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Unter Oliver Glasner eine Macht - Die Gründe für den Formaufschwung von Crystal Palace

Unter Oliver Glasner eine Macht - Die Gründe für den Formaufschwung von Crystal Palace

"Wasted potential on and off the pitch. Weak Decisions taking us backwards." Ein Banner mit diesen Worten wurde bei der 5-0 Auswärtsniederlage gegen den FC Arsenal im Block der mitgereisten Crystal Palace Fans hochgehalten. Eine deutliche Kritik in Richtung des Vorstands, aber auch in Richtung Roy Hodgsons, der zu dem Zeitpunkt noch Trainer war. (Bild: IMAGO / PPAUK)

Die Stimmung bei den Anhängern der Eagles erreichte einen Tiefpunkt. Man befand sich inmitten eines Abstiegskampfs und auch die offene Transferperiode hatte man bis dahin nicht genutzt. Trainer Roy Hodgson hatte schon längst die Rückendeckung der Fans verloren und sie forderten Veränderung.

Der Vorstand von Crystal Palace, rund um Steve Parish, erfüllte ihnen diesen Wunsch, und die Fans sollten Recht behalten. Nur vier Monate später ist die Stimmung im Selhurst Park so gut wie noch nie und man schaut voller Zuversicht auf die nächste Saison. Was war passiert?

Die Transferperiode endlich genutzt

Nach einem frustrierenden Start wurde es schließlich auch im Süden Londons heiß hinsichtlich Transfers. Eine große Baustelle im Kader der Eagles war seit dem Abgang von Aaron Wan-Bissaka die Rechtsverteidiger-Position. Sowohl Nathaniel Clyne als auch Joel Ward wussten nur bedingt zu überzeugen. Daniel Munoz war letztendlich der Auserwählte auf dieser Position. Der Kolumbianer weist, im Gegensatz zu seinen Konkurrenten sehr viel Dynamik und Offensivgefahr auf, die er in seinem ersten halben Jahr auf der Insel bereits zeigen konnte.

Der nächste Neuzugang war das zu dem Zeitpunkt 19 jährige-Wunderkind Adam Wharton von Blackburn Rovers aus der zweiten Liga. 20 Millionen Euro investierte man in den zentralen Mittelfeldspieler, der dieses Vertrauen von Beginn an zurückzahlte und jetzt bereits mit größeren Vereinen für viel höhere Summen in Verbindung gebracht wird. Bei den Fans hat er sich bereits ins Herz geschlossen durch seinen Einsatz gegen den Ball und seine außergewöhnliche Qualität am Ball. Ein echter Unterschiedsspieler, der die Langzeitverletzung von Cheick Doucoure vergessen lässt. Eine Kombination der beiden, wenn Doucoure wieder fit ist, könnte sich gegen jedes Mittelfeldduo der Liga behaupten.

Zwei Magier in freien Rollen

Oliver Glasner setzte bereits zu seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt auf ein 3421 mit zwei zentralen offensiven Mittelfeldspielern hinter einer einzigen Spitze. Bei seinem neuen Arbeitgeber hat er für diese Positionen bereits seine Wunschlösungen parat gehabt. Michael Olise und Eberechi Eze drehen in der zweiten Saisonhälfte so richtig auf. Sie genießen es, endlich die Freiheiten zu bekommen, die die Talente ihres Kalibers verdienen. Eze, häufig auf der linken Zehnerposition zu finden, beendete die Premier League-Saison mit elf Toren und vier Vorlagen. Sein Gegenstück auf der rechten Seite mit zehn Toren und sechs Vorlagen. Allerdings ist es nicht nur ihr Output vor dem Tor, der sie so wichtig macht. Es ist ihr allgemeines Spiel. Die Dribblings, die Tricks, das Passspiel und auch die Laufbereitschaft bereiten den Fans der Eagles eine unheimliche Freude. Daher hoffen sie, dass sie ihre beiden Superstars halten können. Olise wird heftig von Manchester United umworben, während Eze immer wieder mit Arsenal in Verbindung gebracht wird.

Boom Boom Boom - Jean-Philippe Mateta

Der Franzose weiß wahrscheinlich selber nicht mehr, wie oft er im Selhurst Park bereits abgeschrieben wurde. Das erste Mal nach nur 18 Monaten und einem Tor zu Beginn seiner Zeit bei Crystal Palace. Auch in dieser Spielzeit war dies nicht anders. Der ehemalige Mainzer erzielte nur drei Tore vor Glasners Ankunft und galt als Verkaufskandidat für den Sommer. Allerdings brauchte es nur einen Trainer, der ihm sein Vertrauen schenkt, und ein Spielsystem, das auf ihn ausgelegt ist, um sein Potenzial auszuschöpfen. In der Bundesliga hat er es schließlich immer wieder aufblitzen lassen. Unter Glasner erzielte er sagenhafte 13 Tore in 13 Spielen und profitierte massiv von den beiden Kreativköpfen in Eze und Olise hinter ihm.

Die widererstarkte Liebe der Anhänger gegenüber dem französischen Stoßstürmer spiegelt sich auch in einem neuen Fangesang wieder. "Boom Boom Boom Boom! Mateta's in the room! There ain't no striker better than Jean-Philippe Mateta!" ertönt es von den Rängen, wenn er wieder mal trifft. Nach fast drei Jahren scheint Jean-Philippe Mateta endlich in der Premier League angekommen zu sein und seine Form zum Saisonende macht Hoffnung für die kommende Saison.

Der richtige Trainer

Oliver Glasner wurde als Wunschlösung des Vorstands von Crystal Palaces angepriesen. Seine vier Jahre in der Bundesliga, insbesondere die letzten zwei, die durch den Europa-League Sieg gekrönt wurden, waren größtenteils sehr positiv, weshalb er sich für diese Rolle empfahl. Nach ein paar Spielen Anlaufzeit mit eher durchwachsenen Ergebnissen, wie den Unentschieden gegen die damals noch Konkurrenten im Abstiegskampf in Nottingham Forest und Luton Town, nahm seine Mannschaft so richtig Fahrt auf. Man blieb die letzten sieben Spiele ungeschlagen und gewann sechs davon. Liverpool, Newcastle, Manchester United und Aston Villa mussten sich allesamt geschlagen geben, und dies auch noch eindrucksvoll. Man kassierte kein einziges Gegentor gegen die vier genannten Mannschaften und schoss selber zwölf Stück. Schaut man auf die Tabelle seit Amtsantritt des Österreichers, befinden sich die Eagles auf dem vierten Platz, also auf einem Champions League Rang. Ein kleiner Vorgeschmack auf die nächste Saison? Wahrscheinlich nicht ganz. Allerdings hat er den Selhurst Park wieder zum Leben gebracht und zum ersten Mal in sehr langer Zeit herrscht Euphorie im Süden Londons.

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