durchsetzen, die sich mit unter anderem van der Sar, Litmanen, Edgar Davids oder Patrick Kluivert zu wehren wussten.

Nun aber zurück zum besagten Viertelfinalspiel zwischen England und Spanien. Am 22. Juni 1996 war in der englischen Hauptstadt alles angerichtet und Wembley als Schauplatz auserkoren. Die Three Lions waren gewillt, nach einer 30-jährigen Durststrecke wieder eine Trophäe in die Höhe zu strecken, und am liebsten noch auf heimischen Boden. Der Gegner Spanien wollte nach vielen enttäuschenden Jahren wieder dem internationalen Fußball seinen Stempel aufdrücken. Ein K.O.-Spiel zum Mitfiebern stand bevor.

Die Aufstellungen lasen sich wie folgt.

England: Seaman; Pearce, Southgate, Adams (c), Gary Neville; Anderton (Stone, 109'), Gascoigne, Platt, McManaman (Barmby, 109'); Sheringham (Fowler, 109'), Shearer

Trainer: Terry Venables

Spanien: Zubizarreta (c); Abelardo, Alkorta (Juanma López, 72'), Nadal; Sergi, Manjarin (Caminero, 46'), Amor, Hierro, Belsué; Salinas (Alfonso, 46'), Kiko

Trainer: Javier Clemente

Es war ein zerfahrenes Spiel, bei dem die Engländer, getragen von einer Welle von Enthusiasmus, die durch das Land schwappte, die Überhand hatten, und vor allem Top-Stürmer und späterer Rekordtorschütze der Premier League Alan Shearer verzweifelte immer wieder am spanischen Schlussmann Zubizarreta. Die Spanier waren defensiv sehr organisiert und konnten das dynamische Offensivspiel der Three Lions bremsen. Nach vorne wurden sie anfangs allerdings nur selten gefährlich. Das änderte sich kurz vor der Halbzeit, als die Abseitsfahne des Schiedsrichterassistenten die Engländer zwei Mal vor dem Rückstand bewahrte. In Zeiten ohne einen Videoschiedsrichter ist die Entscheidung des Schiedsrichtergespanns das letzte Urteil, allerdings ist die Entscheidung beim Zweiten der aberkannten Tore auf jeden Fall anzuzweifeln. Kapitän Tony Adams hebte, wie es im Fernseherbild deutlich zu erkennen war, das Abseits auf.

Als der spanische Flügelspieler Javier Manjarin nur wenige Minuten später alleine auf David Seaman - den Torwart Englands - zulief, hielt ein ganzes Land den Atem an. Seaman war weit vor seinem Tor, aber Manjarin verstolperte den Ball und vergab so die Möglichkeit, sein Land in Führung zu bringen. Die erste Halbzeit endete letztendlich mit einem Chancenplus für La Furia Roja, aber mit zwei Nullen auf der Anzeigetafel.

England kam stärker aus der Kabine und vor allem McManaman und Gascoigne bereiteten der spanischen Abwehr Probleme und kreierten zahlreiche Chancen. Dies gipfelte darin, dass Gascoigne sich auf dem linken Flügel durchsetzen konnte und den Ball an den langen Pfosten flankte, wo Alan Shearer mit zu viel Rückenlagen aus zwei Metern das leere Tor nicht traf. Schließlich waren die beiden Mannschaften auch nach 90 Minuten nicht zu trennen, weshalb es in die Verlängerung ging. Dies war auch die Premiere der Golden Goal Regel, die zu diesem Turnier in Kraft trat, die besagt, dass das erste geschossene Tor das Spiel endscheidet und somit den Abpfiff innehat. Das benötigte Tor fiel aber nicht und man ging ins Elfmeterschießen.

Die Engländer begannen und Alan Shearer nahm den Druck des ersten Elfmeterschützen auf sich. Er verwandelte ihn relativ unberührt und brachte die Three Lions somit in Führung. Fernando Hierro, sein Pondon auf der spanischen Seite, hielt dem Druck nicht Stand und traf die Latte. Die folgenden zwei Elfmeterschützen beider Mannschaften trafen anschließend souverän, ehe es in die vierte Runde ging. England führte mit 3:2 und Paul Gascoigne - bei dem die Sportseite einer Zeitung selten ausreichte, um sowohl von seinen Fähigkeiten auf dem Platz als auch von seinen Skandalen außerhalb zu berichten - war an der Reihe. Er schickte den spanischen Torwart aber ganz lässig in die falsche Ecke und erhöhte somit den Druck auf Miguel Angel Nadal. Der vierte Elfmeterschütze der Spanier und Onkel von Tennis-Legende Rafael Nadal scheiterte an David Seaman. Der Torwart der Engländer hielt den halbhohen Schuss zu seiner Linken und sicherte somit den Platz im Halbfinale.

Im Halbfinale scheiterte man bekanntlich an Deutschland im Elfmeterschießen, wo Gareth Southgate den entscheidenden Elfmeter verschoss. Der jetzige Trainer der Three Lions hat jetzt zumindest von der Seitenlinie aus die Möglichkeit, fast 30 Jahre nach dem bitteren Aus den Fußball nach Hause zu bringen. Ob und inwiefern das Viertelfinalspiel aus dem Jahr 1996 wirklich eine Prognose für das Endspiel ist, wird sich am Sonntagabend abzeichnen. Falls es bis ins Elfmeterschießen gehen sollte, hat England zumindest schon ein gutes Omen.

Teile den Post
Daniel

EURO 2024 - Wird Georgien zum Favoritenschreck?

Es ist die Underdog-Story des Turniers. Es galt schon als riesige Überraschung, dass Georgien sich für die EM 2024 qualifizieren konnte, geschweige denn, dass sie in einer Gruppe mit Portugal, Türkei und Tschechien bestehen konnte. Im Achtelfinale trifft man jetzt auf Mitfavorit und sicherlich einer der beeindruckendsten Mannschaften bisher in Spanien. La Furia Roja wusste ebenfalls in einer sehr schwierigen Gruppe zu überzeugen und meisterte diese ohne Punktverlust.

Georgien konnte bereits in ihrem ersten Gruppenspiel gegen die Türkei zeigen, wofür sie stehen. Sie verloren zwar mit 1-3, zeigten aber Einsatz, Laufbereitschaft und auch ein wenig Qualität im Spiel nach vorne. Khvicha Kvaratskhelia vom SSC Napoli und Georges Mikautadze von Ligue 1 Absteiger Metz sind die beiden Kronjuwelen dieser Mannschaft und teilen sich die vier geschossen Tore untereinander. Im zweiten Gruppenspiel gegen Tschechien kam man nicht über ein 1-1 hinaus, obwohl man durchaus die Chancen hatte alle drei Punkte einzufahren. Das letzte Gruppenspiel stand an und ausgerechnet gegen einen Titelfavoriten. Man musste gegen Portugal gewinnen, um sich für die K.O. Phase zu qualifizieren. Die Portugiesen, die sich bereits als Gruppenerster qualifizierten rotierten viel, waren aber dennoch gespickt mit Weltstars bei den besten Clubs der Welt. Doch Georgien machte das Unmögliche möglich und bezwang die Mannschaft von Roberto Martinez mit 2-0 und wurde somit Dritter in der Gruppe F und zweitbester Dritter im ganzen Turnier, was ihnen ein Ticket fürs Achtelfinale sicherte

Was macht Georgien so stark?

Die Mannschaft vom ehemaligen Bayern Spieler und Trainer - für ein Spiel als Interimstrainer im Herbst 2017 - Willy Sagnol setzt je nach Spielstand und taktischer Ausrichtung des Gegners auf ein 532 oder ein 541. Bei der zweiten Variante würde Kvaratskhelia vom Sturm auf den linken Flügel rücken. Die Georgier stehen grundsätzlich sehr tief und warten auf Kontermöglichkeiten, um den bereits genannten Kvaratskhelia oder auch Mikautadze ins Laufduell zu schicken. Defensiv stehen sie sehr kompakt und haben im gesamten Turnierverlauf bisher gerade einmal vier Gegentore kassiert. Ein großer Grund dafür ist der Torwart Giorgi Mamardashvili, der auch schon beim FC Bayern im Gespräch war. Momentan ist er bei Valencia unter Vertrag, aber hat sich durch seine überragenden Leistungen bei der EM für höhere Aufgaben qualifiziert. Ein Wechsel zu einem absoluten Top-Klub sei in diesem Sommer wohl nicht ausgeschlossen.

Die drei Innenverteidiger werden vom Kapitän und Routinier Guram Kashia angeführt. Der mittlerweile 36-Jährige spielt seinen Fußball in der Slowakei beim Serienmeister Slovan Bratislava. Neben seinen Innenverteidigerkollegen wirkt Kashia oft sehr klein und schmächtig, weiß aber aufgrund seiner Erfahrung dennoch zu überzeugen und liest das Spiel sehr gut. Das Mittelfeldtrio soll die Abwehr mit dem Angriff verbinden und macht dies sehr ordentlich. Otar Kiteishvili von Sturm Graz spielt den defensiven Part und soll den anderen beiden zentralen Mittelfeldspielern den Rücken frei halten. Komplettiert wird er durch Giorgi Chakvetadze von Watford und Giorgi Kochorashvili von Levante. Beide würde man in ihren Vereinen eher als offensive Mittelfeldspieler bezeichnen, die durch ihre Kreativität und Technik zum Spiel beitragen. Für ihr Land zeigen sie aber bei dieser EM einen unermüdlichen Einsatz, der gepaart mit ihrer Qualität am Ball unersetzbar für Georgien ist. Im Schatten ihrer beiden Superstars Kvaratskhelia und Mikautadze spielen sie ein sehr gutes Turnier.

Die beiden Stürmer der Georgier sorgen in diesem Turnier für mächtig Alarm. Georges Mikautadze führt momentan mit drei Toren die Torschützenliste des Turniers an und konnte in jedem Gruppenspiel bisher treffen. Kvaratskhelia hingegen steht nur bei einem Treffer ist aber durch seine Dribblings, seinen Flair und auch seine unglaublich Laufbereitschaft genau so wichtig. Die beiden 23-Jährigen verstehen sich auf dem Platz sehr gut und werden auch in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle für Georgien spielen. Gegen Spanien werden sie wahrscheinlich auf eine Innenverteidigung bestehend aus Nacho Fernandez und Le Normand treffen, die beide nicht für ihre Schnelligkeit bekannt sind.

Gilt Spanien als Titelfavorit?

Die Spanier spielten die beste Gruppenphase des Turniers. Als einzige Mannschaft konnten sie alle drei Spiele für sich entscheiden und ebenfalls als einzige Mannschaft kassierten sie noch kein Gegentor. Dabei war ihre Gruppe mit Italien, Kroatien und Albanien einer der Schwierigeren. Der Trainer Luis de la Fuente, der seine gesamte Trainerkarriere in den Jugendmannschaften Spaniens verbrachte, hat seine Taktik gefunden und die scheint ihm Recht zu geben. Vor dem Turnier hat kaum jemand Spanien als ernsthaften Anwärter auf den Titel gesehen. Das hat sich jetzt geändert. Bisher sind sie sicherlich die beste Mannschaft des Turniers, haben aber das Pech, einen schwierigen Weg zum Finale zu haben. Deutschland, Portugal, Frankreich und Belgien sind allesamt auf ihrer Seite des Turnierbaums.

Wie wird Spanien voraussichtlich spielen?

Luis de la Fuente setzt bislang konsequent auf ein für Spanien typisches 433 und seine Stammelf wird wohl kaum Überraschungen mit sich bringen. Im Tor ist Unai Simon von Athletic Bilbao gesetzt und hat somit den Vorzug vor David Raya erhalten. Auch die Außenverteidigung ist mit Carvajal auf Rechts und Cucurella auf Links bereits klar. In der Mitte hingegen herrscht ein kleiner Konkurrenzkampf. Le Normand von Real Sociedad sollte wohl gesetzt sein, aber neben ihm durften sowohl Nacho Fernandez als auch Aymeric Laporte schon ran. Welcher von den beiden im Achtelfinalspiel gegen Georgien den Vorzug erhält, ist wohl noch offen. Dass Rodri und Pedri im Mittelfeld gesetzt sind, sollte wohl auch niemanden überraschen. Schließlich sind sie beide absolute Weltklassespieler, die immer in der Lage sind, den Unterschied zu machen. Die dritte Position im Mittelfeld geht an PSGs Fabian Ruiz, der im ersten Spiel gegen Kroatien ein überragendes Tor erzielte und sich auch mit seiner sonstigen Leistung in der Stammelf zementierte.

Im Sturmzentrum setzt man auf Alvaro Morata, der für die Nationalmannschaft oft zu überzeugen weiß. In seiner gesamten Spanien-Karriere erzielte er 36 Tore in 76 Spielen und auch bei diesem Turnier erzielte er das wichtige 1-0 gegen Kroatien. Auf den Flügeln setzt de la Fuente auf die jungen Wilden. Lamine Yamal (16) vom FC Barcelona und Nico Williams (21) von Athletic Bilbao bringen Tempo, Flair und Mut in diese spanische Mannschaft und kreiren somit eine gute Balance mit den älteren und erfahreneren Spielern wie Nacho, Carvajal oder auch Morata. Insgesamt wirkt Spanien sehr ausgeglichen und abgezockt. Kroatien fertigten sie im ersten Spiel schnell ab, und gegen das Abwehrbollwerk Italiens zeigten sie Geduld und Selbstvertrauen, dass sie ihre Chancen bekommen. Im letzten Spiel gegen Albanien wurde die gesamte Mannschaft rotiert, aber auch dort dominierten sie den Ballbesitz und drückten den Gegner tief in die gegnerische Hälfte.

Wer kommt weiter?

Spanien geht als klarer Favorit in diese Begegnung. Sie spielen eine ausgezeichnete Gruppenphase, ohne Punktverlust oder Gegentor. Allerdings ist Georgien nicht zu unterschätzen. Sie spielten ebenfalls eine starke Gruppenphase und konnten auch schon Titelfavorit Portugal überraschen. Nichtsdestotrotz müsste man Spanien ein Weiterkommen hier zutrauen. Eine sehr spannende Begegnung, die auch entweder Spanien als Titelfavorit festigt oder Georgiens Märchen fortführen lässt.

Teile den Post
Daniel

Das Kickfieber-Interview - Heute mit Mario Basler

In unserer Serie "Das Kickfieber-Interview – Heute mit ..." wollen wir dir in jeder Ausgabe ein spannendes Interview mit einem Protagonisten aus der Fußballszene präsentieren. In der heutigen Ausgabe hat sich nach seinem Auftritt in der Sendung „Babbel Net!" von Bülent Ceylan Kult-Fußballer Mario Basler unseren kurzen Fragen gestellt.

Wer die Sendung verpasst hat und sie sich nochmal anschauen möchte, kann das über die ARD Mediathek jederzeit tun. Am 25. Juni läuft sie zudem nochmals im SWR Fernsehen. Aber jetzt viel Spaß mit dem Interview.

Herr Basler, Sie waren kürzlich bei "Babbel Net!“ mit Bülent Ceylan zu Gast. Wie haben Sie die Teilnahme an der Sendung erlebt?

Ich wusste ja schon ein wenig, was auf mich zu kommt. Ich mag seinen Humor, wir sind beide Pfälzer, was kann da noch schief gehen?

Bülent Ceylan ist bekannt für seine Authentizität und Schlagfertigkeit. Hat Sie das beeindruckt und vielleicht an Ihre eigene Art erinnert?

Klar, man sagt mir nach, dass ich auch nicht auf den Mund gefallen bin und hau mal ordentlich einen raus. Wer austeilt, muss auch einstecken können!

Was erwarten Sie nach dem Auftaktsieg von der deutschen Nationalmannschaft bei dieser Europameisterschaft? Was wäre für Sie ein erfolgreiches Abschneiden?

Ich hab' s schon immer gesagt und dabei bleibe ich auch nach dem erfolgreichen Auftaktspiel: Das Erreichen des Viertelfinales wäre für mich schon ein Erfolg und dann muss man sehen, was noch geht.

Bülent Ceylan ist für seinen Humor bekannt. Wie war es für Sie, an einer Show teilzunehmen, die sich mehr auf Comedy als auf den Fußball konzentriert? Könnten Sie sich vorstellen, selbst einmal in der Comedy tätig zu sein?

Naja, ich bin ja selber mit meinem Bühnenprogramm in ganz Deutschland, der Schweiz und in Österreich unterwegs. Natürlich ist das kein klassisches Comedy-Programm, sondern ich erzähle kuriose Geschichten aus meiner aktiven Zeit. Das versuche ich aber auch sehr lustig rüberzubringen.

Sie waren Teil der deutschen Mannschaft, die 1996 die EM gewann. Was braucht es Ihrer Meinung nach in einem Team, um diesen Erfolg zu wiederholen?

Gute Einzelspieler hatten wir in den letzten Jahren auch und trotzdem hat sich kein Erfolg eingestellt. Dazu braucht es mehr: Wille, Einstellung und natürlich muss die Mannschaft auch als Team zusammenpassen.

Wer ist für Sie der Favorit auf den EM-Titel dieses Jahr?

Frankreich!

Welche Mannschaften sollte man bei der Europameisterschaft nicht unterschätzen, und wer könnte möglicherweise enttäuschen?

Portugal, Spanien und England werden wahrscheinlich auch eine wichtige Rolle spielen. Belgien scheint nach dem ersten Spiel noch nicht die Performance zu haben, die alle erwartet haben. Aber noch ist alles möglich und es wird sicher die ein oder andere Überraschung noch geben.

Wie waren die Reaktionen der Zuschauer auf Ihre Teilnahme an der Sendung? Haben Sie bereits Feedback von Fans erhalten?

Ich bin jetzt während der Europameisterschaft nonstop unterwegs. Da habe ich wenig Zeit mich um das Feedback von Fans zu kümmern. Leider! Abe ich bin gespannt auf die Reaktionen nach Ausstrahlung der Sendung.

Was würden Sie den Zuschauern sagen, warum sie die Sendung unbedingt sehen sollten?

Wer uns beiden mal in einem schrägen Kostüm sehen will, der sollte unbedingt einschalten (lacht).

Vielen Dank für Ihre Zeit für das Interview!

Buelent Ceylan Mario Basler

Folge 2 von „Babbel Net!" mit Ceylan & Basler jetzt in der ARD Mediathek anschauen. (Bild: Andre Kowalski)

Teile den Post