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Das Kickfieber-Interview - Heute mit Kenneth Kronholm

Das Kickfieber-Interview - Heute mit Kenneth Kronholm

In unserer Serie "Das Kickfieber-Interview – Heute mit ..." wollen wir Euch in jeder Ausgabe ein spannendes Interview mit einem Protagonisten aus der Fußballszene präsentieren. Dabei erwarten Euch interessante Einblicke hinter die Kulissen der Welt des Fußballs, die mit Sicherheit den einen oder anderen von Euch zum Nachdenken bringen werden.

In der heutigen Ausgabe ist dieser Protagonist Kenneth Kronholm, ehemaliger Zweitligaprofi und aktueller Geschäftsführer der Spielerberater-Agentur Kronnect.

Herr Kronholm, Sie haben im Jahr 2022 Ihre aktive Karriere als Spieler beendet und sind nun als Spielerberater tätig. In der Spielerberater-Agentur Kronnect fungieren Sie als Geschäftsführer. Hatten Sie schon immer vor, nach Ihrer aktiven Spielerkarriere als Berater zu arbeiten? Aus welchen Gründen haben Sie sich für eine Karriere als Berater entschieden?

Der Gedanke, als Spielerberater zu arbeiten, ist schon lange in mir gereift. Der Job bietet so viele Fassetten, man kann sich sehr viel einbringen und vor allem, man kann sehr viel helfen.

Heutzutage wird seitens der Fans mit kritischem Auge hinsichtlich der Berater geschaut. In der Vergangenheit konnte man anhand mancher Transfers sehen, dass Berater ihren Einfluss auf Spieler genutzt haben, um möglichst finanziell lukrative Transfers zu tätigen, wobei das Sportliche nicht mehr an erster Stelle stand. Können Sie die kritische Meinung mancher Fans gegenüber Beratern nachvollziehen und halten Sie den Einfluss mancher Berater gar gefährlich für den Sport?

Ja, das kann ich absolut nachvollziehen, deshalb versuchen wir unsere Arbeit immer mit bestem Wissen und Gewissen auszuüben. Der finanzielle Part ist extrem wichtig für die Spieler, aber sollte niemals über der sportlichen Entwicklung stehen.

Vor kurzem ist mit Alexander Mühling einer Ihrer Klienten zum SV Sandhausen gewechselt. Da stellt sich natürlich die Frage, worauf Kronnect bzw. Sie achten und Wert legen, wenn Sie einen Spieler vermitteln? Und was würden Sie sagen, unterscheidet Kronnect von anderen Berater-Agenturen?

Alex hatte eine unbefriedigende letzte Saison bei Holstein und für ihn war es jetzt wichtig wieder in ein Team zu kommen, wo er gebraucht wird und wo er wieder seine Spiele machen kann. Er kann wieder Teil einer Erfolgsmannschaft werden und sehr dazu beitragen, die Ziele des Vereins zu erreichen. Wir arbeiten sehr intensiv im Scouting und helfen Spielern und Vereinen auf höchstem Analyse-Niveau, das ist extrem viel Arbeit, aber darauf bin ich sehr stolz.

Lassen Sie uns jetzt mal einen Blick auf Ihre lange Spielerkarriere werfen. Bei genauerem Hinschauen fällt auf, dass Sie bis zu Ihrer Zeit in Elversberg bei relativ vielen Vereinen gespielt haben. Was waren die Gründe, wegen denen Sie meistens kaum länger als ein Jahr bei den Vereinen geblieben sind?

Zuallererst muss ich sagen, ich habe mich von keinem Verein im Bösen getrennt, es gab immer irgendwelche Kleinigkeiten, weshalb es nicht mehr gepasst hat. Ob das die sportliche Perspektive war oder die finanzielle Situation im Verein und so weiter. Ich hatte eine sehr schöne und aufregende Karriere mit Höhen und Tiefen und durfte extrem viel lernen.

Im Jahr 2012 schlossen Sie sich der SV Elversberg an und wechselten in die Regionalliga Südwest. In Ihrer ersten Spielzeit konnten Sie sich als Stammtorhüter etablieren und den Aufstieg in die 3. Liga feiern. Obwohl das Kapitel 3. Liga für die SVE nach nur einem Jahr wieder zu Ende ging, konnten Sie dennoch mit starken Leistungen überzeugen und wechselten zu Holstein Kiel. Was waren die Gründe, aus denen Sie sich für einen Wechsel nach Kiel entschieden haben?

Ich habe mich vom ersten Treffen an in Kiel sehr wohlgefühlt, deshalb viel die Entscheidung sehr schnell und bewusst für Holstein.

Die Zeit bei Holstein Kiel sollte für Sie eine ganz besondere werden. Schließlich spielten Sie fünf Jahre bei den Störchen und erlebten so einiges mit. In der Spielzeit 2014/15 scheiterten Sie denkbar knapp in der Relegation zur 2. Bundesliga an 1860 München. In der darauffolgenden Spielzeit zogen Sie sich einen Kreuzbandriss zu und fielen die komplette Spielzeit aus. In dieser Spielzeit belegte Holstein Kiel am Ende den 14. Tabellenplatz. Was waren aus Ihrer Sicht die Gründe dafür, dass man die Leistungen aus der Spielzeit 2014/15 nicht bestätigen konnte? Waren die Erwartungen an die Mannschaft möglicherweise zu hoch?

Wir hatten 14/15 ein extrem starkes Jahr mit einer riesen Enttäuschung am Ende, das hat man dann auch teilweise mitgenommen ins Folgejahr, der Saisonstart war schlecht und somit ging man sehr negativ in die Saison. Die 3. Liga war schon immer sehr ausgeglichen, man muss unfassbar konstant sein, um am Ende seine Ziele zu erreichen und das haben wir in dem Jahr nicht geschafft.

Ab der Spielzeit 2016/17 sollte Markus Anfang Cheftrainer der Störche werden und der Mannschaft frische Impulse geben. Im Jahr 2017 erreichte Holstein den zweiten Tabellenplatz und stieg in die 2. Bundesliga auf. Ihren Anteil am Aufstieg sollte man jedoch auch erwähnen, da Sie schließlich in 16 Spielen kein Gegentor bekamen und in der kompletten Spielzeit lediglich 25 Gegentore hinnehmen mussten. Nach solch einer Spielzeit haben Sie doch mit Sicherheit das ein oder andere Angebot von einem höherklassigen Verein bekommen. Wieso sind Sie trotzdem in Kiel geblieben und haben diese Saison nicht als Sprungbrett zu einem größeren Verein genutzt?

Ich war glücklich und wollte den Weg weiter mitgehen. Der Verein hat mir viel gegeben und ich wusste immer was richtig für mich ist.

Während Ihrer Zeit in Kiel spielten Sie unter anderem mit Robin Zentner zusammen. In den vergangenen Jahren konnte sich Zentner zum Stammtorhüter beim FSV Mainz 05 entwickeln und sich in der Bundesliga etablieren. Haben Sie ihm damals schon zugetraut, dass er es langfristig in der Bundesliga schaffen wird? Und wie war Ihr Verhältnis zu Zentner während der gemeinsamen Zeit in Kiel?

Unser Verhältnis war und ist super. Ja, hab ich ihm definitiv zugetraut, er ist einer der besten Keeper mit denen ich spielen durfte und auch absolut verdient Stammspieler und Führungskraft in der Bundesliga.

Im Jahr 2019 entschlossen Sie sich, dass Sie Holstein Kiel verlassen und in die Major League Soccer zu Chicago Fire wechseln wollen. Sie sagten damals, dass Sie sich mit dem Wechsel in die MLS einen Traum erfüllen würden. Wie würden Sie die Zeit in Chicago nun im Nachhinein beschreiben? War Ihre Zeit dort so, wie Sie es sich vorgestellt haben?

Ja, es war ein großes Abenteuer, ich durfte viel erleben und lernen. Es war eine unfassbar wichtige Erfahrung für mich und meine Familie. Leider kam dann eine schwere Verletzung dazwischen, sodass ich dann die Karriere dort auch beenden musste.

Während Ihrer Zeit in Chicago spielten Sie unter anderem mit Bastian Schweinsteiger zusammen. In Deutschland erweckte es den Anschein, dass die ganze Stadt Chicago Schweinsteiger lieben würde. Wie war Ihr Verhältnis zu Schweinsteiger und was hatte der Weltmeister von 2014 für eine Rolle innerhalb der Mannschaft?

Er war natürlich absoluter Führungsspieler und hatte ein super Standing in der Mannschaft und im Verein. Den Kerl muss man einfach mögen!

In der kommenden Spielzeit der 2. Bundesliga befinden sich mit der SV Elversberg und der KSV Holstein Kiel gleich zwei Vereine, zu denen Sie eine Verbindung haben. Die SVE konnte den Durchmarsch aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga schaffen und Holstein treibt aktuell einen großen Umbruch im Kader voran. Was trauen Sie den beiden Teams in der kommenden Spielzeit zu?

Also zunächst mal hoffe ich, dass beide Vereine ihr gesteckten Ziele erreichen können und eine sorgenfreie Saison spielen. Ich traue beiden Teams natürlich alles zu.

Vielen Dank für Ihre Zeit für das Interview!

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