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Juve-Inter-Thriller und De-Ketelaere-Show: Die Analyse des dritten Serie-A-Spieltags

Juve-Inter-Thriller und De-Ketelaere-Show: Die Analyse des dritten Serie-A-Spieltags

Alles rund um den dritten Serie-A-Spieltag: Topspiele, Tor-Spektakel und Überraschungen. (Bild: IMAGO / Gribaudi/ImagePhoto)

Cagliari - Parma (2:0)

Cagliari feierte beim 2:0 gegen Parma einen wichtigen Sieg, der weniger auf spielerischer Dominanz als vielmehr auf Effizienz beruhte. Während die Gastgeber ihre wenigen Chancen eiskalt nutzten, ließen die Gäste gleich mehrere Möglichkeiten liegen.

Die Mannschaft von Pisacane wirkte im Spielaufbau stellenweise noch unsicher, versuchte aber im 3-4-2-1 mit Ball über einen Dreier-Aufbau zu agieren, in dem Folorunsho und Zappa die Breite gaben. Besonders die Startelf zeigte sich durch das Debüt von Belotti verändert: Der klassische Strafraumstürmer ersetzte Deiola und sorgte für eine deutlich offensivere Ausrichtung, auch wenn er selbst noch Anpassungsprobleme hatte. Im Mittelfeld ist Prati mittlerweile gesetzt und gibt Stabilität. Den Führungstreffer erzielte Mina nach einer Ecke, als er einen zweiten Ball problemlos einköpfen konnte. Auffällig war zudem Obert, der einen klaren Entwicklungssprung im Vergleich zur Vorsaison erkennen lässt und zu den besten Spielern zählte. Auch Esposito überzeugte, während Palestra und Zappa verdeutlichten, dass beide aufgrund ihrer Qualität eigentlich kaum verzichtbar in der Startelf sind. Die Effizienz entschied die Partie: Aus lediglich 0,97 xG resultierten zwei Treffer, der zweite durch Joker Felici. Torhüter Caprile erwies sich einmal mehr als starker Rückhalt.

Parma dagegen präsentierte sich mutig, störte früh im Aufbau und lauerte auf Umschaltmomente. Dennoch wirkte die Mannschaft stark wie der Herausforderer - vor allem in der ersten Hälfte hatte man wenig Spielkontrolle. Nach schwachen Auftritten von Valenti durfte Ndiaye als linker Innenverteidiger in der Dreierkette starten, während im Mittelfeld Ordonez und Sörensen neben Bernabe agierten – beide jedoch mit schwachen Leistungen -, weshalb Keita auf die Bank musste. Offensiv setzte man auf das Sturmduo Pellegrino und Cutrone, das grundsätzlich viel Potenzial hat: Einer ließ sich fallen und band Bälle, vor allem Pellegrino glänzte dabei, während beide eine hohe Abschlussqualität mitbringen. Klar erkennbar war auch, dass Bernabe der Spieler mit der größten Klasse im Kader ist. Linksverteidiger Valeri überzeugte zudem im Duell mit Zappa. In der ersten Halbzeit hätten die Gäste in Führung gehen müssen, auch weil sie insgesamt die besseren Chancen hatten. Cutrone hingegen blieb sehr blass. In der Schlussphase erhöhte Parma noch einmal den Druck und brachte mit Almqvist und Oristanio frische Kräfte, doch ein Treffer wollte nicht mehr gelingen.

Juventus - Inter (4:3)

Das Derby d’Italia zwischen Juventus und Inter bot ein sehr unterhaltsames Offensivspektakel, das am Ende mit einem knappen 4:3 für die Bianconeri endete. Während Juve seine individuelle Klasse in den entscheidenden Momenten ausspielte, zeigte Inter zwar den ansehnlicheren Fußball, belohnte sich aber nicht ausreichend.

Die Gastgeber begannen mit Vlahovic anstelle von David im Sturm und McKennie als linkem Wingback, dazu ein Dreiermittelfeld mit Koopmeiners, Locatelli und Thuram. Defensiv agierte die Elf von Tudor gewohnt tief, mit mindestens fünf Spielern in der letzten Kette. Bremer überzeugte, lieferte sogar zwei Assists, unter anderem für Kellys technisch sehenswerten Treffer zum 1:0, zeigte jedoch wie Kelly auch Schwächen im Aufbauspiel (nur einer von 12 langen Bällen kam an). Yildiz sorgte mit einem Traumtor aus der Distanz für das 2:1, war insgesamt der auffälligste Juve-Spieler auf dem Platz und setzte seine starke Frühform fort. Thuram und Locatelli präsentierten sich erneut zuverlässig, während Koopmeiners einen schwachen Tag erwischte. Torhüter Di Gregorio hatte ebenfalls keinen guten Abend und kassierte statistisch 1,82 Treffer zu viel. Dennoch entschied Juve die Partie durch individuelle Qualität: Adzic wurde mit einem herrlichen Distanzschuss zum Matchwinner und unterstrich sein großes Potenzial. In der Offensive zeichnet sich ab, dass nach dem Champions-League-Drama gegen Dortmund Vlahovic und Yildiz gesetzt sind, während sich David, Openda (der sein Serie-A-Debüt feierte), Zhegrova und Conceição um den dritten Platz streiten. Cabal machte nach langer Verletzungspause sein Comeback. Über die Außen – Tudor-typisch mit Wingbacks und Halbraumspielern – lief viel Angriffsspiel, doch insgesamt kreierte Juve wenige klare Chancen. Aus lediglich 0,68 xG machten sie vier Treffer – pure Effizienz. Ein Schwachpunkt blieb allerdings das Mittelfeld, das zu viele erste Bälle an Inter abgab, da Koopmeiners, Kalulu und McKennie in der Luft zu wenig Präsenz hatten.

Inter hingegen wirkte spielerisch überlegen und drückte Juve immer wieder tief in die eigene Hälfte. Neuzugang Akanji gab ein vielversprechendes Debüt, während Sommer im Tor einen schwachen Eindruck hinterließ und gleich 2,77 erwartbare Treffer zu viel kassierte. Dreh- und Angelpunkt war Calhanoglu, der eine herausragende Leistung bot, zwei sehr schöne Tore erzielte und eine beeindruckende Passquote von 96 Prozent vorwies. Barella hingegen konnte kaum Akzente setzen und gewann nur zwei von sieben Zweikämpfen. Trotz der Niederlage zeigte Inter eine bemerkenswerte Effizienz im Abschluss, verwandelte 0,96 xG in drei Tore. Insgesamt hatten die Nerazzurri mehr Spielanteile, kamen häufiger ins letzte Drittel und glänzten mit einer deutlich besseren Quote bei langen Pässen (67 % zu Juves 38 %). Spielerisch war die Leistung solide – das Ergebnis jedoch ernüchternd.

Fiorentina - Napoli (1:3)

Die Partie zwischen der Fiorentina und Napoli endete mit einem 1:3-Auswärtserfolg der Süditaliener. Während Florenz trotz einiger guter Ansätze offensiv zu wenig Durchschlagskraft entwickelte, überzeugte Napoli mit Effizienz und einer starken Achse im Zentrum.

Die Gastgeber starteten mit stabilen Wingbacks: Gosens und Dodô hielten die Außenbahnen weitgehend im Griff. Dennoch geriet die Viola früh ins Hintertreffen, als Comuzzo ein unglückliches Foul an Anguissa beging und De Bruyne den Elfmeter zum 0:1 verwandelte. Offensiv deutete Kean wieder eine bessere Form an, doch das Zusammenspiel mit Džeko im Doppelsturm wirkt noch unausgereift. Zwar gelang Ranieri nach einer Ecke der Anschlusstreffer zum 1:3, weitere Chancen blieben aber ungenutzt. Offensiv ließ man Chancen liegen und die Defensive um Pongračić als auch Comuzzo erwischten einen schwachen Tag. Die Dreierkette offenbarte deutliche Lücken, auf der Torhüter-Position war erneut Verlass auf De Gea, der mit 0,53 verhinderten Gegentreffern einen höheren Rückstand verhinderte.

Napoli hingegen zeigte sich kaltschnäuzig und strukturiert. Neuzugang Højlund markierte bei seinem Debüt ein starkes Tor nach sehenswerter Vorarbeit von Spinazzola und harmonierte auffällig gut mit De Bruyne. Gerade gegen hoch stehende Gegner spielt der schnelle Angreifer seine Stärken voll aus und könnte sich in der Abwesenheit des verletzten Lukaku als klare Nummer eins im Sturm durchsetzen. Buongiorno brachte in der Abwehr neue spielerische Qualität ein, während Innenverteidiger-Partner Beukema das 3:0 erzielte. Kapitän Di Lorenzo gewann 7 von 9 Zweikämpfen und präsentierte sich gewohnt zuverlässig. Im Mittelfeld bildet sich ein Trio um De Bruyne, Anguissa und Lobotka von internationalem Top-Format, das kaum zu kontrollieren ist. Angesichts der klaren Spielkontrolle und der vielen ungenutzten Chancen hätte Napoli das Ergebnis sogar noch höher gestalten können – der Sieg war dennoch völlig verdient.

Roma - Torino (0:1)

Die Partie zwischen der Roma und dem FC Torino endete mit einem knappen 0:1. Während die Hausherren zwar viel vom Spiel hatten, daraus aber kaum Gefahr entwickelten, agierten die Gäste defensiv-stärker und nutzten ihre Umschaltmomente effizienter.

Die Roma begann mit El Aynaoui und Dybala in der Startelf, letzterer allerdings auf einer ungewohnten Position, auf der er kaum Wirkung entfalten konnte. Wesley rückte von der rechten Wingback-Position regelmäßig ins Zentrum, während Soule die Breite hielt. Gleichzeitig schoben die äußeren Innenverteidiger Ndicka und Hermoso im Aufbau nach vorn, um im Mittelfeld Überzahl zu erzeugen – ein Ansatz, der an Gasperinis Atalanta erinnert. Trotz des hohen Ballbesitzes und 163 erfolgreichen Pässen im letzten Drittel kam das Team kaum zu klaren Abschlüssen und wirkte oft ideenlos. Ferguson brachte nach seiner Einwechslung mehr Dynamik, doch auch er konnte keine großen Chancen kreieren. In den direkten Duellen – ob Dribblings, Boden- oder Luftzweikämpfe – war man Torino unterlegen. Immerhin zeigte sich Svilar mit 1,14 verhinderten Gegentoren als sicherer Rückhalt, während Ndicka und Soule zu den wenigen überzeugenden Akteuren gehörten. Die einzige auffällige Qualität blieben die präzisen langen Bälle (25 von 40 angekommen).

Torino setzte dagegen auf ein deutlich pragmatischeres Konzept. Nach anfänglichen Abstimmungsproblemen stellte Baroni auf eine Fünferkette um, brachte Ismajli in die Dreierreihe und nahm dafür Ilic aus dem Mittelfeld. Mit wenig Ballbesitz und Fokus auf Umschalten gelang so mehr defensive Stabilität als noch gegen Inter. Ein schöner Treffer von Simeone nach Vorlage von Ngonge brachte die Führung, die letztlich den Unterschied machte. Asllani erwies sich erneut als große Verstärkung im Mittelfeld mit hoher Passquote und guter Präsenz in den Zweikämpfen. Während Simeone im Sturmzentrum nun gesetzt scheint, bleiben Ngonges Entscheidungsfindung und Vlasics Konstanz weiterhin Schwachpunkte, auch wenn beide ihre technischen Qualitäten zeigen. Die Abwehrreihe um Coco, Maripán und Ismajli wirkte stabil, und Keeper Israel überzeugte auf der Linie, wenngleich er im Spielaufbau noch unsicher ist. Mit 0,65 xG und nur 50% angekommenen Pässen im letzten Drittel offenbart Torino offensiv Nachholbedarf. Dennoch deutet sich an, dass Baroni sein Team auf eine defensiv orientierte Spielweise umstellt, die besser zu den Gegebenheiten passt als der Ansatz, den er zuvor bei Lazio verfolgt hatte.

Atalanta - Lecce (4:1)

Atalanta feierte mit einem klaren 4:1-Sieg gegen Lecce den bislang überzeugendsten Auftritt der Saison. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte zeigte La Dea ihre offensive Klasse und stellte im zweiten Durchgang einen deutlichen Leistungsunterschied her.

Die Gastgeber gingen früh durch ein starkes Kopfballtor von Scalvini nach Zalewski-Ecke in Führung, ehe sich ein offener Schlagabtausch entwickelte. Sulemana fiel auf der linken Halbraum-Position auf, der nach guten Joker-Einsätzen nun von Beginn an ran durfte. Krstovic bekam den Vorzug vor Scamacca und rechtfertigte dies mit einer starken Vorstellung. Der überragende Akteur des Abends war jedoch De Ketelaere, der mit zwei Treffern, einer makellosen Zweikampfquote (11/11) sowie vier erfolgreichen Dribblings, die womöglich beste Einzelleistung der laufenden Serie-A-Saison zeigte. Auch Zalewski überzeugte mit einem sehenswerten Treffer und starken Werten. Insgesamt war es die bislang klar beste Vorstellung Atalantas – offensiv variabel, individuell stark besetzt und deutlich gefährlicher als an den ersten beiden Spieltagen. Defensiv blieb zwar nicht alles fehlerfrei, doch der Klassenunterschied zu Lecce war über weite Strecken deutlich.

Die Gäste aus Lecce hatten dagegen große Schwierigkeiten, insbesondere in der Arbeit gegen den Ball. Mit Stulic und Sottil rückten zwei neue Offensivkräfte in die Startelf, während Pierotti und Camarda zunächst draußen blieben. Hinzu kamen mehrere Umstellungen: Siebert ersetzte Tiago Gabriel, Kouassi kam für Veiga und Sala für Kaba – allesamt eher Schwächungen. Gerade die Ausfälle von Gabriel und Kaba machten sich klar bemerkbar. Defensiv bekam Gallo auf seiner Seite keinen Zugriff gegen Bellanova und auch Torhüter Falcone erwischte keinen guten Tag. Einziger Lichtblick war das schöne Solo-Tor von N’Dri, bei dem Atalanta allerdings zu passiv verteidigte. Sottil, eigentlich der individuell stärkste Angreifer, blieb wirkungslos, während die neuen Kräfte im Zentrum kaum Akzente setzten. Insgesamt war es ein schwacher Auftritt, allerdings auch der zweite in Folge gegen ein Topteam nach dem Duell mit Milan. Trainer Di Francesco weiß, dass die entscheidenden Partien erst noch kommen, in denen Lecce mehr Ballbesitz hat und seine spielerischen Ansätze besser zur Geltung bringen kann.

Pisa - Udinese (0:1)

Die Partie zwischen Pisa und Udinese war über weite Strecken zäh, geprägt von vielen Unterbrechungen und nur wenigen klaren Möglichkeiten. Am Ende setzten sich die Gäste dank individueller Qualität knapp, aber verdient mit 1:0 durch.

Pisa zeigte sich erneut kämpferisch, konnte offensiv jedoch kaum Akzente setzen. Bester Spieler der Hausherren war Neuzugang Akinsanmiro, der in seinem ersten Startelfeinsatz einen starken Eindruck hinterließ. Insgesamt blieb die Angriffslinie um Meister, Tramoni und Moreo jedoch blass, und auch Nzola ist noch nicht in Topform. Die Gefährlichkeit beschränkte sich fast ausschließlich auf Flügelaktionen, im Zentrum gelang kaum Durchschlagskraft. Mit nur 1,72 erwartbaren Toren nach drei Spielen kombiniert steht ein alarmierend schwacher Wert zu Buche – in diesem Tempo ist Abstiegskampf programmiert. Positiv bleibt immerhin, dass Pisa defensiv bislang stabil auftritt und noch nie mehr als ein Gegentor kassierte. Gilardino steht nun mit lediglich einem Punkt aus drei Spielen vor einem schweren Duell gegen Napoli und die Hoffnung ruht vor allem darauf, dass Top-Neuzugang Nzola bald zu alter Stärke findet.

Udinese dagegen bestätigte den Aufwärtstrend und präsentierte sich erneut sehr stabil. Bravo rückte in die Startelf und stellte eine klare Verbesserung gegenüber Bayo dar, während die restliche Formation identisch zum Inter-Sieg blieb. Besonders auffällig waren Karlström mit 93 Prozent Passquote sowie Kamara, der bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung stark aufspielte. Auch Bertola musste angeschlagen raus, was die defensive Balance jedoch kaum beeinträchtigte, denn die Dreierkette wirkte durchweg gefestigt. Zaniolo erlebte ein schwaches Debüt mit nur einem gewonnenen Zweikampf aus sechs Duellen, während Atta sich immer mehr als kreativer Fixpunkt herauskristallisiert und spielerisch den Unterschied macht. Runjaic unterstreicht damit, dass sein Team sowohl gegen Topmannschaften als auch gegen tiefstehende Gegner bestehen kann – Udinese ist eine der positiven Überraschungen des bisherigen Saisonverlaufs.

Sassuolo - Lazio (1:0)

Sassuolo meldete sich mit einem verdienten 1:0-Heimsieg gegen Lazio eindrucksvoll zurück. In einem Spiel, das vor allem von Defensivstabilität geprägt war, überzeugte Fabio Grossos Mannschaft mit ihrem bislang besten Saisonauftritt und knüpfte an das Image des „Topklub-Schrecks“ an.

Bei den Gastgebern ersetzte Kone Boloca in der Startformation. Entscheidenden Anteil am Erfolg hatten mehrere Einzelakteure: Berardi zeigte sich in Galaform mit 96 Prozent Passgenauigkeit, drei präzisen langen Bällen und vier gewonnenen Zweikämpfen. Walukiewicz überzeugte auf der rechten Seite, während Torhüter Muric gleich 1,05 Gegentore verhinderte und mehrfach stark parierte. Überragend agierte Muharemovic, der nicht nur den Assist zum Siegtor lieferte, sondern auch mit hoher Passsicherheit (88 Prozent) und starker Zweikampfbilanz glänzte. Joker Fadera entschied die Partie mit seinem Treffer und drängt sich damit als Option für die Startelf auf – insbesondere, da Laurienté bislang blass geblieben ist. Offensiv gibt es bei Sassuolo zwar noch Luft nach oben, doch die individuelle Qualität im Kader lässt wenig Sorgen aufkommen.

Lazio hingegen zeigte eine enttäuschende Vorstellung und fand offensiv kaum Mittel. In der Abwehr startete Romagnoli für Provstgaard, eine Entscheidung, die angesichts der bisherigen Form des Dänen fragwürdig wirkte. Gila spielte solide mit starker Passquote (90 Prozent) und ordentlichem Aufbauspiel, während Rovella erneut als verlässlichster Mittelfeldakteur auffiel. Abgesehen davon bot die Offensive wenig: Das Trio aus Cancellieri, Zaccagni und Castellanos blieb wirkungslos, und der eingewechselte Pedro war noch der auffälligste Angreifer. Besonders die erste Hälfte mit einem mageren xG-Wert von 0,11 offenbarte die Harmlosigkeit der Römer. Nach drei Spielen steht Lazio mit nur drei Punkten und Tabellenplatz 12 da – ein denkbar schwacher Start für Maurizio Sarri, der vor dem anstehenden Derby gegen die Roma dringend Antworten finden muss.

Milan - Bologna (1:0)

Das Duell zwischen Milan und Bologna war über weite Strecken arm an Höhepunkten und lebte vor allem von taktischer Disziplin. Am Ende reichte den Rossoneri ein einzelner Treffer zum klassischen Allegri-Ergebnis: 1:0.

Milan präsentierte sich unter Allegri erneut klar defensiv ausgerichtet und hatte insgesamt nur 39 Prozent Ballbesitz. Die Dreierkette mit Tomori, Gabbia und Pavlovic stand sicher, während Rabiot und Loftus-Cheek die Halbräume besetzten. Besonders Modric prägte die Partie mit einer starken Leistung: zwei Schlüsselpässe, ein Tor, starke Quoten bei langen Bällen (3/5) und Zweikämpfen (7/9). Er verdrängt damit Ricci weiterhin auf die Bank. Rabiot feierte ein solides Debüt, während Loftus-Cheek enttäuschte – Pulisic dürfte daher bald wieder in die Startelf rücken. Saelemaekers bestätigte seine Form und sollte gesetzt sein, wohingegen Gimenez abermals blass blieb. Eine Option für die Zukunft könnte Leao im Sturmzentrum sein, sobald er in den Kader zurückkehrt. Insgesamt ein typischer Allegri-Sieg: unspektakulär, nicht völlig überzeugend, aber mit sechs Punkten aus drei Spielen eine solide Bilanz für Milan.

Bologna setzte dagegen auf Ferguson, der Moro in der Startelf ersetzte und eine gute Partie zeigte. Lucumi überzeugte ebenfalls mit starker Passquote (86 %), gelungenen langen Bällen (5/8) und hohem Zweikampferfolg (8/12). Über die rechte Seite mit Zortea und Orsolini ergaben sich ansprechende Ansätze. Dennoch blieb offensiv fast alles Stückwerk – nur 0,17 xG und damit keine echte Durchschlagskraft. Trotz viel Ballbesitz fehlten Ideen im letzten Drittel, was letztlich zur zweiten Niederlage gegen ein Spitzenteam führte. Die Schwächen im Angriffsspiel gegen kompakte Abwehrreihen wurden erneut deutlich, und gegen Genua am kommenden Spieltag ist ein Sieg Pflicht, will Bologna nicht früh in die untere Tabellenhälfte geraten.

Hellas - Cremonese (0:0)

Hellas und Cremonese trennten sich torlos, wobei die Gastgeber zwei Punkte verschenkten. Mit einem Chancenverhältnis von 1,46 zu 0,24 xG war Verona über weite Strecken die aktivere und gefährlichere Mannschaft, konnte sich aber nicht belohnen.

Hellas dominierte beide Halbzeiten offensiv deutlich, ohne daraus Zählbares mitzunehmen. Giovane bestätigte seine positiven Ansätze, braucht jedoch dringend einen passenden Sturmpartner. Orban erwischte bei seinem Debüt noch keinen guten Tag. Auf der rechten Seite glänzte Bradaric mit starker Passsicherheit (88 %), zwei erfolgreichen Dribblings und sechs gewonnenen Zweikämpfen. Die Dreierkette zusammen mit Torwart Montipo agierte insgesamt solide, wobei Nunez spielerisch herausragte (86 % Passquote, sieben lange Bälle angekommen), defensiv jedoch noch Unsicherheiten offenbarte. Nelsson und Frese machten ebenfalls einen ordentlichen Eindruck, während auch Bella-Kotchap nach seiner Einwechslung vielversprechend wirkte. Bitter war die frühe Verletzung von Gagliardini, der als klare Verstärkung gegenüber Niasse gestartet war.

Cremonese blieb damit weiter ungeschlagen – wenn auch mit einer Portion Glück. Torhüter Audero sicherte mit mehreren Paraden und 1,37 verhinderten Gegentoren den Auswärtspunkt. Defensiv zeigte sich die Mannschaft erneut sehr stabil, besonders Terracciano stach erneut heraus mit 91 Prozent Passquote, sechs präzisen langen Bällen und einer makellosen Zweikampfbilanz (7/7). Der Doppelsturm aus Bonazzoli und Sanabria blieb hingegen blass, da beide einen ähnlichen Spielstil pflegen und kaum für Variabilität sorgten. Positiv fiel Sarmiento nach seiner Einwechslung auf, er könnte am Wochenende in der Startelf stehen. Star-Neuzugang Vardy blieb bei seinem Debüt noch relativ unauffällig. Sollte die Defensive weiterhin so stabil auftreten, sind die Chancen auf den Klassenerhalt für Cremonese sehr gut.

Como - Genua (1:1)

Das Duell zwischen Como und Genua endete mit einem gerechten 1:1. Die Hausherren gingen zwar durch ein Traumtor in Führung, doch der Gast belohnte sich spät für seine Angriffsbemühungen und nahm verdient einen Punkt mit.

Como erwischte den besseren Start: Paz erzielte mit einem wunderschönen Treffer das 1:0. Im Zentrum überzeugte Caqueret, der für Perrone in die Startelf rückte, mit enormer Präsenz (94 % Passquote, sieben gewonnene Zweikämpfe, zwei erfolgreiche Dribblings). Auch das Innenverteidiger-Duo Kempf und Ramon präsentierte sich stark, gemeinsam entschieden sie 18 ihrer 24 Zweikämpfe für sich und schlugen vier präzise lange Bälle. Dennoch verpasste Como, ein zweites Tor nachzulegen, und musste am Ende froh sein, dass Butez im Tor mit guten Vorstellung weitere Gegentreffer verhinderte. Bitter war zudem die unnötige rote Karte für Ramon kurz vor Beginn der Nachspielzeit. Morata fügte sich spielerisch gut ein, sucht aber noch seinen Torriecher, um sich endgültig als Stürmer Nummer eins zu etablieren.

Genua erarbeitete sich mit 2,34 xG zahlreiche Chancen und erzielte durch Ekuban spät den verdienten Ausgleich. Herausragend war die 1-gegen-1-Qualität der Offensivspieler wie Messias, Carboni und Norton-Cuffy - zusammen kam Genua auf 16 von 21 erfolgreichen Dribblings. Besonders Norton-Cuffy glänzte auf der rechten Seite in einer offensiveren Rolle vor Sabelli (fünf erfolgreiche Dribblings, zehn gewonnene Zweikämpfe). Auch Aaron bestätigte seine Form mit viel Einsatz (zwei erfolgreiche Dribblings, fünf gewonnene Zweikämpfe). Torwart Leali zeigte mehrere wichtige Paraden. Trainer Vieira bewies zudem ein glückliches Händchen: Die Einwechslungen von Messias, Carboni und Ekuban brachten viel Schwung und könnten Startelfoptionen für die nächste Partie sein – gerade, da Colombo enttäuschte.

Meine Top-Elf des 1. Spieltags

Tor:
Emil Audero (Cremonese)

Vertedigung:
Nicola Zalewski (Atalanta)
Yerry Mina (Cagliari)
Guillermo Maripan (Torino)
Tarik Muharemovic (Sassuolo)

Mittelfeld:
Adrian Bernabe (Parma)
Luka Modric (Milan)
Hakan Calhanoglu (Inter)
Charles De Ketelaere (Atalanta)

Angriff:
Kenan Yildiz (Juventus)
Rasmus Hojlund (Napoli)

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