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So überlebt man als Aufsteiger die erste Premier-League-Saison

So überlebt man als Aufsteiger die erste Premier-League-Saison

Die Kluft zwischen der Championship und der Premier League wird immer größer. Zum zweiten Jahr in Folge mussten nun alle drei Aufsteiger den direkten Weg zurück in die zweite Liga antreten. Der Klassenerhalt fällt den Liganeulingen immer schwerer, aber unmöglich ist es nicht; das zeigen die drei Aufsteiger zur Saison 2022/23. Bournemouth, Fulham und Nottingham Forest hielten allesamt die Klasse und entwickelten sich seitdem zu guten Premier-League-Vereinen. Was haben die drei und andere Klubs aus den letzten Jahren richtig gemacht, um nicht sofort wieder abzusteigen? (Bild:
IMAGO / Shutterstock
)

Southampton, Leicester City und Ipswich Town sind in dieser Saison sang- und klanglos wieder abgestiegen, und wir haben deren Fehler bereits analysiert (hier der Link zum Artikel). Jetzt wollen wir uns aber die Positivbeispiele anschauen und herausfinden, was ein Aufsteiger braucht, um die Premierensaison in der ersten Liga zu überstehen.

Seit 2019 blieben von 18 Aufsteigern nur sieben länger als ein Jahr in der ersten Liga. Diese Teams waren: Aston Villa, Sheffield United, Leeds United, Brentford und die bereits angesprochenen Fulham, Bournemouth und Nottingham Forest. Was haben sie alle gemeinsam?

Es muss nicht schön sein

Im ersten Jahr sollte man sich nicht darauf fokussieren, schönen Fußball zu spielen - das sagen zumindest die Statistiken. Jedes der sieben erfolgreichen Aufsteiger gehörte in seiner Debütsaison zu den Teams mit den wenigsten kurzen Pässen. Sie spielten allesamt weniger als 40 % ihrer Pässe über kurze Distanzen.

Short Passing Percentage

Der prozentuale Anteil an kurzen Pässen der jeweiligen Klubs

Stattdessen konzentriert man sich auf den langen Ball, um möglichst schnell vors Tor des Gegners zu gelangen. Mit Ausnahme von Leeds und Fulham spielten die Aufsteiger den größten Anteil ihrer Pässe lang. Circa 20 % aller Bälle bedeuten in der Regel einen Platz in den Top 5 der Liga in dieser Statistik.

Long Passing

Der prozentuale Anteil an langen Bällen aller Klubs

Daher ist es auch keine Überraschung, dass die Aufsteiger die geringsten durchschnittlichen Ballbesitzwerte in der Premier League haben. Leeds United unter Marcelo Bielsa ist mit 57,3 % hierbei die Ausnahme. Man überlässt den überlegenen Gegnern den Ball und konzentriert sich auf die eigenen Offensivaktionen.

Possession

Ballbesitz in Prozent

Wie schießt man am einfachsten Tore?

In der qualitativ besten Liga der Welt kommt man nicht zu vielen Torschüssen - erst recht nicht als Aufsteiger mit geringeren sportlichen und finanziellen Mitteln. Das zeigen auch die Statistiken. Die Aufsteiger, wieder mit Ausnahme von Leeds United, die 2020/21 eine brillante Saison spielten, endeten größtenteils in der unteren Tabellenhälfte hinsichtlich der Schüsse pro Spiel.

Shots per 90

Schüsse pro Spiel

Daher ist es umso wichtiger, dass man die wenigen Chancen, die man bekommt, auch nutzt. Ein guter Torjäger kann den Unterschied machen. In Leeds’ erster Premier-League-Saison schoss Patrick Bamford 17 Ligatore, Ivan Toney erzielte zwölf Treffer für Brentford, Mitrović war 14-mal für Fulham erfolgreich, Taiwo Awoniyi zehnmal für Nottingham Forest.

Auch in dieser Saison hielt Liam Delap Ipswich Town fast im Alleingang lange konkurrenzfähig, und Teams im Tabellenmittelfeld wie Crystal Palace, Wolves und Brentford profitieren enorm von ihren Top-Stürmern. Jean-Philippe Mateta, Matheus Cunha und das Duo bestehend aus Bryan Mbeumo und Yoane Wissa haben allesamt mindestens 14 Ligatore.

Wir merken uns: Um in der Premier League zu bestehen, braucht man einen verlässlichen Stürmer, der aus wenigen Chancen möglichst viele Tore macht.

Conversion rate

Prozentualer Anteil der Schüsse, die zu Toren führten

Die taktische Ausrichtung

Alles deutet bisher auf einen Konterfußball hin. Der niedrige Ballbesitz, der Anteil an langen Bällen, das direkte Umschalten und auch die defensiven Statistiken zeigen dies. Die Aufsteiger führten den Großteil ihrer Defensivaktionen im eigenen Drittel aus - teils deutlich mehr als die restlichen Premier-League-Klubs. Das zeigt die Bereitschaft, sich auch mal in einen tiefen Block fallen zu lassen und auf Kontersituationen zu hoffen.

Defence in own third

Prozentualer Anteil der Defensivaktionen im eigenen Drittel

Letztlich fällt noch auf, dass die Risikobereitschaft nach Ballgewinn sehr gering ist. Die meisten der erfolgreichen Aufsteiger schlugen den Ball nach Eroberung erst einmal lang, um die Chance, ihn direkt wieder zu verlieren oder Opfer des Gegenpressings zu werden, zu minimieren.

Clearances of all def actions

Anteil der geklärten Bälle an allen Defensivaktionen (in %)

Fazit

Ein Aufsteiger muss nicht schön spielen. Es geht um die Basics und darum, wichtige Punkte einzufahren: defensiv gut stehen, bei Ballgewinn schnell umschalten und vorne effizient sein. Im zweiten und dritten Jahr in der Premier League kann man schließlich anfangen, etwas expansiver Fußball zu spielen, da man das finanzielle Defizit nach mehreren Jahren der TV-Gelder etwas aufgeholt hat und eine stabile Basis hat.

Ein gutes Beispiel ist der FC Fulham. In ihrer ersten Saison zurück in der Premier League (2022/23) hatten sie durchschnittlich 48,6 % Ballbesitz, in der darauffolgenden Spielzeit 50,7 % und in dieser Saison sind sie bei 52,4 %. Nachdem sie ihre ersten beiden Jahre auf Rang 10 und Rang 9 beendeten, stehen sie zurzeit auf dem achten Platz und kämpfen um Europa. Die Cottagers haben gezeigt, wie man als Aufsteiger in der Premier League die Klasse hält und sich dann Stück für Stück weiterentwickelt. Der Erfolg ist dementsprechend auch ihrem Trainer Marco Silva zuzuschreiben.

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