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Der Fußball wird zu Unrecht an den Pranger gestellt

Der Fußball wird zu Unrecht an den Pranger gestellt

Die ersten Geisterspiele wurden bereits verkündet. Die Bundesliga gehört schon wieder zu den ersten Opfern von Maßnahmen der Regierung zur Bekämpfung der aktuellen Pandemie. Nach der Debatte um eine Impfpflicht für Profisportler, steht der Fußball erneut im Fokus der Gesellschaft und der Medien. (Foto: IMAGO / Sven Simon)

Der "Klassiker" am Samstag vor leeren Rängen

Um dem hohen Infektionsgeschehen und der drohenden Gefahren der neuen Corona-Variante "Omikron" entgegenzuwirken, wurden die Regelungen rund um den Besuch eines Fußballspiels im Stadion verschärft. Bereits am letzten Spieltag waren beim Heimspiel des FC Bayern München gegen die Arminia Bielefeld in der Allianz Arena nur 18.000 Zuschauer zugelassen - anwesend waren letztendlich sogar nur 12.000 - und es herrschte sogar Maskenpflicht im ganzen Stadion, also auch auf den Sitzplätzen. Nun hat der Ministerpräsident von Bayern und CSU-Vorsitzende, Markus Söder, verkündet, dass ab sofort in Bayern, Fußballspiele nur noch unter Auschluss von Zuschauern stattfinden dürfen. Somit müssen unter anderem der FC Bayern München, FC Augsburg und der 1. FC Nürnberg seine Heimspiele vor leeren Rängen austragen.

Doch sind (volle) Fußballstadien die Treiber der Pandemie?

Die Statistiken belegen ganz klar, dass in den Clubs, Bars und auch Restaurants, also generell die Gastronomiebranche, die Hotspots in Deutschland entstehen. Infektionsausbrüche in Fußballstadien sind wirklich selten. Das liegt zum einen daran, dass Veranstaltungen im Freien wesentlich ungefährlicher als in Innenräumen sind. Zum anderen liegt es an den Hygienemaßnahmen der DFL und der strikten Durchsetzung der Fußballvereine. Außerdem gilt in allen Fußballstadien der Stadioneinlass nur unter Einhaltung von 2G/3G. Aktuell haben die meisten Vereine sogar von der 2Gplus-Regelung Gebrauch gemacht, wo also nur negativ getestete Personen, die vollständig geimpft oder genesen sind, ins Stadion dürfen. Für die hohen Infektionszahlen und die bedrohliche Situation auf den Intensivstationen, sind "wir" also nicht verantwortlich.

Der Fußball ist längst zum Politikum geworden

Es ist kein Geheimnis, dass der Fußball mehr ist als nur eine Sportart. Seit Beginn der Pandemie wird über keine Branche so heiß diskutiert, als über den Fußball. Als viele Berufsgruppen unter den Maßnahmen litten und größtenteils ihrer Arbeit nicht angehen konnten, wurde der Spielbetrieb der Bundesliga nach vergleichsweise kurzer Pause fortgesetzt. Auch die jüngst in der breiten Öffentlichkeit kontrovers diskutierte Thematik um die Nichtimpfung von Joshua Kimmich hat der emotionalen Bedeutung des Fußballs für die gesamte Gesellschaft Nachdruck verliehen. Die Debatte hat gezeigt, dass der Fußball eine bedeutende Überzeugungskraft leisten kann. Allerdings ist die Impfquote in keiner Branche so hoch, wie im Profifußball, wo mehr als 900 der insgesamt 1000 Profifußballer vollständig geimpft sind. Trotzdem wird über eine Impfpflicht für den Profisport diskutiert, bevor überhaupt eine allgemeine Impfpflicht ins Spiel gebracht wird.

Fazit

Es stellt sich die berechtigte Frage, ob Maßnahmen im Fußball, wie z.B. Geisterspiele, die brenzlige Situation schnell und entscheidend entschärfen werden.

Die Stahlkraft des Fußballs kann definitiv helfen, alle Gesellschaftsschichten zu erreichen und zu vereinen. Im Rahmen der Diskussion um einen baldigen Lockdown steht die Beschränkung von Kontakten im Vordergrund, wo sicherlich ein Verbot von Veranstaltungen mit z.B. 50.000 Menschen in einem Stadion, helfen wird.

Allerdings liegen die Ursachen für die geringe Impfquote, die hohen Infektionszahlen sowie die Situation auf den Intensivstationen woanders, und nicht im Fußball. Es wird auch dem Fußball Unrecht getan, wenn vor Schließung von Veranstaltungen in Innenräumen, zuallererst über leere Fußballstadien diskutiert wird. Dies hat lediglich symbolischen Charakter und zeigt, dass der Politik aktuell die Lösungsansätze fehlen und die Versäumnisse der Vergangenheit zu kaschieren versucht wird. Am Ende werden nicht nur die Vereine bestraft, obwohl sie strengere und härtere Vorgaben haben, als die gesetzlichen Regelungen vorschreiben. Es sind vor allem auch die (geimpften) Fußballfans, die das Fehlverhalten ihrer Mitbürger ausbaden müssen.

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