In der Spielzeit 2022/23 der 3. Liga konnte er stolze dreizehn Tore erzielen und legte weitere fünf Treffer vor. Des Weiteren gehörte er vor allem in der Rückrunde zu den besten Offensivspielern der Liga. Die Rede ist von Justin Njinmah. (Bild: IMAGO / Revierfoto)
Der Angreifer blühte besonders unter Trainer Jan Zimmermann auf und konnte sich durch starke Leistungen in den Fokus spielen. Trotz guter Leistungen lässt Borussia Dortmund die Kaufoption für den Angreifer verstreichen, sodass Njinmah zu Werder Bremen zurückkehren wird.
Doch kann sich der Angreifer bei den Norddeutschen einen Platz im Bundesliga-Kader erspielen? Wir legen den Fokus auf den 22-Jährigen und wagen eine Prognose für die kommende Spielzeit.
Offensivspieler mit variablen Gesamtpaket
Eine seiner größten Stärken dürfte wohl sein schneller Antritt sein, mit welchem er besonders bei Kontern eine echte Waffe sein kann. Diese Antrittsstärke wird kombiniert mit einem guten Dribbling, mit welchem sich der 22-Jährige oft Platz auf den Außenbahnen verschaffen und in die gefährlichen Räume eindringen kann.
Eine weitere Stärke dürfte wohl sein Drang zum Torabschluss sein, da Njinmah stets den Weg zum Tor sucht und auch für gefährliche Distanzschüsse gut ist. Dieser Drang wird durch seine Beidfüßigkeit noch gefährlicher, da der Stürmer auch mit seinem schwächeren linken Fuß gefährlich ist.
↩️ Von rechts reingezogen, mit links abgeschlossen: das Siegtor von Justin Njinmah zum 1:0-Erfolg der #BVBU23 gegen Meppen. pic.twitter.com/3geyEZrjXT
— Borussia Dortmund (@BVB) April 17, 2023
Jedoch bedeutet dies nicht, dass Njinmah vor dem Tor nur auf sich und den Ball achtet. Schließlich zeichnet sich der Angreifer ebenfalls über sein Auge für die besser positionierten Mitspieler aus, die er in Szene setzen kann.
Des Weiterhin gilt es die Athletik des 22-Jährigen hervorzuheben, welche er in der abgelaufenen Spielzeit des Öfteren unter Beweis stellen konnte. Der Angreifer verfügt zudem über eine gute Sprungkraft, mit welcher er auch bei hohen Flanken durch sein Kopfballspiel gefährlich werden kann.
Es lässt sich grundsätzlich also sagen, dass der Offensivspieler ein gutes Gesamtpaket mitbringt, mit welchem er in der Spielzeit 2022/23 sehr wertvoll für die Reserve von Borussia Dortmund sein konnte. Jedoch muss auch erwähnt werden, dass Njinmah teilweise noch zu viele klare Torchancen liegen lässt.
Arbeit gegen den Ball mit großen Verbesserungsbedarf
Im europäischen Topfußball ist häufig zu sehen, dass sich manche Offensivspieler zu fein für die Arbeit gegen den Ball sind und nur halbherzig den Weg nach hinten suchen. Diese Eigenschaft ist zwar bei Justin Njinmah nicht komplett allgegenwärtig, jedoch kann man in vereinzelten Szenen sehen, dass der 22-Jährige hieran noch arbeiten muss.
Grundsätzlich hat sich die Arbeit des Angreifers gegen den Ball verbessert, seitdem Jan Zimmermann die Reserve von Borussia Dortmund übernommen hat. Doch man konnte auch unter Zimmermann sehen, dass Njinmah teilweise die Zweikämpfe in der eigenen Spielhäfte gescheut hat und bei Ballverlusten nicht zielstrebig nachgesetzt hat, sondern stehen geblieben ist.
Ab Sommer bei Werder Bremen in der Bundesliga?
Nach aktuellen Stand wird der 22-jährige Angreifer im Sommer zu Werder Bremen zurückkehren, nachdem Borussia Dortmund die Kaufoption in Höhe von drei Millionen Euro verstreichen lassen hat. Des Weiteren gaben die Verantwortlichen der Bremer bereits bekannt, dass man mit Njinmah fest für die nächste Spielzeit in der Bundesliga plant.
Jetzt ist es offiziell: Justin #Njinmah kehrt im Sommer zu #Werder zurück. Alle Infos 👉https://t.co/ZABmZyWI4P#TransferNews #Bundesliga #BVB pic.twitter.com/87NtTwDNmJ
— DeichStube (@DeichStube) May 16, 2023
Jedoch bedeutet dies nicht automatisch, dass sich der Angreifer schlussendlich im Bundesliga-Kader der Norddeutschen finden wird. Schließlich dürften in Bremen alle Personalplanungen in der Offensive davon abhängen, wie es mit den beiden Torjägern Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug weitergehen wird. Sollte es hierbei dazu kommen, dass beide in Bremen bleiben, wären die Einsatzchancen für Njinmah sehr gering.
Zudem kommt mit Nick Woltemade ein junger Stürmer zurück nach Bremen, der ebenfalls eine starke Spielzeit in der 3. Liga spielte. Hinsichtlich Justin Njinmah gilt es zu erwähnen, dass er aktuell körperlich noch nicht bereit für die Bundesliga wäre. Dazu kommen noch die Mängel in der Arbeit gegen den Ball, was für Werder Bremen in der Bundesliga deutlich besser sein müsste.
Grundsätzlich dürfte es wohl durchaus sinnvoller für die Karriere des Angreifers sein, wenn er leihweise den Schritt in die 2. Bundesliga machen würde. Schließlich ist der Schritt von der 3. Liga in die Bundesliga relativ groß und könnte der Karriere eher einen Rückschlag versetzen.
Welche Vereine könnten sinnvolle Leihstationen sein?
Eine mögliche Leihstation könnte Fortuna Düsseldorf werden. Schließlich zeichnet sich Daniel Thioune über die Arbeit mit jungen Spielern aus und könnte auch Justin Njinmah in seiner Entwicklung weiterhelfen. Zudem könnte der Angreifer im System der Fortuna seine Stärken ausspielen, da die Fortuna aktiven Fußball spielen will und zudem auf den Flügelpositionen noch Verbesserungsbedarf besitzt.
Eine weiter mögliche Leihstation könnte der SC Paderborn werden. Schließlich würde dieser Transfer zu der Transferstrategie der Paderborner passen, in der man auf junge und hungrige Spieler setzt. Hierbei könnte Njinmah als potenzieller Ersatz von Sirlord Conteh verpflichtet werden, der unter anderem beim FC Augsburg gehandelt wird. In Paderborn könnte der 22-Jährige in der Doppelspitze agieren und sein Tempo in Kombination mit seinem Drang zum Tor ausspielen.
News #Conteh: Nach Sky Infos hat der schnellste Mann aus Liga 2 eine Ausstiegsklausel in #Paderborn: niedrige siebenstellige Summe, der Spieler will in die Bundesliga. #Augsburg beobachtet den Stürmer (26).@SkySportDE pic.twitter.com/vbHiYhx9wX
— BenHeckner (@SkySport_Ben) May 15, 2023
Des Weiteren könnte sich der VfL Osnabrück als mögliche Leihstation anbieten. Schließlich muss der Zweitligaaufsteiger aller Voraussicht nach seinen Toptorjäger Ba-Muaka Simakala abgeben und bräuchte dementsprechend Ersatz auf den Flügelpositionen. Zudem zeichnet sich der VfL unter Tobias Schweinsteiger darüber aus, dass man auf junge Spieler setzt und diese kontinuierlich weiterentwickelt. In Osnabrück könnte Njinmah den nächsten Schritt in seiner Karriere machen und wertvolle Erfahrungen sammeln.
Eine andere Option könnte durchaus Drittligameister SV Elversberg werden. Schließlich müssen sich die Saarländer nach ihrem überraschenden Aufstieg in die 2. Bundesliga verstärken. Zudem könnte Njinmah in der offensiven Spielphilosophie der SVE sicherlich seine Stärken ausspielen und hierbei entweder im rechten Mittelfeld den Druck auf Stammkraft Manuel Feil erhöhen oder in der Sturmspitze neben Luca Schnellbacher agieren.