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Juve-Leihgabe rockt die Serie A | Matias Soulé (20) im Porträt

Juve-Leihgabe rockt die Serie A | Matias Soulé (20) im Porträt

Bei Juventus ist man mit dem Projekt Next Gen seit Jahren sehr zufrieden. In einer für die Bianconeri komplizierten Saison 2022/23 waren die jungen Spieler, die jetzt zu festen Mitgliedern der ersten Mannschaft geworden sind, die Glücksboten auf dem Spielfeld. Ein echter Gewinn für die „alte Dame“, die sich im Laufe der Saison immer mehr auf ihre Jungs verlassen konnte. (Bild: IMAGO / Emmefoto)

Fagioli, Miretti, Iling Junior, Barrenechea und Matias Soulé bekamen nach und nach immer mehr Einsatzzeiten. Der 2003 geborene argentinische Außenstürmer überzeugte letzte Saison mit seinen Auftritten und zog damit das Interesse mehrerer Serie-A-Vereine auf sich. Monza traf sich mit den Agenten des Spielers in Mailand und wollte den Argentinier für die nächste Saison ausleihen, doch am Ende bekam der FC Frosinone mit Trainer Eusebio di Francesco den Zuschlag.

"Frosinone? Ich fühle mich sehr gut, mit jedem Tag, der vergeht, wächst die Lust, zum Training zu gehen, mit meinen neuen Mannschaftskameraden zusammen zu sein. Ich habe bereits ein Zuhause gefunden, es ist eine ruhige Stadt, auch in Turin habe ich nicht im Zentrum gewohnt, sondern etwas außerhalb, ähnlich wie jetzt...", gab der Neuzugang bekannt.

Transfer zum Nulltarif

Aufgewachsen in Velez, holte Juventus ihn zum Nulltarif vom Verein aus Buenos Aires. Ein Schnäppchen, wie es scheint, wenn man bedenkt, dass er ohne einen Griff ins Portemonnaie kam. Im Januar 2020 schloss er sich der U-17-Auswahl des italienischen Rekordmeisters an und durchlief zunächst die U-19-Auswahl und dann die U-23-Auswah

Soulè, der 2003 geboren wurde und somit gerade einmal 20 Jahre alt ist, hat bei Juventus bis 2026 unterschrieben. Ein Zeichen dafür, wie sehr der italienische Rekordmeister an ihn glaubt. Hinter der Rückkehr von Kean und nach dem Abschied von Ronaldo stehen auch junge Spieler wie er, auf die sich die „alte Dame“ mehr und mehr konzentrieren wird.

In der Vorsaison wurde er 14 Mal von Trainer Massimiliano Allegri eingesetzt, unter anderem von Anfang an gegen Teams wie Inter und Neapel, was das Vertrauen des Juve-Coaches in das Ausnahmetalent unterstreicht.

Debüt bei Vélez und sein Wechsel zu Juventus

Matias Soulé begann seine Profikarriere in Argentinien, genauer gesagt bei Vélez Sarsfield. Am 10. Januar 2020 kam der Wechsel nach Europa, mit einem Transfer zu Juventus. Zunächst in der Jugendmannschaft, begann der Spieler mit dem Projekt Juventus Next Gen auf sich aufmerksam zu machen.

Sein U23-Debüt gab er beim 3:2-Sieg in der Coppa Italia Serie C gegen Pro Sesto. In der Lega Pro gab er kurz darauf beim 2:1-Sieg gegen Pergolettese sein Debüt. Aufgrund seiner überzeugenden Leistungen wurde Massimiliano Allegri auf ihn aufmerksam und berief ihn in die erste Mannschaft. Obwohl er am 30. November gegen Salernitana sein Debüt in der Serie A gab, spielte er in der Saison 2021/2022 hauptsächlich für die Next Gen und die U19-Mannschaft, mit der er auch an der UEFA Youth League teilnahm.

Mit zwei Toren in sechs Spielen trug der U20-Nationalspieler dazu bei, dass die Mannschaft das Halbfinale erreichte - die beste Platzierung, die der Verein je in einem europäischen Jugendwettbewerb erreichen konnte. In der Lega Pro konnte er jedoch am meisten glänzen: Am 7. November erzielte er gegen Lecco sein erstes Ligator. Zuvor hatte er am 15. September 2021 beim 3:2-Sieg gegen Feralpisalò in der zweiten Runde der Coppa Italia Serie C seinen ersten Doppelpack in seiner Karriere erzielt.

Bis zum Ende des Jahres wird er 34 Einsätze absolviert und fünf Tore erzielt haben. Die Bianconeri-Fans begannen, das argentinische Juwel zu entdecken, das auch in die A-Nationalmannschaft berufen wurde. Am 4. November 2021 wurde er von Trainer Scaloni zum ersten Mal für die Qualifikationsspiele zur Weltmeisterschaft 2022 gegen Uruguay und Brasilien einberufen, kam aber nicht zum Einsatz.

Idol wird zum Arbeitskollegen

In der Saison 2022/2023 wurde er dauerhaft in der ersten Mannschaft eingesetzt. Schon bei der Sommertournee in den Vereinigten Staaten wurde deutlich, dass das junge Talent nun als vollwertiger Kaderspieler zu betrachten ist. „Soulé? Sehr stark, ein großes Talent! Man muss ihn nur arbeiten und ihn nach und nach reifen lassen", schwärmte Allegri damals in einer PK. Die Zeit hat dem Trainer Recht gegeben.

Und der Argentinier konnte im Laufe der Saison auch einige Erfolge verbuchen. Der 2003 geborene Offensivmann hatte die Gelegenheit, mit Ángel Di María zu spielen und zu trainieren, seinem lebenslangen Idol, mit dem er nie gedacht hätte, einmal gemeinsam auf dem Platz zu stehen. Dadurch gewöhnte er sich mehr und mehr daran mit den Großen zu trainieren und zu messen.

In der abgelaufenen Saison gab er am 11. Oktober gegen Maccabi Haifa sein Debüt in der Champions League, spielte zweimal in der Europa League und einmal im italienischen Pokal. Vor allem aber kam er in 13 Ligaspielen zum Einsatz, gekrönt von seinem ersten Tor in der Serie A am 12. März 2023 beim 4:2-Heimsieg gegen Sampdoria Genua.

Spielerprofil

Die Hierarchie der linksfüßigen argentinischen Stars erhält mit dem rechten Flügelspieler Matias Soule von Juventus eine neue Generation. Der aus Mar De Plata in Buenos Aires stammende Außenstürmer wird aufgrund seiner technischen Fähigkeiten, seiner Bereitschaft, auf die Verteidiger zuzudribbeln, und seiner Fähigkeit, mit dem linken Fuß zu flanken, mit Spielern wie Angel Di Maria und Dybala verglichen, und kann wie beide im offensiven Mittelfeld oder als zweiter Stürmer eingesetzt werden.

Am besten spielt er, wenn er als Spielmacher eingesetzt wird. Jedoch ist er der Typ Spielmacher welcher regelmäßig in den Ballbesitz involviert und häufig den Ball in den Halbräumen empfängt. Er verfügt über eine mäßige Chancenverwertung und kommt eher über den rechten Flügel, wobei eine große Anzahl von Chancen durch ihn auch durch die zentralen Bereiche entsteht.

Matias Soule ist ein guter Dribbler, der mit dem Ball am Fuß eine hohe Beschleunigung und Geschwindigkeit besitzt. Gleichzeitig behält Soule seine Mitspieler im Auge und versucht nicht, sich aus jeder Situation herauszudribbeln. Er versucht, die richtigen Momente zu wählen, um sein Können mit dem Ball zu zeigen.

Guter erster Kontakt & Spielintelligenz

Der Youngster kann sich hervorragend aus dem gegnerischen Pressing befreien und kommt mit progressiven Läufen schnell an mehreren Verteidigern vorbei. Ein großer Vorteil den er hat, ist sein sehr guter erster Kontakt und seine Spielintelligenz.

Soulé agiert auf engem Raum mit seiner überragenden Ballkontrolle und seiner Fähigkeit zu improvisieren, wenn die Verteidiger ihn einkesseln. Dank eines guten ersten Kontakt und einer schnellen Körpertäuschung kann er sich blitzschnell auch gegen drei Verteidiger lösen. Aufgrund seines klugen Körpereinsatzes und seinen intelligenten Bewegungen, wissen sich die Gegner nur mit Fouls zu helfen.

Außerdem sorgt er mit seinem linken Fuß gelegentlich für spektakuläre Momente bei Schüssen aus der Distanz. Daher ist er eine Gefahr für jeden Torwart und auch bei direkten Standards eine ernstzunehmende Option für jede Mannschaft. Daher ist es nicht überraschend, dass der Gaucho bei jeder sich bietenden Möglichkeit den Abschluss außerhalb des Sechzehners sucht.

Einer der besten Chancenkreierer der Serie A

Eine weitere Situation, in der er seine Spielintelligenz und seine klugen Bewegungen unter Beweis stellt, ist, wenn Frosinone zum Konterangriff ansetzt. Anstatt weit außen zu stehen, ist Soule wieder im Halbraum und unterstützt den Angriff, in dem er in die Mitte zieht, meist 2-3 Gegner austanzt um dann den Ball im richtigen Moment abzugeben, oder abzuschliessen.

Sein Flankenspiel hat sich bei Aufsteiger Frosinone ungemein verbessert – mit 47 Prozent findet fast jede zweite Hereingabe seinen Abnehmer, was ein hervorragender Wert ist und auch die tödlichen Pässe kommen von ihm selbst auf langen Distanzen an. 17 hochkarätige Torchancen konnte die Juventusleihgabe für die „Löwen“ in nur sechs Spieltagen einleiten. Damit stellt er selbst Topstars wie Rafael Leao (12) und Khvicha Kvaratskelia (10) in den Schatten.

Liebling der Fans

Nur Zielinski & Koopmeiners haben in dieser Serie A mehr Chancen kreiert als Matias Soulé (17) - der Flügelspieler von Frosinone ist zusammen mit Florian Wirtz (Leverkusen) der beste in 2003 geborene Chancenkreierer in den europäischen Top-5-Ligen.

Soulé gehört aktuell nicht nur durch seine vier Scorerpunkte (2 Assists, 2 Tore) zu den besten Flügelstürmern der Serie A, sondern auch da er leistungstechnisch abliefert und trotz seines jungen Alters die Truppe von Trainer Eusebio Di Francesco wie ein routinierter Leader anführt.

Das haben natürlich auch die Fans der "Leoni" erkannt, die ihren Shootingstar mit entsprechenden Fangesängen ("Ha segnato Soulé" = "Soulé hat getroffen") feierten. "Es war wirklich emotional, es ist das erste Mal, dass mir das passiert ist. Ich habe es gut gehört, weil sie es in der Pause gesungen haben. Ich hätte mich gerne mit etwas bedankt, aber der Trainer war da und hat uns Anweisungen gegeben, ich konnte nichts tun, denn ich glaube, er wäre sehr wütend gewesen."

Schwächen:

Der junge Argentinier wirkt etwas eindimensional, da er seinen rechten Fuß so gut wie gar nicht benutzt und wenn dieser mal zum Einsatz kommt, dann nicht sehr gewinnbringend. Das macht ihn für die Gegner leicht ausrechenbar, da er meist den Weg in die Mitte sucht und daher leicht gestellt werden kann.

Ein weiterer verbesserungswürdiger Bereich ist sein Passspiel. Derzeit mangelt es ihm bei einer Passquote von 81% noch an Präzision. Er ist besser, wenn er am Ende eines Kombinationsspiels steht, als wenn er versucht, die Angriffe zu initiieren. Fairerweise muss man bei dieser Statistik auch berücksichtigen, dass Soulé gerne die risikoreichen Pässe spielt und damit seine Werte nach unten zieht, da der Schweregrad höher ist.

Fehlende Effizienz

Kaum auszumalen, wenn Soulé die Effizienz eines Topspielers hätte. Drei Großchancen ließ er an den ersten sechs Spieltagen liegen, ansonten könnte er jetzt sechs statt drei Scorerpunkte verzeichnen, was ihn zum besten Flügel der höchsten italienischen Spielklasse machen würde. Vor allem gegen Sassuolo gelang ihm das Kunststück den Ball aus einem Meter Entfernung über das Tor zu treten.

Er wählt seine Momente in der Vorwärtsbewegung gut aus. Im Allgemeinen hält der Argentinier die Balance zwischen Verteidigung und im Angriff aufrecht und ist in diesem Punkt nicht allzu abenteuerlustig. Dank seiner Spielintelligenz, arbeitet er defensiv sehr gut und positioniert sich taktisch klug.

Allerdings kann Soule aufgrund seiner mangelnden Größe und Physis in Luftduellen dominiert werden. Er muss effizienter und effektiver in der Defensive und bei den Zweikämpfen sein. Im Moment sind viele seiner Zweikämpfe erfolglos oder führen zu Fouls gegen ihn.

Da er für sein junges Alter sehr schmächtig ist, kann er aufgrund seiner mangelnden körperlichen Stärke leicht vom Ball weggedrängt werden, wenn die Verteidiger mit ihm in Körperkontakt kommen. Dies spiegelt sich auch in den defensiven Zweikämpfen wieder.

Fazit:

Soule hat sich seit seinem Wechsel in den europäischen Fußball schrittweise weiterentwickelt und wird mit zunehmender Erfahrung immer besser. Es wird immer wahrscheinlicher, dass er in dieser Saison seinen Durchbruch für Aufsteiger Frosinone haben wird.

Denn er bewies letzte Saison schon, dass er im Spitzenfußball mithalten kann. Jetzt geht es darum Spielpraxis zu sammeln und die Pferdestärken auf den Platz zu bekommen, um als gestandener Serie A-Spieler zur alten Dame zurückzukehren.

Soulé hat das Potenzial bei Juventus in die Fußstapfen von Paulo Dybala zu treten, sollte seine Entwicklung ohne großartige Verletzungen so weitergehen. Bei Aufsteiger Frosinone sollte er genügend Spielzeit generieren und mit dem international erfahrenen Trainer Eusebio Di Francesco den perfekten Mentor haben.

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