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1. FC Magdeburg und die hausgemachten Probleme

1. FC Magdeburg und die hausgemachten Probleme

Im letzten Sommer schien die Welt in Magdeburg noch im Reinen zu sein. Jeder war glücklich und stolz darüber, dass der FCM souverän die Meisterschaft in der 3. Liga holen und schlussendlich in die 2. Bundesliga zurückkehren konnte. (Bild: IMAGO / Christian Schroedter)

Doch ein paar Monate später ist die Welt nun eine ganz andere beim 1. FC Magdeburg. Der FCM befindet sich nach zwölf Spieltagen auf dem 17. Tabellenplatz und konnte gerade einmal zehn Punkte holen.

Doch woran liegt es, dass sich die Magdeburger bisher so schwer getan haben? Wir legen den Fokus auf die Mannschaft der Magdeburger und schauen uns zudem die bisherigen Pflichtspiele an.

Probleme beginnen mit Transferperiode

Natürlich lässt es sich im Nachhinein immer leicht sagen, dass der Verein den ein oder anderen Spieler besser nicht hätte abgeben sollen. Bei den Magdeburgern konnte man es jedoch direkt feststellen, dass die Abgänge dem FCM noch sehr weh tun werden. Hiermit sind besonders die Abgänge der drei Stammspieler Tobias Müller, Sirlord Conteh und Raphael Obermair gemeint, die sich allesamt dem Ligarivalen SC Paderborn 07 angeschlossen haben.

Die Magdeburger versuchten diese Lücken hauptsächlich mit Talenten zu schließen. Dieser Ansatz ist auf der einen Seite sehr sinnvoll, da der FCM etwas aufbauen will und deswegen jungen Spielern die Chance gibt. Jedoch hätte der Mannschaft bestimmt der ein oder andere Neuzugang mit Erfahrung nicht schlecht getan, da besonders mit Kapitän Tobias Müller ein wichtiger Führungsspieler von Bord gegangen ist.

Die Verantwortlichen versäumten es also im Sommer Neuzugänge mit Erfahrung zu holen, was ihnen bei den ersten Spielen in der 2. Bundesliga auch zum Verhängnis wurde. Die Abwehr zeigte sich größtenteils desolat und man holte mit Cristiano Piccini noch einen erfahrenen Defensiv-Allrounder, der die Abwehr stabilisieren und die Lücke von Tobias Müller schließen soll.

Christian Titz mit keinem Plan B

Natürlich ist es bei sportlichen Misserfolg immer leicht, dass man den Hauptschuldigen in Person des Cheftrainers gefunden hat. Jedoch muss man FCM-Trainer Christian Titz als einen der Gründe des Misserfolgs nennen.

Der Plan von Titz in der vergangenen Spielzeit war schlichtweg überragend. Der FCM wusste durch seine aktive Spielweise und seiner großen Flexibilität im Aufbauspiel zu überzeugen. Jedoch scheint Titz an seinem System nichts verändert und sich nicht an die 2. Bundesliga angepasst zu haben. Was jedoch viel erschreckender sein dürfte, ist, dass es dem Fußballlehrer offensichtlich an Lösungen fehlt, da man trotz sportlicher Krise sein System durchziehen will.

Besonders die vielen Fehler im Aufbauspiel sollten ein Alarmzeichen für Christian Titz sein. Schließen haben die Magdeburger schon oft die Bälle leichtfertig im Aufbauspiel in der eigenen Hälfte verloren und mussten dadurch viele Gegentore hinnehmen. Es scheint so, dass die Magdeburger teilweise mit dem Pressing des Gegners in der 2. Bundesliga nicht zurechtkommen. Der FCM wäre hierbei gut damit beraten, wenn man nicht alles auf engsten Raum ausspielen will und gegebenenfalls auch mal den langen Befreiungsschlag setzt.

Ein sehr gutes Beispiel dürfte hierfür das Heimspiel gegen Hannover 96 sein. Der FCM wirkte in dieser Begegnung komplett überfordert mit dem Pressing der Niedersachsen und musste sich am Ende klar geschlagen geben.

Offensive mit gewaltigen Problemen

Die Offensive des FCM dürfte wohl aktuell auch eine große Baustelle sein. Denn schließlich konnten die Magdeburger gerade einmal erst 13 Tore erzielen und stellen somit eine der schlechtesten Offensivabteilungen der 2. Bundesliga. Hierbei gilt es jedoch zu erwähnen, dass die Offensive bisher sehr von Verletzungen gebeutelt war.

Denn schließlich hatten die beiden Hoffnungsträger Luca Schuler und Baris Atik bisher mit Verletzungen zu kämpfen und konnten in der 2. Bundesliga noch nicht zu ihrem Spielrhythmus finden.

Jedoch sind die Probleme der Magdeburger vor dem Tor nicht zu übersehen. Der FCM verliert sich oftmals in seinem Ballbesitz orientierten Spiel und vergisst teilweise aus guten Positionen den Abschluss zu suchen. Zudem werden die herausgespielten Chancen in dieser Saison oftmals kläglich vergegeben und es scheint so, dass aktuell die Selbstverständlichkeit vor dem Tor fehlt.

Das beste Beispiel dürfte wohl das Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig sein. Der FCM biss sich hierbei oftmals die Zähne aus an der kompakten und konzentrierten Braunschweiger-Abwehr. Die Magdeburger beherrschten zwar das Spielgeschehen, aber konnten sich kaum gefährliche Chancen erspielen und wenn doch, scheiterte man an Torhüter Jasmin Fejzic.

Defensive wackelt ohne Ende

Die Defensive dürfte wohl das große Sorgenkind des FCM sein. Schließlich kassierte man bereits 25 Gegentore und stellt somit die schlechteste Abwehr der Liga. Hierbei gilt es auch Torhüter Dominik Reimann zu erwähnen, der bisher noch kein Faktor ist.

Jedoch liegt die Anzahl der Gegentore keinesfalls nur an Reimann, sondern hauptsächlich an seinen Vorderleuten. Denn schließlich konnten in der Arbeit gegen den Ball bisher nur die wenigsten Magdeburger überzeugen in der 2. Bundesliga. Ausschließlich Leon Bell Bell wusste mit seiner Technik und Übersicht am Ball und mit seinem Tempo gegen den Ball zu überzeugen.

Die Innenverteidigung dürfte wohl das größte Problem sein. Schließlich konnten der FCM den Abgang von Kapitän Tobias Müller bislang noch nicht ersetzen. Die ursprüngliche Planung der Magdeburger sollte kläglich daneben gehen, da Routinier Alexander Bittroff und Youngster Jamie Lawrence die neue Innenverteidigung bilden sollten. Dieser Plan war deshalb zum Scheitern verurteilt, da zum einen Alexander Bittroff bereits 34 Jahre alt und nun in einem Alter ist, wo das Tempo abnimmt und die Verletzungen zunehmen.

Bei Jamie Lawrence gilt es immer wieder zu erwähnen, dass der 19-Jährige den Sprung aus der Regionalliga Bayern in die 2. Bundesliga auch erstmal bewältigen muss. Dieser Sprung ist deswegen so groß, da die Regionalliga Bayern die vermeintlich schwächste aller Regionalligen ist. Zudem benötigt Lawrence Zeit, um sich an das neue Umfeld, die neue Spielklasse und das Tempo zu gewöhnen.

Was jedoch auch erwähnt werden muss, ist die teilweise mehr als beschämende Kritik der Magdeburger Fans. Natürlich hat Jamie Lawrence in seinen ersten Spielen den ein oder anderen Bock drin gehabt. Jedoch wurde es in den sozialen Medien teilweise so dargestellt, als ob der FCM die Spiele nur durch Jamie Lawrence verloren hätte und alles andere super gewesen wäre.

Teilweise konnte man sogar schon lesen, dass sich der “Bub” (gemeint ist Lawrence) wieder zu den “Bazis” ( gemeint ist der FC Bayern München) machen soll, da er ja alles versauen würde. Hierbei gilt es jedoch zu erwähnen, dass der FCM bisher als komplette Mannschaft gegen den Ball nicht überzeugen konnte und nicht nur einzig und allein durch Jamie Lawrence im Tabellenkeller steckt.

Cristiano Piccini als Hoffnungsträger

Die Verpflichtung des Italieners lässt sich wohl wirklich als Not-Transfer bezeichnen. Schließlich erkannten es die Verantwortlichen nach dem schwachen Saisonstart, dass ihre Defensive dringend Verstärkung braucht um zweitligatauglich zu sein. Jedoch lässt sich vor diesem Transfer nur der Hut ziehen, da der FCM mit Cristiano Piccini einen sehr erfahrenen Verteidiger ablösefrei holen konnte, der unter anderem schon in der Champions League für den FC Valencia spielte.

Dass der Italiener der noch jungen Mannschaft weiterhelfen kann, zeigte er bereits bei seinem ersten Pflichtspiel. Beim Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth konnte Piccini direkt sein erstes Tor erzielen und der Hintermannschaft Stabilität geben.

Jedoch gilt es hierbei auch zu erwähnen, dass Piccini nicht alleine die Magdeburger Probleme in der Defensive lösen wird. Grundsätzlich ist Christian Titz gefragt, der sein System zumindest in Bezug auf die Arbeit gegen den Ball überdenken muss.

Fans wollten Realität nicht sehen

Die Stimmung in der MDCC-Arena in Magdeburg ist immer atemberaubend und es macht immer wieder Spaß die Heimspiele des FCM zu verfolgen. Auch der Support der Fans bei den Auswärtsspielen ist gigantisch, sodass der FCM immer einen vollen Gästeblock vermelden kann.

Jedoch gilt es auch die Fans zu erwähnen, die im Sommer die Probleme der Magdeburger nicht erkennen konnten bzw. wollten. Hierbei lassen sich die Abgänge von Conteh, Müller und Obermair erwähnen, da die Abgänge quasi auf die leichte Schulter genommen worden sind. Jedoch hätten die drei Spieler dem FCM in dieser Saison definitiv weitergeholfen, da es in der Defensive einfach an Qualität und Erfahrung und in der Offensive an Kaltschnäuzigkeit fehlt.

Ein weiteres Problem dürfte wohl die Erwartungshaltung der Fans sein. Schließlich las ich vor der Saison in den sozialen Medien sehr oft Kommentare einiger FCM-Fans, die tatsächlich meinten, dass man nicht ausschließlich um den Klassenerhalt spielen werde, sondern mehr erreichen werde. Hierbei muss man einfach sagen, dass es bereits vor der Saison klar war, dass der FCM primär um den Klassenerhalt spielen werde.

Vorschau auf nächsten Spieltag

Am kommenden Spieltag wartet mit dem Auswärtsspiel beim Hamburger SV eine überaus schwere Aufgabe auf den 1. FC Magdeburg.

Schließlich ist das Team von Tim Walter der große Aufstiegsfavorit und verfügt über den qualitativ besten Kader innerhalb der 2. Bundesliga. Die Hamburger werden zudem nach der erlittenen Derbyniederlage beim FC St. Pauli (0:3) auf Wiedergutmachung aus sein.

🏆 Bwin Quoten für Hamburger SV vs. 1.FC Magdeburg

Alles in allem dürfen sich die Fans auf eine äußerst attraktive Begegnung freuen, in der beide Teams aktiv Fußball spielen und sich nicht nur aufs Verteidigen konzentrieren. Es wird spannend zu sehen sein, ob der Hamburger SV mit einem Sieg zurück in die Erfolgsspur findet oder ob der 1. FC Magdeburg für eine Überraschung sorgen und etwas Zählbares aus Hamburg mitnehmen kann.

Die Favoritenrolle für das Aufeinandertreffen liegt jedoch nach den Buchmachern auf Seiten des Hamburger SV.

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