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Maghnes Akliouche (23) | Kreativität zum Höchstpreis?

Maghnes Akliouche (23) | Kreativität zum Höchstpreis?

Die Bundesliga hat sich in den letzten Jahren zu einem Sprungbrett für kreative Offensivspieler entwickelt. Spieler wie Florian Wirtz, Jamal Musiala oder Dani Olmo verkörpern einen neuen Spielertypus – technisch fein, kombinationsstark, variabel. In diese Kategorie fällt auch Maghnes Akliouche. Der französische U21-Nationalspieler steht aktuell bei der AS Monaco unter Vertrag, doch Bayer 04 Leverkusen soll intensiv um seine Dienste buhlen. (Bild: IMAGO / PsnewZ)

Doch passt Akliouche wirklich in die Bundesliga – und vor allem in das Leverkusener Spielsystem nach dem Wirtz-Abgang? Und ist ein Transfer in dieser Preiskategorie von rund 45 Millionen Euro wirklich gerechtfertigt?

Bevor wir Antworten auf diese Fragen suchen, werfen wir zunächst einen genaueren Blick auf den Spieler selbst.

Wo alles begann: Aus der Pariser Vorstadt zur Bühne Europas

Maghnes Akliouche wurde am 25. Februar 2002 in Tremblay-en-France geboren, einem Vorort im Nordosten von Paris. Seine ersten fußballerischen Schritte machte er bei US Torcy – jenem Jugendverein, der auch Paul Pogba hervorbrachte. Mit 15 Jahren wechselte er zur Akademie der AS Monaco, wo er unter anderem von Niko Kovac gefördert wurde.

Sein Profidebüt feierte Akliouche im Oktober 2021 gegen Olympique Lyon, doch erst ab der Saison 2023/24 wurde er zu einer festen Größe. In der abgelaufenen Saison spielte er sich endgültig in den Fokus: 43 Pflichtspiele, 7 Tore, 12 Assists – darunter zehn Auftritte in der Champions League.

International ist Akliouche sowohl für Frankreich als auch für Algerien spielberechtigt. Aktuell läuft er für die französische U21 auf und gewann 2024 sogar die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Paris. Das nächste Ziel? Der Sprung in die A-Nationalmannschaft – und vielleicht in eine europäische Topliga.

Wenn der Ball klebt: Der Magier zwischen den Linien

Maghnes Akliouche ist ein Spieler, den man nicht über reine Statistik fassen kann – auch wenn seine Werte alles andere als enttäuschend sind. Er ist kein Lautsprecher auf dem Platz, sondern eher ein Taktgeber, der über Timing, Technik und Eleganz kommt. Ein Instinktspieler, der das Spiel riecht, bevor andere es sehen.

Akliouche ist ein Linksfuß, der bevorzugt von der rechten Seite kommt – als inverser Außen oder als freier Spielmacher im Halbraum. Bei Monaco wurde er in der vergangenen Saison fast ausschließlich als rechter Mittelfeldspieler im 4-2-3-1 oder 4-4-2-System eingesetzt. Doch in Wahrheit ist er ein Hybrid aus Zehner, Spielmacher und kreativer Außenbahn.

Sein Spiel erinnert phasenweise an Riyad Mahrez: feinfüßig, kontrolliert, mit einem Hang zum Überraschungsmoment. Doch er besitzt auch eine zentrale Komponente – ähnlich wie Florian Wirtz, nur mit mehr Zug über den Flügel.

Mit Hirn und Haken: Wie Akliouche Räume erschafft

Was macht Akliouche so besonders? Es sind nicht die Highlight-Clips – obwohl es auch davon einige gibt. Sondern es ist seine Fähigkeit, Situationen zu lesen und mit wenigen Ballkontakten zu lösen. Er ist kein Schnellspieler im klassischen Sinn, aber ein schneller Denker.

Sein Dribbling ist geschmeidig, sein erster Kontakt beinahe lautlos. Er kann mit einem kurzen Haken gleich mehrere Gegenspieler aus dem Spiel nehmen. Doch statt blind ins Eins-gegen-eins zu gehen, sucht er meist das Zusammenspiel. Kleine Doppelpässe, kluge Steckpässe, schnelle Drehungen – Akliouche ist kein Ego-Dribbler, sondern ein Raumöffner.

In der Ligue 1 kam er letzte Saison auf 49 Torschussvorlagen, 85 Prozent Passgenauigkeit und über 1.700 Ballkontakte – bei lediglich rund 2.400 Spielminuten. Zahlen, die seine zentrale Rolle im Offensivspiel von Monaco belegen. Besonders stark: seine Pässe in den Strafraum und sein Spiel in engen Zonen.

Zehn, Flügel, Freigeist – Akliouches taktische Wandelbarkeit

Akliouche ist ein Spieler, der sich nicht in ein Positionskorsett pressen lässt. Er kann rechts außen spielen, als Zehn agieren oder auch im Halbraum auftauchen. Diese Positionsflexibilität macht ihn für Trainer so spannend – und für gegnerische Mannschaften schwer zu greifen.

Bei Monaco rotierte er häufig zwischen rechter Außenbahn und zentralem offensiven Mittelfeld. Besonders gut funktionierte er in einem fluiden 4-4-2, in dem er von den Bewegungen des zweiten Stürmers profitierte. Dabei zeigte er ein ausgeprägtes Raumgefühl, sowohl beim Einrücken zwischen die Linien als auch beim Stehenlassen seines Gegenspielers im Eins-gegen-eins.

Sein Spielstil erfordert jedoch Mitspieler, die seine Ideen antizipieren – denn er spielt Pässe, die andere nicht erwarten. In einem System, das auf Positionsspiel und hohe Kombinationsdichte ausgelegt ist, blüht er auf.

Zwischen Genie und Leerlauf: Wo er noch zulegen muss

So elegant Akliouche mit dem Ball ist – gegen den Ball wirkt er oft wie ein Fremdkörper. Sein Pressingverhalten ist ausbaufähig, seine Intensität im Rückwärtsgang eher durchschnittlich. Er ist kein Spieler, der im Gegenpressing glänzt oder sich in jeden Zweikampf wirft.

Auch seine Physis bleibt ein Thema. Mit 1,83 Metern bei 72 Kilo bringt er eine eher schlanke Statur mit. Im Duell mit robusten Sechsern oder schnellen Außenverteidigern verliert er häufiger den Ball. Gerade im Vergleich mit Spielern wie Musiala oder Wirtz fehlt ihm noch die Durchsetzungskraft in engen Duellen.

Hinzu kommt eine gewisse Inkonstanz: Es gibt Spiele, in denen Akliouche das Spiel dominiert – aber auch Partien, in denen er kaum auffällt. Besonders gegen tiefer stehende Gegner tut er sich gelegentlich noch etwas schwer, Tempo aufzunehmen oder Dynamik zu erzeugen.

Doch diese Schwächen sind keine Seltenheit bei einem jungen Offensivspieler. Und sie sind trainierbar – besonders in einem Umfeld wie Leverkusen.

Die Wirtz-Frage: Ist Akliouche das neue Herz des Spiels?

Nach dem Abgang von Florian Wirtz steht Bayer 04 Leverkusen vor einer Neuausrichtung im offensiven Mittelfeld. Unter dem neuen Trainer Erik ten Hag soll das Spiel strukturierter, aber nicht weniger kreativ werden. Der Niederländer bevorzugt ein klares 4-2-3-1 oder ein ballbesitzorientiertes 4-3-3-System, in denen Akliouche prinzipiell gut aufgehoben wäre.

Als inverser rechter Flügelspieler könnte er Druck über die Außenbahn machen – allerdings nicht über Tempo und Tiefe, sondern über Spielkontrolle und Kombinationsspiel. In einer Zehnerrolle würde er wiederum mit Malik Tillman konkurrieren, der jüngst aus Eindhoven verpflichtet wurde.

Tillman bringt Körper und Präsenz mit, Akliouche dagegen Kreativität und Raffinesse. Beide zusammen könnten eine hybride Lösung bilden: der eine als Raumöffner, der andere als Raumdeuter.

Der Raumflüsterer: Was Akliouche bei Bayer möglich machen kann

Das Entscheidende bei Akliouche ist seine Fähigkeit, Räume zu sehen, bevor sie entstehen. Im Leverkusener Spielstil – geprägt von diagonalen Läufen, intelligentem Positionsspiel und rotierenden Offensivrollen – könnte er genau diese Qualität einbringen.

Stellt man sich eine offensive Dreierreihe mit Adli links, Akliouche rechts und Tillman zentral vor, wird schnell klar, dass Bayer auf Technik, Dynamik und Spielwitz setzt. Schick und Boniface könnten als Zielspieler davon profitieren, indem sie Bälle in den Fuß wie auch in die Tiefe erhalten.

Gegen tief stehende Gegner könnte Akliouche ein Unterschiedsspieler werden, der Lösungen gegen kompakte Blöcke anbieten kann. Gegen pressingstarke Teams wiederum braucht es eine Absicherung hinter ihm – denn defensiv ist er bislang kein Faktor.

Goldjunge mit Preisschild: Ein Deal an der Schmerzgrenze?

Dass Bayer 04 Leverkusen sich intensiv mit Maghnes Akliouche beschäftigt, ist mittlerweile mehrfach bestätigt worden. Demnach gilt er intern als möglicher „Unterschiedsspieler“, der nach dem Abgang von Florian Wirtz die kreative Lücke schließen könnte. Das Problem? Der Preis.

Die AS Monaco forderte bis zuletzt rund 60 bis 70 Millionen Euro – eine Summe, die Leverkusen bislang nur einmal (bei Wirtz selbst) eingenommen, aber nie ausgegeben hat. Selbst wenn man die Transfers von Jeremie Frimpong (ca. 40 Millionen Euro) und Odilon Kossounou (ca. 30 Millionen Euro) einrechnet, wäre Akliouche ein finanzieller Kraftakt.

Zwar hat der Klub durch Spielerverkäufe in diesem Sommer über 180 Millionen Euro eingenommen – doch mit den Verpflichtungen von Jarell Quansah (Liverpool) und Malik Tillman (PSV) sind alleine für diesen beiden Spieler bereits rund 70 Millionen Euro reinvestiert worden. Ein Transfer von Akliouche würde den Rest des Kaders massiv beeinflussen – nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich. Auch wenn die AS Monaco die Forderung mittlerweile auf unter 50 Millionen Euro Ablösesumme gesenkt haben soll.

Premier-League-Millionen oder Bundesliga-Masterplan?

Und als wäre der Preis nicht genug Hindernis, drängt auch die Konkurrenz. Gleich mehrere Klubs aus der Premier League – darunter Tottenham, Manchester United und sogar Manchester City – sollen ein Auge auf Akliouche geworfen haben. Auch Paris Saint-Germain hat Interesse angemeldet.

Die Premier League-Klubs könnten mit höheren Gehältern, größerer medialer Strahlkraft und langfristigen Perspektiven locken. Leverkusen müsste also nicht nur sportlich, sondern auch strategisch überzeugen. Ein Projekt mit Spielzeitgarantie, Champions-League-Fußball und klarer Entwicklungsrolle.

Ob das reicht, um sich gegen Tottenham oder PSG durchzusetzen, ist zumindest fraglich.

Wenn der Coup gelingt: Was Akliouche sofort verändern würde

Sollte Bayer das finanzielle Risiko eingehen – oder Monaco im Preis noch weiter entgegenkommen –, könnte Akliouche in Leverkusen eine zentrale Rolle einnehmen. Besonders im Übergangsspiel würde er durch seine Ballkontrolle und seine Spielintelligenz helfen, das Tempo zu variieren. Er wäre kein Wirtz 2.0, aber ein neuer Spielertyp mit ähnlicher Wirkung: keiner, der das Spiel an sich reißt, sondern einer, der es fließen lässt.

Doch auch innerhalb des Kaders gäbe es Reibungspunkte: Mit Tillman, Maza, Adli, Terrier, Tella, Alfa-Ruprecht und Hofmann sind bereits mehrere Offensivkräfte vorhanden, die Minuten beanspruchen. Akliouche müsste sich – trotz hoher Ablöse – erst seinen Platz erarbeiten. Kein Selbstläufer also.

Fazit: Geiler Spieler, aber Verpflichtung weiter fraglich
Florian

Florian

Aus meiner Sicht wäre ein Transfer sportlich reizvoll – aber wirtschaftlich (zumindest aktuell noch) schwer zu verantworten. Akliouche bringt genau das mit, was Leverkusen nach Wirtz braucht: Kreativität, Übersicht, Variabilität. Doch eine Ablösesumme von zwischen 40 und 50 Millionen Euro ist für Bayer Leverkusen dennoch ein echtes Brett.

Vieles spricht dafür, dass Leverkusen sich am Ende eher für eine günstigere Lösung entscheiden wird.

Trotzdem: Wenn man einen Spieler holen möchte, der ein Spiel lesen kann wie ein erfahrener Zehner, aber mit dem Hunger eines jungen Außenspielers daherkommt, dann ist Maghnes Akliouche die ideale Wahl. Die Frage ist nur: Wo liegt die finanzielle Schmerzgrenze von Bayer 04? Persönlich würde ich einen Spieler wie ihn aber sicherlich gerne in der Bundesliga sehen.

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