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Florian

Super League: Das Spiel abseits des Feldes

Die Super League, ein weiterer (vorerst) gescheiterter Versuch einer elitären Gruppe, sowohl die Kluft zwischen den Fans und dem Sport als auch die eigenen Umsätze zu vergrößern. Als das sowie die endgültige und offensichtliche Vermischung des Fußballs mit der Politik ist sie in die Geschichte eingegangen. In der vierteiligen Sport-Dokuserie „Super League: Das Spiel abseits des Feldes" werden sämtliche Entwicklungen rund um die Super League, alle Verflechtungen und Hintergründe nochmals zusammengefasst. Ab dem 13. Januar wird sie exklusiv auf Apple TV+ ausgestrahlt. (Bildquelle: Apple TV+)

Grundsätzlich hatte es schon länger Pläne für eine sogenannte Super League gegeben. Erste Ideen dafür gab es bereits in den späten 1980er-Jahren, welche zunächst von der UEFA abgelehnt wurden. Allerdings wurden eine Vielzahl der damals hervorgebrachten Vorschläge damals dafür genutzt, die Champions League 1992 zu reformieren und zu modernisieren. Und auch in der Folgezeit kam es immer wieder zu Drohungen der Top-Klubs, um Änderungen mehr oder weniger zu erzwingen.

In der Folgezeit blieb es jedoch eine ganze Zeit lang ruhig, vielleicht sogar zu ruhig im Nachhinein. Erst 2016 sprachen einige Verantwortliche aus dem Sportbereich, wie eben Karl-Heinz Rummenigge, von möglichen Änderungen. Rummenigge schloss dabei in einem Statement nicht aus, „dass man in Zukunft eine europäische Liga gründet, in der die großen Teams aus Italien, Deutschland, England, Spanien und Frankreich spielen, ob von der UEFA oder privat organisiert". Allerdings konnte damals noch nicht abgeschätzt werden, wie ernst die Lage tatsächlich war. Als Resultat dieser nach außen getragenen Diskussionen erhielten die wichtigsten europäischen Ligen ab der Saison 2018/19 einen weiteren festen Startplatz für die Champions League.

Im Jahr 2018 nahmen die Diskussionen dann unerwartet nochmals Fahrt auf. In Rahmen der Football Leaks wurden brisante Dokumente enthüllt, wonach eine Super League bereits in Planung wäre und eine Einführung nicht mehr lange auf sich warten lassen könnte. Zu diesem Zeitpunkt wurde von elf Top-Klubs berichtet, die ohne Kenntnis der UEFA an einer Eliteliga arbeiten würden. Darunter auch der FC Bayern München, der gemäß der Enthüllungen in die Arbeit an den rechtlichen Grundlagen involviert war.

Innerhalb kurzer Zeit hagelte es Dementis von allen Seiten, unter anderem auch von Karl-Heinz Rummenigge vom FC Bayern München sowie Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund. Doch auch nach diesen öffentlichen Statements zu diesem brisanten Thema brodelte es weiter, Ruhe kehrte nicht ein. Und am 18. April 2021 sollte das Versteckspiel dann ein Ende haben, die selbst ernannten Eliteklubs wagten sich ans Tageslicht.

Das war gleichzeitig der Tag, an dem die Fußballwelt ein wenig still stand. Niemand hatte es für möglich gehalten, dass es wirklich so fortgeschrittene Pläne für eine Super League gibt und den Recherchen von Football Leaks Glauben geschenkt. Man hatte sich blenden lassen, blenden lassen von Aussagen so manch großer Player im Fußball-Business. Es folgten Stunden der Entrüstung, Wut, Verzweiflung, Ungewissheit und Angst.

Und genau auf diese Reise nimmt uns die Miniserie „Super League: Das Spiel abseits des Feldes„ oder auf englisch „Super League: The War for Football„ nochmal mit. Mehr noch, als Fußballfan erfährt man bislang noch nicht veröffentlichte Passagen im Kampf um noch mehr Macht, Ansehen und Geld. Zudem präsentiert die Serie die Protagonisten vor und hinter den Kulissen in Form von Interviews und Statements. Wichtige Strategien und Hintergründe, die Fußballfans durchaus kennen sollten, denn der Kampf brodelt weiter und ist noch lange nicht vorbei.

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Florian

WM-Vorschau: Frankreich gegen Australien

In der Gruppe D kommt es am Abend um 20:00 Uhr zum Aufeinandertreffen von Frankreich und Australien. Dabei geht es für den Titelverteidiger um einen ordentlichen Start auf der Mission Titelverteidigung. Doch kann Australien vielleicht zum Spielverderber werden, ähnlich wie Saudi-Arabien für Mitfavorit Argentinien? (Bild: IMAGO / NurPhoto)

Frankreich geht ohne Frage erneut als einer der absoluten Top-Favoriten ins Turnier. Auch die verletzungsbedingten Ausfälle von Stars wie Kanté, Pogba, Nkunku oder Weltfußballer Benzema schwächen das Team nur bedingt, denn andere Top-Spieler werden dafür in die Bresche springen. Die individuelle Qualität ist gewaltig und am Ende machte bereits 2018 ein gewisser Kylian Mbappé am Ende den Unterschied.

Doch nun stehen die Vorzeichen etwas anders. „Les Bleus" befanden sich zuletzt nicht nur in der Ergebniskrise, sondern konnten auch nicht mit Leistung punkten. Von den letzten sechs Pflichtspielen gewann man lediglich das Heimspiel gegen Österreich, doch ansonsten war in der UEFA Nations League Gruppe A nicht viel zu holen. Auch die Gerüchte um Coach Didier Deschamps werden nicht leiser, nach der WM soll Spekulationen zufolge in jedem Fall Zinédine Zidane übernehmen.

Wird Australien zum Spielverderber?

Ganz anders sieht die Lage beim französischen Auftaktgegner aus Australien aus. Die „Socceroos" konnten ihr WM-Ticket überhaupt erst in letzter Sekunde in den Playoffs lösen, freuen sich nun überhaupt dabei sein zu können. Dazu präsentierte man sich zuletzt in guter Form, denn man konnte immerhin die letzten fünf Länderspiele alle für sich entscheiden.

Hier sei jedoch auch erwähnt, dass die Kontrahenten natürlich kein vergleichbares Niveau wie Frankreich hatten und man nun eine ganz andere Herausforderung vor der Brust hat. Doch am Ende haben die Australier auch nichts zu verlieren, können ganz befreit aufspielen.

Frankreich gegen Australien: Wer macht am Ende das Rennen?

Natürlich ist davon auszugehen, dass Frankreich das Spiel kontrollieren und dominieren wird. Schließlich werden die „Socceroos" nicht den Fehler machen wollen, förmlich ins offene Messer zu laufen und die Franzosen kontern zu lassen. In dem Fall wird es dann jedoch interessant zu sehen sein, was den Franzosen einfällt. Denn gegen tiefstehende Gegner tat man sich in den letzten Monaten oftmals schwer.

Für eine Überraschung wird Australien jedoch trotzdem den perfekten Tag benötigen und Frankreich muss eklatante Schwächen im Kollektiv zeigen, ansonsten ist eine Überraschung nur sehr schwer vorstellbar. Am Ende wäre es auch nicht verwunderlich, wenn eben Mbappé einmal mehr den Unterschied ausmachen würde und das Spiel zugunsten der Franzosen entscheidet.

Mein Tipp: Sieg Frankreich

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Florian

Das Kickfieber-Team zu Gast in München

Das erste Mal in der noch kurzen Historie von Kickfieber.de hat sich zumindest der Großteil unseres Teams zu einem gemeinsamen Wochenende in München zusammengefunden. Gute Stimmung, kalte Getränke und das eine oder andere Fragezeichen in der Allianz Arena gab es, aber lest selbst.

Am Freitag vergangener Woche war es endlich so weit. Nach all den Jahren harter Arbeit und Recruitment begab ich mich zusammen mit dem ersten Redakteuren auf den Weg nach München. Es sollte das erste persönliche Treffen von uns allen werden, zuvor kannte man sich lediglich von regelmäßigen Online-Meetings. Entsprechend war die Vorfreude groß und auch die üblichen leichten Verspätungen der Deutschen Bahn sollten diese nicht sonderlich schmälern.

Kaum waren wir im Hotel eingekehrt, folgte auch schon der erste Rückschlag. Unser Bundesliga-Experte Christian musste seine Anreise krankheitsbedingt abbrechen, die erste Hiobsbotschaft. Das war gleich in mehrfacher Hinsicht schade, denn Christian ist von uns allen bereits am längsten bei Kickfieber dabei. Zudem ist er seit vielen Jahren Bayern-Fan, einfach ärgerlich.

Weitere Anreise-Schwierigkeiten

Diesen ersten Schock mussten wir verdauen, taten das anschließend bei einem netten Abendessen zu zweit. Das restliche Team sollte dann am Samstagmittag eintreffen, doch die Probleme nahmen ihren Lauf. Während unser Bremen-Fan Jan-Luca quasi problemlos mit der Bahn anreisen konnte, hatten die anderen beiden auf unterschiedliche Art und Weise zu kämpfen.

Verspätungen mit der Deutschen Bahn muss man leider immer mal wieder einkalkulieren, ein Motorschaden beim Auto ist dagegen eher schwer vorauszusehen. Entsprechend fand das geplante Mittagessen im Schneider Bräuhaus in dezimierter Runde statt. Doch pünktlich zum Einlass in die Allianz Arena hatten wir es dann geschafft, das dezimierte Team war komplett.

Allianz Arena Ankunft

Unser Weg zur Münchner Allianz Arena, leider etwas feucht gegen Ende.

Optimale Voraussetzungen für Spitzenfußball

Die Allianz Arena ist ohne Zweifel eines der angenehmsten Stadien in Deutschland, das sage sogar ich als Dortmund-Anhänger. In Bezug auf gute Stimmung vor dem Spiel, bayerischer Gelassenheit und auch hinsichtlich der Versorgung kann man zweifelsfrei keine großen Kritikpunkte äußern. So stimmten wir uns im Fantreff im Stadion richtig auf das Spiel ein, verfolgten parallel noch die Geschehnisse in Liga 2.

Pünktlich gegen 15:00 Uhr genehmigte man sich dann das vorerst letzte Kaltgetränk und fand sich auf dem Weg zur Süd wieder. Einwandfreie Plätze, tolle Sicht und angenehme Fans um sich herum, beste Voraussetzungen für ein gutes Spiel. Für ein spannendes Aufeinandertreffen sorgten in der Folgezeit schwächelnde Bayern und mutige Stuttgarter.

Bayern Stuttgart Team

Unser Kickfieber-Team in der Süd beim Spiel des FC Bayern München gegen den VfB Stuttgart.

Durchwachsene Bayern-Vorstellung

Der Blick auf die Aufstellungen verriet schnell, trotz Rotation schickten die Bayern eine schlagkräftige Truppe aufs Feld. Der Plan des VfB war ebenfalls klar. Zentrum möglichst dicht halten und so eklig wie möglich verteidigen möchte, mit Erfolg. Trotz der guten Stimmung seitens der Bayern-Fans und lautstarker Unterstützung in der Anfangsphase fanden die Bayern lange Zeit keine Lücken, Stuttgart vergab zwei aussichtsreiche Konter.

Erst nach über 30 Minuten endete der zweite wirklich gute Angriff der Bayern mit dem Führungstreffer durch Startelfdebütant Mathys Tel. Zeitgleich waren auch die Fans hier wieder lautstärker zu vernehmen, zuvor war es bereits bemerkbar ruhig geworden. Doch insgesamt hatte der deutsche Rekordmeister keinen guten Tag erwischt und Stuttgart hielt gut mit. Das resultierte auch schließlich im Ausgleich von Führich, zu diesem Zeitpunkt vollkommen in Ordnung. Schließlich hatte zuvor ein weiteres Tor der Stuttgarter wegen einem vermeintlichen Foulspiel zu Unrecht nicht gezählt.

In der Folgezeit machten die Bayern dann wieder mehr Druck, allen voran Musiala zeigte seine Extraklasse und erzielte in starker Manier den erneuten Führungstreffer. Doch danach schlich sich wieder der Schlendrian ein. Man verspielte leichtsinnig zahlreiche Kontersituationen und nach unglücklichem Foul von Matthjs de Ligt erzielte VfB-Neuzugang Guirassy in der Nachspielzeit per Elfmeter den Ausgleich.

Deutliche Stimmungsschwankungen

Am Ende eine durchaus leistungsgerechte Punkteteilung und verständlicherweise Ärger beim Heimteam. So hatte man sich die Generalprobe vor dem Duell mit dem FC Barcelona wahrlich nicht vorgestellt. Doch am Ende passte einfach vieles nicht zusammen an diesem Tag. Während die Mannschaft keinen guten Tag erwischte und auch nicht den richtigen Fokus auf dieses Spiel zu haben schien, war es auch in Bezug auf die Stimmung im Stadion insgesamt eher enttäuschend.

Lediglich in den ersten 10 bis 15 Minuten und während der beiden Bayern-Treffer wurde es während des Spiels wirklich laut. Ansonsten konnte man sich in der Süd stehend sogar in Ruhe unterhalten und den Anhängern des VfB lauschen. Schade, hier hatten wir uns alle etwas mehr erhofft. Im Fantreff war sie dagegen anschließend wieder gut, sodass wir noch einige Zeit dort verbrachten.

Das Ayinger als Geheimtipp

Im Anschluss an das Spiel kehrten wir dann noch nach Plan im Ayinger am Platzl ein. Ein traditionelles bayrisches Wirtshaus mit regionaler und bodenständiger Küche. Man kann durchaus festhalten, dass das ebenso ein echtes Highlight des gemeinsamen Ausflugs war. Freundliche Bedienungen, gutes Essen und tolles Ambiente, ein echter Geheimtipp für Touristen und Einheimische.

Entsprechend blieben wir dort bis zum Schluss, kehrten unter strömendem Regen zum Hotel zurück und verbrachten noch ein paar Minuten in der hoteleigenen Lounge. Das war er also, der erste gemeinsame Teamausflug. Am Sonntag folgte dann, erneut beeinträchtigt von massiven Reiseschwierigkeiten, für alle Teilnehmer die Rückreise.

Es bleibt festzuhalten, dass dieser erste Ausflug in unser aller Augen ein großer Erfolg und eine schöne Angelegenheit war. Das eher schlechte Wetter und die genannten Reiseschwierigkeiten wurden so erfolgreich ausgeblendet, stattdessen bereits über weitere Team-Ausflüge dieser Art gesprochen. Ein Dank geht hier an alle Teilnehmer, hoffentlich kann beim nächsten Mal das gesamte Team dabei sein. Das nächste Ziel ist dabei aktuell noch offen, vielleicht sind wir nächstes Mal sogar in Stuttgart zu Gast.

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Florian

I Am Zlatan – der neue Kinofilm über Zlatan Ibrahimovic

In der kommenden Woche ist es so weit, der Film I Am Zlatan wird dann in den deutschen Kinos erscheinen. Doch schon vorab war es uns möglich, einen Blick in den Coming-Age-Film über die Anfänge der schwedischen Fußball-Legende Zlatan Ibrahimović zu werfen. (Foto: IMAGO / Bildbyran)

Der Film beginnt mit den Anfängen des jungen Zlatan, der in einer aus dem Balkan nach Schweden ausgewanderten Familie aufwächst. Es wird recht früh klar, dass Zlatan in einem toxischen Umfeld lebt und dieses keinen guten Einfluss auf ihn hat. Seine Eltern leben getrennt, seine Schwester und er bei der Mutter. Sie kümmert sich zwar um die Kinder, verliert sie allerdings im Laufe des Films aufgrund von krimineller Machenschaften ihres Partners.

Im Gegensatz dazu wirkt Zlatans Vater zunächst sehr sympathisch, sorgt sich aber immer weniger um seine Kinder, sondern gibt sich immer mehr den Geschehnissen rund um des Balkans in den Nachrichten hin. Kein Wunder, dass die Tochter wenig später wieder zur Mutter zieht und Zlatan zwischen den beiden Eltern mehr oder weniger pendelt. Doch wieso ist sein Umfeld nun toxisch? Zlatan lernt in seiner Kindheit nicht, sich an Regeln zu halten und zieht oftmals sein eigenes Ding durch. Dabei begeht er, auch wegen seinen Freunden, in der Folgezeit sogar leichtere Straftaten, doch alles der Reihe nach.

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Der junge Zlatan (Dominic Andersson Bajraktati) betritt zum ersten Mal das Stadion des Malmö FF. (© BR•F 2021, All rights reserved.)

Interessante Persönlichkeitsentwicklung

Besonders die frühe Kindheit wird über einen großen Teil des Film, in dem es auch immer wieder Wechsel in die Gegenwart gibt, gezeigt. Es soll eben darstellen, wie Zlatan zum heutigen Star geworden ist. Sein Umfeld hat ihn dabei geprägt. Gleichzeitig wird aber auch immer wieder klar, auf welch schmalem Grad Zlatan schon früher gewandelt ist. Seine Entscheidungen waren bei weitem nicht immer richtig, auch in Bezug auf einen Eklat in der U19-Mannschaft von Malmö FF nicht, als er im Training einen Mitspieler per Kopfstoß niederstreckt und in der Folge nur noch selten eingesetzt wird.

Im Laufe des Films macht der Schwede allerdings eine interessante Entwicklung durch und wird zu einer echten Persönlichkeit auf und neben dem Platz. Während er besonders in der Kindheit sowie als Teenager noch einige Flausen bis hin zu eben jenen leichteren Straftaten im Kopf hatte, stellt er das irgendwann ab. Spätestens zu dem Zeitpunkt, als er realisiert, dass ihm eine große Karriere bevorstehen könnte.

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Zlatan (Granit Rushiti) trainiert mit seinem Team für die U19-Meisterschaft. (© BR•F 2021, All rights reserved.)

Alte Probleme kehren wieder

Jedoch schwankt die Verfilmung, basierend auf der Autobiografie des Fußballers, eben zwischen seiner Kindheit, den Teenager-Jahren sowie seiner Zeit als junger Erwachsener. Nachdem er es bei Malmö FF in die erste Mannschaft geschafft hatte und auch dort seine Torgefahr unter Beweis stellte, wechselte er schon bald in die Niederlande zu Ajax Amsterdam. Genau an dieser Stelle befindet sich Zlatan zu Beginn des Films, aber in einer schwierigen Situation.

Zu diesem Zeitpunkt gilt Zlatan nämlich als gescheitert, hängt sich nicht mehr richtig rein und wirkt zu sehr von sich selbst eingenommen, auch dargestellt durch eine Brise Extravaganz. Er agiert schlicht und ergreifend erneut nicht als Teamplayer, wird als Flop abgestempelt. Hier zeigen sich erneut die Schattenseiten des Schweden, welche im Laufe des Filmes in seiner Jugendzeit dargestellt werden und nun wieder da sind. Doch dann folgte eine schicksalhafte Begegnung.

Mino Raiola wäscht ihm den Kopf

Ibrahimović ist auf der Suche nach einem neuen Berater, der seine Karriere wieder in Schwung und ihn auf die richtige Bahn bringen kann. Vor allem will er von Ajax Amsterdam weg, wo er sich nicht mehr wohl fühlt. Er träumt von einem größeren Verein und trifft daher den Agenten Mino Raiola. Dieser zeigt mit seinem Auftritt auf den ersten Blick, dass er einer der Exoten und ein besonderer Mensch in diesem Business ist.

In der Folgezeit wäscht er ihm den Kopf, treibt ihn zu Höchstleistungen an. Zwar gibt es sowohl zwischen Zlatan und Raiola als auch Zlatan und Ajax-Coach Ronald Koeman immer wieder Spannungen, doch letztendlich gelingt ihm der Turnaround, als er vom Interesse von Juventus Turin hört. Zwar gelingt der Transfer nicht mit dem ersten gemeinsamen Treffen, bei dem die Vertreter Turins äußert arrogant auftreten, doch nach einem Gala-Auftritt von Ibrahimović kommt der Wechsel am Ende doch zustande. Rückblickend betrachtet allerdings nur eine der zahlreichen Stationen in der Karriere des mittlerweile 40-jährigen Nationalspielers.

Fazit:

In meinen Augen ist der Film äußerst gelungen. Er zeigt detailliert auf, wie Zlatan Ibrahimović zu einer absoluten Legende des Weltfußballs geworden ist. Besonders seine Persönlichkeitsentwicklung im Laufe des Films ist anschaulich dargestellt und durchaus spannend. Zwar gab es auf seinem Weg immer wieder Rückschläge, doch am Ende ging er immer seinen Weg. Dabei wird immer wieder verdeutlicht, dass Zlatan zwar gute Ratschläge entgegennimmt, sich aber grundsätzlich nie verbiegen lässt. Daran muss er allerdings immer mal wieder von außen erinnert werden, auch von Mino Raiola.

Besonders die enge Beziehung zwischen Mino Raiola und Ibrahimović wird deutlich. Zwar gab es auch hier immer mal wieder Streitigkeiten, doch am Ende arbeiteten beide überaus gerne zusammen, schätzten sich sehr und Ibrahimovic hat dem Italiener viel zu verdanken. Die Auftritte von Raiola im Film hinterlassen aufgrund seines kürzlichen Todes jedoch immer einen traurigen Beigeschmack. Insgesamt kann man diese Verfilmung ohne zu zögern durchaus weiterempfehlen, lasst euch I Am Zlatan also nicht entgehen.

RIP Mino Raiola!

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Florian

Das Kickfieber-Interview – Heute mit Kosi Saka

In unserer neuen Serie "Das Kickfieber-Interview – Heute mit ..." präsentieren wir Euch in jeder Ausgabe ein spannendes Interview mit einem Protagonisten aus der Fußballszene. Dabei erwarten Euch interessante Einblicke hinter die Kulissen der Welt des Fußballs, die mit Sicherheit den einen oder anderen von Euch zum Nachdenken bringen werden.

In der heutigen Ausgabe ist dieser Protagonist Kosi Saka, ehemaliger Bundesligaprofi von Borussia Dortmund und Nationalspieler der DR Kongo.

Herr Saka, Sie sind damals in jungen Jahren mit Ihrer Familie nach Deutschland gekommen. Ihre Kindheit war dementsprechend nicht ganz einfach. Wie war es für Sie, in einem damals noch völlig fremden Land aufzuwachsen und was haben Sie in dieser Zeit vielleicht auch für Ihr Leben gelernt?

Ich bin damals mit 4,5 Jahren nach Deutschland gekommen. In dem Alter war mir natürlich noch nicht bewusst, dass gewisse Dinge auf mich zukommen werden, die Heimatsprache konnte ich allerdings noch nicht. Entsprechend war Deutsch dann auch die erste Sprache, die ich in der Form gelernt habe. Ansonsten war es für mich zu Beginn nicht so schlimm. Lediglich die Kälte war für mich ungewohnt.

Erst mit der Zeit wurde es dann schwerer, wenn man in der Schule gehänselt wurde, weil man die deutsche Sprache eben noch nicht perfekt konnte. Und auch wegen meiner Hautfarbe war es nicht immer einfach. Nach der Einschulung war ich dann auch noch Übersetzer für meine Eltern und musste ihnen so helfen, was für mich in dem Alter auch keineswegs leicht war. Immerhin war ich selber noch in meiner Lernphase und musste nebenbei schon früh die Verantwortung tragen, meinen Eltern wichtige Dinge zu erklären.

Vom SV Gadderbaum Bielefeld ging es für Sie in die Jugend des heutigen Bundesligisten Arminia Bielefeld. Mit diesem Klub verbinden Sie durchaus viel, immerhin hat man Ihnen und Ihrer Familie damals sehr geholfen und Sie unterstützt. Wie sah die Situation damals denn für Sie genau aus?

Arminia Bielefeld bin ich für sehr, sehr viele Sachen dankbar. Man hat uns damals sozusagen aus dem Asylheim herausgeholt, in dem man so gut wie keine Perspektive gesehen hat. Zum Beispiel wollten meine Eltern damals arbeiten gehen, durften aber wegen Auflagen nicht. Auch für mich als Kind war die Situation nicht einfach, denn nach dem Umgang mit anderen Deutschen in der Schule war das restliche Alltagsleben nahezu ausschließlich umgeben von Flüchtlingen und anderen Ausländern.

So war es dann auch schwer, gewissen Dingen zu entkommen. Für mich hieß der Ausweg dann Fußball und insbesondere Arminia Bielefeld, die in mir ein gewisses Talent erkannt haben und mir helfen wollten. Auch mit Blick auf einstige Kollegen oder Klassenkameraden, die mit Drogen abgerutscht sind oder als Prostituierte arbeiten, bin ich der Arminia immer noch immens dankbar. Da stellt sich mir auch ab und an die Frage, was aus mir geworden wäre, wenn man mich nicht da rausgeholt hätte.

Mit dem Wechsel in die Jugend von Borussia Dortmund kamen Sie einer möglichen Profikarriere nun immer näher. Der BVB war damals immerhin eine der stärksten Mannschaften der Bundesliga und holte nur die besten Jugendspieler zu sich. Hatten Sie bereits früher von einer Spielerkarriere geträumt oder realisierten Sie nun Ihre große Chance?

Ich bin ganz ehrlich, ich hätte damals nicht gedacht, was im Fußball überhaupt alles steckt. Das alles ist mir erst später bewusst geworden und auch, was man da alles erreichen kann. Sprich im Alter von 15 oder 16 Jahren. Über die Hilfe von Arminia Bielefeld habe ich mich damals natürlich sehr gefreut, aber ich hätte nicht gedacht, dass das nur vom Fußball ausgeht.

Auch bei Dortmund war mir diese Wucht erst nicht bewusst. Klar, auch damals hat man nur die besten Talente nach Dortmund geholt und hat bis heute eine der besten Jugendabteilungen. Träume in Hinblick auf Profifußball hatte ich aber zunächst trotzdem nicht. Das nahm erst Fahrt auf, als ich dann die ersten Trainingseinheiten mit den Profis absolvierte. Da habe ich das ganze dann mehr und mehr realisiert, als beim Trainingsgelände 5.000 Leute anwesend waren, geklatscht haben und Bilder mit einem wollten. Da wurde dann plötzlich dein Name laut gerufen, die Leute waren immer sehr nett und auch Autogramme wurden immer verlangt, eine ganz andere Welt.

In diesen Momenten wurde man dann die Wucht des Fußballs bewusst und was man alles erreichen kann. Mir war war dann auch klar, dass ich unbedingt Profifußballer werden will und habe alles auf eine Karte gesetzt. Mein tägliches Training war dafür auch förderlich, hatte aber nichts mit dem großen Ziel zu tun. Ich wollte damals auch einfach nur raus, einen freien Kopf bekommen, Spaß haben. Der Fußball mit Freunden stand dabei für mich für Spaß und Freude. In diesen Momenten habe ich dann auch nicht daran gedacht, dass man mit Fußball Geld verdienen könnte.

Im November 2005 war es dann so weit, Sie gaben Ihr Debüt in der Bundesliga. Im Heimspiel gegen Hertha BSC wurden Sie von Trainer Bert van Marwijk eingewechselt. Wie war das Gefühl, in einem solchen Stadion und vor dieser Fankulisse den Platz zu betreten? Hatten Sie Gänsehaut?

Ich kann definitiv behaupten, dass dieser Augenblick und das Gefühl einer der besten in meinem bisherigen Leben war. Jedes Mal, wenn ich an diesen Moment denke oder darüber erzähle, habe ich direkt wieder Gänsehaut und das Gefühl, als würde ich das Stadion jetzt schon wieder beben hören. Ich höre dann förmlich, wie die Zuschauer meinen Namen rufen und Sebastian Kehl mich anbrüllt. Ich habe ihn damals aber nicht wirklich gehört, sondern nur die Bewegungen seiner Mundwinkel wahrgenommen. Mir war nur klar, dass er etwas von mir wollte, jedoch nicht was genau.

Es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl, für mich lief alles förmlich in Zeitlupe ab. Ein Moment, den ich niemals vergessen werde und wahrscheinlich auch noch meinen Enkeln erzähle. Definitiv einer der schönsten Augenblicke in meinem Leben und ein wahrgewordener Traum. Darauf bin ich auch sehr stolz.

Bundesliga Borussia Dortmund 2

Die Saison 2006/07 verlief sehr unrund in Dortmund. Drei verschiedene Trainer betreuten den Revierclub. Mit Thomas Doll beendete man schließlich die Saison im Tabellenmittelfeld. Ihr Verhältnis zu Doll war einer der Gründe für Ihren Wechsel zum Hamburger SV. Wären Sie unter einem anderen Trainer womöglich geblieben und hätten um Ihre Chance gekämpft?

Ich bin Dortmunder Junge und liebe Dortmund. Mit meinem ersten Kontakt mit dem Fußball war Borussia Dortmund direkt mit dabei. Entsprechend ist meine Verbindung mit Dortmund auch jetzt noch da und ich versuche sie aufrecht zu erhalten mit Kontakt zu alten Freunden, auch wenn es mit der Zeit schwieriger wird. Ich will mich natürlich nicht darauf festlegen, aber bis dahin hatte ich keinen Grund den Verein wechseln zu wollen. Allerdings ist es schwierig, wenn du drei Tage vor dem Spiel gesagt bekommst, dass du deine Chance bekommst und vielleicht sogar von Beginn an, letztendlich aber dann nicht einmal im Kader stehst. Selbst Mitspieler waren darüber verwundert und hatten längst damit gerechnet, dass ich mehr zum Einsatz komme.

In dem Fall habe ich mir dann die Frage gestellt, wie das dann in den nächsten Jahren mit diesem Trainer ablaufen soll, wenn das jetzt schon so ist. Entsprechend wollte ich dann auch wegen Thomas Doll den Verein verlassen. Einen Streit oder dergleichen hatten wir allerdings nie, ebenso wenig wie Kontakt oder ein klärendes Gespräch über diese Situation. Hätte man sich mehr um mich bemüht und mir offen eine Perspektive aufgezeigt, wäre ich aber vermutlich geblieben.

In Ihrer Zeit in Hamburg und auch während der Leihe zum Zweitligisten Carl Zeiss Jena wurden Sie leider nicht glücklich. Für die Profis des HSV kamen Sie nicht zum Einsatz und auch in Jena blieb es leider bei ein paar wenigen Kurzeinsätzen. Was nehmen Sie dennoch aus der Zeit mit?

Situationen wie in Hamburg und Jena sollte jeder Spieler einmal durchgemacht haben, auch wenn vermutlich nicht jeder so gut damit klargekommen wäre. Das sind für mich einfach immens wichtige Lebenserfahrungen gewesen. In Hamburg ähnelte die Lage einem Haifischbecken mit zahlreichen Alphatieren auf jeder Position. Im Gegensatz zur familiären Art und Weise in Dortmund war hier Konkurrenzkampf pur angesagt. Ohne Schienbeinschoner trainieren war hier nicht möglich. Das Motto in Hamburg war fressen oder gefressen werden und damit kam ich damals als junger Spieler einfach nicht klar. Während am Anfang noch eine gewisse Euphorie im Umfeld vorhanden war, wurde es mit der Zeit schwerer und da musste ich dann einfach erstmal durch. Hier habe ich auf jeden Fall mitgenommen, dass man in diesem Geschäft kämpfen muss bis zum Schluss und diese Schattenseiten haben mich zu der Person gemacht, die ich heute bin.

In Jena war es dann so, dass ich zum ersten Mal wirklichem Rassismus ausgesetzt war, den ich so in dieser Form zuvor nicht kannte. Ich erinnere mich da noch an Szenen, wenn ich in die Kabine gekommen bin und man mit dem Hitler-Gruß begrüßt wurde. Momente, die ich so nicht vergessen werde. Andererseits forderten Mitspieler auch beim Trainer meine Chance ein, doch auch wegen meiner Hautfarbe kam ich am Ende eben nicht zum Einsatz. Erst in dieser Zeit in Jena habe ich wirklich realisiert, was Rassismus bedeutet und wie normal er im Alltag zu sein scheint, ohne irgendwelche Konsequenzen für die Beteiligten. Letztendlich bin ich als junger Spieler aber vor diesen Problemen weggelaufen anstatt mich diesen zu stellen, auch weil es an Unterstützung fehlte. Ansonsten wäre ich vielleicht mehr zum Einsatz gekommen und die Zeit wäre anders verlaufen. Doch im Nachhinein soll das alles nicht meine damaligen Mitspieler in ein schlechtes Licht rücken, denn wir alle machen Fehler. Entscheidend ist es, etwas daraus zu lernen.

Auf Vereinsebene blieben die Erfolge in dieser Zeit zwar leider überwiegend aus, doch Sie durften Ihr Debüt in der Nationalmannschaft der Demokratischen Republik Kongo feiern. Wie ist dieses Gefühl, für das eigene Heimatland auflaufen zu dürfen?

Natürlich war das für mich erstmal ein neues, komisches Gefühl. Schließlich bin ich als Deutsch-Kongolese in Deutschland aufgewachsen. Entsprechend kannte ich auch durch meine Erziehung die deutsche Kultur besser als die kongolesische. Als ich dann das erste Mal dabei war, war das für mich dann eine Art Kulturschock in Bezug auf Pünktlichkeit, Zusammenhalt und Disziplin. Das gab es einfach alles so gut wie nicht und ich sehe auch nicht, dass sich das demnächst ändern wird, wenn man diese Prinzipien auf den Führungspositionen nicht versteht.

Das Auflaufen für die Nationalmannschaft war und ist dann ein einzigartiges Gefühl. Nicht vergleichbar mit dem ersten Bundesligaspiel in meinem Fall, aber trotzdem schön. Vor allem, wenn man die Nationalhymne hört, alle die Hand auf die Brust legen und anfangen voller Stolz zu singen. Ein geiles Gefühl, das Trikot überzuziehen und dann auf dem Platz zu stehen. Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, diese Momente bildlich festzuhalten. Mit der Zeit vergisst man dann leider doch ein paar Kleinigkeiten.

Nach der Zeit beim Hamburger SV waren Sie zunächst auf Vereinssuche und ein halbes Jahr vereinslos. Wie sind Sie mit dieser komplett neuen Situation umgegangen? Hatten Sie Existenzangst?

Das war ohne Zweifel eine der schlimmsten Zeiten in meiner Karriere. Immerhin hatte ich mit 14 Jahren bereits meinen ersten Vertrag unterschrieben und damit meine Familie ernähren können. Mit 23 Jahren war ich dann plötzlich arbeitslos. Auf einmal wollte mich kein Verein mehr haben, obwohl das vorher noch anders aussah. Auch wegen einer Verletzung wollte mich dann keiner mehr haben und ein Wechsel zu einem türkischen Klub scheiterte.

Ein großes Problem war dann auch, dass ich über meinem Limit gelebt habe. Als ich dann vereinslos wurde, kam dann ja schließlich gar kein Geld mehr rein und auch Schulden waren die Folge. Jeden Tag kamen dann gefühlt die Briefe vom Arbeitsamt, wo ich mich vorstellen müsse. Eine Situation, die für mich belastend war. Ich musste dann den Leuten erklären, dass ich zwar eine Ausbildung als Kaufmann im Einzelhandel gemacht habe, aber ich ja nur Fußball gespielt habe mein Leben lang. Das war natürlich schwer und ich habe mich dann eine zeitlang nicht getraut rauszugehen. Mein Bruder und seine Frau haben mir dann versucht zu helfen.

Ich hatte dann Probetraining beim VfL Osnabrück, beim TSV 1860 München und auch in Frankfurt, allerdings blieb mir das Verletzungspech leider treu. Die Situation war mir dann einfach auch peinlich, wenn die Leute nach mir gefragt haben. Das war einer der Gründe, weshalb ich mich versteckt habe. Schließlich kam dann ein Angebot des KFC Uerdingen und das war für mich dann eine Art Rettung. Gerade auch aus finanzieller Sicht war der Schritt dann sehr wichtig, um zumindest erstmal meine Fixkosten bezahlen zu können. Der Wechsel zwar für viele überraschend, war für mich aber eine Chance und ein Ausweg.

Über 4,5 Jahre blieben Sie fortan beim KFC Uerdingen und waren fester Bestandteil des Teams, dass den Aufstieg in die Regionalliga West und anschließend den Klassenerhalt schaffte. Auch wegen einer Knieverletzung dachten Sie im Anschluss eigentlich ans Aufhören, hatten sich mit Ihrem Modelabel “Six Angels” zudem nebenbei etwas aufgebaut. Wieso entschieden Sie sich, bei den Sportfreunden Baumberg weiterzumachen und wie kamen Sie ausgerechnet zu diesem Verein?

Zu Anfang habe ich mich in Uerdingen wirklich sehr wohl gefühlt. Doch was mir mit der Zeit aufgestoßen ist, waren die leeren Versprechungen des damaligen Präsidenten. Es geht halt nicht, dass Spieler nicht ein paar wenige Wochen, sondern ganze Monate auf ihr Gehalt warten. Das ging dann soweit, dass manche Spieler heulend zu Führungsspielern wie mir gekommen sind und mich gebeten haben, mit dem Präsidenten zu reden. Logisch, denn ich hatte auch einen anderen Draht zu den Entscheidungsträgern im Verein. In der Regel kam dann nach Gesprächen auch shließlich das Gehalt an, doch man musste in Regelmäßigkeit nachhaken. Das war dann schon gefühlt ein langsamer Zerfall des Vereins, für dessen Präsidenten ich damals in der Öffentlichkeit in Interviews sogar lügen musste, damit er seine Ruhe hatte. Am Ende musste dann sozusagen mein Kopf rollen, was definitiv schade war. Ich bin mir sicher, dass wir auch in den Gang in die 3. Liga schnell geschafft hätten, wenn wir den Kern des Teams beibehalten und manche Dinge im Verein besser gemacht hätten. Und das mit vergleichsweise wenig Geld, wenn man die Beträge von damals mit denen von heute vergleicht.

Letztendlich ist das dann bitter gelaufen, denn so hätte ich vielleicht die geplante Rückkehr in den Profifußball geschafft, was von Sekunde eins an auch in Uerdingen mein Ziel war. So kamen mit der Zeit auch immer mehr kleinere Verletzungen, weil ich mich für das Team opferte und meine Kollegen nicht im Stich lassen wollte. Mit dem großen Krach in Uerdingen dachte ich dann nicht an einen Wechsel, sondern ans Karriereende. Doch dann kamen mein Freund Ivan Pusic, bis heute Kapitän bei den Sportfreunden Baumberg, und der damalige Sportdirektor Redouan Yotla auf mich zu. Man riet mir vom Karriereende ab und wollte mich für seinen Klub in der Oberliga gewinnen. Letztendlich überzeugte man mich und ich wechselte nach Baumberg, wo ich fortan weniger Stress und mehr Ruhe habe.

Nun spielen Sie bald bereits 7 Jahre lang für die Sportfreunde Baumberg. Man kann durchaus behaupten, dass Sie sich dort heimisch fühlen. Sowohl auf als auch neben dem Platz sind Sie im Verein sehr engagiert und ehrgeizig. Während Sie mit dem Team in der Oberliga Niederrhein eine gute Rolle spielen, sind Sie auch als Jugendleiter tätig. Welche Ziele haben Sie mit dem Verein?

Erstmal krass, dass das Ganze jetzt bereits sieben Jahre her ist. Ich hätte zu Beginn dann doch nicht gedacht, dass ich so lange hier und überhaupt noch Fußball spielen werde. Besonders auch, weil ich gefühlt jedes Jahr sage, dass ich im kommenden aufhören werde. Doch nach meiner letzten Operation habe ich zum Glück auch keine größeren Verletzungen mehr gehabt, höchstens Mal muskuläre Probleme. Mit einer erneut schweren Verletzung hätte ich vermutlich schon früher Schluss gemacht und mich ausschließlich meinen Tätigkeiten neben dem Platz gewidmet. Ich bin nebenbei ja ehrenamtlich als Jugendleiter tätig, weil ich die Möglichkeiten im Umfeld erkannt habe. Hier im Kreis hat man in Baumberg wahrscheinlich die besten Bedingungen im Jugendbereich, das Potenzial ist ohne Zweifel vorhanden.

Das soll jetzt natürlich nicht missverständlich sein. Ich sehe uns da noch lange nicht auf einem Niveau mit Bundesligisten oder Zweitligisten hier in der Region. Allerdings sind wir auf einem guten Weg, uns langsam aber sicher zu etablieren, obwohl wir mit einem Scherbenhaufen gestartet sind. Entsprechend waren zu Beginn erstmal Aufräumarbeiten notwendig und eine neue Struktur musste her. Auch einen sehr guten Trainer haben wir gefunden und eine Anerkennung für uns ist es, dass eigentlich jedes Jahr ein paar Spieler aus unserer Jugend den Weg in eines der Nachwuchsleistungszentren finden. Das sollte auch unser Ziel als Ausbildungsverein sein, dass wir die Spieler ausbilden und sie in den Nachwuchsleistungszentren den nächsten Schritt machen können. Gerne hätten wir den einen oder anderen Spieler auch in unsere ersten Mannschaft, doch das ist erwartungsgemäß schwer und braucht noch Zeit.

Doch die Perspektive und Entwicklung stimmt und so wollen wir schauen, dass wir mit unseren Jugendmannschaften in den kommenden Jahren vielleicht sogar um Aufstiege in höhere Ligen mitspielen. Das ist dann auch eines meiner großen Ziele für die kommenden Jahre, doch dafür muss auf vielen Ebenen wirklich vieles passen und die Energie dafür da sein.

Eine der schlechten Erfahrungen in Ihrer Zeit beim Fünftligisten und generell als Fußballspieler dürfte der Rassismusvorfall im vergangenen Jahr sein. Ein Thema, welches nicht nur im Fußball oder Sport generell, sondern in der gesamten Gesellschaft keinen Platz haben darf und bekämpft werden muss. Wie sind Sie persönlich damit umgegangen und warum kommt es Ihrer Meinung nach immer wieder zu Rassismus im Alltag?

Mit Sicherheit ist der Vorfall im vergangenen Jahr nicht die schlimmste Erfahrung mit dem Thema Rassismus, die ich bislang erlebt habe. Da habe ich schon viel schlimmere Sachen erlebt, was diesen Vorfall allerdings auch keinesfalls besser macht. Mir ging und geht es in diesem Fall nicht darum, dem Schiedsrichter oder Linienrichter große Vorwürfe zu machen. Stattdessen sollte und muss aus solchen Situationen gelernt werden.

Rassismus an sich ist für mich ein Thema, welches wir meiner Meinung nach niemals komplett besiegen können, was leider immer da sein wird. Dafür ist Rassismus schon zu lange in der Gesellschaft verankert. Wenn man vergleicht, was frühere Generation dulden mussten, ist die heutige Situation gefühlt fast schon Kindergarten dagegen. Trotzdem tut es auch heute natürlich sehr weh und man kann das Thema nicht einfach unter den Teppich kehren. Wir müssen stattdessen solche Probleme beim Namen nennen und etwas dagegen tun. Geschieht das allerdings nicht, tut das für mich am meisten weh.

Dabei finde ich immer wieder verblüffend, was auf und neben dem Platz gehört wird und was nicht. Beleidigt der eine Spieler den anderen, will das oftmals direkt jeder gehört haben, es folgt der Platzverweis und anschließend nicht selten eine teilweise wochenlange Sperre. Beim Thema Rassismus ist das nicht so. Hier hat in solchen Fällen dann komischerweise nie jemand irgendwas gehört beziehungsweise will etwas gehört haben. Das sind dann die Momente, die mir am meisten wehtun und in denen ich dann in meinem Alter sage, dass man einfach mit dem Spielen aufhören sollte. Allerdings spielt auch das Geld eine gewisse Rolle und je höher die Liga ist, desto höher ist auch der Druck der Liga und der Vereine auf die Spieler. Ein Zeichen wird meiner Meinung nach auch deswegen dort nur selten gesetzt. Mein Eindruck ist deswegen, dass in den höheren Ligen offenkundige Rassisten noch eher geschützt werden, anstatt ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.

Sie sind offensichtlich eine Art Multitalent. Neben Ihren Qualitäten auf dem Platz sind Sie auch neben diesem nicht untätig. Während Sie im Verein noch als Jugendleiter aktiv sind, haben Sie zusätzlich zum Modelabel auch noch Ihren eigenen YouTube-Kanal. Hier geben Sie regelmäßig spannende Einblicke in Ihre Karriere und führen auch Gespräche mit Ihren Weggefährten und Freunden. In welcher Rolle sehen Sie sich jedoch in Zukunft? Was sind Ihre Ziele?

Ich habe keine Ahnung, ob ich wirklich ein Multitalent bin. Letztendlich mache ich einfach nur das, was mir Spaß macht und die Liebe zur Mode habe ich auch schon immer gehabt. In Sachen Mode wollte ich auch früh einfach anders sein als die anderen, ich wollte mich abheben und das hat mich dann auch ausgemacht. Daher liebe ich die Mode auch bis heute. Der YouTube-Kanal war dagegen eine spontane Aktion. Bis heute melden sich noch viele Leute bei mir, ich bekomme Fanpost und auch Autogrammwünsche sind dabei. Die eine oder andere Frage wurde mir dabei natürlich auch gestellt und die Nachrichten wurden stetig mehr.

Daher kamen meine Freunde dann auf die Idee mit dem YouTube-Kanal. Ich sollte einfach anfangen über mich zu reden, einfach so wie ich nunmal bin. Das kam dann auch direkt gut bei den Leuten an, vor allem weil ich authentisch bin und mich nie verstelle. Ich spreche Dinge klar an und das kam entsprechend positiv an.

Mein Ziel ist es, weiterhin viele Jungprofis zu unterstützen und auch darüber hinaus weiter im Fußball aktiv zu sein. Eine Rolle als Kommentator bei Dazn fände ich spannend. Immerhin könnte ich dort so sein wie ich bin und müsste mich nicht verstellen, wie es bei Sky beispielsweise wahrscheinlich der Fall wäre. Nein würde ich aber auch da grundsätzlich erstmal nicht sagen, sondern mir das Ganze erstmal in Ruhe anhören. Grundsätzlich sehe ich mich in Zukunft aber schon in diesem Bereich und auch meinen YouTube-Kanal möchte ich weiter aufbauen. Am Ende wird man dann sehen, wie sich beides entwickelt.

Vielen Dank für Ihre Zeit für das Interview!

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Florian

Bundesliga Tippspiele 2019/20

Der Fußball ist und bleibt die Sportart Nummer eins bei den Fans weltweit, daran wird sich vermutlich auch so schnell erstmal nichts ändern. Selbst die zahlreichen Skandale, ein immer noch nicht reibungslos funktionierender VAR oder die immer mehr in die Höhe schießenden Ablösesummen konnten daran bislang nichts ändern.

Stattdessen nimmt die Begeisterung eher noch weiter zu, die Unterstützung ist schlichtweg atemberaubend. So peitschen beispielsweise jedes Wochenende in der Bundesliga ihr Team nach vorne und sorgen für eine zusätzliche Portion an Motivation. Egal ob im Stadion, in der lokalen Kneipe oder im heimischen Wohnzimmer, die Fans sind immer und überall dabei.

Die Bundesliga ist also absolut im Trend und damit verbunden auch Bundesliga Tippspiele, mit denen zahlreiche Anbieter mittlerweile werben. Durch diese können sich Fans ganz einfach untereinander messen und ihren Riecher beweisen, darüber hinaus sind attraktive Gewinne möglich. Dies können hohe Geldbeträge oder Bundesliga-Tickets sein, aber auch der Traumurlaub schlechthin ist zu gewinnen. Die bekanntesten und attraktivsten Tippspiele wurden nun einmal unter die Lupe genommen.

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6er-Pack

Der sogenannte 6er-Pack von Sky ist absolut empfehlenswert und dies hat mehrere Gründe. Die Registrierung für dieses Tippspiel ist nämlich erstmal vollkommen kostenlos möglich. Im Anschluss daran hat man jeden Spieltag die Chance auf mindestens 100.000 Euro, an manchen Spieltagen liegt der Jackpot sogar bei satten 250.000 Euro.

Der Aufwand dafür ist minimal, man muss „lediglich” sechs Bundesliga-Partien komplett richtig tippen, dann ist der Hauptgewinn sicher. Da dies nicht unbedingt so einfach ist, bekommt an jedem Spieltag der beste Tipper wenigstens 2.000 Euro. Alles in allem handelt es sich dabei um ein leicht zu findendes hervorragendes Angebot von Sky, bei dem man als Fußballfan ausschließlich gewinnen kann.

BILD HATTRICK

Auch die bekannte und oftmals polarisierende BILD Zeitung hat mit dem BILD HATTRICK ein eigenes Angebot am Start. Bei diesem muss man lediglich drei Partien der Bundesliga exakt richtig tippen und kann sich im Anschluss über 3.333 Euro sichern.

Doch Vorsicht, bei lediglich drei zu tippenden Spielen erhöht sich natürlich die Wahrscheinlichkeit von mehreren Gewinnern, die Summe würde dann aufgeteilt werden. Zudem ist für die Teilnahme am BILD HATTRICK ein BILDplus-Abonnement nötig. An sich ist das gesamte Angebot nicht schlecht, doch vor einem möglichen Gewinn muss erstmal investiert werden.

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Der renommierte und fachlich stets gute Kicker lässt es sich selbstverständlich ebenso nicht nehmen, ein eigenes Tippspiel zu offerieren. Bei diesem kann man tatsächlich in über 1870 nationalen und internationalen Wettbewerben sein Fachwissen und den nötigen Riecher unter Beweis stellen. Zu jedem Spiel gibt es Statistiken und Push-Benachrichtigungen über die App, damit man jederzeit bestens informiert ist.

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Interessant und lohnenswert ist auch das Angebot der offiziellen Bundesliga-Website. Hier findet der Nutzer nicht nur alles rund um die erste und zweite Bundesliga, sondern darüber hinaus noch einen sehr guten Fantasy Manager sowie ein Bundesliga Tippspiel. Man hat sogar die Wahl, ob man am Tippspiel als registrierter Nutzer oder eben nicht teilnehmen will.

Ist man nicht registriert, so kann man lediglich Punkte sammeln und diese mit Freunden teilen. Als registrierter Nutzer tritt man dagegen gegen die gesamte Community an und kann sich am Ende Preise sichern. Als Spieltagssieger sind signierte Trikots und diverse Merchandise-Artikel als Gewinne möglich, unter den Saisonpreisen befinden sich beispielsweise Tickets für Bundesliga-Spiele Eurer Wahl inklusive Anreise und Übernachtung. Registrieren lohnt sich also.

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Ebenso ratsam ist es, Kicktipp auszuprobieren. Hier kann man jederzeit mit dem Tippen loslegen, eigene Tippgruppen erstellen und dank einer übersichtlichen Darstellung sehr schnell die eigenen Vorhersagen abgeben. Dies alles ist unkompliziert und bequem über die Kicktipp-App möglich. Diese Plattform ist für alle geeignet, die lediglich aus Spaß gegen Freunde oder Kollegen antreten und sich mit dem eigenen Wissen ein wenig profilieren wollen.

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