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Serie A 2025/26 - die große Saisonvorschau

Serie A 2025/26 - die große Saisonvorschau

Ein genauer Blick auf alle Vereine der neuen Serie-A-Saison: Welche Klubs befinden sich im Umbruch, wer hat spannende Transfers getätigt oder neue Trainer verpflichtet – und bei welchen Vereinen sind noch deutliche Kaderschwächen erkennbar? (Bild: IMAGO / LaPresse)

Einige Fragezeichen - Cagliari, Cremonese, Hellas Verona & Udinese

Cagliari Calcio

Cagliari könnte in der kommenden Saison in Abstiegsnot geraten. Obwohl der Klub über 30 Millionen Euro – eine extrem hohe Summe für den kleinen Serie-A-Verein – in Transfers investiert hat, verpflichtete man mit Roberto Piccoli, Elia Caprile, Gianluca Gaetano und Michel Adopo vier Spieler fest, die zuvor ohnehin schon per Leihe im Verein waren.

Mit Michael Folorunsho von Napoli und Sebastiano Esposito von Inter Mailand konnten zwar erneut zwei sehr vielversprechende Leihgeschäfte eingetütet werden, die den Kader zweifellos verstärken. Dennoch bleibt eine negative Transferbilanz von 25 Millionen Euro bestehen, weshalb weitere Spielerverkäufe nötig sind. Auf der Abgangsseite stehen zudem Razvan Marin und Tommaso Augello, die in den vergangenen Jahren als absolute Schlüsselspieler galten.

Hinzu kommt eine riskante Entscheidung auf der Trainerbank: Nach nur einer, insgesamt soliden Saison trennte sich Cagliari aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen von Coach Davide Nicola. Im Juni wurde Fabio Pisacane als neuer Cheftrainer vorgestellt. Der 39-jährige spielte von 2015 bis 2021 selbst für Cagliari und arbeitete nach seiner aktiven Karriere zunächst als Techniktrainer der Profis, ehe er die U19 betreute – erst als Co-Trainer, später als Chefcoach.

In den Spielzeiten 2023/24 und 2024/25 führte er die Mannschaft jeweils auf Platz sieben der höchsten italienischen Jugendliga Primavera 1 und erreichte dabei einen Punkteschnitt von 1,62. Nun steht Pisacane erstmals im Herrenbereich an der Seitenlinie – und das direkt in Italiens höchster Spielklasse. Eine enorme Aufgabe für den Trainerneuling, der vor allem die Talente im Kader fördern und gleichzeitig den Klassenerhalt sichern soll. Eine große Herausforderung, zumal er dies mit nahezu demselben Kader schaffen muss, den zuvor Davide Nicola erfolgreich in der Liga hielt – und Nicola gilt als ausgewiesener Experte, wenn es darum geht, Vereine vor dem Abstieg zu retten. Pisacane hingegen startet völlig ohne Erfahrung in seine neue Rolle.

Cremonese

Davide Nicola gilt als einer der besten Trainer, wenn es um den Abstiegskampf geht – und dennoch ist Cremonese wohl Abstiegskandidat Nummer eins. Direkt nach seinem Engagement in Cagliari übernahm Nicola die Mannschaft aus Cremona. Der Klub verfügt mit einem Kaderwert von weniger als 60 Millionen Euro über den niedrigsten der gesamten Liga. Zwar konnte der Kader punktuell mit Spielern wie Warren Bondo, Giuseppe Pezzella und Federico Baschirotto verstärkt werden, doch die individuelle Qualität bleibt insgesamt stark begrenzt.

Mit Nicola an der Seitenlinie darf man in Cremona trotzdem vom Klassenerhalt träumen: In der Saison 2021/22 rettete er Salernitana – die damals wie Cremonese jetzt vor der Spielzeit als klarer Absteiger und schwächster Kader der Liga galten – noch spektakulär vor dem Abstieg in die Serie B.

Hellas Verona

In Verona hat sich auf der Trainerbank nichts verändert: Paolo Zanetti bleibt Hellas erhalten. Allerdings musste der Klub schmerzhafte Abgänge verkraften, die bislang nicht adäquat ersetzt wurden. Mit Ondrej Duda, Daniele Ghilardi, Diego Coppola und Jackson Tchatchoua verließen gleich vier Schlüsselspieler den Verein, die zusammen 26 Millionen Euro in die Kassen spülten. Zwar reagierte man auf dem Transfermarkt mit Neuzugängen wie Amin Sarr von Olympique Lyon und Cheikh Niasse für das zentrale Mittelfeld, doch qualitativ konnten die Abgänge bisher nicht aufgefangen werden.

Es bleibt abzuwarten, wie Hellas sein Transferplus von 13 Millionen Euro noch nutzt – aktuell gilt der Klub jedoch als klarer Abstiegskandidat. Schon in der vergangenen Saison rettete man sich lediglich mit sechs Punkten Vorsprung vor dem Gang in die Serie B - und nun scheint der Kader noch schwächer aufgestellt zu sein.

Udinese Calcio

In Udine hat man mit Lorenzo Lucca, Jaka Bijol und Florian Thauvin die vermutlich drei besten Spieler des Kaders verloren – und dafür über 30 Millionen Euro eingenommen. Insgesamt generierte der Klub sogar mehr als 60 Millionen Euro durch Spielerverkäufe und weist derzeit ein Transferplus von 34 Millionen Euro auf. Dieses dürfte jedoch noch schrumpfen, da Udinese dringend auf dem Markt aktiv werden muss, um die schmerzhaften Abgänge zu kompensieren. Mit Arthur Atta, Nicolo Bertola und Saba Goglichidze konnte man zwar vielversprechende Talente nach Norditalien holen, doch das reicht bei weitem nicht aus, um um die obere Tabellenhälfte mitzuspielen.

Ein großes Fragezeichen ist die Trainerposition: Kosta Runjaic steht seit Beginn der vergangenen Saison an der Seitenlinie. Zwar führte er Udinese zu einem soliden 12. Platz, doch er verlor acht der letzten zehn Partien und beendete die Spielzeit mit einem desolaten Schlussspurt. Sollte nun auch der Saisonstart misslingen, könnte Runjaic – in Kombination mit dem geschwächten Kader – schnell zum heißesten Kandidaten für die erste Trainerentlassung der neuen Spielzeit werden.

Starker Kader, Unruhe neben dem Platz? - Juventus & Lazio

Juventus Turin

Juventus erlebte bislang zwar einen eher ruhigen Transfersommer, dennoch gibt es im Kader wie auch abseits des Platzes einige Fragezeichen, die für Unruhe sorgen könnten. Mit Damien Comolli hat der Klub einen neuen Generaldirektor installiert, der als Hauptverantwortlicher für die Transferaktivitäten des Rekordmeisters gilt. Comolli verpflichtete Jonathan David ablösefrei aus Lille und João Mário vom FC Porto für knapp 13 Millionen Euro – zwei starke Neuzugänge. Zudem wurden Francisco Conceição, Nico González, Lloyd Kelly, Pierre Kalulu und Michele Di Gregorio für insgesamt mehr als 105 Millionen Euro fest verpflichtet, nachdem sie zuvor bereits per Leihe in der letzten Saison im Kader standen. Da der Verein bisher keinen Schlüsselspieler abgegeben hat – mit Ausnahme von Randal Kolo Muani, den man allerdings bis zum Deadline Day noch unbedingt zurückholen möchte – bleibt der Kern der Mannschaft im Wesentlichen unverändert zur Vorsaison.

Für Schlagzeilen sorgt jedoch weiterhin die Personalie Dušan Vlahović. Juventus würde den serbischen Stürmer gerne verkaufen, doch sein hohes Gehalt schreckt mögliche Abnehmer ab. Vlahović selbst scheint nicht bereit, auf Teile seines Salärs zu verzichten und könnte seinen Vertrag in Turin aussitzen.

Auch auf der Trainerbank birgt die neue Saison Spannung: Die Vereinsführung entschied sich, mit Igor Tudor als Chefcoach in die Spielzeit zu gehen. Der 47-jährige betreute bereits die letzten 13 Partien der vergangenen Saison, holte dabei einen starken Punkteschnitt von 1,85 und führte Juventus so auf Rang vier und in die Champions League. Allerdings gilt Tudor als schwieriger Charakter – ein potenzieller Knackpunkt im unruhigen Juve-Umfeld. Denn länger als zwölf Monate hielt es der Kroate bislang noch nie bei einem Klub aus - die Trennungen erfolgten stets nicht aus sportlichen Gründen.

Lazio Rom

Bei Lazio ist in Sachen Transfers so gut wie nichts passiert – und das hat einen klaren Grund: Der Klub wurde für diesen Sommer mit einer Transfersperre belegt. Hintergrund ist, dass der Verein drei zentrale finanzielle Kennzahlen überschritten hat: den Liquiditätsindex, den Verschuldungsgrad und die Arbeitskostenquote. Aufgrund dieser Verstöße untersagte die Aufsichtsbehörde COVISOC Lazio, neue Spieler zu verpflichten, bis die Situation bereinigt ist. Eine Lockerung könnte frühestens ab Januar 2026 erfolgen – es sei denn, bis Ende August fließt frisches Kapital in den Verein. Sportdirektor Angelo Fabiani verteidigte das Vorgehen und erklärte, die Probleme seien auf Investitionen in die Infrastruktur, insbesondere ins Nachwuchszentrum, zurückzuführen. Präsident Claudio Lotito hingegen bezeichnete die Strafe als unfair.

Zusätzlich sorgte die Trainerentscheidung für Unruhe: Lazio holte Maurizio Sarri zurück, nachdem man sich erst im März 2024 von ihm getrennt hatte. Kurz nach seiner Rückkehr zeigte sich der Coach jedoch frustriert – offenbar war er nicht rechtzeitig über die Transfersperre informiert worden. Dies führte zu internen Spannungen und erschütterte die Saisonvorbereitung der Römer erheblich. Entsprechend bleibt ungewiss, wie das Projekt Lazio unter Sarri in die neue Spielzeit startet.

Auf der Kippe? - Atalanta & Bologna

Atalanta Bergamo

In Bergamo steht nun Ivan Jurić an der Seitenlinie. Der 49-jährige kehrt in die Serie A zurück, nachdem er zuvor in Verona und bei Torino überzeugte. Seine letzten beiden Stationen bei der Roma und in England bei Southampton verliefen allerdings enttäuschend: Beide Projekte übernahm er während der vergangenen Saison und scheiterte jeweils krachend. Entsprechend gering ist bei einigen Atalanta-Fans die Hoffnung auf eine erfolgreiche Spielzeit. Hinzu kommt der schmerzhafte Abgang von Topstar und Torschützenkönig der Vorsaison, Mateo Retegui, der für eine hohe Summe nach Saudi-Arabien verkauft wurde. Auch Shootingstar Ademola Lookman hat öffentlich Wechselwünsche geäußert und das Verhältnis zwischen Klub und Spieler wirkt zerrüttet.

Dennoch gibt es Gründe für Optimismus: Der Kader scheint wie geschaffen für Jurićs bevorzugten Stil, der auf eine kompakte Defensive im 3-4-2-1 oder 3-4-1-2-System setzt. Mit Giorgio Scalvini, Isak Hien und Odilon Kossounou kann er eine der stärksten Dreierketten Europas aufstellen – vorausgesetzt, alle bleiben fit. Dazu kommen mit Raoul Bellanova, Neuzugang Nicola Zalewski und Davide Zappacosta dynamische Flügelverteidiger. In der Offensive stehen mit Charles De Ketelaere, Daniel Maldini und Gianluca Scamacca vielversprechende Optionen bereit, auch wenn der Kader in der Breite noch Lücken aufweist.

Auf den ersten Blick wirkt Atalanta geschwächt - vor allem nach Gasperini- und Retegui-Abschied -, doch gerade die Kombination aus Jurićs taktischem Ansatz und den vorhandenen Spielertypen könnte – entgegen vieler Prognosen – überraschend gut funktionieren.

FC Bologna

Der FC Bologna blickt auf zwei bemerkenswerte Spielzeiten zurück: 2023/24 führte Thiago Motta den Klub auf Platz fünf der Serie A und damit in die Champions League. In der darauffolgenden Saison konnte man unter Vincenzo Italiano die Coppa Italia gewinnen und sich so die Teilnahme an der Europa League sichern – in der Liga landete Bologna auf Rang neun.

Nun hat der Verein mit Sam Beukema und Dan Ndoye zwei absolute Leistungsträger verloren, dafür aber große Namen wie Ciro Immobile und Federico Bernardeschi verpflichtet. Mit Martin Vitik kam zudem ein spannendes Innenverteidigertalent, das Beukema ersetzen soll. Dennoch bleibt die Frage, ob die beiden medienwirksamen Neuzugänge Immobile und Bernardeschi ihrem Ruf gerecht werden und die hohen Gehälter rechtfertigen können. Transfers dieser Art passen nicht unbedingt zur bisherigen Transferstrategie des Klubs und sorgten daher auch für kritische Stimmen.

Erschwerend kommt hinzu, dass der Kader auf ein paar Positionen – insbesondere den Außenverteidiger-Positionen und im zentralen Mittelfeld – nicht qualitativ ausreichend doppelt besetzt ist. Gerade im Hinblick auf die Dreifachbelastung könnte das zu einem entscheidenden Schwachpunkt werden. Unter diesen Umständen wirkt ein erneutes Abschneiden unter den besten sieben Teams Italiens in der kommenden Saison derzeit eher unrealistisch.

Wundertüten - Roma & Fiorentina

AS Rom

Die Roma zählt derzeit zu den spannendsten Projekten in Italien. Nach einer echten Achterbahnfahrt in der vergangenen Saison – mit einem katastrophalen Start, zwei Trainerwechseln und schließlich der Verpflichtung von Claudio Ranieri, der eine überragende Rückrunde hinlegte und den Klub noch auf Platz fünf und damit in die Europa League führte – übernimmt nun Atalanta-Legende Gian Piero Gasperini den Trainerposten in der Hauptstadt. Einer der besten Trainer Europas der letzten Jahre soll das nächste Kapitel aufschlagen.

Dazu kamen einige vielversprechende Neuzugänge: Wesley, Neil El Aynaoui, Evan Ferguson, Daniele Ghilardi und Leon Bailey verstärken den Kader für knapp 60 Millionen Euro. Verlassen haben den Verein hingegen Leandro Paredes, Mats Hummels und Alexis Saelemaekers – allesamt Spieler, die in der vergangenen Spielzeit zumindest eine wichtigere Rolle spielten.

Auf dem Papier hat sich die Roma verbessert, doch es bleiben Lücken – insbesondere in der Innenverteidigung und im zentralen Mittelfeld. Werden diese noch geschlossen, könnte der Klub sowohl in der Europa League um den Titel mitspielen als auch in der Serie A um die Top vier kämpfen. Hohe Ziele für Gasperini in seiner ersten Saison nach Lehrmeister Ranieri, der eine große Fallhöhe hinterlässt. Entsprechend spannend ist das Projekt Roma: Zwischen Platz drei und Platz acht scheint in der kommenden Saison alles möglich.

ACF Fiorentina

Ähnlich gestaltet sich die Situation in der Toskana bei der Fiorentina: Neuer Trainer ist Stefano Pioli, der nach seinen Stationen beim AC Milan und Al Nassr in Saudi-Arabien nach Florenz zurückkehrt – dorthin, wo er bereits von 2017 bis 2019 an der Seitenlinie stand. Mit Milan gewann Pioli 2022 die Meisterschaft und führte die Rossoneri 2023 bis ins Halbfinale der Champions League. Umso überraschender war die Entscheidung Milans, ihn im Juni 2024 zu entlassen. Nur drei Monate später heuerte der 59-jährige bei Al Nassr an, wo er in 44 Spielen einen Punkteschnitt von 2,07 erreichte, allerdings ohne Titelgewinn.

Auf der Zugangsseite finden sich bislang spannende Namen wie Simon Sohm, Jacopo Fazzini, Mattia Viti und Edin Džeko – eine vielversprechende Mischung aus Talent und Erfahrung. Vor allem der Transfer von Džeko sorgte für Schlagzeilen: Der mittlerweile 39-jährige Bosnier, Bundesliga-Torschützenkönig von 2009/10 und Capocannoniere der Serie A 2016/17, entschied sich, seine Karriere mit einer Ehrenrunde in Florenz ausklingen zu lassen. Einen schmerzhaften Abgang muss die Fiorentina lediglich mit Yacine Adli verkraften, der nach seiner Leihe zu Milan zurückkehrte. Ansonsten konnte der Kader zusammengehalten werden – ein wichtiger Faktor, da die Viola in der kommenden Saison bereits zum dritten Mal in Folge in der Conference League vertreten sein wird.

Nachdem man zweimal im Finale scheiterte und vergangene Saison im Halbfinale ausschied, lautet das Ziel diesmal klar: Titelgewinn. Dafür braucht der Kader allerdings noch etwas mehr Tiefe. Da der Fokus in der kommenden Saison stark auf der Conference League liegen dürfte und die Konkurrenz in Italien um die Top sechs enorm ist, könnte es in der Liga eng werden, erneut die europäischen Plätze zu sichern. Dennoch gilt Florenz als Wundertüte – und mit Pioli auf der Bank könnte der Verein einen echten Coup gelandet haben.

Trainer und Spieler von morgen - Sassuolo & Parma

US Sassuolo

Sassuolo kehrt mit gewaltiger Wucht in die Serie A zurück. Unter Trainer Fabio Grosso, der die Mannschaft in der vergangenen Saison souverän zur Serie-B-Meisterschaft führte, präsentiert der Klub nun den zwölftwertvollsten Kader der Liga – und das als Aufsteiger.

Mit Armand Laurienté, Andrea Pinamonti – der von seiner Leihe aus Genua zurückkehrt – und Klublegende Domenico Berardi verfügt Sassuolo über ein Offensivtrio, das selbst höherklassigen Teams Konkurrenz macht. Ergänzt wird dieses durch Spieler wie Kristian Thorstvedt, Stefano Turati, Daniel Boloca sowie den Neuzugängen Ismaël Koné und Jay Idzes, die allesamt hohes Serie-A-Niveau mitbringen.

Dieser Kader braucht den Vergleich mit den etablierten Mittelfeldklubs der Liga nicht zu scheuen. In Kombination mit einem vielversprechenden Trainer wie Grosso – der sich nach starken Leistungen bei Frosinone und zuletzt Sassuolo nun endlich auf höchstem Niveau beweisen kann – entsteht ein Projekt, das enormes Potenzial besitzt.

Es müsste schon vieles schieflaufen, sollte Sassuolo in der kommenden Saison in Abstiegsnot geraten. Die Entwicklung seit dem Abstieg ist ein Paradebeispiel für nachhaltige und kluge Vereinsarbeit.

Parma Calcio

In Parma sieht es ähnlich aus: Nicht nur den jüngsten Kader, sondern auch den jüngsten Trainer der Liga stellt man in der Emilia-Romagna. Mit Carlos Cuesta verpflichtete der Verein ein großes Trainertalent aus dem Trainerstab des FC Arsenal für dessen erste Station als Cheftrainer. Der 30-jährige Spanier war in den vergangenen fünf Jahren Co-Trainer von Mikel Arteta in der Premier League und bringt daher enorm viel Spannung in die Serie A – gilt zugleich aber als absolut unbeschriebenes Blatt.

Auf dem Transfermarkt verfolgte Parma eine klare Strategie: Talentförderung statt unmittelbarem sportlichem Mehrwert. Mit Matija Frigan (22), Christian Ordoñez (20), Oliver Sørensen (23) und Abdoulaye Ndiaye (23) holte man vielversprechende junge Spieler aus Belgien, Argentinien, Dänemark und Frankreichs zweiter Liga für insgesamt 32 Millionen Euro. Zudem soll noch Giovanni Reyna (22) von Borussia Dortmund hinzukommen. Möglich machen das satte Einnahmen: Mit den Verkäufen von Giovanni Leoni (Liverpool), Ange-Yoan Bonny (Inter), Simon Sohm (Fiorentina), Dennis Man (Eindhoven) und weiteren Transfers erzielte Parma über 80 Millionen Euro in diesem Sommer – ein unglaublicher Wert für einen Klub, der in drei der letzten vier Spielzeiten noch zweitklassig spielte.

Zwar hat man dadurch einige Schlüsselspieler verloren, jedoch direkt wieder in frische Talente reinvestiert. Mit einem aktuellen Transferplus von 48 Millionen Euro könnte Parma sogar noch weiter nachlegen. Mit Spielern wie Zion Suzuki, Adrián Bernabé und Mandela Keita stehen bereits die nächsten potenziellen zweistelligen Millionentransfers im Kader.

Parma – aktuell eine der heißesten Talentschmieden Europas.

Vielversprechende Projekte mit Überraschungspotenzial - Genua, Lecce, Pisa & Torino

CFC Genua

Auch in Genua entwickelt sich ein spannendes Projekt: In der vergangenen Saison konnte der CFC Genoa unter Patrick Vieira überzeugen und am Ende einen soliden 13. Platz einfahren. Nun geht der Klub in seine dritte Serie-A-Saison in Folge – und weder Kader noch Umfeld deuten aktuell auf Abstiegskampf hin.

Mit Nicolae Stanciu (ablösefrei) sowie den Leihen von Valentín Carboni und Lorenzo Colombo verpflichtete Genua drei spannende Spieler, ohne bislang auch nur einen Cent an Ablöse ausgegeben zu haben. Auf der anderen Seite verließen mit Koni De Winter und Honest Ahanor zwei Toptalente den Verein – Einnahmen von insgesamt 37 Millionen Euro spülte es in die Genua-Kassen und sorgten unter anderem für ein beeindruckendes aktuelles Transferplus von 52 Millionen Euro.

Der Kader ist im Mittelfeld stark besetzt und hat mit Schlüsselspielern in der Defensive wie Torhüter Nicola Leali oder Kapitän Johan Vásquez Akteure, die den Unterschied ausmachen können. Hinzu kommt Trainer Patrick Vieira, der in der Rückrunde der vergangenen Saison bewies, dass er der richtige Mann an Genuas Seitenlinie ist.

US Lecce

Die Kombination aus Trainer und Kader könnte dafür sorgen, dass Lecce in der kommenden Saison für die ein oder andere Überraschung sorgt. Zudem hat der Klub mit dem Verkauf von Nikola Krstović an Atalanta Bergamo für 25 Millionen Euro noch Spielraum, um auf dem Transfermarkt aktiv zu werden.

Hier ein genauer Blick auf den vergangenen Transfersommer des US Lecce.

Pisa Sporting Club

Pisa hat auf dem Transfermarkt starke Arbeit geleistet und mit der Verpflichtung des neuen Trainers einen echten Coup gelandet. Warum der vermeintliche Außenseiter vielleicht keiner mehr ist – hier.

Torino

Der FC Turin kann in der kommenden Serie-A-Saison zur großen Überraschung werden. Woran das liegt? Hier.

Überraschung? Eigentlich nicht - Como

Como befindet sich vor Beginn der zweiten Saison nach Aufstieg in der Serie A. Anders als viele andere Aufsteiger, die im zweiten Jahr meist gegen den Klassenerhalt kämpfen müssen, bereitet sich Como darauf vor, die Top sieben anzugreifen und sich erstmals für das internationale Geschäft zu qualifizieren – und das wäre keineswegs eine Überraschung.

Der reichste Klub Italiens hat auch in diesem Sommer wieder massiv investiert: Mit Jesús Rodríguez (22,5 Mio. €), Nicolas Kühn (19 Mio. €), Martin Baturina (18 Mio. €), Jayden Addai (14 Mio. €), Máximo Perrone (13 Mio. €) sowie sieben weiteren Neuzugängen – darunter Álvaro Morata per Leihe vom AC Milan – verstärkte man den Kader gleich mehrfach. Dem gegenüber stehen lediglich 8 Mio. € Transfereinnahmen durch den Verkauf von Gabriel Strefezza, sodass Como aktuell ein Transferminus von über 90 Millionen Euro verbucht – Dimensionen, die bislang kein Aufsteiger in seiner zweiten Serie-A-Saison je erreicht hat.

Auch wenn das Projekt im Vergleich zu vielen anderen Investorenklubs deutlich nachhaltiger und strukturierter wirkt, mehren sich die kritischen Stimmen, da die Summen nahezu ohne erkennbare Grenzen ausgegeben werden. Dennoch: Mit Cesc Fàbregas an der Seitenlinie, einem der spannendsten Trainertalente Europas, und einem Kaderwert, der mit Klubs wie Florenz, Lazio oder Bologna vergleichbar ist, erscheint ein Tabellenplatz zwischen Rang fünf und acht absolut realistisch.

Titelträume - Napoli, Inter & Milan

SSC Napoli

Nach der letzten Spielzeit mit der krönenden Meisterschaft unter Antonio Conte stand vor Beginn der neuen Saison zunächst ein großes Fragezeichen im Raum: Bleibt Conte? Nach einigen Spekulationen wurde schnell klar, dass sich Präsident Aurelio De Laurentiis und der Erfolgscoach – trotz vorheriger Konflikte – auf eine weitere Zusammenarbeit geeinigt haben. Conte bleibt also mindestens eine weitere Saison Trainer in Neapel.

Eine zentrale Bedingung stellte der Italiener jedoch: ein klares Transferbudget, um den Kader nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Breite gezielt zu verstärken. Dieses Versprechen wurde eingelöst – und wie: Mit Kevin De Bruyne präsentierte Napoli einen echten Königstransfer. Darüber hinaus kamen Sam Beukema, Noa Lang, Miguel Gutiérrez, Vanja Milinković-Savić, Lorenzo Lucca und Luca Marianucci für insgesamt 107 Millionen Euro.

Auf der Abgangsseite stehen mit Victor Osimhen, Giacomo Raspadori und drei weiteren Spielern Verkäufe im Gesamtwert von über 125 Millionen Euro. Das Ergebnis: ein herausragendes Transferfenster, in dem Napoli seinen Kader mit einer Mischung aus Talent und Erfahrung sowohl qualitativ als auch quantitativ verstärkt hat – und dabei sogar ein Transferplus von knapp 20 Millionen Euro erwirtschaftete.

Fazit: Napoli geht als Scudetto-Kandidat Nummer eins in die kommende Saison.

Inter Mailand

Neuer Trainer, gleicher Kader – so lässt sich die Ausgangslage der Nerazzurri vor der neuen Saison am besten beschreiben. Zwar verpflichtete Inter mit Luiz Henrique, Ange-Yoan Bonny und Petar Sucic drei Neuzugänge, doch diese sind zunächst sicherlich nicht als sofortige Stammspieler eingeplant. Auf der Abgangsseite stehen mit Nicola Zalewski, Marko Arnautović und Joaquín Correa ebenfalls nur drei Akteure, die in der vergangenen Saison keine wirklich tragenden Rollen spielten. Alles in allem startet Inter also nahezu unverändert in die neue Spielzeit.

Ein entscheidender Punkt ist jedoch der Abgang von Erfolgscoach Simone Inzaghi, der den Klub in Richtung Saudi-Arabien verließ. In seinen vier Inter-Jahren gewann Inzaghi dreimal den italienischen Superpokal, zweimal die Coppa Italia, wurde italienischer Meister und stand zweimal im Champions-League-Finale – eine Ära voller Titel und Erfolge.

Nun tritt Cristian Chivu in seine Fußstapfen. Der Rumäne, der von 2007 bis 2014 selbst das Inter-Trikot trug, begann seine Cheftrainer-Laufbahn erst im Februar diesen Jahres bei Parma, wo er in 13 Partien einen Punkteschnitt von 1,23 verbuchte – solide, aber nicht überragend. Dennoch gilt Chivu als aufstrebendes Trainertalent, das zur Identität des Klubs passt und viele Elemente von Inzaghis Spielstil fortführen kann. Auch wenn es anfangs kritische Stimmen zur Wahl eines so unerfahrenen Trainers gab, erscheint die Entscheidung durch Chivus enge Verbindung zum Verein nachvollziehbar – ohne seine Vergangenheit als Spieler wäre dieser Schritt wohl kaum gewagt worden.

AC Milan

Allegri ist zurück – zurück in der Serie A, zurück bei Milan. Die Rossoneri haben sich mit vielversprechenden Neuzugängen verstärkt, doch es bleiben Schwachstellen und Lücken im Kader. Einen genauen Blick auf den Sommer der Mailänder gibt es hier.

Meine Prognose: Die Serie A-Endtabelle 2025/26

  1. SSC Napoli
  2. Inter Mailand
  3. AC Milan
  4. Juventus Turin
  5. Como
  6. AS Rom
  7. Atalanta Bergamo
  8. FC Turin
  9. ACF Fiorentina
  10. FC Bologna
  11. CFC Genua
  12. Lazio Rom
  13. US Lecce
  14. Parma Calcio
  15. US Sassuolo
  16. Udinese Calcio
  17. Pisa Sporting Club
  18. Cagliari Calcio
  19. Hellas Verona
  20. Cremonese

Folgend auch nochmal die Einschätzung der anderen Serie-A-Experten im Kickfieber-VodcastWer trifft, hat recht".

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