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Lucas Paquetá (21) – Brasiliens trickreicher Box-to-Box-Spieler

Lucas Paquetá (21) – Brasiliens trickreicher Box-to-Box-Spieler

In letzter Zeit tauchte der Name Paquetá immer mal wieder in Verbindung mit einem Top-Klub auf. Mittlerweile haben sich angeblich viele große Vereine ein genaues Bild vom 21-jährigen Brasilianer gemacht, jedoch genießt er in Europa bei weitem noch keinen großen Bekanntheitsgrad. Aktuell ist er noch ein fast unbeschriebenes Blatt, weswegen wir dies nun ändern wollen.

Lucas Tolentino Coelho de Lima, wie er mit vollem Namen heißt, wurde in Rio de Janeiro geboren und wuchs auch dort auf. In der Jugend von Flamengo Rio de Janeiro ausgebildet, wurde der Linksfuß zu Beginn des Jahres 2017 in den Profikader aufgenommen. Auf sein Debüt musste der vielseitig einsetzbare Mittelfeldspieler allerdings noch ein wenig warten. Erst Ende Mai wurde er spät im Ligaspiel gegen Clube Atlético Paranaense eingewechselt und durfte sein Können erstmals in Brasiliens höchster Spielklasse unter Beweis stellen.

Durchbruch zum Stammspieler

Dieser Einsatz am dritten Spieltag der Campeonato Brasileiro Série A blieb zunächst für einige Zeit sein letzter, doch am 21. Spieltag war es dann soweit, sein erster Startelfeinsatz stand an. 90 Minuten lang agierte Paquetá gegen AC Goianiense in ungewohnter Rolle als Mittelstürmer, dabei gelang ihm auf Anhieb sein erster Assist. Das Talent war nun angekommen im Profifußball. In den nächsten Wochen erarbeitete er sich einen Platz in der ersten Elf von Flamengo und präsentierte sich eindrucksvoll. Der Durchbruch war ihm geglückt.

Durch seine anhaltend beeindruckenden Darbietungen hat er es inzwischen sogar in die Seleção geschafft. Am achten September dieses Jahres feierte Paquetá sein Debüt im Team von Trainer Tite und wurde 20 Minuten vor Schluss im Freundschaftsspiel gegen die Vereinigten Staaten eingewechselt.

Auf dem Zettel der ganz Großen

Spätestens nach diesem ersten Spiel im Nationalteam war klar, um was für einen Rohdiamanten es sich bei ihm handelt und all diese Umstände sowie Leistungen blieben natürlich nicht gänzlich unentdeckt. Zwar läuft sein Vertrag noch bis Ende 2020, doch eine Ausstiegsklausel in Höhe von 50 Millionen Euro soll enthalten sein. Diese stellt für Klubs wie Manchester City, Manchester United, Real Madrid, den FC Barcelona oder außerdem Paris Saint-Germain erfahrungsgemäß kein Problem dar, weswegen Flamengo seinen Vertrag gerne verlängern würde, um die Ausstiegsklausel auf 70 Millionen Euro zu katapultieren. Dies bestätigte gleichermaßen Flamengos Vize-Präsident Ricardo Lomba: „Wir wollen, dass er bleibt, und wir tun alles, um ihn bei dem Klub zu halten, bei dem er sich als Spieler entwickelt hat.“

Doch bevor auch nur einer dieser kolportierten Interessenten Nägel mit Köpfen machen kann, verfügt der FC Valencia über ein Vorkaufsrecht für Paquetá. Heißt also, dass die Spanier jederzeit von diesem Recht Gebrauch machen und sich dieses Top-Talent sichern können.

Was der junge Brasilianer aktuell so drauf hat und wo wir noch Verbesserungsbedarf sehen, werden wir Euch nun genau erläutern.

Stärken:

Wenn du an den brasilianischen Fußball denkst, welche Fähigkeit kommt dir dann als erstes in den Sinn? Richtig, die beeindruckenden technischen Fähigkeiten. Am Ball ist Flamengos Nummer elf nämlich eine wahre Augenweide, da er über eine herausragende Ballbehandlung verfügt. Besonders sticht dabei seine ungemeine Gelassenheit am Ball heraus.

Darüber hinaus legt er noch ein überaus sicheres Passspiel an den Tag, wobei ihm seine fast schon Beidfüßigkeit definitiv zugutekommt. Sobald er zwischen der letzten Verteidigungslinie und dem Mittelfeld des Gegners mal zu viel Platz bekommt, wird es direkt brandgefährlich. Hat er in einer solchen Spielsituation nämlich den Ball wie üblich unter Kontrolle, muss sich die gegnerische Verteidigung direkt auf einen Schnittstellenpass vom allerfeinsten einstellen und versuchen, sich möglichst gut und vor allem schnell zu positionieren. Diese Gelegenheiten nutzt er bekannterweise blitzschnell aus und schippt den Ball überaus gerne über seine Kontrahenten in den Lauf seines Mitspielers hinweg.

Unaufgeregter Spielaufbau

Letztendlich spielt er aber nicht nur diese teilweise sehr entscheidenden Pässe, sondern ist ebenso im Spielaufbau immer eine der ersten Anspielstationen. Durch seine überaus abgeklärte Spielweise baut er das Spiel regelmäßig mit der nötigen Ruhe und Sicherheit aus der Tiefe heraus auf und kann es zum gegebenen Zeitpunkt auch mit einem langen Ball verlagern oder eröffnen. Dabei geht er besonders in der eigenen Hälfte nur sehr selten Risiko ein.

Seine Passquote liegt aktuell bei überdurchschnittlichen 84 Prozent, was diese Affinität im Passspiel nochmals untermauert. Aufgrund seiner Kreativität, bemerkenswerten Übersicht, Spielintelligenz und der von ihm ausgehenden Torgefahr genießt er im Spiel Flamengos im Übrigen viele Freiheiten und ist somit immer wieder in der Lage, Chancen zu kreieren.

Nun kommen wir auf seine weiteren Offensivqualitäten zu sprechen. Zwar wird Paquetá mittlerweile auch immer mal wieder im zentralen Mittelfeld aufgeboten und nicht ausschließlich eine Position weiter vorne im offensiven Mittelfeld, doch seine hervorragenden Dribblings, mit denen er einen Hauch von Ronaldinho Gaúcho versprüht, zeigt er mit Vorliebe weiterhin. In Verbindung mit einer nicht zu unterschätzenden Geschwindigkeit sowie einer alles andere als üblen Beweglichkeit ist er definitiv ein Spieler, der nur äußerst schwer vom Ball zu trennen ist.

So kommt er insgesamt sehr häufig an seinen Widersachern vorbei und nutzt dafür immer mal wieder Tricks aus seinem ausnehmend reichen Repertoire, um diese mit spektakulären Aktionen wie kleine naive Schuljungen aussehen zu lassen.

Der perfekte Lupfer

Eine solche Szene gab es beispielsweise im Ligaspiel gegen Fluminense zu bestaunen. Ungefähr zehn Meter in der gegnerischen Hälfte wurde er in halblinker Position mit dem Rücken zum gegnerischen Tor und Gegenspieler angespielt und legte sich den halbhohen Ball gekonnt mit seinem linken Fuß und dem ersten Kontakt links am Gegenspieler in Richtung Zentrum vorbei. Zunächst sah es so aus, als hätte er sich den Ball zu weit vorgelegt und der direkt vor ihm postierte Verteidiger könne ihm diesen nun abnehmen, aber weit gefehlt. Wieder kam ein blitzschneller leichter Kontakt von seinem linken Fuß, mit dem er den Ball überaus elegant über den Gegenspieler lupfte und rechts an diesem vorbeiging.

Den anschließenden Freiraum nutzte er dann für einen Distanzschuss, welcher in dieser Situation im Gegensatz zu sonst jedoch nicht überaus präzise war.

In Bezug auf seine Fernschüsse konnten vergleichsweise schon ganz andere und wesentlich gefährlichere Versuche von ihm gesehen werden. Dank seiner ausgereiften Schusstechnik müssen die Keeper nämlich nicht nur aus dem Spiel heraus, sondern gleichermaßen bei Standardsituationen enorm aufpassen.

In der Szene konnte der Zuschauer freilich sehen, dass er zu viel Platz dann doch schnell ausnutzen kann, aber auch unter gehörigem Druck hat er oft eine Lösung parat. Mithilfe seines großen Selbstvertrauens sowie seiner Physis und Balance schaffte er es in der Vergangenheit des Öfteren, das Runde perfekt abzuschirmen und in den sich irgendwann bietenden Lücke vorzudringen. So konnte der Brasilianer sogar eigenständig fünf Verteidiger hintereinander stehen lassen und anschließend auf den verdutzten Torhüter zulaufen.

Der Box-to-Box-Mittelfeldspieler

Doch was genau macht ihn nun zu einem sogenannten Box-to-Box-Spieler? Seine Ausdauer erlaubt es ihm, weite Weg mit nach hinten zu gehen und eine hohe Arbeitsrate an den Tag zu legen. Dadurch liefert er sich viele Duelle mit den gegnerischen Angreifern und zeigt sich dabei sehr zweikampffreudig. Diese Saison waren starke 69 Prozent seiner Tacklings erfolgreich, zudem gewann er für einen eigentlich offensiv ausgerichteten Mittelfeldspieler beeindruckende 52 Prozent seiner Zweikämpfe. Diese Fähigkeiten machen ihn zu einem perfekten zentralen Mittelfeldspieler, da er in beide Richtungen überaus effektiv agiert. Zu guter Letzt sollte man noch erwähnen, dass er trotz seiner nur 1,80 Meter vergleichsweise kopfballstark ist, da er diese Saison bislang 2,8 Kopfballduelle pro Spiel für sich entscheiden konnte.

Schwächen:

In Sachen Defizite konnten wir genau drei bei ihm ausmachen. Da sehen wir als erstes noch Nachholbedarf im taktischen Bereich. Paquetá trifft zwar oft schnelle Entscheidungen, was an sich für ihn spricht und ihm in manchen Situationen hilft, doch taktisch gesehen sind sie nicht immer besonders sinnvoll. Deswegen sollte er sich teilweise einen Tick mehr Zeit nehmen, um dann eine bedachte Entscheidung zu treffen. Dann kamen wir auf seine enorm guten Distanzschüsse sowie Freistöße zu sprechen, doch sein Abschluss unmittelbar vor dem gegnerischen Tor ist definitiv ausbaufähig.

Seine Torquote könnte er mit einem gezielten Training gewiss deutlich anheben. Am Ende müssen wir noch feststellen, dass seine Skills und spektakulären Aktionen zwar schön für die Galerie sind, allerdings weckt er dabei den Unmut seiner Opponenten und riskiert damit unnötig Verletzungen. Man sollte ihm zwar nichts verbieten, doch vielleicht sollte er sich ab und an mehr auf ein effektiveres Spiel konzentrieren.

Prognose:

Es sollte dich nun nicht mehr überraschen, dass Paquetá zu den größten Talenten in ganz Brasilien gehört. Sein Debüt in der Nationalmannschaft war letztendlich nur eine Frage der Zeit aufgrund seines wachsenden Niveaus. Besonders die Kombination aus den hervorragenden Offensivqualitäten und den ebenso vorhandenen Fähigkeiten gegen den Ball machen ihn so wertvoll und dementsprechend begehrt.

Die Scouts großer Klubs schlafen natürlich nicht, haben den jungen Südamerikaner bereits auf ihren Wunschzetteln notiert. Verwundern sollte dies anhand seines Potenzials und seiner Eigenschaften nun wirklich nicht. Auch jetzt könnte er so manchem großen Klub auf Anhieb ohne Zweifel weiterhelfen.

Mailand, Paris oder doch Manchester?

Eine mögliche Station könnte beispielsweise der Traditionsverein AC Mailand sein, der einen weiteren kreativen Impuls in der Offensive wahrlich gebrauchen könnte. Bei den Interessenten aus Paris oder Manchester würde er auf Jugendförderer wie Thomas Tuchel oder Pep Guardiola treffen, die beide schon mehrfach bewiesen haben, wie man aus Talenten Stars formt.

Nun können wir resümieren, dass er auf alle Fälle das Potenzial besitzt, sich in Europa durchsetzen und zu einem Weltklassespieler werden zu können. Die Anlagen dafür besitzt er jedenfalls, nur darf er nicht den Fokus verlieren.

Der Schritt nach Europa steht unmittelbar vor der Tür und wer weiß, vielleicht sehen wir ihn schon im nächsten Jahr in einer der fünf Top-Ligen. Dann hätte er die besten Voraussetzungen, um sich auf höchstem sportlichem Niveau ins Rampenlicht zu spielen, um auch in der Selecao zu einem Leistungsträger zu avancieren. Denn eins scheint sicher, Lucas Tolentino Coelho de Lima ist ein Geschenk für viele Teams auf der Welt und wir sind uns sicher, dass er auch in Europa dafür sorgen wird, dass die Fanherzen höherschlagen, und er so manch jungen Kicker antreiben wird, es ihm gleich zu tun.

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