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Warum es bei Woltemade läuft, aber bei Wirtz noch nicht – Die Nationalspieler im Formcheck!

Warum es bei Woltemade läuft, aber bei Wirtz noch nicht – Die Nationalspieler im Formcheck!

125 Millionen Euro für Florian Wirtz, 75 Millionen Euro für Nick Woltemade. Zwei deutsche Offensivhoffnungen wagten in diesem Sommer den Schritt auf die Insel. Während letzterer voll einschlug und bereits zum Fanliebling im St. James' Park avancierte, jagt Florian Wirtz noch seiner Form aus Bundesliga-Zeiten hinterher. Die aktuellen Umstände der beiden Deutschen könnten kaum unterschiedlicher sein. (Bild: IMAGO / Moritz Müller)

Florian Wirtz ist zurzeit das Gesicht der Krise der Reds. In neun Spielen in der Premier League und der Champions League gelangen ihm weder ein Tor noch eine Vorlage. Er wirkt hilflos, alleingelassen und nicht ausreichend eingebunden in das Spiel der Slot-Elf und saß zuletzt auch immer öfter auf der Bank. Der niederländische Übungsleiter nimmt seinen Schützling aber öffentlich in Schutz: "Ja, er hat noch keine vier Tore erzielt oder zwölf vorbereitet – aber für mich liegt das an der Qualität der Gegner, denen wir gegenübergestanden haben. Er ist Teil der Mannschaft, die im Moment auf Platz eins der Premier League steht", ließ der 47-Jährige im Vorlauf der Champions-League-Partie verlauten. Nichtsdestotrotz bleibt die Form des Offensivspielers eine der vielen Sorgen des FC Liverpools.

Ganz anders sieht es bei Nick Woltemade aus: Der 23-Jährige wechselte erst sehr spät in der Transferphase an die Tyneside, brauchte aber keine Anlaufzeit. Nach kaum 30 Minuten traf er bei seinem Debüt für die Magpies gegen Wolverhampton Wanderers. Zuletzt erzielte er sogar in drei aufeinanderfolgenden Spielen ein Tor, unter anderem auch gegen Meisterschaftsfavorit Arsenal und in der Champions League gegen Union St. Gilloise. Sein Trainer Eddie Howe kommt aus dem Schwärmen nicht mehr raus: "Er hat großes Potenzial. Seine herausragenden Qualitäten sind seine technischen Fähigkeiten und sein Gespür für Tore, was großartig ist. Und natürlich seine Größe und seine Präsenz. Aber es gibt bestimmte Dinge, die wir noch mehr von ihm sehen wollen."

Woltemade zeigt, dass ein Wechsel von der Bundesliga in die Premier League nicht unbedingt mit Anpassungsproblemen einhergeht, aber warum ist der Start der beiden so unterschiedlich verlaufen?

#1 Das Umfeld

Der Blick auf die Tabelle mag diese These nicht bestätigen, doch das Umfeld in Liverpool ist deutlich unruhiger als in Newcastle. Obwohl die Reds im Meisterschaftsrennen sind und das Team von Eddie Howe sich in der unteren Tabellenhälfte befindet.

Wenn man nur nach einer Korrelation und keiner Kausalität sucht, könnte man argumentieren, dass Alexander Isak diese Unruhe mitgebracht hat. Der Schwede war während der gesamten Vorbereitung das Hauptgesprächsthema bei den Magpies. Isak kommunizierte sehr deutlich und auch öffentlich, dass er den Verein verlassen möchte und ausgerechnet zum FC Liverpool wechseln will. Eddie Howe musste sich auf zahlreichen Pressekonferenzen mit dieser Thematik auseinandersetzen und die dadurch entstehende Unruhe war zu Saisonbeginn spürbar. Newcastle gewann keines der drei Auftaktspiele in der Premier League. Der erste Sieg? Am 13. September bei Woltemades Debüt. Seitdem verlor man auch nur noch gegen den FC Barcelona in der Champions League und den FC Arsenal. Tatsächlich ist seit dem Abgang von Alexander Isak und der Verpflichtung von Woltemade Ruhe im St. James' Park eingekehrt und die Formkurve zeigt auch schon wieder nach oben.

Beim FC Liverpool stockt der Motor in dieser Saison und das nicht erst seit den drei Niederlagen zuletzt. Nachdem man den Community Shield verloren hatte, zeigte man sich auch in der Liga nicht von seiner besten Seite. Allerdings gewann man trotzdem – teils auch unverdient – die Spiele. Dieses Spielglück ist ihnen abhandengekommen, auch seitdem Alexander Isak regelmäßig in der Startelf steht. Das ist natürlich nicht alleine am Schweden festzumachen, da er nicht ohne Grund für 145 Millionen Euro den Verein wechselte. Allerdings stimmt seit dessen Verpflichtung die Balance in der Mannschaft nicht. Arne Slot hat noch keinen Weg gefunden, neben seinen neuen Starstürmern Alexander Isak und Hugo Ekitike auch Florian Wirtz in seine Taktik mit einzubeziehen. Der Niederländer hat zurzeit verschiedene Feuer zu löschen, sodass der Fokus auf den Ergebnissen liegt und nicht darauf, Neuzugänge optimal zu integrieren.

#2 Die Physis

Die englische Beletage ist für ihre Härte und Intensität bekannt. Die Anpassung aus anderen Ligen kann sich daher durchaus schwierig gestalten. Woltemade bekam bereits bei seinem Debüt die harte Gangart der Liga zu spüren: "Es war ziemlich hart, ich hatte Krämpfe", gab er nach dem Spiel zu.

Doch genau dort liegt der Unterschied zwischen den beiden. Die Liga verlangt einem physisch sehr viel ab, doch auch technisch starke Spieler können auf der Insel glänzen. Das haben David Silva, Philippe Coutinho oder auch Juan Mata in der Vergangenheit gezeigt. Allerdings verlassen sie sich auf ihre technischen und mentalen Fähigkeiten, um in Spielen einen Unterschied zu machen. Diese sind aber im Fall von Florian Wirtz schwierig ins Spiel einzubinden, weil er in einer neuen Mannschaft spielt, in der ihm die taktischen Abläufe oder die Laufwege seiner Mitspieler einfach noch nicht so bewusst sein können. Wenn diese Aspekte schließlich wegfallen und einen Adaptionsprozess mit sich bringen, ist Wirtz nicht in der Lage, mit seiner Physis dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken.

Nick Woltemade hat neben seinen außergewöhnlichen technischen Fähigkeiten auch eine Physis, die ihm hilft, vor allem in der Premier League Einfluss zu nehmen, auch wenn die anderen Aspekte seines Spiels nicht funktionieren. Er kann zahlreiche Fehlpässe spielen, doch aufgrund seiner Größe aus dem Nichts ein Kopfballtor erzielen und so den (medialen) Druck auf seinen Schultern lösen. Diese Möglichkeit hat Florian Wirtz nicht. Er besitzt weder die Schnelligkeit noch die Stärke, um in der Premier League herauszustechen.

#3 Die Position

Nick Woltemade hatte bei seinem Debüt das "Glück", dass er nach nicht einmal einer halben Stunde eine brillante Flanke von Jacob Murphy serviert bekam. Seine Bewegung im Strafraum und auch der anschließende Kopfball waren ebenfalls gut, aber er bekam auch den entsprechenden Ball, um früh in seiner Newcastle-Karriere ein Tor zu erzielen.

Florian Wirtz ist als Spielmacher von seinen Teamkollegen abhängig, dass sie die Chancen, die er kreiert, auch nutzen. Allein in den letzten beiden Spielen gegen Galatasaray und Chelsea konnte er drei Großchancen für seine Teamkollegen kreieren, die allesamt nicht in Toren mündeten. Insbesondere seine Fast-Vorlage auf Salah gegen den FC Chelsea hätte einen Scorerpunkt für den Deutschen verdient gehabt.

Wann sehen wir den alten Florian Wirtz wieder?

Florian Wirtz ist bei Weitem nicht auf seinem Leistungsniveau, das wir aus der Bundesliga kennen, angekommen. Allerdings ist er bei Liverpool nicht der einzige. Alle Neuzugänge – mit Ausnahme von Hugo Ekitike – befinden sich zurzeit noch nicht in Form. Das Problem ist also viel größer als nur Florian Wirtz, der bisher sich deutlich besser präsentiert, als null Scorerpunkte in neun Spielen vermuten lassen würden. Wenn Arne Slot aber kein System findet, um seinen neuen Spielmacher besser in Szene zu setzen, wird der teuerste Deutsche aller Zeiten schnell zu einem sehr teuren Problem für die Reds.

Nick Woltemade hingegen ist bereits vollends in Newcastle angekommen und hat dabei auch schon die Fans verzückt. Der 1,99 Meter große Mittelstürmer überzeugt neben seinen Toren auch mit seiner Technik und seinem Arbeitseinsatz. Insbesondere Letzterer kommt bei den englischen Anhängern immer gut an.

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