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Der nächste 100-Millionen-Mann? Antoine Semenyo ist in Topform!

Der nächste 100-Millionen-Mann? Antoine Semenyo ist in Topform!

Balleroberung tief in der eigenen Hälfte. Antoine Semenyo erkennt die Konterchance gegen sehr weit vorgerückte Reds. Er läuft und läuft und läuft. Wataru Endo kann nicht mithalten, Curtis Jones kann nicht mithalten und auch Milos Kerkez fällt zurück. Am gegnerischen Sechzehner angekommen steht er vor Ibrahima Konate und Virgil Van Dijk - der wohl furchteinflößendsten Innenverteidigung Europas. Was nun? Semenyo bleibt cool. Ein kleiner Haken auf seinen schwächeren linken Fuß und platziert ihn mit aller Ruhe in die rechte untere Ecke an Alisson vorbei. Der Jubel: Ein Knierutscher im Anfield vor den mitgereisten Bournemouth-Fans. Seine Teamkollegen fassungslos, die Zuschauer in Ekstase. Bournemouth jubelt und Antoine Semenyo ist mal wieder der Freudenbringer. (Bild: IMAGO / IPS)

Der Ghanaer erlebte bereits in der vergangenen Saison seinen Durchbruch, als er wettbewerbsübergreifend 19 Scorerpunkte beisteuerte, doch in diesem Jahr scheint er noch einmal einen Sprung nach vorne gemacht zu haben. In drei Premier-League-Spielen kann er bereits einen Doppelpack an der Anfield Road sowie eine Vorlage beim 1:0-Sieg gegen die Wolves verbuchen.

Seine Wichtigkeit für die Cherries ist nicht zu unterschätzen: Er ist der Fixpunkt der Offensive. Kein Wunder also, dass Bournemouth seinen Leistungsträger im Sommer langfristig an den Verein binden wollte. Sein neues Arbeitspapier läuft bis zum Sommer 2030 und soll eine Ausstiegsklausel in Höhe von 65 Millionen Pfund enthalten, die es ihm erlaubt, bei einem passenden Angebot im nächsten Jahr den Verein zu verlassen. Im vergangenen Sommer waren sowohl Manchester United als auch Arsenal am Flügelspieler interessiert.

Ein unkonventioneller Weg in die Premier League

Antoine Semenyos Weg an die Spitze war durchaus unkonventionell. Geboren am 7. Januar 2000 in Chelsea (London), war seine Jugendzeit von diversen Rückschlägen geprägt. Bereits in jungen Jahren wurde er von den Jugendakademien des FC Arsenal, Tottenham Hotspur, Millwall und später Crystal Palace abgelehnt, sodass er mit 15 Jahren eigentlich die Schuhe schon an den Nagel hängen wollte. Insbesondere die letzte Absage von den Eagles traf ihn schwer.

Er spielte ein Jahr lang gar keinen Fußball, und erst der ehemalige Leeds-Trainer Dave Hockaday überzeugte ihn, sich wieder dem Fußball zu widmen, nachdem er Semenyo bei einem Probetraining gesehen hatte. Anschließend schloss er sich dem College-Programm von Hockaday in Swindon an. In Freundschaftsspielen gegen Akademieteams traf Semenyo regelmäßig, sodass viele Vereine plötzlich auf ihn aufmerksam wurden. Bristol City bekam den Zuschlag und verpflichtete ihn nach einem zweiwöchigen Probetraining. Hockaday war dabei sein ständiger Begleiter, fuhr ihn zwischen Swindon und Bristol und unterstützte ihn in allen Aspekten seiner jungen Fußballkarriere.

Von dort aus machte Semenyo seine ersten Schritte im Männerfußball: Mit 18 ging er auf Leihbasis zu Bath City in die sechste Liga, lernte dort die körperliche Seite des Spiels kennen und sammelte erste Erfolgserlebnisse. Weitere Leihen führten ihn zu Newport County, wo ihn Trainer Michael Flynn vom Stürmer zum Flügelspieler umschulte, und später zu Sunderland, bevor er sich bei Bristol City unter Nigel Pearson endgültig durchsetzte. Dort erzielte er in einer Saison acht Tore und gab zwölf Assists, wurde für Ghanas WM-Kader 2022 nominiert und wechselte im Januar 2023 zu Bournemouth. Dort ist er mittlerweile unter Andoni Iraola zum Stammspieler gereift.

"I just want to prove I am good enough to be where I'm at, that's just my mindset from when I was young"

Was macht ihn so stark?

Der Ghanaer überzeugt auf den ersten Blick mit seiner Physis. Der 1,83 m große Flügelspieler ist aufgrund seiner Stärke kaum vom Ball zu trennen. Dazu ist er sehr explosiv auf den ersten Metern und bringt eine Wucht mit, die für die meisten Verteidiger kaum zu verteidigen ist.

Allerdings sollte dies nicht von seiner herausragenden Technik ablenken. Semenyo ist einer der wenigen Spieler, die man wirklich als beidfüßig bezeichnen kann. Gegen Liverpool schoss er beide Tore mit seinem vermeintlich schwächeren linken Fuß. Diese Stärke verdankt er seinem Vater, der ihn in dieser Hinsicht bereits früh förderte.

"My dad used to get me kicking anything with both feet, whether it was paper, a can, anything. At the age of six I was able to kick with both feet. Now it feels like second nature."

Im Dribbling ist er ebenfalls sehr effektiv. Neben seiner Beidfüßigkeit und Explosivität besitzt er auch die nötige Technik und den nötigen Flair, um an Verteidigern vorbeizukommen. Seine Physis erlaubt es ihm vor allem in Kontersituationen, sehr effektiv zu sein und große Räume zu dominieren.

Bournemouths Trainer Andoni Iraola lässt einen sehr intensiven Fußball spielen, der insbesondere gegen den Ball viel Disziplin und Laufarbeit von seinen Spielern abverlangt. Antoine Semenyo ist dem auf jeden Fall gewachsen: Er sticht mit seiner Arbeitseinstellung hervor und gewinnt dank seiner Physis auch viele Zweikämpfe. Der Flügelspieler selbst betont, dass diese Arbeit in der Defensive der Grund ist, weshalb sein Trainer ihm die Freiheiten mit dem Ball zugesteht.

"I feel like that's the reason why I'm getting so much freedom, because I'm doing the defensive job that I need to. So then we get the ball, I've got all the space in the world for attacking. So, yeah, he's giving me that license of freedom."

Folgt bald der nächste Karriereschritt?

Trotz des erst im Sommer unterzeichneten neuen Vertrags ist davon auszugehen, dass Semenyo den Cherries nicht mehr allzu lange erhalten bleibt. Ein Spieler seiner Qualität kann auch bei den besten Vereinen des Landes eine Rolle spielen. Der 25-Jährige zeigte in den vergangenen Jahren eine konstant positive Entwicklung, die sich auch zu Beginn dieser Saison wieder bestätigt.

Laut Transfermarkt hat der Ghanaer einen Marktwert von 40 Millionen Euro. Allerdings dürfte eine mögliche Ablösesumme deutlich höher ausfallen, wenn man ihn mit anderen Transfers in der Premier League vergleicht. Bournemouth ist zudem dafür bekannt, Spieler teuer zu verkaufen - das zeigen etwa die Transfers von Dean Hujsen, Illia Zabarnyi oder Milos Kerkez.

Unabhängig von einem möglichen Abgang im kommenden Sommer dürfen sich die Cherries über einen Spieler in Topform freuen, der auch in dieser Spielzeit einen erheblichen Anteil am Erfolg der Iraola-Elf haben wird.

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