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Sascha

Zu viele Gegentore | Was ist los mit Inter?

Kenan Yildiz jubelte, denn er hatte soeben ein unglaubliches Comeback mit zwei späten Toren für Juventus gemeistert. Für Inter war es vermeidbar, und die Tifosi auf den Rängen waren dementsprechend enttäuscht. Denn es war nicht das erste Mal in dieser Saison. Doch was ist los mit dem amtierenden italienischen Meister? (Bild: IMAGO / Gonzales Photo)

Als die Spieler in den Mittelkreis zurückkehrten, schauten die meisten von ihnen auf den Boden wie Fünfjährige, die ins Bett gehen sollten, weil sie sich nicht benommen haben. Nach einer 4:2-Führung im Derby D'Italia kassierten die Nerazzurri zwei späte Tore – untypisch für das routinierte Team des amtierenden italienischen Meister der seiner Form aus der Vorsaison hinterherläuft. Das Problem für Simone Inzaghi ist, dass dies nicht das erste Mal ist, dass seine Mannschaft nach einer Führung den Fokus verliert.

Statt die individuellen Fehler in diesem Spiel zu analysieren, sollten wir über den Tellerrand hinausschauen. In der letzten Saison kassierten die Nerazzurri 22 Gegentore in 38 Spielen, eine mehr als beachtliche Leistung. In dieser Saison haben sie bereits 13 Gegentore kassiert. Das ist eine Frage, die schnell beantwortet werden muss. Dass es sich um Müdigkeit aus der letzten Saison handelt, scheint nicht die Universalantwort auf diese Frage zu sein.

Fünftschlechteste Mannschaft nach Gegentoren

Die Statistik ist, wenn man sie auspackt, ernüchternder als man denkt. Das Stadio Giuseppe Meazza war und ist eine stimmungsvolle und einschüchternde Heimstätte für die Gegner der Nerazzurri, und dennoch haben in dieser Saison nur Parma, Cagliari, Lecce, Genua und Verona zu Hause mehr Tore kassiert.

Für Inzaghi ist das erschreckend, zumal die meisten dieser Tore vermeidbar waren. Vielleicht war das erste Spiel der Saison gegen Genua richtungsweisend, als Yann Sommer beim 2:2-Unentschieden einen eklatanten Fehler beging, als er die Flugbahn des Balls nicht richtig einschätzte und der Ball an die Latte prallte, was die Mannschaft ein Tor kostete.

Dies setzte sich auch im Spiel gegen Juventus Turin fort, als die Außenverteidiger zu weit nach vorne gingen. Auch dies war ein häufiger Faktor, da die Außenverteidiger in dieser Saison anders verteidigen. Anstatt die Angreifer wie in der letzten Saison auf die Außenbahnen zu drängen, haben sie sich dafür entschieden, sie im Zentrum nur passiv zu stellen, bis sie fast am Strafraum sind. Doch warum ist das so?

Es gibt eine gewisse Unkonzentriertheit, das ist sicher, vor allem in den späten Phasen der Spiele. Von den 13 Gegentoren, die Inter kassiert hat, fielen sechs in der ersten Halbzeit, aber noch schockierender ist, dass die sieben Gegentore in der zweiten Halbzeit alle nach der 70. Minute fielen. Woran liegt es, dass man Spiele nicht zu Ende spielen kann? Müdigkeit? Unwahrscheinlich.

Wird Inzaghi ausgecoached?

Inzaghi hat den Kader so oft wie möglich rotieren lassen, da Inter über eine große Kadertiefe verfügt. Vielleicht ist das das Problem? Ist die Tiefe des Kaders nicht gut genug? Auch das ist unwahrscheinlich, wie die letzte Saison gezeigt hat. Zu der Enttäuschung und dem Dilemma kommt noch hinzu, dass von den sieben Toren vier von gegnerischen Auswechselspielern erzielt wurden, was darauf hindeutet, dass die gegnerischen Trainer diese Schwächen erkannt haben.

Wenn man Inters Offensive beobachtet, dann fällt auf, dass man sich auch dort nicht auf dem Niveau der Meistersaison befindet. Das ist es vielleicht, was Inzaghi zusätzlich frustriert, denn während Marcus Thuram eine unglaubliche Saison spielt, ist Lautaro Martinez nicht auf der Höhe und hat auch im Giuseppe Meazza eine längere Durststrecke hinter sich.

L. Martinez mit Heimkomplex?

Seit dem 28. Februar, also seit neun Spielen, hat er in der Serie A zu Hause kein Tor mehr erzielt, was für seine Verhältnisse extrem schlecht ist. Nach seiner Rückkehr aus dem Sommer wirkte er träge und nicht mehr so fokussiert wie früher, aber das liegt nicht nur an ihm. Inter hätte gegen Juventus mehr als vier Tore schießen müssen!

Denzel Dumfries war nicht der einzige, der eine große Chance vergab, und das setzt sich vom Spiel gegen die Young Boys bis nach Genua fort. Inter hat in den meisten Spielen über weite Strecken gut gespielt, aber Phasen wie in der ersten Hälfte des Derby Della Madonnina haben sie teuer zu stehen gekommen.

Inzaghi sagte: „Als Trainer ist man verbittert; ich muss analysieren und morgen mit den Spielern sprechen.“ Er bestätigte die Frustration über die Defensivleistung, sagte aber auch, dass er auf den positiven Aspekten aufbauen müsse.

Es gibt einige, das ist sicher. Inter kämpft, wie schon gegen Roma, Young Boys und Juventus - die Einstellung scheint nicht das Problem zu sein. Konzentration? Vielleicht. Vielleicht hat die Mannschaft den absoluten Hunger auf den Scudetto verloren und das sind die wenigen Prozente die am Ende eine Partie entscheiden.

Zu wenig Konkurrenzkampf?

Darüber hinaus hatte die halbe Inter-Stammelf im Sommer die Europameisterschaft in den Knochen und wirkte dort schon nicht fit – weder geistig noch körperlich. Ein weiterer Punkt könnte die fehlende Konkurrenz im Kader sein. Qualität und Tiefe sind auf jeden Fall da, allerdings setzt Inzaghi in den großen Partien meist auf die Meisterelf – die etablierten Kräfte wissen trotz Rotation, dass sie die erste Geige spielen und in den wichtigen Partien in der Startformation stehen.

Daher könnte es sein, dass viele Akteure zu selbstsicher in Bezug auf ihren Status sind und dann der absolute Wille und Fokus verloren geht. Alles nur Theorien – am Ende ist es jeder einzelne Spieler von Inter der morgens in den Spiegel schauen muss und sich hinterfragen sollte, welche Teilschuld er an dieser Minikrise besitzt.

Empoli wurde zu null geschlagen, eine Truppe die durchaus Offensivpotenzial besitzt und den ein oder anderen "Großen" schon ärgern konnte. Darauf gilt es jetzt aufzubauen - die richtigen Prüfsteine stehen mit Arsenal, Napoli, RB Salzburg und der Fiorentina schon bereit. Diese Spiele sind der Indikator, ob Inter seine Defensivprobleme wirklich schon behoben hat...

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Sascha

Wirklich bester Linksverteidiger der Serie A? | Lazios Nuno Tavares (24) im Porträt

Nuno Tavares sorgt in Italiens erster Liga mit acht Vorlagen in genauso vielen Spielen für eine Menge Furore. Bei Arsenal ausgemustert, findet er sich unter Lazio-Coach Baroni in der Prime seines Lebens. (Bild: IMAGO / LaPresse)

Mehrere Spitzenvereine stellen oft mehr Spieler ein als erforderlich. Sie wollen damit ihren Kader verstärken und hoffen, Titel zu gewinnen. Arsenal, einer der größten Klubs in England, will Titel gewinnen. Das Projekt war ein großer Erfolg, da die Mannschaft kontinuierlich Spiele gewinnt. Eine stabile Mannschaft hat Mikel Arteta & Co. zu neuen Höhenflügen verholfen.

Ein Spieler, der zu Arsenal kam, aber in Artetas Plänen keinen Platz fand, war Nuno Tavares. Der portugiesische Linksverteidiger kam von Benfica. Nachdem er eine Saison bei den Nordlondonern verbracht hatte, wurde der Youngster zweimal (Nottingham & Marseille) ausgeliehen. In dieser Saison ist er an Lazio ausgeliehen, das sich eine Kaufverpflichtung in Höhe von 5 Millionen Euro für den Spieler sicherte. Für den 24-Jährigen hat die Saison in Italien überragend begonnen.

Die Anfänge

Nachdem er seine ersten Schritte im Fußball zwischen Casa Pia und Sporting Lissabon gemacht hatte, kam Nuno Tavares 2015 in die Jugendakademie von Benfica. Bei den „Aguias“ durchlief er alle Juniorenteams bis zur ersten Mannschaft, in der er 2019 debütierte. Nach starken Leistungen für Benfica transferierte Arsenal den damals 21-jährigen Linksverteidiger 2021 nach London. In seiner Debütsaison kam dieser auf 28 Einsätze in allen Wettbewerben, zwei Vorlagen und ein Tor – keine herausragende Spielzeit, aber für einen so jungen Spieler beeindruckend.

Der Transfer des schon weiteren Zinchenko (und Tierney als Alternative) veranlassten Arsenal, trotz der vielversprechenden Spielzeit, zu zwei Leihgeschäften in Folge, zuerst nach Marseille mit 6 Toren in 39 Einsätzen und dann zu Nottingham Forest mit 12 Einsätzen, ohne einen Treffer zu erzielen, oder ein Tor vorzubereiten. Tavares lag also metaphorisch am Boden – dann kam Lazio und nutzte die Gunst der Stunde.

Nächste Station Lazio Rom

Lazio war das nächste Ziel und bis jetzt war es ein wunderbarer Start für Nuno Tavares in Rom. Die "Aquile" (dt. Adler) befinden sich in einer Übergangsphase. In der letzten Saison wurde Maurizio Sarri entlassen, während Igor Tudor die Spielzeit zu Ende brachte, aber nicht verpflichtet wurde. Für die Saison 2024/25 entschied sich Lazio für Marco Baroni, der 2022/23 mit Lecce nach dem Aufstieg aus der Serie B die Klasse halten konnte.

Darüber hinaus leistete Baroni 2023/24 hervorragende Arbeit bei Hellas Verona und hielt den Klub erstklassig, nachdem der Verein im Januar-Transferfenster enorm geschwächt wurde und seine besten Spieler wie Cyril Ngonge (Napoli), Filippo Terracciano (Mailand), Josh Doig (Sassuolo) und Isak Hien (Atalanta) aus finanziellen Gründen an die Konkurrenz verlor. Baroni baute die Mannschaft schnell wieder auf und führte Hellas aus der Abstiegszone auf den dreizehnten Tabellenplatz der Serie A.

Nuno Tavares musste bis zum dritten Spieltag auf sein Debüt bei Lazio warten. In den ersten beiden Spielen saß er noch auf der Bank, unter anderem beim 3:1-Heimsieg gegen Venezia, bei dem Adam Marusic als linker Verteidiger zum Einsatz kam. Am zweiten Spieltag reiste Lazio nach Udine und verlor mit 1:2. Am dritten Spieltag stand das Heimspiel gegen den AC Mailand auf dem Programm, das an einem Samstagabend in der italienischen Hauptstadt unter freiem Himmel stattfand.

Es war ein Nordlondoner Derby auf italienischen Boden, in dem Nuno Tavares auf Emerson Royal traf, und der Gunner setzte sich durch. Tavares nutzte seine Gradlinigkeit und sein explosives Tempo, um mehr als einmal an Emerson Royal vorbeizuziehen und bereitete beide Tore beim 2:2-Endstand direkt vor.

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Sascha

Steht Tijjani Reijnders bei Milan kurz vor dem Durchbruch?

Tijjani Reijnders hat einen großartigen Start in die Saison 2024/25 für Milan hingelegt, und könnte in dieser Spielzeit die nächste Stufe für Verein und Land erreichen. Nach seinen beiden Toren in der Königsklasse, hoffen die Rossoneri, dass der Niederländer endlich den Durchbruch schafft. (Bild: IMAGO / ABACAPRESS)

Der 26-Jährige gehört zwar nicht zu den zehn besten Spielern der Serie A in der Anfangsphase der Saison, hat sich aber als wichtige taktische Allzweckwaffe für Rossoneri-Trainer Paulo Fonseca erwiesen und meldete gerade nach seinen Toren für Oranje und für die Lombarden weitere Ansprüche an.

Reijnders' Fähigkeiten und sein Selbstvertrauen mit dem Ball wurden vor Wochen beim 2:1-Sieg gegen den Stadtrivalen Inter besonders deutlich. Mit einem Assist, acht gewonnenen Zweikämpfen, zwei wichtigen Pässen und einer Passgenauigkeit von 83 % erhielt der niederländische Mittelfeldspieler von SofaScore die höchste Bewertung unter den Milan-Spielern (8,00).

Der holländische Mittelfeldspieler wurde in dieser Saison auf zwei verschiedenen Positionen eingesetzt, als zentraler und als offensiver Mittelfeldspieler, und hat beide Rollen mit Selbstvertrauen und Qualität ausgefüllt, wenngleich ihm gerade in der Ballbesitzphase die Sechserposition bei Milan mehr liegt, während er für die Nationalmannschaft auf der Zehn die besten Leistungen demonstrierte.

Rotation mit RLC

Wenn Milan in einem 4-4-2-System spielt, trägt Neuzugang Youssouf Fofana dazu bei, dass die Rossoneri im Mittelfeld ausgeglichener agieren können, was Reijnders die Freiheit gibt, die Stürmer bei Bedarf zu unterstützen. Gleichzeitig tauscht der Ex-Alkmaar-Star die Positionen mit Ruben Loftus-Cheek, wenn Fonseca eine 4-2-3-1-Formation wählt. Bei dieser Taktik lässt sich Reijnders tief fallen, während RLC die Stürmer unterstützt und umgekehrt – allerdings tut sich der Engländer noch etwas schwer mit diesen Positionsübergaben.

Reijnders hat auch mit seiner Nationalmannschaft einen soliden Saisonstart hingelegt und in den beiden Länderspielen gegen Bosnien-Herzegowina und Deutschland im September ein Tor erzielt. Insgesamt hat er in 17 Länderspielen drei Tore und zwei Assists erzielt. Auch in der Champions League konnte er erstmals treffen und schenkte Brügge gleich einen Doppelpack ein.

Reijnders: „Habe mich sofort wohl gefühlt!“

„Ich habe mich in der niederländischen Mannschaft sofort sehr wohl gefühlt“, sagte Reijnders, nachdem er im März 2024 gegen Schottland sein erstes Länderspieltor erzielt hatte. „Hier habe ich die gleiche Rolle wie bei Milan, so dass ich mein Spiel gut in die Nationalmannschaft integrieren konnte. Frenkie de Jong? Wir sind beide Spieler, die gerne den Ball am Fuß haben und ihn spielen wollen. Ich denke, dass wir gut harmonieren.“
„In dem Moment, in dem ich den Ball geschossen habe, hatte ich sofort das Gefühl, dass er im Tor landen könnte. Es war sehr schön, mein erstes Tor für die niederländische Nationalmannschaft zu schießen. War es mein bestes Tor überhaupt? Vielleicht ja, auf jeden Fall steht es ganz oben auf der Liste.“

In seiner zweiten Saison bei Milan sind die Erwartungen an Reijnders noch höher, aber der niederländische Mittelfeldspieler hat bewiesen, dass er für Fonseca und die Rossoneri in der Saison 2024/25 eine noch größere Bereicherung sein kann.

Defizite in der Defensive

Lediglich gegen den Ball kann der Holländer mit indonesischen Wurzeln noch zulegen. Denn im defensiven Mittelfeld sind nicht nur technische Künste gefragt, sondern auch die brachialen Dinge. Tijjani gewinnt lediglich 27,5 Porzent seiner defensiven Zweikämpfe und wirkt oft auch im Stellungsspiel etwas wild, was Lücken für die Gegner schafft. Daher sehe ich ihn rein objektiv betrachtet im offensiven Mittelfeld besser aufgehoben, jedoch baut er am liebsten das Spiel aus der Tiefe auf und hat als Sechser auch mehr Einfluss gezeigt.

Ein Spagat den Milan-Coach Fonseca noch leisten muss, um den Ballkünstler auf die nächste Stufe zu heben. Denn sollte Milans Nummer 14 sich dort signifikant verbessern, dann steht der Weltklasse nichts mehr im Wege, oder aber der portugiesische Fußballlehrer findet wie Koeman eine Spielphilosophie in der Reijnders auch im offensiven Mittelfeld sein Spiel voll aufziehen kann.

Milan hat seinen Erfolg oft auf ein solides und kreatives zentrales Mittelfeld gestützt, das mit niederländischen Spielern wie Ruud Gullit, Frank Rijkaard oder Clarence Seedorf gespickt war. Reijnders' solider Saisonstart deutet darauf hin, dass der Niederländer sein Potenzial ausschöpfen und in dieser Spielzeit die nächste Stufe erreichen kann, um seinem Verein und seinem Land im Kampf um weitere Trophäen zu helfen.

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Sascha

Daniel Maldini | Wirklich schon reif für die Squadra Azzurra?

Daniel Maldini war die Überraschung bei der letzten Nominierung von Nationaltrainer Luciano Spalletti, da eine große Dynastie in die nächste Generation geht. Durch die jüngsten Leistungen für den AC Monza, hat sich der jüngste Filius von Vater Paolo endlich ins Rampenlicht gespielt, nachdem er jahrelang stagnierte und keine Konstanz fand. (Bild: IMAGO / NurPhoto)

Die Übernahme eines Familienunternehmens ist immer mit Gefahren verbunden. Es kann schwierig sein, in die Fußstapfen der Eltern zu treten und dem Ruf gerecht zu werden, den sie vor einem aufgebaut haben. Aber wenn die Branche der Fußball ist und der Name Maldini lautet, muss der Stress fast unvorstellbare Ausmaße annehmen.

Unter all den Namen, die Luciano Spalletti für die letzten Länderspiele gegen Belgien und Israel einberufen hatte, stach einer besonders hervor. Daniel Maldini aus Monza ist in guter Form und seine Berufung wurde immer wieder gemunkelt - aber es war eine große Neuigkeit, als sie offiziell wurde. Nun folgt er den Fußstapfen zweier weiterer Legenden.

Der Nachname wiegt schwer

Sein „Nonno“ - oder Großvater, wenn man so will - Cesare war in den 1950er und 60er Jahren eine Mailänder Ikone und spielte mehr als ein Dutzend Mal für sein Land. Später war er ein äußerst erfolgreicher Trainer der italienischen U21-Nationalmannschaft und führte die Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft 1998. Es genügt zu sagen, dass er eine überragende Persönlichkeit im italienischen Sport war.

Aber sein Vater Paolo war ein noch größerer Gigant für Verein und Land. Als eleganter und moderner Außenverteidiger und später als Innenverteidiger mit tadelloser Spielübersicht wurde er mehr als 100 Mal in der „Squadra Azzurra“ eingesetzt, die er in den meisten dieser Spiele als Kapitän anführte. Er hat zwar kein Turnier gewonnen, aber er war bei vielen Gelegenheiten in der Endphase dabei und gilt als einer der besten Verteidiger respektive der beste Verteidiger aller Zeiten.

Das Warten auf die Azzurri

Zumindest hat sich der junge Daniel dafür entschieden, nicht in der Verteidigung zu spielen, was ihm weitere unerwünschte Vergleiche ersparen konnte. In der Tat hat er sich seine eigene Nische geschaffen, indem er Milan - wo er seine Jugendkarriere verbrachte - für die Leihstationen Spezia, Empoli und Monza verlassen hat.

Jetzt, im Alter von 23 Jahren - scheint es bei ihm Klick gemacht zu haben, denn die Leistungen besitzen mehr Konstanz, und er genießt volles Vertrauen von Trainer Alessandro Nesta – richtig der Nesta, welcher mit seinem Vater einst die Stürmer zur Verzweiflung trieb.

Einige haben angedeutet, dass Spalletti von seinem berühmten Nachnamen beeinflusst worden sein könnte, aber das ist nicht ganz richtig, wenngleich der Name sicherlich eine gewisse Strahlkraft besitzt. Italien mangelt es aktuell an Weltklasse in der Offensive und daher muss Spalletti überall nach Inspiration suchen. Maldini bietet etwas, das sich von anderen Angreifern unterscheidet, und wenn man in der Nations League nicht experimentieren kann, wann dann?

Es war ein mehr als emotionaler Moment für den jungen Mann, als er im Trainingszentrum von Coverciano eintraf und die Bilder seiner Familie an der Wand sah. Mütterlicherseits war er für Venezuela spielberechtigt, aber er wollte immer abwarten, ob er noch das Blau des „Bel Paese“ tragen könnte.

Maldini: "Muss meinen eigenen Weg gehen!“

Sein familiärer Hintergrund hat ihm sicherlich geholfen, bei all dem Trubel um seine Auswahl einen kühlen Kopf zu bewahren. Er erklärte, dass es sowohl positive als auch negative Seiten haben kann, so berühmte Verwandte zu haben, aber er hat inzwischen gelernt, damit umzugehen.

„Mit der Zeit fängt man an, ein paar Dinge zu verstehen“, sagte er. „Was auch immer andere Leute denken mögen, man muss seinen eigenen Weg gehen und das Ziel verfolgen, das man vor Augen hat.“

An Meinungen darüber, was er in die Mannschaft einbringen könnte, mangelt es gewiss nicht. Er mag noch nicht das Niveau seines Vorbilds Kakà erreicht haben, aber er bringt die benötigte Kreativität und Schusskraft mit, die seinem Land gut tun könnte. Wenn seine Gene etwas damit zu tun haben, sollte er keine allzu großen Probleme haben, sich in seiner neuen Umgebung zurechtzufinden.

Debüt gegen Israel

Zwar kam er gegen Belgien nicht zum Einsatz, durfte allerdings 16 Minuten gegen Israel sammeln. Wenn er sich in den Farben seines Landes genauso wohlfühlt wie seine berühmten Vorfahren, könnte dies der Beginn einer langen und fruchtbaren Karriere sein. Für viele Fans hätte es etwas Romantisches, seinen Namen auf dem Trikot der Azzurri zu sehen.

Natürlich muss er sich diese Art von Karriere erst einmal verdienen, genau wie seine Vorgänger. In einem Sport, der oft wenig Sinn für historische Zusammenhänge hat, ist es schön, eine kleine Verbindung zur Vergangenheit des Calcio zu haben. Erst Cesare, dann Paolo und jetzt Daniel haben einen roten Faden gebildet, der verschiedene Epochen und Generationen miteinander verbindet, die jeweils einen Maldini ihr Eigen nennen können.

Wer weiß, vielleicht werden in den kommenden Jahren noch weitere folgen. Aber für den Moment sollten wir uns einfach daran erfreuen, was der jüngste Spross der Familie sich aus einem bestenfalls Serie B-Spieler zu einem etablierten Erstliga-Akteur entwickelt hat, der regelmäßig raussticht und endlich seine Qualitäten zeigt. Jedoch hat Daniel noch einen weiten Weg vor sich um die Klasse seiner Ahnen zu erreichen…

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Sascha

Serie A | Diese fünf Spieler müssen sich jetzt beweisen

Viele neue Mittelfeldspieler sind in dieser Saison in der Serie A angekommen, während andere von einem Team zum anderen innerhalb Italiens gewechselt sind, auf der Suche nach mehr Spielzeit und Kontinuität. Wir stellen euch die 5 interessantesten Akteure vor, die zu absoluten Schlüsselspielern avancieren könnten. (Bild: IMAGO / AFLOSPORT)

Yacine Adli, Teun Koopmeiners, Scott McTominay, Youssouf Fofana und Davide Frattesi sind einige der Mittelfeldspieler, von denen man erwartet, dass sie in dieser Saison einen großen Einfluss auf ihre Teams haben werden. Ihr Niveau hat sich deutlich verbessert und wird sich im Laufe der Saison wahrscheinlich noch weiter steigern.

Die bemerkenswerten Fortschritte dieser fünf Akteure sind entweder darauf zurückzuführen, dass sie den Verein gewechselt haben und nun mehr Spielzeit erhalten, oder darauf, dass sie ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten weiterentwickelt haben.

Warum gerade diese 5 Spieler?

Das vielleicht beste Beispiel für einen Spieler, der sich weiterentwickelt und im Vergleich zur letzten Saison stark verbessert hat, ist Frattesi, der in der letzten Saison auf Leihbasis zu Inter Mailand kam und einen Vertrag bis 2028 unterschrieb.

Aber auch zahlreiche andere Mittelfeldspieler können in dieser Saison den Durchbruch schaffen und mit ihrem Niveau überraschen, aber es wäre zu umfangreich, jedes Profil in einem Artikel ausführlich zu behandeln. Diese taktische Analyse und der Scouting-Bericht der Serie A werden diese fünf Namen und ihre tatsächliche Bedeutung für die Taktik ihrer Teams beleuchten.

Die Analyse wird auch darauf abzielen, herauszufinden, warum diese Spieler es wert sind, erwähnt zu werden. Das bedeutet, dass wir versuchen werden, die Zeichen zu erkennen, die die Fortschritte dieser Spieler und ihren Einfluss auf die Spiele zeigen.

1. Yacine Adli (Florenz)

Adli wurde bei PSG ausgebildet, bevor er nach Bordeaux wechselte, wo er mehr Spielzeit bekam und in der Ligue 1 glänzte, was das Interesse des AC Mailand weckte. Zu Beginn seines Engagements bei den Rossoneri, erwarb er sich trotz hervorragenden Leistungen in der Saisonvorbereitung nicht das Vertrauen von Stefano Pioli, um in der Startelf zu spielen.

Der ehemalige Milan-Trainer setzte ihn nur gelegentlich ein, verzögerte seinen Durchbruch und beeinträchtigte seine Spielstärke, arbeitete aber gleichzeitig mit ihm an der Verbesserung seiner Fähigkeiten, da Adli für Pioli defensiv noch zu viele Defizite hatte.

In der letzten Saison kam er immer häufiger zum Einsatz und zeigte einige überzeugende Leistungen, konnte sich aber nicht dauerhaft in der Startelf der Rossoneri etablieren. Im letzten Sommertransferfenster wurde Adli mit einer Kaufoption an die Fiorentina ausgeliehen und startete mehr als überzeugend in die Saison.

Adli sorgt für Höhenflug der Viola

Er zeigte seine progressiven Passfähigkeiten und trug wesentlich zu den positiven Ergebnissen der Fiorentina zu Beginn dieser Saison bei. Zusammen mit Cataldi organisiert er die Doppelsechs und deutete mit zwei Toren in den letzten drei Partien sein enormes Potenzial an. Der französische Mittelfeldspieler hofft, bald in die französische A-Nationalmannschaft berufen zu werden, und wenn er seine derzeitige Form beibehält, wird ihm das auch sicher gelingen.

Er weiß, dass er zu den Ergebnissen der Fiorentina beigetragen hat, indem er nicht nur wichtige Pässe spielte, sondern auch sehr wichtige Tore gegen schwierige Mannschaften wie sein früheres Team, Milan, schoss, oder beim 5:1-Kantersieg gegen die Roma ein Tor direkt vorbereitete.

Er begann die Saison als Einwechselspieler und überzeugte dann Raffaele Palladino mit seiner Spielintelligenz. In letzter Zeit kam er zu einigen Einsätzen und bestätigte seine Fähigkeiten mit wichtigen Toren gegen Milan und gegen die New Saints in der Europa League. Da die Fiorentina derzeit auf dem 4. Platz steht, wird Adlis Beitrag weiterhin sehr wichtig sein.

Tor gegen Milan sein Durchbruch?

Er zeigte ein sehr kluges Positionsspiel im Mittelfeld, mit und ohne Ball, indem er immer wieder für Passoptionen sorgte. Dank seiner zielgenauen langen Pässe zeigte er auch seine Fähigkeit, den Spielaufbau von hinten zu leiten und die perfekten Passlösungen zu finden.

Mit einer Gesamtpassgenauigkeit von 83 % und einer Genauigkeit bei langen Pässen von 58,3 % können wir behaupten, dass Adli das Potenzial hat, mit seinen langen Pässen noch gefährlicher zu werden und durch weitere Arbeit an seinen wichtigen Kurzpässen mehr Assists pro Saison zu liefern, obwohl er kein offensiver Spielmacher ist.

Sein Tor gegen Ex-Club Milan kann die Revolution dieses Spielers darstellen, da er damit allen bewiesen hat, dass er die Fähigkeiten hat, gegen jede Mannschaft der Welt zu treffen und überzeugende Leistungen auf höchstem Niveau zu zeigen.

Der Kunstschuss aus einem komplizierten Winkel unterstreicht Adlis Talent, sein hervorragendes Sehvermögen und seine präzise Schusstechnik. Wenn er weiter an seinen Schussfähigkeiten arbeitet, hat der Franzose das Potenzial, einer der gefährlichsten Mittelfeldspieler der Serie A zu werden, vor allem, wenn er öfters die Gelegenheit bekommt, aus der Distanz zu schießen.

2. Teun Koopmeiners (Juventus)

Teun Koopmeiners gehört zu den Mittelfeldspielern, die bereits eine erfolgreiche Saison in der Serie A hinter sich haben, als er für Atalanta spielte. Er hat seinen Durchbruch als Mittelfeldspieler bereits geschafft, indem er gegen die meisten starken Mannschaften Italiens Tore erzielte und Vorlagen gab.

Der Wechsel zu Juventus Turin könnte für ihn einen Neuanfang und einem erneuten Durchbruch unter der Leitung von Thiago Motta bedeuten, denn Koopmeiners hat sich bereits im Mittelfeld von Atalanta bewährt.

Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften von Koopmeiners ist seine Schusskraft, die er bei jeder sich bietenden Gelegenheit einsetzt. Mit durchschnittlich nur 1,57 Schussversuchen pro Partie, kann man davon ausgehen, dass Koopmeiners seine Schussstatistik noch verbessern und in Zukunft noch öfters den Torabschluss suchen wird.

Koopmeiners Schüsse unberechenbar

Das Tor, das er gegen Juventus Turin erzielte, als Koopmeiners noch bei Atalanta-Dress unterwegs war, unterstreicht die Kraft, mit der er die Torhüter bezwingt! Unter Gian Piero Gasperini bewies er gleichermaßen, dass er nicht nur als gefährlicher Distanzschütze hilfreich sein kann, sondern auch als kreatives Element.

Obwohl er noch keine Tore für Juventus erzielt hat, hat er bereits mit entscheidenden Pässen auf sich aufmerksam gemacht, was er kürzlich gegen Genua mit einem Assist beweisen konnte. Dies bestätigt, dass er sich erfolgreich in die Mannschaft eingefügt hat und bereits damit begonnen hat, die Chemie mit Teamkollegen wie Dušan Vlahović herzustellen. Eine solche Chemie wird für Juventus auf lange Sicht sehr wichtig sein.

3. Youssouf Fofana (Milan)

Nach zwei Jahren in Straßburg und vier Jahren beim AS Monaco kam Fofana nach den Abgängen von Frank Kessié und Sandro Tonali sowie den wiederkehrenden Verletzungen von Ismaël Bennacer zu Milan. Denn die Rossoneri fahndeten nach einem neuen Leader im defensiven Mittelfeld.

Die Mailänder setzen daher stark auf Fofana, um diese Abgänge zu kompensieren. Seit seinen ersten Spielen bei den Rossoneri hat Fofana die Aufmerksamkeit aller auf sich gezogen, weil er unter Druck sehr gute Entscheidungen trifft, eine hervorragende Defensivarbeit leistet, das Spiel gut lesen kann und in der Lage ist, Pässe abzufangen, aber auch offensiv Akzente zu setzen.

Fofana wird als defensiver Mittelfeldspieler mit Unterstützung von Tijjani Reijnders im 4-2-4-System (bei Ballbesitz), respektive 4-3-3 (bei gegnerischen Ballbesitz) von Paolo Fonseca eingesetzt. Er hat in dieser Saison bei Milan einige entscheidende Rollen gespielt, da er der Spieler ist, der die Abwehr bereits im Mittelfeld entlasten soll.

Fofana avanciert zum Leader

Ob er nun von Reijnders oder von Ruben Loftus-Cheek unterstützt wird, die in letzter Zeit oft als tiefere Spielmacher eingesetzt wurden,- Fofana soll vor der Abwehr immer aufmerksam bleiben und dafür sorgen, dass Zweikämpfe in einem wichtigen Bereich gewonnen werden, um das Konterspiel umgehend einzuleiten.

Fofana läuft viel pro Spiel, hatte viele Ballberührungen und tauchte in verschiedenen Bereichen des Spielfelds auf. Zudem soll er zusammen mit Reijnders das Aufbauspiel einleiten. Zu Beginn der Saison tat sich der französische Nationalspieler noch schwer, jedoch stiegen seine Leistungen kontinuierlich an. In den letzten Partien avancierte er immer mehr zum Führungsspieler, was den Lombarden auch offensichtlich gut tat.

Wenn er weiterhin seine körperliche Stärke und seine defensive Intelligenz einsetzt, um Zweikämpfe zu gewinnen und Pässe abzufangen, um Konterchancen für Milan zu schaffen, wird er in dieser Saison ein wertvoller Spieler für die Mannschaft sein. Wenn es ihm gelingt, über die gesamte Saison hinweg konstant zu bleiben, ist Fofana dazu bestimmt, in Zukunft einer der wichtigsten Spieler der Rossoneri zu werden.

4. Davide Frattesi (Inter)

Frattesi ist ein 25-jähriger Mittelfeldspieler, der für Inter Mailand und die Nationalmannschaft spielt, nachdem er in der letzten Saison eine lange Reise mit Leihgeschäften in Ascoli, Empoli, Monza und Inter Mailand hinter sich gebracht hat, wohl wissend, dass er seine Karriere in der ersten Mannschaft von Sassuolo begann.

Die verschiedenen Leihstationen bei den genannten Vereinen haben Frattesi sehr geholfen, ein reiferer Profi und zuverlässiger Mittelfeldspieler zu werden. Dank seines ausgezeichneten Stellungsspiels im letzten Drittel und bei Freistößen sowie seinen ausgeprägten Torjägerqualitäten aus diesen Positionen wird Frattesi für Inzaghis Nerazzurri immer wichtiger und hat bereits zahlreiche wichtige Tore für sein Team erzielt.

Seine Vorstöße in den Strafraum, mit und vor allem ohne Ball, waren meist effektiv. Er schätzt die Zeit gut ein und findet oft den perfekten Moment, um nach einem wichtigen Pass zu abzuschließen. Diese „Lampard-ähnliche“ Spielweise, insbesondere was den Abschluss im Strafraum nach einer Flanke betrifft, kommt Frattesi und Inter Mailand zugute und wird dem Italiener auch weiterhin zu einem zentralen Spieler im Team und in der italienischen Nationalmannschaft machen.

Der Inter-Akteur besitzt eine außergewöhnliche Torquote und Anzahl der Schüsse pro 90 Minuten. Wenn er allerdings noch ein wenig an seinem Passspiel arbeiten würde, könnte Frattesi ein noch kompletterer Spieler werden, was ihn gerade bei Inter dauerhaft zum Stammspieler machen würde, während er aus der Nationalmannschaft kaum wegzudenken ist.

5. Scott McTominay (Napoli)

Im Zuge der von Antonio Conte angestrebten „Revolution“ bei Napoli wechselte Scott McTominay von Manchester United zu Napoli, um sich an dem Projekt von Conte zu beteiligen, die Partenopei nach dem Scheitern in der letzten Saison wieder in den Wettbewerb um den Scudetto zu führen.

In einem Mittelfeld, das aus André-Frank Zambo Anguissa und Stanislav Lobotka besteht, ist McTominay das Puzzleteil, das benötigt wird, um das Spiel von Conte abzurunden. Der schottische Nationalspieler sorgt für den nötigen physischen Widerstand im Mittelfeld und hilft mit Fernschüssen und Schlüsselpässen im Angriff.

Mit Namen wie Politano, Khvicha Kvaratskhelia und dem Neuzugang Romelu Lukaku hat McTominay alles, was man braucht, um erfolgreich zu sein. Das ganze Team ist bestrebt, Napoli zu helfen, stärker zurückzukommen.

Damit haben sie bereits begonnen und führen die Serie A mit 22 Punkten an. Nach dem Weggang des schottischen Nationalspielers von Manchester United sahen seine Leistungen bei Napoli wesentlich überzeugender aus. Er wirkte konstanter und wusste genau, was er auf dem Platz zu tun hatte, während seine Leistungen in der Premier League unter Ex-Trainer Erik ten Hag immer schlechter wurden.

Mehr Effizienz unter Conte

Trainer Antonio Conte scheint beim 27-Jährigen die richtigen Knöpfe zu drücken. Denn seine Leistungen stiegen signifikant an und gerade seine Angriffsbewegungen mit und ohne Ball in den ersten Spielen in der Serie A besitzen mehr Effizienz, als man es vom ehemaligen United-Akteur gewohnt war. Zuletzt auch zwei Tore gegen Como und ein weiteres gegen Palermo in der Coppa Italia, und darüber hinaus eine Vorlage gegen Monza unterstreichen dies.

Durch seine Laufstärke besitzt er die konditionellen Ressourcen sich oftmals auch im Angriff einzuschalten, obwohl er eher für die Balance geholt wurde. Somit ist Neapels Mittelfeld taktisch sehr flexibel, was Conte ein abwechslungsreiches In-Game-Coaching ermöglicht.

Gleichzeitig hat Conte in letzter Zeit mit McTominay experimentiert und ihn auf einer anderen Position spielen lassen, nämlich als Spielmacher. Auch das hat sich als erfolgreich erwiesen, vor allem in der 4-2-3-1-Formation. Es bleibt also spannend in welcher genauen Rolle McTominay dem SSC Neapel im Kampf um den Scudetto helfen wird.

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Sascha

Darum will ihn Pep | Martin Zubimendi (25) im Porträt

Martín Zubimendi stand im Sommer 2024 kurz vor einem Wechsel zum FC Liverpool, entschied sich dann aber doch für einen Verbleib bei Real Sociedad. Dennoch hielten sich hartnäckig Gerüchte, dass er San Sebastián in naher Zukunft doch noch verlassen könnte. Ob es sich dabei um Wunschdenken der Interessenten handelt, zu denen auch Mikel Artetas und Pep Guardiola gehören sollen, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass das Interesse an Zubimendis Zukunft seine Qualitäten als defensiver Mittelfeldspieler widerspiegelt. (Bild: IMAGO / AFLOSPORT)

Trotz der gescheiterten Verhandlungen hat Liverpool keine negativen Auswirkungen zu spüren bekommen, da Ryan Gravenberch sich unter Arne Slot auf der Position gut eingefügt hat. Obwohl die Reds derzeit an der Tabellenspitze der Premier League stehen, betonte Zubimendi erst letzte Woche, dass er seine Entscheidung, bei Sociedad zu bleiben, nicht bereut, denn der Verein hat in dieser Saison nur vier Siege aus zehn Spielen geholt.

„Es gibt immer Gerüchte, aber bisher habe ich immer gedacht, dass es die beste Lösung für mich ist, bei Real Sociedad zu bleiben“, sagte der 25-Jährige: „Ich habe diesem Klub noch viel zu geben, ich will hier noch wachsen und mich entwickeln“.

Der aus dem Umland von San Sebastián geborene Junge spielt seit seinem Eintritt in die Akademie von Sociedad im Alter von 12 Jahren für den Verein. Nach seiner Ausbildung in den Reservemannschaften des Vereins gab er 2019 im Alter von 20 Jahren sein Debüt in La Liga. Ein Jahr später gewann er seine erste große Trophäe, die Copa del Rey, bevor er 2021 mit Spanien die olympische Silbermedaille holte.

Bei der Europameisterschaft 2024 gehörte er bereits zum Kader der Nationalmannschaft und wurde im Halbfinale gegen Frankreich und beim Finalerfolg über England eingewechselt. Nach diesem Erfolg rief der FC Liverpool an - allerdings ohne Erfolg. Nach Rodris Verletzung soll nun auch Manchester City über eine Verpflichtung des Spaniers nachdenken. Doch was macht Zubimendi so interessant für die Topclubs?

Spielerprofil

Martín Zubimendi ist ein rechtsfüßiger Mittelfeldspieler, der die meiste Zeit seiner Karriere in einer tieferen Doppelsechs gespielt hat, nachdem er in seiner ersten Saison kurzzeitig als Achter eingesetzt wurde. Mit dem Ball kann er das Tempo und den Rhythmus des Spiels vorgeben und wirkt auch unter Druck entspannt.

Durch sein kluges Stellungsspiel, bewegt er sich oftmals heimlich von seinen Gegenspielern weg, um bei der Ballannahme mehr Zeit zu gewinnen. Wie bei den besten defensiven Mittelfeldspielern scheint er oft mehr Zeit zu haben als alle anderen auf dem Platz. Das ist der Schlüssel weshalb er mit Leichtigkeit den Ballbesitz sichern kann.

Die Präzision von Zubimendis Kurzpassspiel ist beeindruckend. In der Regel findet er seine Mitspieler mit Pässen in einem optimalen Winkel, mit der idealen Kraft und auf dem richtigen Fuß. Dies hilft seinen Mitspielern, den Ball besser zu halten, und zeigt gleichzeitig die Vielfalt seiner Pässe, einschließlich des Aufbauspiels.

Gegen den Ball aggressiv

Zubimendis individuelles Zweikampfverhalten ist ebenfalls bemerkenswert. Er ist aggressiv, durchsetzungsfähig und geht mit vollem Einsatz auf den Gegenspieler um den Ball zu erobern. Er verfügt über ein gutes Timing beim Rausrücken aus der Abwehrreihe, um im Mittelfeld Druck auszuüben und das Gegenpressing zu unterstützen. Dabei deckt er auch intelligent die Passwege ab, um die Passmöglichkeiten des Gegners nach vorne einzuschränken, anstatt einfach blind auf den Ball zu rennen.

Wenn er tiefer steht, kann er die zentralen Räume defensiv gut absichern - ein wichtiger Pluspunkt für einen allein agierenden Sechser, da Trainer Imanol Alguacil mit einem Sechser und zwei Achtern spielt. Er führt Luftduelle auf einem beeindruckenden Niveau (65 %) und gewinnt auch am Boden 66 Prozent seiner Zweikämpfe – Werte die selbst international erfahrene Innenverteidiger teilweise nicht erreichen!

Fokus eher auf Dribblings und Kurzpassspiel

Zubimendi hat auch auch sein Passspiel weiterentwickelt. Er verfügt bereits über die technischen Fähigkeiten, um präzise längere Pässe zu spielen, auch wenn diese manchmal etwas abwechslungsreicher sein sollten. Ein einziger Sechser sollte idealerweise in der Lage sein, alle Spieler in der vorderen Reihe sowie alle unterstützenden Läufer in der Tiefe zu finden. Doch das gelingt ihm nicht immer.

Denn er setzt eher auf das Kurzpassspiel, da er sich gerne in die Nähe seiner Mitspieler aufhält um zusammen mit ihnen das Aufbauspiel zu forcieren. Sind diese nicht anspielbar, dann ist er gleichermaßen in der Lage, dank seines exzellenten Dribblings (85% gewonnene Dribblings), sich aus dem Druck des Gegners zu befreien und diese reihenweise auszuspielen.

Er verfügt zweifellos über die technischen Möglichkeiten, seine Passreichweite zu erhöhen, doch dazu müsste er möglicherweise sein Positionsspiel noch verfeinern, damit dieses Element seines Spiels noch häufiger zum Tragen kommt. Denn würde er sich beispielsweise mehr zwischen die Innenverteidiger fallen lassen, hätte er auch mehr Zeit um den langen Ball zu spielen.

Der alleinige Sechser

Die meiste Zeit seiner Karriere hat Zubimendi als zentraler Spieler agiert. Zwischen der Saison 2020/21 und 2023/24 setzte sein Trainer bei Real Sociedad, Imanol Alguacil, häufig auf ein 4-3-3 oder eine 4-4-2-Raute. Dies hatte zur Folge, dass Zubimendi im zentralen Mittelfeld eingesetzt wurde, mit mindestens zwei Achterpositionen vor sich.

Da diese Achter oft recht hoch positioniert waren, musste Zubimendi mit klugen Pässen um anstürmende Gegner herumspielen, den Ball im ersten Moment abprallen lassen oder den Ball mit schnellem Spiel aus der Gefahrenzone befördern. Spieler wie Mikel Merino, David Silva und Brais Méndez agierten zwischen den Linien und erhielten schnelle Pässe von Zubimendi, um das Angriffsspiel zu einzuleiten.

Er hat auch gezeigt, dass er in der Lage ist, die Achter zu übergehen und stattdessen direkt die vorderste Linie zu finden. Dies ermöglicht Kombinationen höher auf dem Spielfeld und durchschlagskräftigere Angriffe über direkte Steilpässe zum Mittelstürmer (unten) oder einen ins Zentrum ziehenden Flügelspieler.

Die Raute fördert seine Defensivskills

Zubimendi hatte in einer 4-4-2-Raute natürlich mehr zentrale Passoptionen. Die Anwesenheit eines zusätzlichen Mittelstürmers und einer Nummer 10 ermöglichte es ihm, den Ball zentral weiterzuleiten und Linien so für ihn einfacher zu durchbrechen.

Seine Rolle in dieser Rautenstruktur war jedoch eher zweikampf- und defensivorientiert, insbesondere wenn beide Außenverteidiger aufrückten. Seine Defensivleistung stieg dramatisch an, da beim Konterspiel des Gegners nur wenig Mitspieler zentral absicherten, oder wenn Sociedad über längere Zeiträume verteidigen musste.

In den Spielzeiten 2020/21 und 2023/24 gehörte Zubimendi zu den drei besten Defensivakteuren Sociedads. In der Saison 2022/23 - als die 4-4-2-Raute zum Einsatz kam - war er sogar der beste Zweikämpfer bei den Spaniern.

Doppelsechs beste Rolle

Zubimendi hatte gelegentlich einen Pivot-Partner - vor allem in der Saison 2021/22, als er oft neben Ex-BVB-Akteur Merino spielte. Wenn Sociedad in einer 4-2-3-1-Formation auflief, hatte Zubimendi wesentlich mehr offensive Freiheiten. Denn bei Ballbesitz wurde es dann zu einem 2-4-4 und dadurch war unser Protagonist direkt hinter der ersten Offensivreihe und hatte wesentlich mehr Anspielstationen.

Dies ermöglichte es Zubimendi, bei Ballbesitz mehr nach vorne zu laufen, vor allem wenn sich ein Mittelstürmer tiefer fallen ließ. Er hat die Bereitschaft gezeigt, nach der Ballabgabe nach vorne zu gehen, um einen Doppelpass zu spielen. Diese Vorwärtsbewegung hat auch dazu beigetragen, dass er die Verteidiger von seinen ballführenden Mitspieler weggezogen hat, so dass diese im 1-gegen-1 mehr Räume hatten - ein besonderer Vorteil für die Flügelspieler.

Kann er Pep widerstehen?

Ohne Ball in einem 4-2-3-1 hatte Zubimendi die Möglichkeit, aggressiver im Pressing und im Zweikampf zu sein. Mit einem Pivot-Partner, der ihn decken konnte, war er eher in der Lage, ein höheres Pressing zu unterstützen. Dennoch hat er die zentralen Räume gut verteidigt und war in jeder Phase des Spiels oft derjenige, der seine Innenverteidiger zurückdrängte und deckte.

Zweifellos war es für Sociedad ein großer Erfolg, dass er sich entschied, zu bleiben und nicht nach Liverpool zu wechseln. Aber angesichts seiner Leistungen ist es unwahrscheinlich, dass die Transfergespräche in absehbarer Zeit verstummen werden. Die Winterpause wird erneut durch das Interesse von Pep Guardiola unruhig werden und ob der spanische Nationalspieler auch den Citizens widerstehen kann, wird sich dann zeigen…

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