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Christian

Ist es doch eine Frage der Mentalität?

Seit dem 32. Spieltag ist die Deutsche Meisterschaft entschieden. Nach einem 1:0-Auswärtssieg bei Werder Bremen sicherten sich die Bayern ihren achten Titel in Folge, was es in der Bundesliga bisher noch nicht einmal ansatzweise gab. Die Verfolger aus Dortmund und Leipzig hatten das Nachsehen, nachdem die Saison phasenweise dann doch etwas Spannung im Meisterschaftskampf brachte, auch wegen den Gladbachern, die zwischenzeitlich ganz oben mitspielten. Die Bayern brachten nach der Titelentscheidung die Saison souverän und professionell zu Ende. Mit zwei klaren Siegen gegen Freiburg und Wolfsburg. Am Ende standen 82 Punkte auf der Habenseite und 100 erzielte Tore.

Der BVB stand relativ frühzeitig als Champions-League-Teilnehmer fest und dementsprechend ging es für die Dortmunder ab dem 32. Spieltag um nichts mehr. Doch anders als die Münchner ließ sich das Favre-Team hängen und verlor in der englischen Woche gegen den FSV Mainz, wodurch die Dortmunder ein Stück weit Wettbewerbsverzerrung betrieben, weil die drei Punkte für die Rheinhessen Big Points im Kampf um den Klassenerhalt waren und den Verfolger aus Bremen auf Distanz brachte.

Die Krönung der Lustlosigkeit war jedoch das 0:4 gegen die TSG Hoffenheim am letzten Spieltag. Nach einer indiskutablen Leistung. Zwar hatte diese Partie keine sportliche Relevanz, weil die Kraichgauer bereits für die Europa League qualifiziert waren, doch nach der klaren Pleite bleiben einige Fragen.

Siegeswille und Mentalität

In den letzten beiden Jahren mussten die Bayern hart um die Deutsche Meisterschaft kämpfen. In der Saison 2018/19 betrug der Rückstand zur Tabellenspitze zwischenzeitlich neun Punkte. In dieser Saison waren es mal sieben Zähler, doch am Ende triumphierten die Münchner. Das lag diesmal sicherlich auch am Trainerwechsel zu Hansi Flick, doch vor allen Dingen sind die vielen Deutschen Meisterschaften in Serie auf den Titelhunger, den unbedingten Siegeswillen und den Ehrgeiz der Bayernspieler zurückzuführen. Profis wie David Alaba, Thomas Müller oder Manuel Neuer haben in ihrer Karriere schon unzählige Titel gewonnen. Trotzdem brennen sie auf weitere Erfolge.

Jüngere Spieler wie Joshua Kimmich oder Leon Goretzka versprühen auf dem Platz Kampfeslust und sind ebenfalls heiß auf Titel. So etwas kann man als Mentalität bezeichnen und ist eine Eigenschaft, die Spitzenteams haben. Diese Siegermentalität konnte man besonders bei der Bayernmannschaft 2013 um Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger beobachten und durchzog sich durch das ganze Jahrzehnt.

So ist es nicht verwunderlich, dass die Bayern acht Deutsche Meisterschaften in Serie geholt haben. Aber es spricht auch für den Rekordmeister, dass die Saison 2019/20 seriös zu Ende gespielt wurde.

Was fehlt den Dortmundern?

Bis zur Meisterschaftsentscheidung am 32. Spieltag hat der BVB mit zwölf Siegen aus 14 Partien eine respektable Rückrunde gespielt. Sicherlich hat das Team von Trainer Lucien Favre den Titel in der Hinrunde verspielt, als lediglich 30 Punkte geholt wurden. Geschenkt. Im nächsten Jahr möchte der BVB wieder angreifen. Das hat Mats Hummels bereits betont. Doch es bleibt dieser fade Beigeschmack des Saisonabschlusses 2019/20. Ein 0:4 gegen die TSG Hoffenheim ist keinesfalls normal und so darf man erneut die Mentalitätsfrage bei den Dortmundern stellen.

Dies ist eine Diskussion, die schon einmal beim Revierklub geführt wurde, dort aber vehement abgewehrt wird. Doch die Frage stellt sich, ob manche Profis bereit für die ganz großen Ziele sind und ob immer die Einstellung stimmt. Anders ist ein 0:4 gegen die TSG Hoffenheim nicht zu erklären. Und dann ist immer noch das Kardinalsproblem, dass viele Profis Dortmund nur als Sprungbrett sehen. Anders als in München, wo viele Stars langfristig bleiben.

So werden sich die BVB-Verantwortlichen in der Sommerpause zusammensetzen und sich den aktuellen Kader ganz genau anschauen und gegebenenfalls reagieren.

Die Bayern könnten dagegen nach 2013, 2014, 2016 und 2019 erneut das Double holen. Dazu braucht es im Finale einen Sieg gegen Bayer Leverkusen. Bei den Wettanbietern sind die Münchner klarer Favorit. Tipico zahlt im Falle eines Bayernsieges bei einem Einsatz von 10 Euro lediglich 13,50 Euro aus. Ein Erfolg der Leverkusener brächte dagegen 80 Euro ein.

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Christian

Premier League, Serie A und La Liga nach dem Restart

Die Bundesliga hat es vorgemacht. Nun sind die englische Premier League und die italienische Serie A auch in den Spielbetrieb eingestiegen, nachdem in beiden Ländern über drei Monate keine Partien stattfinden konnten. Die spanische La Liga hat derweil schon zwei Spieltage nach dem Restart absolviert. Lediglich in der französischen Ligue 1 wurde von den Top5-Ligen Europas die Saison abgebrochen. Doch wie sieht die Situation in England, Italien und Spanien aus?

Liverpool möchte auch rechnerisch Meister werden

Das Team von Jürgen Klopp hat in dieser Saison in der Premier League alles in Grund und Boden gespielt. Bis zur Zwangspause haben die „Reds“ 27 ihrer 29 Ligaspiele gewinnen können. Beim Neubeginn gab es zwar nur ein 0:0 bei Everton, doch in der Tabelle beträgt der Vorsprung auf den Zweitplatzierten Manchester City über 20 Punkte. Die erste Meisterschaft seit über 30 Jahren dürfte daher nur noch Formsache sein, doch der FC Liverpool ist sicherlich froh sein, dass wieder gespielt wird, denn der Titel wäre bei einem Saisonabbruch vielleicht noch einmal in Gefahr geraten.

City hat die Qualifikation für die Champions League wohl sicher. Dahinter kämpfen Leicester, Chelsea, Manchester United und Wolverhampton um die weiteren Tickets. Momentan haben Leicester und Chelsea die besten Karten, um im nächsten Jahr in der Königsklasse zu spielen. Eine erneut enttäuschende Saison erlebt dagegen Arsenal. Die „Gunners“ sind derzeit nur Zehnter und müssen sogar um den Einzug in die Europa League bangen. Auch Tottenham blieb hinter den eigenen Erwartungen zurück und muss nun versuchen, neun Punkte auf Tabellenplatz vier aufzuholen, um erneut in der Champions League spielen zu dürfen.

Der 9. Titel in Serie für Juve?

In der Serie A wurden am Wochenende nur Nachholspiele ausgetragen. Ganze zwölf Spieltage sind jedoch noch zu absolvieren. Erwartungsgemäß liegt Juventus Turin wieder an der Tabellenspitze. Ein Punkt dahinter folgt aber schon Lazio Rom, das in diesem Kalenderjahr beständig spielt. Inter Mailand schwächelte dagegen in seinen letzten Partien und muss nun versuchen, sechs Punkte auf Juve aufzuholen.

Die Turiner konnten die letzten acht Scudettos für sich entscheiden. Meistens sehr souverän, doch diesmal könnte die Titelentscheidung knapper ausfallen. Den italienischen Pokal hat das Team um Superstar Cristiano Ronaldo schon einmal nicht geholt. Nach dem Restart wurde in Italien bereits das Pokalfinale ausgetragen. Hier triumphierte der SSC Neapel über die „Alte Dame“.

Real oder Barca

In Spanien gibt es an der Tabellenspitze ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona. Barca hat nach dem Restart schon Punkte liegengelassen, während die „Königlichen“ zweimal gewannen. So sind beide Teams derzeit punktgleich. Acht Spieltage stehen in La Liga aber noch aus und es dürfte bis zum Schluss spannend werden.

Atlético Madrid kann dagegen nur noch auf den Einzug in die Champions League hoffen. Hier sieht es für das Simeone-Team jedoch ganz gut aus. Vier Punkte beträgt der Vorsprung auf Platz fünf. Rang vier hält momentan der FC Sevilla inne.

Bei Tipico sind allerhand Wetten auf die Premier League, die Serie A und La Liga möglich. So kann zum Beispiel darauf gesetzt werden, dass Tottenham doch noch die Champions League erreicht. Für diesen Fall beträgt die Quote bei Tipico 18,00. Ein Meistertitel von Lazio Rom brächte eine Quote von 3,70 ein. Auch in La Liga warten attraktive Quoten. So könnte man seinen Einsatz mehr als verdoppeln, sollte der FC Barcelona erneut spanischer Meister werden (Quote 2,20).

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Christian

Wie geht es weiter beim BVB?

Nun ist es Realität. Die Bayern haben sich erneut zum Deutschen Meister gekrönt. Zum achten Mal in Folge. Borussia Dortmund bleibt wohl nur die Vize-Meisterschaft. Wieder einmal.

Dabei ist der BVB in dieser Saison angetreten, um erstmals seit 2012 den Meistertitel zu holen. Im letzten Sommer wurden mit Julian Brandt, Thorgan Hazard, Mats Hummels und Nico Schulz namhafte Spieler verpflichtet. Im Winter wurde noch einmal mit Erling Haaland und Emre Can nachgelegt.

Doch am Ende jubelte nicht Schwarz-Gelb, sondern wieder einmal die Münchner, die, so scheint es zumindest, perfekt für die Zukunft aufgestellt sind. Mit Hansi Flick als Trainer, dem alle beim Rekordmeister folgen.

Die Frage ist nun, was der BVB dem im nächsten Jahr entgegenzusetzen hat.

Namhafte Abgänge drohen

Es ist kein Geheimnis, dass Jadon Sancho mit einem Wechsel in die Premier League liebäugelt. Zwar gab es zuletzt Gerüchte, dass Dortmund den Engländer halten kann, doch das Transferfenster ist in diesem Sommer noch lange offen und der 20-Jährige ist bei den Top-Klubs heiß begehrt.

Wie auch Achraf Hakimi, an dem die Bayern interessiert sein sollen. Ohnehin ist der Marokkaner bisher nur von Real Madrid ausgeliehen.

Bei Erling Haaland stehen dagegen die Chancen auf einen weiteren Verbleib gut, doch dass der Norweger ewig beim BVB spielt, ist eher unrealistisch.

Und das ist eines der größten Probleme des BVB der letzten Jahre und mit ein Grund für verpasste Meisterschaften. Viele Spieler sehen Dortmund nur als Sprungbrett. Dementsprechend niedriger ist die Identifikation mit dem Verein. Anders als bei den Bayern, wo viele Leistungsträger langfristig bleiben.

Ist Lucien Favre der richtige Mann für den BVB?

In Dortmund sehnen sich die Fans nach wie vor nach einem Jürgen-Klopp-Double. Das ist Lucien Favre keinesfalls, weswegen er oft einen schweren Stand beim Revierklub hat.

Dabei kann sich seine Bilanz in der Rückrunde durchaus sehen lassen. Zwölf Siege aus 14 Partien stehen da zu Buche. Dass es in dieser Saison nicht zum Titel reichte, lag an der eher schwächeren Hinrunde, wo nur acht von 17 Spielen gewonnen wurden.

Der BVB kann unter Lucien Favre erfolgreich spielen, das hat auch die letzte Saison gezeigt, doch insgesamt wirkt der Schweizer glücklos, auch weil die Bayern die Liga dominieren.

Sicherlich werden sich die BVB-Verantwortlichen nach der Saison zusammensetzen und über die Zukunft ihres Trainers beraten. Ein Abgang von Lucien Favre ist nicht unrealistisch. Mit Niko Kovac stände ein potentieller Nachfolger bereit.

Auf die Kaderplanung wird es ankommen

Auch der bestehende Kader dürfte bei Beratungen der Führungsriege um Hans-Joachim Watzke auf dem Prüfstand stehen. Reicht die Qualität von Spielern wie Thorgan Hazard, Thomas Delaney oder Dan-Axel Zagadou aus, um mit den Bayern nicht nur mitzuhalten, sondern um besser zu sein? Dazu sind Profis wie Axel Witsel (31), Marco Reus (31) und Mats Hummels (31) jenseits der 30.

Der BVB wird sehr wahrscheinlich auf dem Transfermarkt aktiv werden, doch die Neuzugänge müssen einschlagen, damit die Dortmunder ihre Ziele erreichen. Ob vor Beginn der neuen Saison wieder die Deutsche Meisterschaft als Ziel herausgegeben wird, bleibt abzuwarten. Der Bundesliga wäre es jedenfalls zu wünschen, dass es einen spannenden Titelkampf geben wird. Den gab es wenigstens in Ansätzen in diesem Jahr. Auch Dank des ambitionierten BVB.

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Christian

Die Saison 1985/86 - Wahnsinn bis zum letzten Spieltag

Am Dienstag empfängt Werder Bremen die Bayern. Während heutzutage die Kräfteverhältnisse zwischen beiden Vereinen eindeutig sind, war dieses Duell in der Vergangenheit oft von einem Zweikampf um die Deutsche Meisterschaft geprägt. Besonders in den 1980er Jahren war die Rivalität zwischen den Hanseaten und den Münchnern kaum zu überbieten. Diese gipfelte in der Saison 1985/86 in ein Hassduell und eines der spannendsten Saisonfinals aller Zeiten.

In der Bundesligageschichte gibt es einige Spielzeiten, die in besonderer Erinnerung geblieben sind. Da wäre zum Beispiel die Fast-Meisterschaft der Schalker im Jahr 2001, als die Bayern in buchstäblich letzter Sekunde einen Freistoß verwandelten und sich den Titel holten. Legendär ist auch das 12:0 von Borussia Mönchengladbach gegen den BVB am 34. Spieltag der Saison 1977/78, wodurch der 1. FC Köln fast die Meisterschaft verlor. Doch die Saison 1985/86 hielt die Fans in Deutschland wochenlang in Atem. Am Ende sicherten sich die Bayern den Meistertitel aufgrund des besseren Torverhältnisses, auch weil Bremens Michael Kutzop am vorletzten Spieltag in der 89. Minute einen Elfmeter gegen die Münchener verschoss.

Eine aufgeheizte Atmosphäre und eine richtige Männerfeindschaft

Blickt man sich die damaligen Kader der Bayern und der Bremer an, gerät jeder Fußballromantiker in Schwärmen. Beim FCB spielten Größen wie Lothar Matthäus, Sören Lerby oder Klaus Augenthaler. Im Tor stand ein gewisser Jean-Marie Pfaff. Bei Werder waren Spieler wie Rudi Völler, Thomas Schaaf oder Manni Burgsmüller im Aufgebot. Trainiert wurden beide Teams von Udo Lattek und Otto Rehhagel, zwei absolute Meister ihres Fachs.

Uli Hoeneß hatte damals bei den Bayern als Manager das Sagen. In Bremen stand ein gewisser Willi Lemke, seines Zeichens SPD-Politiker, auf der Kommandobrücke.

Die 1980er-Jahre waren mehr als eine sportliche Rivalität zwischen zwei Vereinen. Es hatte sich irgendwann ein Klassenkampf entwickelt, den der Bremer Manager immer wieder befeuerte. Hier die reichen und arroganten Münchener aus dem CSU-geprägten Bayern und auf der anderen Seite die bescheidenen und hart arbeitenden Bremer.

Die Stimmung wurde noch aufgeheizter, als Klaus Augenthaler mit einem harten Foul Rudi Völler monatelang außer Gefecht setzte. Der Bayern-Kapitän bekam sogar

Morddrohungen, auch weil Völlers WM-Teilnahme in Gefahr war.

Sportlich marschierten die Bremer vorne weg. Damals wurde noch mit der Zwei-Punkte-Regelung gespielt und die Bayern hatten lange Zeit Rückstände von vier oder fünf Punkten. Am 33. Spieltag kam es dann zum Showdown im Bremer Weserstadion. Die Hanseaten gingen in dieses Spiel mit zwei Punkten Vorsprung und bei einem Sieg hätte die Deutsche Meisterschaft für das Rehhagel-Team festgestanden. Bis kurz vor Schluss stand es 0:0. Dann wurde Rudi Völler, der sein Comeback gab, eingewechselt. Was danach folgte, ist Bundesligageschichte.

Kutzop und der Pfosten

Mit seiner ersten Ballberührung stürmt Rudi Völler in den Strafraum. Sören Lerby springt der Ball an die Hand und der Schiedsrichter pfeift zur Freude der Bremer Fans Elfmeter. Nach einiger Verzögerung tritt schließlich Michael Kutzop an. Doch der damals 31-Jährige knallt den Ball an den Pfosten. Kurz danach ist die Partie beendet und die Meisterschaftsentscheidung auf den letzten Spieltag vertagt.

Die Bremer hatten immer noch zwei Punkte Vorsprung und brauchten lediglich ein Unentschieden beim VfB Stuttgart. Die Münchener traten im Olympiastadion gegen Borussia Mönchengladbach an und mussten unbedingt gewinnen, um ihre Meisterschaftschancen zu erhalten. Das taten die Bayern auch souverän, in dem die Fohlen 6:0 besiegt wurden. Alles blickte nun gespannt nach Stuttgart, wo der VfB 2:0 in Führung lag. Werder gelang noch einmal der Anschlusstreffer, doch am Ende ging die Partie 1:2 verloren.

Was danach in München abging, beschreiben einige Zeitzeugen als die ausgelassenste Meisterfeier der Bayern aller Zeiten, an der auch der damalige bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß teilnahm.

Der Zweikampf zwischen den Münchenern und den Bremern sollte noch eine Weile weitergehen. Otto Rehhagel ärgerte den Kontrahenten aus dem Süden ein ums andere Mal und sicherte den Norddeutschen 1988 und 1993 die Deutsche Meisterschaft, bevor es ihn nach 14 Jahren in Bremen 1995 in die Isarstadt zog.

Udo Lattek gewann 1987 mit den Bayern noch einmal den Meistertitel. Danach war er in verschiedenen Positionen tätig, unter anderem als sportlicher Leiter in Köln und als TV-Experte.

Uli Hoeneß und Willi Lemke wurden nie Freunde und der heutige Bayernpräsident gab einmal zu Protokoll, dass er jedem seiner Gegner verzeihen könnte, außer Willi Lemke. Irgendwann sprachen sich beide jedoch aus und pflegen heute ein normales Verhältnis und einen respektvollen Umgang miteinander.

Der Bundesliga ist es zu wünschen, dass solche dramatischen Meisterschaftsentscheidungen wiederkommen. Auch ein sportlicher Zweikampf tut der Liga immer wieder gut.

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Christian

Was macht eigentlich Bixente Lizarazu?

Er war einer der besten Linksverteidiger, die es jemals gab. Zudem hat der nur 1,69 m große Bixente Lizarazu alles gewonnen, was es im Weltfußball zu gewinnen gibt. Er war Welt- und Europameister, Gewinner der Champions League und mehrmaliger deutscher Meister und Pokalsieger. Der Baske galt auf dem Fußballfeld immer als zuverlässig, mit einer Mischung aus Kraft und explosiven Aktionen, neben dem Platz jedoch war er jedoch ein eher ruhigerer Vertreter, der lieber im Hintergrund blieb. Das hat sich bis heute nicht geändert.

Surfen als Lieblingsbeschäftigung

Nach seinem Karriereende 2006 zog es Bixente Lizarazu zurück in seine Heimat. Diese liegt im französischen Teil des Baskenlandes und so wohnt er heute im Geburtsort seiner Mutter, in der Kleinstadt Ciboure an der Atlantikküste.

Bixente Lizarazu ist ein leidenschaftlicher Surfer und so verbringt er jeden Tag mehrere Stunden im Wasser. Kontakt zu seinen Ex-Kollegen hat er kaum noch, aber etwas von der bayerischen Lebensqualität hat der 50-Jährige mit ins Baskenland genommen. Er trinke immer noch gerne Weißbier, sagt er.

Im aktuellen Profifußball tritt Bixente Lizarazu dagegen selten in Erscheinung. Hin und wieder arbeitet er als TV-Experte und besucht gelegentlich Spiele der französischen Nationalmannschaft.

Er ist Markenbotschafter des FC Bayern, doch die meiste Zeit verbringt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern an der Atlantikküste. Freuen tut sich Bixente Lizarazu dagegen, dass sein Ex-Klub wieder vermehrt auf Franzosen setzen würde.

Ohrfeige für Lothar Matthäus

Viele seiner Kabinenkollegen waren im Gegensatz zu Bixente Lizarazu eher extrovertiert. Er spielte mit Stars wie Oliver Kahn, Stefan Effenberg und Lothar Matthäus zusammen. Dieser erhielt 1999 vom Basken im Training eine Ohrfeige. Zu den Gründen meinte Bixente Lizarazu später:

„Ich hatte genug davon, wie Lothar mit den Kollegen umging. Er war damals der große Star und sehr arrogant. Mich hat das genervt und irgendwann war das Fass übergelaufen.“

Sonst zeigte er seinen Kampfeswillen auf dem Platz. Er war ein Garant für die Erfolge der Bayern zur Jahrtausendwende und ein wichtiger Stabilisator der französischen Nationalmannschaft. Tore waren dagegen Mangelware, doch ein Treffer bleibt besonders in Erinnerung. Auf Zuspiel von Stefan Effenberg knallte Bixente Lizarazu in einem Bundesligaspiel den Ball ins Eck.

Ein Erfolgsgeheimnis des Basken war auch sein Ehrgeiz. So suchte er sich nach dem Karriereende eine neue Sportart. 2009 nahm er an der Europameisterschaft im „Brasilian Jiu-Jitsu“ teil und sicherte sich den Titel. Bei den Olympischen Winterspielen wollte Bixente Lizarazu an den Start gehen. Im Skeleton, doch dieses Ziel verwarf er, weil er für die Trainingseinheiten in die Alpen hätte umziehen müssen. Viel lieber ist er da in seiner Küstenstadt und genießt das Leben.

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Christian

Klaus Gjasula hat jetzt schon Legendenstatus

Manchmal gibt es in der Bundesliga Spieler, die zu Helden werden oder als Stars aufsteigen. Dann sind da aber auch die Kultfiguren, die Deutschlands höchste Spielklasse zu etwas besonderem macht. Paderborns Klaus Gjasula ist solch ein Kicker, der es in seiner kurzen Bundesligazeit geschafft hat, Berühmtheit zu erlangen. Gegen RB Leipzig sah der Mittelfeldspieler seine 16. Gelbe Karte der Saison. Damit hat der gebürtige Albaner den Bundesligarekord von Tomasz Haito eingestellt, der es vor 21 Jahren ebenfalls auf 16 Verwarnungen in einer Spielzeit brachte. Klaus Gjasula bleiben aber noch vier Spiele, um sich die alleinige Bestmarke zu sichern.

Seine Mutter war Fan der Schwarzwaldklinik

Sicherlich ist Klaus ein in Albanien ungewöhnlicher Vorname. Wie auch Jürgen. So heißt der Bruder des Bundesligaprofis. Doch es gab eben Ende der 1980er-Jahre, als Klaus Gjasula geboren wurde, eine Kultserie im ZDF, die auch im Ausland äußerst beliebt war. In der Schwarzwaldklinik spielte Klausjürgen Wussow den Chefarzt Professor Brinkmann und da die Mutter ein großer Fan dieser Serie war, vergab sie die Vornamen Klaus und Jürgen an ihre beiden Söhne.

Kurz nach seiner Geburt zog Klaus Gjasula mit seinen Eltern nach Freiburg. Hier sammelte er in der Jugend des PSV Freiburg und des Freiburger FC erste Fußballerfahrungen. Nicht beim berühmteren SC Freiburg, wo Klaus Gjasula nie spielte.

Mit 19 Jahren erfolgte der Wechsel zum Bahlinger SC. Es folgten Stationen bei Waldhof Mannheim, Kickers Offenbach, den Stuttgarter Kickers und dem Halleschen FC.

Über die 3. Liga und Regionalliga kam Klaus Gjasula dabei nie hinaus. Bis der Mittelfeldspieler 2018 im Alter von 28 Jahren zum damaligen Zweitligisten Paderborn wechselte. Mit den Ostwestfalen stieg Klaus Gjasula 2019 in die Bundesliga auf und fortan war er Erstligaspieler.

Nun kennt ihn wegen seiner vielen Gelben Karten ganz Fußballdeutschland und es ist sehr wahrscheinlich, dass er nach dieser Saison in den Geschichtsbüchern stehen wird und auch in vielen Jahren noch in jedem Saisonrückblick der Spielzeit 2019/20 zu sehen ist.

Nicht unbedingt ein Treter

Dabei ist Klaus Gjasula kein besonders unfairer Profi, der jeden Gegenspieler brutal umgrätscht. Das betonte zuletzt auch Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann. Vielmehr ist der Mittelfeldspieler technisch limitiert und da das Tempo in der Bundesliga sehr hoch ist, weiß sich der 30-Jährige oft nur mit einem taktischen Foul zu helfen oder er sieht die Gelbe Karte, weil er im Zweikampf zu spät kommt.

Klaus Gjasula fällt auch aufgrund seines Schutzhelmes auf, den er 2013 nach einem Jochbeinbruch brauchte und ihn seitdem als Glücksbringer trägt. Höchstwahrscheinlich werden seine Paderborner nach dieser Saison absteigen. Dadurch wird Klaus Gjasula wohl den Rest seiner Karriere wieder in unterklassigen Ligen zubringen, es sei denn ein Erstligist nimmt ihn zur neuen Saison unter Vertrag. Berühmtheit hat der 30-Jährige aber auch jetzt schon erreicht, wegen seiner 16 Gelben Karten.

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