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Hansa Rostock – schafft Patrick Glöckner die Wende?

Hansa Rostock – schafft Patrick Glöckner die Wende?

Das verhexte zweite Jahr eines Aufsteigers. Man konnte es in der Vergangenheit schon bei zahlreichen Mannschaften sehen, dass die zweite Spielzeit in einer höheren Liga schwieriger wurde als die erste Spielzeit. Dieses Szenario trifft wohl auch bei Hansa Rostock zu. (Bild: IMAGO / Fotostand)

In der Spielzeit 2021/22 belegte die Kogge als Aufsteiger noch einen ordentlichen 13. Tabellenplatz. In der laufenden Spielzeit findet man sich jedoch im Abstiegskampf wieder und Aufstiegstrainer Jens Härtel musste bereits seinen Hut nehmen. Auf Jens Härtel sollte Patrick Glöckner folgen, der Hansa ein neues Gesicht geben sollte.

Jedoch scheint die anfängliche Euphoriewelle unter Glöckner bereits wieder zu Ende zu sein, da die Ergebnisse seit längerer Zeit nicht mehr passen und sich der Verein immer mehr dem Tabellenkeller nähert.

Doch kann Patrick Glöckner die Kogge zum Klassenerhalt führen? Oder muss Glöckner bald seinen Cheftrainerposten räumen?

Patrick Glöckner folgt auf Jens Härtel

Es dürfte wohl niemanden gewundert haben, dass sich die Verantwortlichen nach der Heimniederlage gegen den SV Sandhausen (0:1) zum Handeln gezwungen sahen und man sich von Jens Härtel trennte. Jedoch dürfte es überraschend gewesen, dass man mit Patrick Glöckner einen neuen Cheftrainer installierte, der zuvor noch nie in der 2. Bundesliga tätig war.

Die Verpflichtung Glöckners war durchaus nachvollziehbar, da der Fußballlehrer für genau das steht, wonach die Verantwortlichen von Hansa gesucht haben. Glöckner zeichnet sich über eine sehr akribische Arbeit aus, in der er seinen Spielern alles abverlangt.

Der 46-Jährige ist ein Mann der klaren Worte und fordert von seinen Spielen vollen Einsatz und Leidenschaft in den Spielen. Diese Eigenschaften zeigt Glöckner selbst an der Seitenlinie, um seinem Team die nötigen Impulse zu geben.

Des Weiteren zeichnet sich Patrick Glöckner über seine Spielphilosophie aus, da er stets aktiven Fußball spielen lassen will, wie man es bereits in seiner Amtszeit beim SV Waldhof Mannheim sehen konnte.

Grundsätzlich schien die Verpflichtung Glöckners eine sehr kreative Lösung Hansas zu sein, da man einen jungen und ehrgeizigen Trainer holte, der langfristig etwas entwickeln sollte.

Trainereffekt in ersten Spielen zu sehen

Jedoch sollte Patrick Glöckner nicht viel Vorbereitungszeit vor seiner Zweitliga-Premiere erhalten, da nur zwei Tage nach seiner Verpflichtung das Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg anstand. Es ging also direkt gegen einen Konkurrenten im Abstiegskampf und die Hansa-Fans fieberten dem Debüt des neuen Trainers entgegen.

Es dürfte wohl jedem vor der Partie klar gewesen sein, dass Glöckner das Team nicht innerhalb von lediglich zwei Tagen vollkommen verändert haben werde. Jedoch konnte man bereits im Spiel gegen den Club erkennen, dass an einigen Stellen nachjustiert und gewisse Dinge verändert worden sind. Die Rostocker kämpften von der ersten Minute an leidenschaftlich und konnten sich durch ein spätes Tor von Nils Fröling einen verdienten Punkt ergattern.

Die Premiere von Patrick Glöckner sollte also geglückt sein und Mut für das darauffolgende Spiel machen. Schließlich sollte das zweite Spiel unter Glöckner ebenfalls ein Kellerduell werden, da die Kogge auswärts bei Eintracht Braunschweig gastierte.

Die Rostocker agierten in dieser Begegnung äußerst konzentriert in der Defensive und ließen kaum nennenswerte Torchancen der Löwen zu. In der Offensive versuchte die Kogge vereinzelte Nadelstiche in Form von Kontern zu setzen. Man merkte es Hansa jedoch an, dass das Hauptaugenmerk auf der Defensivarbeit lag und man keinesfalls in diesem Spiel als Verlierer vom Platz gehen wollte.

Am Ende konnte die Kogge jedoch durch einen Treffer von Svante Ingelsson die drei Punkte mitnehmen und die Anfangszeit von Patrick Glöckner war geglückt. Schließlich holte man vier Punkte aus zwei Kellerduellen, wodurch man mit einem besseren Gefühl in die Winterpause gehen konnte.

Nach der Winterpause wieder auf Boden der Tatsachen

Wer jetzt jedoch dachte, dass Hansa die Euphoriewelle mit in das Jahr 2023 nehmen werde, sollte sich jedoch getäuscht sehen. Schließlich konnte man im Kalenderjahr erst drei Punkte holen und musste dagegen schon satte fünf Niederlagen einstecken. Dies machte sich auch in der Tabelle bemerkbar, sodass die Rostocker lediglich vier Punkte Vorsprung aud den letzten Tabellenplatz haben. Es scheint so, als ob der anfängliche Effekt unter Patrick Glöckner verpufft sei.

Schließlich hat sich neben den Ergebnissen nun auch die Spielweise der Mannschaft verschlechtert, sodass man hinsichtlich des Herausspielens von Torchancen lediglich von Stückwerk und Einzelaktionen sprechen kann.

Grundsätzlich kann man der Mannschaft jedoch nicht vorwerfen, dass sie nicht alles versucht, um den Weg aus der Krise zu finden. Die Spieler zeigen stets vollen Einsatz, aber belohnen sich nicht für den großen Aufwand. Dies erkennt man vor allen an der Torausbeute Hansas, da man in 23 Spielen lediglich 18 Tore erzielen konnte und somit die schwächste Offensive der 2. Bundesliga stellt.

Das Auswärtsspiel beim FC St. Pauli dürfte wohl symbolhaft für die aktuelle Situation der Kogge stehen. Schließlich zeigte man in diesem Spiel zwar Leidenschaft, aber was fehlte, war die nötige Konzentration in den entscheidenden Bereichen.

Schließlich vergab man in der Offensive leichtfertig große Chancen und leistete sich in der Abwehr die ein oder andere Unkonzentriertheit, was von den Hausherren bestraft wurde.

John Verhoek steht symbolhaft für Krise

In der letzten Spielzeit erzielte er stolze 17 Tore und hatte einen großen Anteil am Klassenerhalt. Er überragte mit seiner Gier, bewies seinen Torriecher und erzielte teils sogar Traumtore. Die Rede ist von John Verhoek.

Doch in der Spielzeit 2022/23 scheint diese Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit des Angreifers vollkommen abhanden gekommen zu sein. Schließlich konnte der 33-Jährige in der laufenden Spielzeit lediglich einen Treffer erzielen und wartet seit dem fünften Spieltag auf sein zweites Saisontor.

Dieser “Ausfall” des Torjäger tut der Kogge sichtlich weh und konnte bislang nicht kompensiert werden. Schließlich erzielte Hansa bisher lediglich 18 Tore, von denen sechs Tore auf das Konto von Kai Pröger gehen.

Grundsätzlich sind diese Statistiken besorgniserregend, wenn man bedenkt, dass das restliche Team in 23 Spielen gerade einmal zwölf Tore erzielen konnte. Diese Zahlen entsprechen denen eines Absteigers und dürften wohl nur wenig Hoffnung machen.

Schafft Glöckner den Turnaround?

Generell ist dem Trainer Patrick Glöckner so einiges zuzutrauen und man kann zudem nicht behaupten, dass die Mannschaft gegen ihn spielen würde. Schließlich kämpft die Mannschaft in jedem Spiel und belohnte sich jedoch zu selten für den enormen Aufwand.

Jedoch ist Fußball ein Ergebnissport und die Ergebnisse passen in dem Jahr 2023 einfach absolut nicht. Schließlich holte man bisher lediglich drei Punkte und steckt mittendrin im Abstiegskampf.

Es scheint den Spielern jedoch in den entscheidenden Situationen an Konzentration zu fehlen, was am Ende den Unterschied auf der Ergebnistafel ausmacht. Im Angriff tut man sich in der Chancenerarbeitung zumeist schwer und die wenigen Chancen werden meist kläglich vergeben. Dazu kommt, dass in der Arbeit gegen den Ball, teilweise den wichtigen Säulen der Mannschaft katastrophale Fehler unterlaufen, die mit Gegentoren bestraft werden.

Es dürfte grundsätzlich klar sein, dass Glöckner das Vertrauen der Verantwortlichen genießt. Jedoch dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis sich die Meinung der Verantwortlichen ändern wird, wenn sich die Leistungen und Ergebnisse nicht in naher Zukunft verbessern.

Vorschau auf den nächsten Spieltag

Am kommenden Spieltag wartet mit dem Auswärtsspiel bei Hannover 96 eine durchaus brisante Aufgabe auf Hansa Rostock.

Schließlich wartet die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl seit bereits sieben Pflichtspielen auf einen Sieg. Die Hannoveraner werden dementsprechend hochmotiviert in das Nordderby gehen, um den Negativtrend stoppen und den Blick wieder nach oben richten zu können.

Es dürfte insgesamt spannend zu beobachten sein, mit welchem Selbstvertrauen und zugleich mit welcher Leidenschaft beide Teams in die Begegnung gehen. Schließlich ist dieses Derby für beide Mannschaften eine gute Gelegenheit, um den Negativtrend zu stoppen und mit einem leidenschaftlichen Einsatz den Fans etwas zurückzugeben.

Die Favoritenrolle für das Aufeinandertreffen liegt nach den Buchmachern auf Seiten von Hannover 96.

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