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Warum sind englische Spieler so teuer?

Warum sind englische Spieler so teuer?

So gut wie jeder, der sich auf Social Media Plattformen wie Twitter oder Instagram auf Fußballseiten bewegt, wird schon mal gehört haben wie überteuert englische Spieler sind. „Wenn er nicht Engländer wäre, würde er nur halb so viel kosten“ oder „Käme er aus England, würde er mindestens xy kosten“ sind oft genannte Argumente. (Bild: IMAGO / Shutterstock)

So ganz Unrecht haben sie hierbei nicht. Jadon Sancho und Harry Maguire wechselten jeweils für um die 80 Millionen Euro zu Manchester United, wo sie noch nicht vollends überzeugen konnten. Der FC Arsenal zahlte überdurchschnittlich viel für Ben White und Aaron Ramsdale im Sommer 2021, die zwar zu überzeugen wissen, aber dennoch ein erhebliches finanzielles Investment der Gunners erforderten.

Viele junge englische Spieler, die bei Abstiegskandidaten oder Mannschaften im Mittelfeld der Tabelle überzeugen, werden sofort mit 50 Millionen Preisschildern versehen. Gute Beispiele sind Sean Longstaff und Declan Rice als sie vor vier Jahren ihren Durchbruch bei Newcastle und West Ham schafften. Beide haben sich mittlerweile in der Premier League etabliert, aber ein solches Preisschild zu dem Zeitpunkt ihrer beiden Karrieren war absurd.

Die Rolle der „Homegrown Players Rule“

Die „Homegrown Player Rule“ ist eine Regelung der Premier League, die besagt, dass jedes Team eine gewisse Anzahl von Spielern in seinem Kader haben muss, die in England oder Wales ausgebildet wurden. Dies hat zur Folge, dass englische Talente besonders begehrt sind, da sie dazu beitragen, die Regel zu erfüllen. Die Nachfrage nach englischen Spielern steigt dadurch automatisch, was die Preise in die Höhe treibt.

Was sind die Regeln der Premier League?

Ein Premier League Kader darf maximal aus 25 Spieler bestehen. Dem hinzufügend sind eine unbegrenzte Anzahl an U21 Spielern. Ob sie hierbei bereits Teil des Profikaders sind oder welche Nationalität sie haben spielt keine Rolle.

Die „Homegrown Player Role“ besagt, dass nicht mehr als 17 Spieler diese Kriterien nicht erfüllen dürfen. Die Kriterien um als ‚Homegrown‘ Spieler zu gelten sind, dass man mindestens drei Jahre vor seinem 21. Geburtstag für einen englischen Verein gespielt haben muss. Auch ausländische Spieler können dies erreichen. William Saliba vom FC Arsenal erfüllt dieses Kriterium, da er schon 2019 von den Gunners verpflichtet wurde und somit dort drei Jahre vor seinem 21. Geburtstag unter Vertrag stand.

Ein Effekt vom Brexit?

Der Brexit beeinträchtigt das Handeln englischer Vereine auf dem Transfermarkt nur bedingt. So dürfen sie keine Spieler mehr innerhalb der Europäischen Union verpflichten, die unter 18 Jahre alt sind. Da Spieler mindestens drei Jahre unter Vertrag stehen müssen, um als ‚Homegrown‘ zu gelten, wird es schwierig für ausländische Spieler diese Kriterien zu erfüllen.

Theoretisch ist es dennoch möglich, wenn man einen 18-jährigen, der in den ersten sechs Monaten eines Jahres geboren ist, sofort im darauffolgenden Sommer verpflichtet.

Englische Spieler als Vermarktungschancen?

Oft wird bei solchen Diskussionen vergessen, dass es die englische Premier League ist. Mittlerweile wird der Fußball international vermarktet, aber der Großteil der Anhänger ist noch immer in England und Großbritannien zuhause. Ein englischer Spieler hilft, die Verbindung zwischen Fans und Spieler aufzubauen.

Ein Declan Rice, der Stammspieler in der Nationalmannschaft Englands ist und in der Fußballwelt durch seine Persönlichkeit sehr beliebt ist, hilft dem Verein, der ihn verpflichtet, enorm bei ihrer Vermarktung. Die englischen Fans eines Vereins werden sehr wahrscheinlich auch die englische Nationalmannschaft unterstützen, weshalb die Spieler, die für beide Mannschaften spielen, umso beliebter bei den Fans sind. Auch Content auf Social Media klappt deutlich besser mit Spielern, die fließend Englisch sprechen können.

Die finanzielle Stärke englischer Klubs

In der Premier League fließt so viel Geld wie nirgendwo anders. Selbst Aufsteiger wie Nottingham Forest sind in der Lage, über 100 Millionen Euro für neue Spieler auszugeben. Unvorstellbar im finanziellen Rahmen der Bundesliga. Der letztplatzierte der Premier League bewegt sich auf dem Transfermarkt in den Sphären eines FC Bayern Münchens und hat dementsprechend auch eine starke Hand hinsichtlich Transfers.

Ein Angebot in Höhe von 20 Millionen Euro für einen unumstrittenen Stammspieler in der unteren Tabellenhälfte wird in der Regel abgelehnt, sofern der Spieler noch ausreichend Vertrag und seinen Zenit noch nicht überschritten hat. Ein solches Angebot steht für die Vereine in keinem Verhältnis zu dem Verlust wichtiger Spieler. Um einen finanziell merkbaren Erlös zu generieren, muss das Angebot deutlich höher sein.

Anders sieht dies in der Bundesliga beispielsweise aus. Ein unumstrittener Stammspieler einer Mannschaft in der unteren Tabellenhälfte kann im Normalfall für um die 15 Millionen Euro losgeeist werden. Der Spieler selber ist oftmals von internationalem Fußball oder höherem Gehalt angetan und die Ablöse, die der Verein in diesem Fall generieren würde, ist meist zufriedenstellend. Insbesondere im Verhältnis zu den sonstigen Einnahmen.

Die hohen Ablösesummen unter Vereinen der Premier League sind nicht nur auf englische Spieler begrenzt. Ein Moises Caicedo von Brighton wird um die 80 Millionen Euro kosten müssen, um ihn zu verpflichten. Auch Alexis Mac Allister, ebenfalls von Brighton, oder Romeo Lavia von Southampton werden nördlich der 50 Millionen Euro Marke kosten, falls sie wechseln sollten.

Es gibt verschiedene Faktoren, die die hohen Preise für englische Spieler erklären. Die finanzielle Stärke der Premier League, die „Homegrown Player Rule“, die Vermarktungsmöglichkeiten englischer Spieler und die Auswirkungen des Brexits spielen alle eine Rolle. Englands Talente sind begehrt und die Vereine sind oftmals bereit hohe Ablösesummen zu zahlen, um sich diese Talente zu sichern.

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