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Gerhard Struber - Das Zwischenfazit

Gerhard Struber - Das Zwischenfazit

Die Hoffnungen dürften bei den Fans und Verantwortlichen vor dem Saisonauftakt wohl relativ groß gewesen sein. Schließlich konnte der 1. FC Köln beinahe den kompletten Kader aus der Bundesliga zusammenhalten und ging somit als einer der großen Aufstiegsfavoriten in die Spielzeit 2024/25 der 2. Bundesliga. (Bild: IMAGO / Matthias Koch)

Doch nach den ersten elf absolvierten Spieltagen sieht die Welt beim 1. FC Köln anders aus und Gerhard Struber steht bereits schon mächtig unter Druck. Schließlich befinden sich die Kölner aktuell lediglich auf dem elften Tabellenplatz und haben fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.

Doch wie gut war der Saisonauftakt des 1. FC Köln wirklich? Und was fiel bislang auf?

Äußerst wilde erste Pflichtspiele

Der Saisonauftakt des 1. FC Köln sollte relativ wild verlaufen und lässt sich mit einer Achterbahnfahrt vergleichen. Schließlich überzeugte man einerseits mit einer äußerst offensiven Spielweise, mit welcher man sich zahlreiche Torchancen herausspielen konnte und zudem enormen Druck auf den Gegner ausübte.

Das Problem war hierbei lediglich, dass sich die Kölner nicht angemessen für diese Spielweise und den großen Aufwand belohnen konnten, da man die Torchancen reihenweise kläglich vergab. So konnte man in einigen Begegnungen beobachten, dass der Effzeh zwar über 25 Torschüsse verzeichnen konnte, aber die Punkte oftmals trotzdem liegen ließ.

Andererseits gilt es jedoch anzumerken, dass diese offensive Spielweise auf Kosten des Abwehrverhaltens gehen sollte. Schließlich fand Gerhard Struber lange Zeit kein funktionierendes Gleichgewicht zwischen Offensive und Defensive und besaß offensichtlich keinen Plan B. Dies konnte man auf dem Spielfeld bestens erkennen, da der 1. FC Köln gegen den Ball äußerst instabil wirkte und stets Lücken offenbarte. Diese Tatsache bestätigt ebenfalls die Anzahl an Gegentoren, da die Kölner bereits nach sieben Spieltagen schon 13 Gegentore hinnehmen mussten.

Systemänderung sorgt für mehr Stabilität

Am neunten Spieltag sollte das Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98 anstehen, welches die Kölner unbedingt gewinnen wollten, um in der Tabelle weiter nach oben zu klettern. Doch dieser Abend sollte für den Effzeh und seine Fans zu einem Alptraum werden.

Schließlich präsentierten sich die Kölner desolat und wurden vor allem für ihr schwaches Abwehrverhalten gnadenlos bestraft. Die schlussendlich hohe Auswärtsniederlage (1:5) sollte die Stimmung in Köln deutlich verschlechtern und gleichzeitig nahm die Kritik an Gerhard Struber zu.

Im darauffolgenden Heimspiel gegen den SC Paderborn 07 sollte man beim Effzeh Veränderungen erkennen, da die Kölner in einem 4-2-3-1-System agierten. Doch diese Umstellung sollte nicht zum Erfolg führen, da man sehr viel vermissen ließ. Einerseits fehlte es in der Offensive an klaren Ideen und andererseits zeigte man erneut Schwächen in der Defensive.

Aufgrund der schlechten Ergebnisse und Leistungen gerieten Trainer Gerhard Struber und Geschäftsführer Sport Christian Keller immer stärker in die Kritik und es wurde sogar bereits über Endspiele für die beiden Funktionäre spekuliert.

Für das Pokalspiel gegen die KSV Holstein Kiel (3:0) sollte sich Struber für ein neues Spielsystem entscheiden, um mit seiner Mannschaft den Abwärtstrend stoppen zu können. Der Effzeh agierte zum ersten Mal in einem 3-4-2-1-System und konnte sich schlussendlich nicht unverdient gegen den Bundesligisten durchsetzen.

Das neue Spielsystem scheint Struber so überzeugt zu haben, sodass er auch beim neulichen Auswärtsspiel in Berlin auf das System setzen sollte. Diese Begegnung sollten die Kölner für sich entscheiden können und fuhren zugleich drei wichtige Punkte ein.

In dieser Begegnung agierte der Effzeh über die komplette Spieldauer äußerst konzentriert in der Defensive und ließ nur wenige Chancen für die Hausherren zu. Ein besonderes Lob gilt hierbei Abwehrspieler Dominique Heintz, der eine starke Leistung zeigte. Andererseits zeigte die Mannschaft im eigenen Ballbesitz gute Ansätze und belohnte sich mit dem Auswärtssieg für einen guten Auftritt.

Grundsätzlich gilt es anzumerken, dass das neue Spielsystem der Mannschaft die nötige Stabilität gibt. Schließlich agierten die Kölner in den letzten beiden Begegnungen deutlich geordneter und wirkten in der Defensive sattelfester.

Fragwürdiger Umgang mit Talenten

Anhand der bisherigen Pflichtspiele lässt sich erkennen, dass Gerhard Struber auch Talenten eine Chance gibt. Schließlich absolvierte beispielsweise Innenverteidiger Julian Pauli (19) bisher jedes Pflichtspiel und konnte seine Chance auf einen Stammplatz nutzen.

Dagegen sollte es jedoch für manch andere hoffnungsvolle Talente eher wenig gut laufen. Ein Beispiel hierfür ist Torhüter Jonas Urbig (21), welcher als Stammtorhüter in die aktuelle Spielzeit ging und dem schwachen Abwehrverhalten zum Opfer fallen sollte. Schließlich entschied sich Struber vor kurzem für Marvin Schwäbe als neuen Stammtorhüter, wodurch Urbig lediglich der Platz auf der Bank bleibt.

Als offizielle Begründung wurde hierbei stets die Erfahrung von Schwäbe und seine Kommunikation auf dem Platz genannt. Diese Argumentation ist einerseits durchaus nachvollziehbar und zudem scheint die Entscheidung bereits Wirkung gezeigt zu haben. Andererseits gilt es jedoch festzuhalten, dass das Chaos in der Defensive und die Anzahl an Gegentoren nicht einzig und allein auf Jonas Urbig zurückzuführen ist.

Der 1. FC Köln ist generell auf dem besten Weg, um mit Jonas Urbig ein weiteres Toptalent zu verlieren. Schließlich wird sich der Torhüter sicherlich nicht allzu lange mit der Rolle des Ersatztorhüters zufrieden geben und es dürfte zudem nicht an Interessenten mangeln. Diese Degradierung sorgte ebenfalls bei den Fans des 1. FC Köln für Empörung und Wut, da auch sie die Probleme nicht an Urbig festgemacht hatten.

Ein weiteres Sorgenkind ist Mittelfeldspieler Marvin Obuz. Schließlich kehrte der Flügelspieler im Sommer nach Köln zurück, nachdem er zuvor bei Rot-Weiss Essen eine überragende Spielzeit in der 3. Liga gespielt hat. Doch bislang sollte Obuz lediglich 30 Minuten Einsatzzeit in der 2. Bundesliga erhalten und dient insgesamt offenbar nur als Füllmasse des Kaders.

Diese Tatsache konnte man beispielsweise beim Auswärtsspiel in Berlin erkennen. Bei dieser Begegnung befand sich der 22-Jährige über die komplette Spieldauer auf der Bank, obwohl Dejan Ljubicic einen äußerst gebrauchten Tag erwischte. Dieser sollte im fortgeschrittenen Spielverlauf zwar ausgewechselt werden, aber wurde durch Stürmer Luca Waldschmidt ersetzt.

Bei Marvin Obuz erscheint es aktuell als sehr wahrscheinlich, dass er den 1. FC Köln im Winter verlassen wird, sofern sich nichts an seiner Situation ändert.

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