Unerwartete Helden und Spitzenteams, die bei Abstiegskandidaten Schwierigkeiten hatten. Die Premier League ging vergangenes Wochenende in die dritte Runde und hatte mit West Ham United für eine Nacht ein neues Gesicht an der Tabellenspitze. Fünf Teams bleiben noch ungeschlagen, während nur noch eins die maximale Punktzahl erreichen konnte. Wer das ist, kann sicherlich niemand erahnen. (Bild: IMAGO / Shutterstock)
Die Ergebnisse
Chelsea 3-0 Luton
Bournemouth 0-2 Tottenham
Arsenal 2-2 Fulham
Brentford 1-1 Crystal Palace
Everton 0-1 Wolves
Manchester United 3-2 Nottingham Forest
Brighton 1-3 West Ham
Burnley 1-3 Aston Villa
Sheffield United 1-2 Manchester City
Newcastle 1-2 Liverpool
Fulham macht Arsenal zu schaffen
Die Gunners überzeugen auch im dritten Spiel nicht. Mikel Arteta hat einiges an seiner erfolgreichen Taktik aus dem letzten Jahr geändert, was zu viel Verwunderung führt. Das Experiment mit Thomas Partey als Rechtsverteidiger schafft nur mehr Probleme, als es löst. Kai Havertz findet sich auch noch nicht zurecht und wirkte als Stürmer, wie im Community Shield gegen Manchester City, deutlich besser. Arteta sucht noch seine beste Formation und Fulham nutzte dies aus. Palhinha, der jetzt auch mit den Bayern in Verbindung gebracht wird, war überragend und schoss auch den späten Ausgleich. Der entscheidende Mann bei Arsenal war Fabio Vieira nach seiner Einwechslung für Havertz. Der Portugiese war mit Abstand der beste Mann auf dem Platz. Er holte den Elfmeter zum 1-1 heraus und bereitete das 2-1 vor. Ein sehr überzeugende Leistung, mit der er sich sicherlich auch für die Startelf empfohlen hat.
Hopefully this can be a turning point in Fabio Vieira's Arsenal career 🔴 pic.twitter.com/vBAEKztiqy
— Gunners (@Gunnersc0m) August 26, 2023
Manchester United macht sich das Leben selber schwer
Nach nicht einmal vier Minuten war das Old Trafford komplett verstummt. Die Gäste aus Nottingham führten schon 2-0. Ein überragend ausgespielter Konter von Taiwo Awoniyi, der sich im Sprintduell gegen Marcus Rashford (!) behauptete. Der Nigerianer traf jetzt in seinen letzten sieben Premier League Spielen und gilt als einer der besten Stürmer der Liga. Man kann den Red Devils ihre Mentalität nicht abstreiten, ein 0-2 Rückstand noch zu drehen. Allerdings fehlt es ihnen an defensiver Kompaktheit. Mangelnde Konzentration, Passivität und die einfachen Zweikämpfe zu gewinnen prägen momentan das Defensivverhalten. Nach vorne sieht es hingegen besser aus. Rashford ersetzte den zuletzt glücklosen Garnacho und überzeugte eher als im Sturmzentrum. Auf der anderen Seite wusste auch Antony zu überzeugen und hätte, mit ein wenig mehr Glück, sich mit einem Tor belohnen können. Manchester United muss sich schnellstmöglich bessern, um ihre Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.
7 - Taiwo Awoniyi has scored in each of his last seven Premier League appearances for Nottingham Forest, a record run by a Forest player. He’s only the third African player to score in seven successive Premier League games, after Emmanuel Adebayor and Mohamed Salah. Heaven. pic.twitter.com/bHicyTNniH
— OptaJoe (@OptaJoe) August 26, 2023
West Hams Defensivbollwerk schießt sie für eine Nacht auf Platz 1
Brighton war für West Ham seit ihrer Rückkehr in die Premier League ein Angstgegner. Die Hammers konnten keines der vorherigen zwölf Duelle für sich entscheiden und auch hier rechnete niemand mit einem Sieg. Schließlich starteten die Seagulls sehr überzeugend in die neue Saison. West Ham ließ sich allerdings nicht locken und blieb konsequent höchstens 30 Meter vor ihrem eigenen Tor. Bei Ballgewinn ging es blitzschnell über einen überragenden Michail Antonio. Alle drei Tore der Hammers erfolgten über Konter. Hinten hielt Alphonse Areola die Null mit mehreren Weltklasse Paraden. James Ward-Prowse hat bereits zwei Vorlagen und ein Tor in seiner zwei Spiele jungen West Ham Karriere. Bei Brighton wussten, wie fast jede Woche, Mitoma und Groß zu überzeugen. Die Hammers stehen jetzt auf einem überzeugenden zweiten Platz und durch die Verpflichtung von Mohammed Kudus von Ajax Amsterdam, stehen sie nur noch besser da.
A counter-attacking masterclass from @WestHam 👏 pic.twitter.com/6jOjasW5Iq
— Premier League (@premierleague) August 28, 2023
Darwin Nunez kommt spät zur Rettung
Im Spitzenspiel war Liverpool zu Gast im St. James Park, einer der schwersten Auswärtsspiele der Premier League. Die Magpies dominierten das Spiel anfangs. Anthony Gordon schoss das 1-0 nach einem schwerwiegenden Fehler von Alexander-Arnold. Der junge Engländer sorgte mit seinem direkten Dribbling immer wieder für Probleme. Kurz darauf flog Liverpool Kapitän Van Dijk nach einem Foul an Isak umstritten vom Platz. Die Reds hatten anschließend zu zehnt kaum Zeit zu atmen und verbrachten den Großteil des Spiels damit, ihren eigenen Sechzehner zu verteidigen. Newcastle nutzte aber die Chancen nicht und wie im Fußball üblich, gaben sie das Spiel noch aus der Hand. Darwin Nunez wurde gegen Ende eingewechselt und schoss beide Tore, um das Spiel zu drehen. Es war die Art von Leistung, die die ganze Saison nachhaltig beeinflussen kann. Das gilt sowohl für Nunez, als auch für Liverpool als Mannschaft. Momentum ist ein verrücktes Phänomen. Sobald Nunez zum Ausgleich traf, kam Newcastle gar nicht mehr gefährlich vor das Tor von Alisson. Eine sehr gute Leistung Liverpools und Newcastle wird sich ärgern, dass sie ihre Chancen nicht genutzt haben.
A 10-man Liverpool equalise against Newcastle!
— ESPN UK (@ESPNUK) August 27, 2023
Darwin Nunez made the most of his chances 🎯 pic.twitter.com/RLKCCeAoVX
Spieler des Spieltags
Diese Woche geht der Titel an Darwin Nunez. Der Uruguayer spielte zwar nicht einmal 20 Minuten aber gewann das Spiel für seine Reds. Eine sehr überzeugende Leistung. Der zweite Platz geht, wie auch letzte Woche, an Raheem Sterling, der sich in einer sehr guten Verfassung befindet. Sein erstes Tor gegen Luton verdeutlicht nur nochmal seine Qualität im Dribbling in engen Räumen. Bei seinem zweiten Tor stand er zur richtigen Zeit am richtigen Ort und musste nur noch einschieben. Zwei Tore und eine überragende Leistung des Engländers verdienen ihm den zweiten Platz. Die Bronzemedaille geht an Michail Antonio. Seine Qualität im Spiel mit dem Rücken zum Tor und auch seine Physis sind wichtig für die Taktik von David Moyes. Vor seinem Treffer zum 3-0 lässt er den Verteidiger mit seiner Körpertäuschung alt aussehen. Er bereitete das 1-0 von Ward-Prowse vor und hatte erheblichen Anteil am Erfolg der Hammers.