Die U20-Weltmeisterschaft stand ganz im Zeichen Marokkos. Ein historischer Erfolg über Argentinien sicherte den Nordafrikanern den ersten Titel bei einer U20-Endrunde. Doch auch andere Talente konnten neben dem Marokkaner und Goldenen Ball-Gewinner Othmane Maamma in Chile überzeugen. Fünf von ihnen stellen wir euch in diesem Artikel genauer vor. (Bild: IMAGO / Xinhua)
In Chile glänzten mehrere Talente, angefangen natülich bei den Siegern. Gessime Yassine war mit zwei Toren und drei Vorlagen neben Maamma ein echter Leistungsträger der marokkanischen U20, aber er war sicherlich nicht die einzige Überraschung dieser Weltmeisterschaft.
Von den Toren von Neiser Villarreal bis zu denen von Andréa Le Borgne haben sich viele junge Spieler mehr als positiv präsentiert, auch wenn sie den Pokal am Ende nicht gewinnen konnten. Ihre Leistungen sind zweifellos in diesen Wochen den Scouts und Fans in Erinnerung geblieben.
Es gibt auch diejenigen, die, obwohl sie kein Gegentor kassiert haben, sich von der Weltmeisterschaft verabschieden mussten, wie im Fall von Alexandre Pisano, Torhüter der japanischen U20-Nationalmannschaft, der trotz des Ausscheidens nicht einen Ball aus dem Netz holen musste. Kurz gesagt: Hier sind die größten Überraschungen der Weltmeisterschaft:
PLAYER FOCUS;
— NextGen Stars (@matthewjaja0) October 26, 2025
GESSIME YASSINE-- A Rising Star from Amateur Pitches to World Champion
AGE; 19
CLUB; USL Dunkerque
NATIONALITY; France/Morocco 🇲🇦
Yassine, the 19year-old Moroccan winger captivating Europe's football scene, embodies the classic rags-to-riches tale in modern soccer pic.twitter.com/gENk0BoVyd
Yassine eigentlich das größere Talent als Maamma?
Kommen wir zurück in die Gegenwart, und zu denen, die alle anderen hinter sich gelassen haben. Die marokkanische U20-Nationalmannschaft hat sich mit Qualität und Persönlichkeit durchgesetzt und einer der größten Favoriten auf den Sieg ausgeschaltet: Die Vereinigten Staaten.
Zu den absoluten Protagonisten zwischen der Gruppenphase und dem Finale gehörte Gessime Yassine (19). Seine Zahlen sprechen mit zwei Toren und drei Vorlagen für einen Protagonisten dieser Endrunde, der gegen Brasilien und Spanien als bester Spieler ausgezeichnet wurde.
Der Außenstürmer kehrt also mit drei Trophäen nach Frankreich zurück. Aktuell spielt das 19-jährige Talent in der Ligue 2 für Dunkerque. Für den französischen Zweitligisten konnte er in sieben Partien schon ein Tor und drei Vorlagen sammeln und ist einer der größten Überraschungen in Frankreichs zweithöchster Spielklasse.
Yassine überzeugt als dynamischer Flügelspieler durch seine Gelassenheit, exzellente Übersicht und Kreativität, gepaart mit beeindruckender Dribbelkunst in engen Räumen, schneller Beschleunigung sowie einer starken linken Fuß, die ihn zu einem der aufregendsten Talente der Ligue 2 machen.
Obwohl sein Mannschaftskollege Othmane Maamma den „Goldenen Ball“ gewann, war Yassine derjenige, der als das größere Talent vor Turnierbeginn gehandelt wurde und mit vier Millionen Euro auch einen höheren Marktwert als sein Nationalmannschaftskollege (1,3 Mio.) besitzt. Sollte dieser weiter so performen, wird dies sein letztes Jahr in der Ligue 2 sein.
🧤🇲🇦 La figura de las semis de Chile 2025: Hakim Mesbahi brilló en los penales y puso a Marruecos en la final del Mundial Sub 20. https://t.co/WjxKnmFVuO pic.twitter.com/GO17jUey2N
— PrensaFútbol (@PrensaFutbol) October 16, 2025
Elferkiller Mesbahi schickt Frankreich nach Hause
Doch es gibt noch einen weiteren Kandidaten, der für den Erfolg der Marokkaner signifikant war - oder besser gesagt, zwei Handschuhe: Der Held des Halbfinales war Hakim Mesbahi (20). Sein Status? Dritter Torwart! Gegen Frankreich hatte Stammtorwart Gomis das Spielfeld wegen einer Verletzung verlassen und wurde durch den zweiten Torwart Benchaouch ersetzt.
Kurz vor Ende der Verlängerung kam es zu einem Schritt, der zwar nicht neu, aber ebenso riskant war: U20-Coach Ouahbi stellte Mesbahi für das Elfmeterschießen auf. Diese Entscheidung brachte Marokko ins Finale, und der Protagonist war die Nummer 16: entscheidende Parade gegen N'Guessan und Auszeichnung als „Player of the Match”. Ein Tag, den der junge Torwart sicher nicht vergessen wird.
Hakim Mesbahi überzeugt als marokkanischer Torhüter durch seine beeindruckende Körpergröße von 187 cm, die ihm eine starke Präsenz im Strafraum verleiht, gepaart mit außergewöhnlicher Souveränität unter höchstem Druck, wie er sie im entscheidenden Elfmeter beim Halbfinale der U20-Weltmeisterschaft 2025 gegen Frankreich unter Beweis stellte. Neun Clean-Sheets in 19 Länderspielen für die marokkanische U20-Auswahl unterstreichen seine Fähigkeiten auf der Linie.
Alexandre Pisano with another 90' minutes and clean sheet for Nagoya Grampus earlier today vs Albirex Niigata.
— Alex (@DmcldsScouting) May 31, 2025
Now 3 three clean sheets from 6 games, Nagoya still haven't lost with him in net.
U-20 Maurice Revello Tournament 🔜 pic.twitter.com/BvXMLtwEdI
Trotz Clean-Sheet - Pisano muss abreisen
Ein weiterer Torhüter der bei der U20-Endrunde glänzen konnte war Japans Nummer eins Alexandre Pisano (19), der mit Nippon ausschied, ohne ein einziges Gegentor kassiert zu haben! Kaum zu glauben, oder?
Die von Funakoshi trainierten Asiaten waren die einzigen, die die Gruppenphase ohne Gegentor beendeten und alle drei Spiele gewannen: eine Leistung, die nur Argentinien aufweisen konnte. Pisano spielte die ersten beiden Spiele, pausierte dann gegen Neuseeland und kehrte im Achtelfinale auf den Platz zurück. In der 121. Minute, als das Spiel schon auf ein Elfmeterschießen hinauszulaufen schien, gab der Schiedsrichter einen Elfmeter für Frankreich.
Japan setzte auf den klugen Schachzug Marokkos und brachte mit Araki ebenfalls einen Elferkiller für Pisano, aber der von Michal verwandelte Elfmeter schickte die Ungeschlagenen nach Hause und ließ die japanische Nummer 1 in einem Dilemma zurück, das bei dieser Weltmeisterschaft einzigartig blieb.
Kein Tor kassiert und trotzdem ausgeschieden. Doch der 197 cm große Japaner mit kanadischen Wurzeln wird sich sicherlich in die Notizblöcke einiger Vereine gehalten haben und spielt in der heimischen J1-League bereits Stamm für Nagoya Grampus. Dank seiner Größe und seinem Bewegungsablauf erinnert er ein wenig an Gigi Donnarumma.
Pisano überzeugt als japanischer Torhüter durch seine imposante Körpergröße, die ihm eine dominante Präsenz in der Luft und auf der Linie verleiht, gepaart mit einer soliden Reaktionsstärke und Gelassenheit unter Druck, wie sein starker Performance-Score von bis zu 7.9 in der J1 League und im U20-Weltmeisterschaftsspiel gegen Frankreich belegen.
"MI SUEÑO ES JUGAR EN LA BOMBONERA" 🗣️🔵🟡🏟️
— TNT Sports Argentina (@TNTSportsAR) October 24, 2025
Dylan Gorosito, de gran Mundial Sub-20 con Argentina, ya tiene la mente puesta en volver a jugar con Boca. pic.twitter.com/k7qrYZmbCq
Nach der WM raus aus
der zweiten Mannschaft?
Dylan Gorosito (19) hingegen spielte zwar im Finale, musste jedoch zusehen, wie sein
Traum auf den Titel zerplatzte. Auf einer Bühne, auf der bereits
zahlreiche Tore gefallen waren – 10 von Sarco, Carrizo und Silvetti
–, kam der junge Außenverteidiger von den Boca Juniors II zum
Einsatz.
Der 19-jährige Abwehrspieler stand in sechs von sieben Spielen in der Startelf und erzielte den Siegtreffer gegen die U20-Nationalmannschaft Italiens unter der Leitung von Carmine Nunziata. Außerdem war er entscheidend an den Erfolgen gegen Kuba, Australien und Nigeria beteiligt und kam auf insgesamt drei Vorlagen. Auch wenn er damit nicht den Weltmeistertitel holte, zog er zweifellos die Aufmerksamkeit vieler Scouts auf sich.
Gorosito besticht als argentinischer Rechtsverteidiger vor allem durch seine Vielseitigkeit, die es ihm ermöglicht, sowohl defensiv als auch offensiv zu glänzen, mit präzisen Flanken, einem hartnäckigen Zweikampfverhalten und einer bemerkenswerten Ausdauer, die ihn bei Boca II und in der argentinischen U20-Nationalmannschaft zu einem Schlüsselspieler machen. Kommt nun der Sprung in die erste Mannschaft?
🇨🇴 Óscar Perea (18) is a strong Left-winger from Colombia. He boasts impressive speed and goal-scoring ability with both feet.
— 💥 BlueCo Xtra® (@Bluecoxtra) June 27, 2024
He's a skilled passer, dribbler, and aerial threat. A promising talent to watch! #RCSA #BlueCo
pic.twitter.com/VDSETokCPo
Perea sticht bei Kolumbien heraus
Wenige Stunden vor dem Finale war es schließlich Oscar Perea (20), der Kolumbien den dritten Platz sicherte. Die „Cafeteros” schieden nach dem Hattrick von Neiser Villarreal (der Spanien im Alleingang aus dem Turnier warf), gegen Argentinien aus, aber der Weg dorthin war alles andere als negativ, und die Nummer 10 war zusammen mit Stürmer Villareal (4 Tore in 5 Partien) ein wesentlicher Bestandteil dieses Weges.
Pereas Tor gegen Saudi-Arabien in der Gruppenphase, das eine Minute vor Schluss fiel, sicherte Kolumbien die Qualifikation fürs Achtelfinale. Mit zwei Toren und einer Vorlage für Canchimbo im Achtelfinale gegen Südafrika endete auch Pereas Lauf. Doch beide Protagonisten haben sich mehr als gut verkauft vor dem chilenischen Publikum.
Óscar Perea verfügt über eine enorm beeindruckende Schnelligkeit und Torjägerqualitäten mit beiden Füßen. Er ist ein geschickter Passgeber, Dribbler und Kopfballspieler. Ein vielversprechendes Talent, welches man unbedingt im Auge behalten sollte und bereits in Europa für den portugiesischen Erstligisten Avs FS spielt.



