Der FC Arsenal ist letzte Saison nur ganz knapp an der Meisterschaft gescheitert. Pep Guardiola's Manchester City konnte dank Kleinigkeiten in den letzten Wochen nochmal vorbeiziehen. Dieses Jahr ist die erste Meisterschaft seit 2004 das ausgeschriebene Ziel. Dafür wurde der Kader erneut kräftig verstärkt und die Position, die dabei am meisten diskutiert wurde, ist die des Torhüters.
David Raya stieß als letzter Sommerneuzugang zu der Mannschaft von Mikel Arteta dazu. Erstmal per Leihe, aber inklusive Kaufpflicht, die allem Anschein nach auch gezogen wird. Somit hat Arsenal jetzt zwei Torhüter auf Champions League Niveau im Kader. Die oft gestellte Frage in den Medien, ob Raya wirklich besser als Ramsdale ist, ist für Arteta wohl bereits geklärt. Schließlich startete der Spanier sechs der sieben Spiele seit seinem Debüt. Ramsdales einzier Einsatz währenddessen kam in dem weniger bedeutsamen Carabao Cup Spiel gegen Brentford.
Der Start des Ex-Brentford Torhüters lief dabei nicht wie erhofft. Durch seine Verpflichtung erhofften sich die Gunners noch mehr Sicherheit im Aufbauspiel, vor allem bei langen Bällen. Der Spanier strahlt eine Ruhe und Sicherheit aus, die ihm im Topspiel gegen Manchester City allerdings zum Verhängnis wurde, als Julian Alvarez ihn presste und Raya den Ball einen Moment zu spät abspielen wollte. Der Block des argentinischen Stürmers traf nur das Außennetz, aber es war die erste Schrecksekunde der Arsenalfans bei ihrem neuen Torwart. Ein paar Tage zuvor leitete er mit einem ungenauen langen Ball das 1-1 für Lens ein, die das Spiel letztendlich mit 2-1 gewannen.
🗣️ "No." ❌
— Football Daily (@footballdaily) October 4, 2023
Mikel Arteta shuts down a question about David Raya's error that led to a RC Lens goal pic.twitter.com/hoh9YBZNxX
Am vergangene Wochenende beim 2-2 Unentschieden auswärts gegen Chelsea die nächsten Patzer. Im Aufbauspiel im eigenen Sechzehner wird sein Pass zu Declan Rice von Cole Palmer abgefangen. Das eins-gegen-eins gegen den jungen Engländer konnte er aber noch verteidigen. Beim 2-0 der Blues durch Mykhaylo Mudryk steht er zu weit vor seinem Tor, sodass die Flanke des Ukrainers (geht man mal davon aus, dass es nicht beabsichtigt war) in die lange Ecke fällt. Raya ist dafür bekannt sehr proaktiv bei Flanken zu agieren, um diese abfangen zu wollen und neun von zehn malen flankt Mudryk den Ball in die Mitte und der Spanier kann diese unterbinden. Dieses eine mal geht der Ball mit ein wenig Glück ins Tor und da sieht der Torwart natürlich schlecht aus.
Meant it, right? 😉 @ChelseaFC pic.twitter.com/Vkmj8mx5PP
— Premier League (@premierleague) October 24, 2023
Die ganzen Patzer des Spaniers sorgen natürlich für Gesprächsstoff, schließlich sitzt ihm mit Aaron Ramsdale ein unglaublich talentierter junger Torwart im Nacken. Der Engländer verpasste das Spiel am Wochenende, aufgrund der Geburt seines Sohnes, soll aber für das Champions League Spiel gegen Sevilla wieder zur Verfügung stehen. Mikel Arteta predigt den Konkurrenzkampf und das Leistungsprinzip, auch zwischen den Pfosten. Geht man nach aktueller Form, sollte Ramsdale also seinen Platz wiederbekommen. Allerdings sehen viele, inklusive Arteta, in Raya den grundsätzlich besseren Torwart. Sein Aufbauspiel, seine langen Bälle und seine Reflexe verkörpern die Spielidee der Gunners ganz gut. Er braucht wohl noch Zeit, um sich an seinen neuen Verein zu gewöhnen.
Arsenal head coach mikel Arteta was asked on Goalkeeper change after Raya’s mistake against Chelsea and he said: “Mistakes happen in football
— Sports Eco (@Emmanue86987739) October 24, 2023
“That is the pressure of playing at a big club. You have to win and you have to be at your best. pic.twitter.com/LuNegrvBYL
Aaron Ramsdale ist gerade einmal 25 Jahre alt und hat unglaubliches Potenzial, allerdings ist David Raya eigentlich der bessere Torwart, wenn er nicht gerade in einem Formtief steckt. Der Spanier hat keine leichte Zeit bisher gehabt im Norden Londons und Arteta wäre sicherlich nicht schlecht beraten, Ramsdale wieder eine Chance zu geben. Der Trainer der Gunners hatte allerdings auch schon angedeutet den Torwart aus taktischen Gründen in der Mitte eines Spiels zu wechseln. Von daher ist in der Hinsicht wohl alles möglich.