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SC Paderborn 07 - eine Transferpolitik mit Fragezeichen

SC Paderborn 07 - eine Transferpolitik mit Fragezeichen

Der SC Paderborn begeistert nun schon seit Jahren mit seinem offensiv ausgerichteten Fußball. Es gilt hierbei hervorzuheben, dass die Westfalen finanziell nicht zu den stärksten Vereinen im deutschen Profifußball gehören, was offenbar kein Problem darstellt. (Bild: IMAGO / RHR-Foto)

Jedoch gilt es nicht nur die Akteure auf dem Platz positiv zu erwähnen, sondern ebenfalls die Akteure im Hintergrund, die für die Zusammenstellung des Kaders verantwortlich sind. Schließlich glänzte der SCP in der Vergangenheit stets mit wohlüberlegten und zugleich günstigen Lösungen auf dem Transfermarkt, die zum sportlichen Erfolg beigetragen haben.

In der aktuellen Transferphase mussten die Westfalen die Abgänge zahlreicher Stammspieler verkraften. Auch auf der Seite der Neuzugänge hat sich schon einiges getan. Wobei so manche Neuverpflichtung für reichlich Fragezeichen sorgt.

Paderborn bleibt zum Teil seiner Transfer-Philosophie treu

Der erste Sommerneuzugang sollte perfekt in die Philosophie der Paderborner passen. Schließlich gab der SCP die Verpflichtung von Abwehrspieler Laurin Curda bekannt, den man aus der Regionalliga Südwest von der TSG Balingen ablösefrei verpflichten konnte.

Der 21-Jährige ist flexibel einsetzbar und kann sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der Position des Rechtsverteidigers spielen. Dies ist hinsichtlich der Spielphilosophie von Lukas Kwasniok vorteilhaft, da Curda entweder in der Dreierkette oder als Schienenspieler auf der rechten Seite agieren kann.

Es dürfte wohl eine Überraschung gewesen sein, als die Paderborner die Verpflichtung von Offensivspieler Filip Bilbija bekanntgaben. Schließlich gab es vor der Meldung des Transfers keinerlei Anzeichen, die darauf hingedeutet haben. Besonders gilt es die Ablösesumme zu erwähnen, da sich der SCP die Dienste des 23-Jährigen stolze 0,5 Millionen Euro hat kosten lassen.

Der Flügelspieler passt aber zur Philosophie der Paderborner, in der man jungen Spielern die Chance gibt, sich in der 2. Bundesliga zu beweisen und zu etablieren. Zudem kann Bilbija eine wahre Verstärkung für die Westfalen sein und für frische Impulse in der Offensive sorgen.

Schließlich kann der Offensivspieler auf beiden Flügelpositionen spielen und auch im Sturmzentrum agieren. Es gilt jedoch auch zu erwähnen, dass der 23-Jährige beim Hamburger SV lediglich die Reservistenrolle innehatte und keine regelmäßigen Einsatzzeiten aufweisen konnte, um den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen zu können.

Zweifelhafte Verpflichtungen von Grimaldi und Musliu

Mit Adriano Grimaldi hat sich nun ein echter Mittelstürmer dem SC Paderborn angeschlossen, der den Abgang von Marvin Pieringer im Sturmzentrum auffangen und die Kaltschnäuzigkeit in das Spiel des SCP bringen soll. Es lässt sich jedoch anzweifeln, ob der 32-Jährige eine wirkliche Verstärkung sein wird.

Schließlich ist der Stürmer bekannt für seine Verletzungsanfälligkeit und konnte bisher selten eine Spielzeit komplett durchspielen. Diese Verletzungen sorgten auch in der vergangenen Spielzeit dafür, dass der Stürmer gewisse Rückstände in sachen Fitness hatte und zum großen Teil die Rolle des Jokers besaß.

Hierbei gilt es jedoch zu erwähnen, dass der 32-Jährige die Rolle des Jokers gut annahm und wichtige Tore für den 1. FC Saarbrücken schießen konnte. Es dürfte dennoch fraglich sein, inwiefern Grimaldi, der oftmals nicht die Kraft für 90 Minuten in der 3. Liga hatte, eine richtige Verstärkung für den SC Paderborn sein wird.

Des Weiteren gaben die Paderborner die Verpflichtung von Visar Musliu bekannt, der die Abgänge von Uwe Hünemeier und Bashir Humphreys kompensieren soll. Die Verpflichtung des Innenverteidigers sorgt jedoch für Verwunderung, da der 28-Jährige, während seiner Zeit beim FC Ingolstadt, nur selten überzeugen konnte.

Zudem gilt es zu erwähnen, dass Musliu nun bereits 28 Jahre alt ist und die Paderborner eine offiziell nicht bekannte Ablösesumme gezahlt haben, die jedoch im mittleren sechsstelligen Bereich liegen dürfte. Aufgrund seiner gezeigten Leistungen in der 2. Bundesliga als auch in der 3. Liga, dürfte diese Ablösesumme wohl kaum sportlich gerechtfertigt sein.

Grundsätzlich gilt es jedoch abzuwarten, was Lukas Kwasniok für Pläne mit dem Nationalspieler Nordmazedoniens hat und inwiefern sich der 28-Jährige unter der Regie von Kwasniok entwickeln kann.

Verpflichtung von Max Kruse mehr als nur PR-Gag?

Diese Verpflichtung sollte medial für große Wellen sorgen. Schließlich holte der SCP den ehemaligen Nationalspieler Max Kruse in die 2. Bundesliga. Jedoch gilt es diesen Deal aus rein sportlicher Sicht mehr als kritisch wahrzunehmen.

Immerhin ist der Angreifer nun bereits schon stolze 35 Jahre alt und war zudem seit Ende November ohne Verein. Es lässt sich also kaum abstreiten, dass sich die Fitness von Max Kruse, die in der Vergangenheit schon nicht optimal war, in den vergangenen Monaten kaum verbessert haben dürfte.

Zudem gilt es den Charakter des Angreifers kritisch anzusprechen, da der 35-Jährige in der Vergangenheit stets keinen Hehl daraus machte, dass das Finanzielle für ihn eine große Rolle spiele. Dies konnte man bereits im Jahr 2022 sehen, als der Angreifer Union Berlin verließ, um sich dem VfL Wolfsburg anzuschließen. Hierbei tauschte Kruse das internationale Geschäft gegen den Abstiegskampf und gab öffentlich zu, dass er unter anderem aufgrund des besser dotierten Vertrages nach Wolfsburg zurückkehrte.

Zudem gilt es ebenfalls zu erwähnen, dass der Routinier vor seinem Engagement beim SCP in den Medien zugab, dass ihm sein neuer Verein quasi egal wäre und er bei fast jedem Verein anheuern würde, um aus der Arbeitslosigkeit herauskommen zu können. Diese Art und Weise zeigt zwar von Ehrlichkeit seitens Kruse, aber dürfte bei den Fans dennoch nicht gerade gut ankommen.

Die Verpflichtung von Kruse bringt jedoch auch sportliche Fragezeichen mit. Schließlich wird Kruse im System der Paderborner in der Doppelspitze oder hinter der Doppelspitze agieren, wo der SCP jedoch mit Florent Muslija und Robert Leipertz sehr gut aufgestellt ist.

Besonders hinsichtlich Leipertz lässt sich die Verpflichtung von Kruse anzweifeln. Schließlich spielte der Linksfuß eine sehr gute erste Saison in Paderborn und wusste in neuer zentraler Rolle durchaus zu überzeugen. Zudem dürfte es als fraglich erscheinen, ob Kwasniok im Angriff mit zwei Linksfüßern spielen lassen wird.

Grundsätzlich lässt sich die Verpflichtung von Max Kruse als sehr mutig beschreiben. Sollte der einstige Bundesligaspieler seine Fähigkeiten auf den Platz bringen, wäre er ein absoluter Gewinn für den SC Paderborn sowie für die 2. Bundesliga.

Jedoch gilt es zu erwähnen, dass Kruse hinsichtlich seines Charakters ein relativ schwieriger Profi ist, mit dem Lukas Kwasniok erst einmal zurechtkommen muss. Schließlich muss auch gesagt sein, dass Kwasniok mit einem Spieler des Kalibers von Max Kruse vorher noch nie zu tun hatte und Kruse zudem, zumindest medial, größer erscheint als der SC Paderborn.

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