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Torfestival gegen Lecce | Darum waren die Mailänder so effizient

Torfestival gegen Lecce | Darum waren die Mailänder so effizient

Zum ersten Mal seit einer Ewigkeit, demonstrierte der AC Mailand beim gestrigen 4:1 Auswärtserfolg über das unberechenbare Lecce, eine Chancenverwertung die seinesgleichen sucht. Zwar benötigten die „Rossoneri“ eine Halbzeit Anlauf, doch umso mehr sollten die Bemühungen in Hälfte zwei ihre Früchte tragen.

Auffälligster Spieler sicherlich der Ex-Frankfurter Ante Rebic, welcher in vorderster Front Zlatan Ibrahimovic vertreten sollte. Und das tat der Kroate mit Bravour! Das 4-2-3-1 des siebenfachen Champions-League-Sieger wirkte mit dem bulligen Offensivmann sehr flexibel, denn oftmals wich dieser auf die Flügel aus und schaffte so Räume für das nachrückende Mittelfeldtrio um Calhanoglu, Bonaventura oder Castillejo.

Oftmals startete der kroatische Nationalspieler auch wertvolle Läufe in die Tiefe, aus denen sich hochkarätige Chancen ergaben. Läufe, die man, ohne despektierlich zu wirken, von einem alternden Ibrahimovic in der Häufigkeit sicher nicht mehr erwarten kann. Das komplette offensive Positionsspiel war dermaßen flexibel ausgerichtet, dass die ohnehin schwache Defensive der Hausherren streckenweise total überfordert war.

Aber auch gegen den Ball, funktionierte das Pressing der Pioli-Truppe wie ein Schweizer Uhrwerk. Alle rot-schwarzen Akteure liefen perfekt ihre Gegenspieler an und auch dabei spielte Ante Rebic eine entscheidende Rolle, da dieser gefühlt die meiste Laufarbeit verrichtete und immer wieder das Aufbauspiel der eigentlich torgefährlichen Apulier im Keim erstickte.

Bonaventura gefällt in neuer Rolle

Kein Wunder, dass Trainer Stefano Pioli, angesichts des engen Spielplans, seinen Mittelstürmer aus Regenerationsgründen bereits nach einer Stunde vom Platz nahm. Rebic hatte bis dahin aufopferungsvoll um jeden einzelnen Ball gekämpft und sich körperlich beeindruckend gegen teilweise mehrere Lecce-Akteure auf einmal aufgerieben.

Auch Spieler wie ein Jack Bonaventura blühten regelrecht auf. Der 30-jährige Italiener, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft beeindruckte als Zehner durch seine sehr kluge und beruhigende Spielweise und tat der jungen Milan-Elf mit seiner Erfahrung sicherlich gut.

Zudem scheint „Jack“ die lange Ligapause genutzt zu haben, um nach seiner langen Verletzung an seiner Physis zu arbeiten. Doch auch Hakan Calhanoglu und Samu Castillejo tauchten gefühlt überall im letzten Drittel auf. Besonderer Leckerbissen war das zwischenzeitliche 1:0 durch den Spanier, welcher eine harte geschossene, aber präzise Hereingabe des Türken vom RECHTEN Flügel technisch hochwertig einnetzte.

Piolis taktische Meisterleistung

Dieses Tor demonstrierte die überragende Flexibilität der Mailänder am gestrigen Abend und unterstreicht die taktische Finessé Stefano Piolis, welcher wiederholt unterstreicht, dass er als Trainer für höhere Aufgaben berufen scheint. Würde Ralf Rangnick nicht mit einem Bein in der Tür stehen, dann wären sich sicher viele Fans einig, dass Pioli eine weitere Saison an der Seitenlinie der Lombarden verdient hätte.

Am Ende dieses lobpreisenden Blogs stellt sich natürlich die Frage, ob Milan ohne Ibrahimovic angesichts des flexiblen und temporeichen Spiels und dem enorm effizienten Pressing im modernen Fußball vielleicht sogar besser funktioniert. Denn der 38-jährige Ibra wird gegen den Ball nicht annährend so viele Kilometer runterspulen, wie es Rebic gestern Abend tat.

Ibras Zukunft besiegelt?

Zudem wirkte das Angriffspiel bei denen letzten Auftritten etwas statisch, da sich der Schwede meist ins Mittelfeld zurückfallen lässt und so die Räume für seine Mitspieler noch enger macht, anstatt wie Rebic auch mal steil zu gehen und dadurch Lücken zu reißen und unberechenbarer zu bleiben. Fragen die ich zum Glück nicht beantworten muss, sondern als Blogger hier einfach nur in den Raum werfen darf.

Doch eins ist absehbar. Sollten die Mailänder gegen die Roma nochmals eine ähnlich souveräne Leistung zeigen, dann könnte diese Formation Zukunft besitzen und Ibrahmovics Abgang am Saisonende endgültig besiegeln. Denn auch ein Ralf Rangnick setzt große Stücke auf ein laufintensives Pressing und ein temporeiches Umschaltspiel – also eine Spielphilosophie, in der ein alternder Zlatan leider nicht so recht reinpassen wird...

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