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Jürgen Klopp: Wie er Liverpool transformierte

Jürgen Klopp: Wie er Liverpool transformierte

Im Oktober 2015 gab der FC Liverpool die Verpflichtung von Jürgen Klopp bekannt. Im vorherigen Sommer war er nach sieben Jahren von seinem Posten als Cheftrainer von Borussia Dortmund zurückgetreten. Seine Zeit im Signal-Iduna Park war dennoch erfolgreich. Zwei Meisterschaften, ein DFB-Pokal und die Teilnahme an einem Champions League Finale. Er hatte sich einen Namen für seinen energiereichen, drängenden Spielstil gemacht und die Anhänger des FC Liverpools waren gespannt, wie er seine Taktik und Philosophie auf ihre geliebten Reds anwenden würde. Klopps erste Jahre im Verein waren geprägt von seinen Bemühungen, den Kader wieder aufzubauen und einen neuen Spielstil zu etablieren. Im Jahr 2020 zahlte sich seine harte Arbeit aus. Liverpool gewann ihren allerersten Premier League Titel und ihren ersten Ligatitel nach 30 Jahren Leidenszeit. (Bild: IMAGO / Shutterstock)

Als Klopp bei den Reds übernahm, musste der Kader einer Generalüberholung unterzogen werden. Das Team hatte in der vergangenen Saison den 8. Platz in der Premier League erreicht. Zu wenig für die rote Hälfte Liverpools. Es fehlte an Zusammenhalt und Konstanz auf dem Platz, sowie Qualität. Klubikone Steven Gerrard war im vergangenen Sommer zurückgetreten, Luis Suárez hatte sich dem FC Barcelona angeschlossen, Toptalent Raheem Sterling wechselte zu Manchester City.

Klopps oberstes Ziel war es, einen neuen Spielstil zu entwickeln, der seiner Version des Fußballs entsprach. Er führte ein hochintensives Pressing ein, das seinen Spielern viel abverlangte. Er wollte, dass sein Team aggressiv ist und immer darauf bedacht ist, den Ball so schnell wie möglich zurückzugewinnen.

Klopps Vision konzentriert sich nicht nur auf die taktischen Aspekte. Eine starke Identität und der Zusammenhalt zwischen Spielern, Verein und Fans war essenziell. Sein Charisma und seine Leidenschaft halfen ihm, eine starke Bindung zu den Fans aufzubauen und auch die Spieler hatte er schnell überzeugt.

Er wollte den Verein langfristig voranbringen und wusste, dass der Aufbau eines erfolgreichen Teams Zeit und Geduld erfordern würde. Er hatte keine Angst, harte Entscheidungen zu treffen, wie den Verkauf von Starspielern wie Philippe Coutinho zum FC Barcelona oder gestandene Spieler auf die Bank zu setzen, um junge, talentierte Spieler wie Trent Alexander-Arnold oder Joe Gomez ihre Chance zu geben. Klopps Vertrauen in die Jugend zahlte sich aus und diese Spieler wurden wichtige Bausteine des Teams.

Jürgen Klopp hatte eine klare Idee, welchen Fußball er spielen möchte und welche Spielertypen er dafür braucht. Er suchte Spieler, die nicht nur talentiert waren, sondern auch die Attribute hatten, die er in seinem Team suchte. Spieler wie Sadio Mané, Georginio Wijnaldum und Mohamed Salah waren allesamt schnell, technisch begabt und hatten ein hohes Arbeitspensum. Ideal für das kloppgeprägte Spiel der Reds. Er arbeitete aber auch an der Entwicklung vorhandener Spieler wie Roberto Firmino und Jordan Henderson. Gab ihnen mehr Verantwortung und hob ihr Spiel auf ein neues Level.

Einer der Schlüssel zum Erfolg von Klopp war seine Fähigkeit, ein Team zu formen, auf und neben dem Platz. Seine Teams in Liverpool, wie auch in Dortmund oder Mainz, wirkten wie eine Einheit, dessen Teamgeist und Zusammenhalt sie durch schwierige Spiele trägt. Das beste Beispiel ist die Aufholjagd im Champions League Halbfinalrückspiel gegen den FC Barcelona in der Saison 2018/19, die im Champions League Triumph für die Reds endete. Das Hinspiel verloren sie 3-0 auswärts im Camp Nou. Das Rückspiel an der Anfield Road, ohne Stammspieler wie Mo Salah und Roberto Firmino, wirkte fast aussichtlos, aber einer der größten Aufholjagden der Champions League Geschichte konnte das Aus verhindern und Georginio Wijnaldum und Divock Origi stiegen mit ihren Treffern zu Vereinsikonen auf.

2020 zahlte sich Klopps harte Arbeit und Hingabe endgültig aus, als Liverpool den langersehnten Premier League Titel gewann. Das Team war seit mehreren Jahren konkurrenzfähig in der Liga, war aber immer zu kurz gekommen. Dies lag unter anderem daran, dass sie mit Guardiolas Manchester City gegen das wahrscheinlich beste Team der Premier League Geschichte konkurrierten. Letztendlich hatte es Klopp jedoch geschafft, seinen Dauerrivalen zu schlagen. Seine Taktik und sein Spielstil waren im Kader verwurzelt und Jürgen Klopp wurde zu Recht für seine Rolle gelobt, das Team zu transformieren und den Titel zurück nach Anfield zu bringen.

Die Coronapandemie machte die Saison 2019/20 zu einer der herausforderndsten der Geschichte. Die Premier League wurde für mehrere Monate unterbrochen und es war ungewiss, ob die Saison überhaupt beendet werden würde. Klopps Führungsstärke und Positivität waren entscheidend, um seine Spieler in dieser schwierigen Zeit fokussiert zu halten. Als der Spielbetrieb wieder aufgenommen wurde, war Liverpool überragend in Form und gewann ihren ersten Premier League Titel sieben Spiele vor Schluss.

Jürgen Klopps erste Jahre bei Liverpool waren geprägt von seinen Bemühungen, den Spielstil der Mannschaft seinen Vorstellungen anzupassen und ein Team aufzubauen, das auf höchstem Niveau konkurrenzfähig war. Sein hochintensives Pressing (auch „Heavy Metal Fußball“ genannt) verlangt seinen Spieler viel ab, aber es hat sich am Ende ausgezahlt. Klopp hat es geschafft den Reds eine Identität zu geben, mit dem sich die Fans identifizieren können.

Wenn Klopp irgendwann mal seinen Posten an der Anfield Road abgeben wird, werden sich die Liverpool Fans an Klopp als den Mann erinnern, der den Verein dorthin zurückbrachte, wo er hingehört. Seine Vision, seine Leidenschaft und seine Führungsqualitäten waren essenziell in dem Prozess, Liverpool zu einem absoluten Spitzenteam zu transformieren. Klopps Vermächtnis wird fortbestehen, und sein Einfluss auf den Verein wird noch viele Jahre spürbar sein. Liverpool kann sich glücklich schätzen, mit ihm einen Trainer an der Seitenlinie zu haben, der perfekt zum Verein passt. Mit Jürgen Klopp ist alles möglich, auch ein 7-0 gegen Manchester United.

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