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Wie Luton Town die Kenilworth Road zur Festung macht

Wie Luton Town die Kenilworth Road zur Festung macht

Luton Town gilt als einer der größten Außenseiter in der Premier League seit Jahren. Bereits vor der Saison wurden sie von vielen abgeschrieben und, dass sie sich jetzt nach 15 Spieltagen außerhalb der Relegationsplätze befinden, überrascht umso mehr. Ein großer Faktor hierbei ist ihre starke Heimform. Die Kenilworth Road wird zur Festung. (Bild: IMAGO / Shutterstock)

Die Kenilworth Road ist das kleinste Stadion der diesjährigen Premier League Auflage mit einer Kapazität von 11.050. Dies merkt man aber nicht an der Stimmung. Die Tribünen sind unglaublich nah am Spielfeld und das Stadion ist sehr kompakt. Es hat einen sehr altmodischen Flair und die Fans der Hatters schaffen es eine sehr laute Atmosphäre aufkommen zu lassen.

Das Besondere an der Spielstätte des Aufsteigers ist definitiv die Lage. Inmitten eines Wohnviertels grenzen die Stadionwände an Wohnhäuser und Gärten. Mögliche Gartenpartys müssen, sofern man nicht von tausenden Fußballfans währenddessen beobachtet werden will, auf Tage verlegt werden, wo Luton Town nicht zu Hause spielt. Das wahrscheinlich skurrilste Stadion in den europäischen Topligen.

Der Aufsteiger steht diese Saison vor einer gewaltigen Herausforderung die Klasse zu halten. Viele Experten sagten, dass sie ein Jahr zu früh aufgestiegen sind und sowohl sportlich als auch finanziell zu weit über ihren Möglichkeiten spielen. Die Gehaltsausgaben des Aufsteigers belaufen sich auf rund 26,5 Millionen Euro im Jahr. Damit wären sie selbst in der Bundesliga lediglich auf dem 13. Platz und die Premier League bewegt sich in finanziell ganz anderen Sphären. Der Spitzenreiter hinsichtlich Gehaltsausgaben ist Manchester United mit fast zehnfachen jährlichen Ausgaben im Vergleich zu Luton und selbst Brentford auf dem 17. Platz in dieser Rangliste zahlt fast doppelt so viel an Gehältern.

In den letzten fünf Jahren zahlten sie lediglich 25 Millionen Euro an Ablösesummen. Mitkonkurrent um den Abstieg Everton zahlte dies alleine für ihren neuen Stürmer Beto von Udinese Calcio und über die Transferausgaben der Topklubs in England braucht man gar nicht erst zu sprechen.

Der Kader Lutons gehört sicherlich zu den qualitativ schwächsten der Liga, daher ist es umso wichtiger, dass die Unterstützung von den Rängen stimmt. Vor heimischer Kulisse sind die Hatters stark. In ihrem ersten Heimspiel gegen West Ham United verloren sie nur knapp mit 1-2 und hatten in den letzten Minuten auch die Möglichkeiten noch auszugleichen. Im nächsten Heimspiel folgte ein 1-1 Unentschieden gegen die Wolves, die dieses Jahr nicht zu unterschätzen sind. Neu-Trainer Gary O'Neil hat einer mehr als schlagkräftige Truppe geformt. Die 1-2 Niederlage gegen Mitaufsteiger Burnley ist sicherlich das enttäuschendste Heimergebnis bisher. Der ehemalige Hoffenheim Bruun Larsen schoss die Clarets spät zum Sieg aber das sind die Spiele, die Luton für sich entscheiden muss, wenn sie die Klasse halten wollen.

Anschließend wurde die Kenilworth Road erst so richtig warm und es folgten sehr gute Leistungen Lutons. Man verlor nur knapp mit 0-1 gegen den damaligen Tabellenführer Tottenham, nachdem man sich lange sehr schlagfertig präsentierte. Anschließend ein Punktgewinn beim 1-1 gegen den Meisteraspiranten Liverpool. Dort wären auch die drei Punkte möglich gewesen, denn Luton führte bis zur 95. Minute, ehe Luis Diaz per Kopf ausglich. Trotzdem ein sehr starkes Ergebnis. Es folgte der erste Heimsieg gegen Crystal Palace, wo man das Spiel wieder spät entschied. Das Spiel gegen Tabellenführer Arsenal war aber an Spannung nicht zu überbieten. Man konnte zweimal ausgleichen und führte zwischenzeitlich sogar mit 3-2. In der aller letzten Minute, 90+7 um genau zu sein, schoss Gunners Neuzugang Declan Rice seinen neuen Klub zum 4-3 Sieg. Ein schmerzhaftes Ergebnis für Luton aber dennoch ein gewaltiges Zeichen an die Liga.

Luton Town übertrifft bisher alle Erwartungen und ein Grund dafür ist ihre starke Heimform. Ein Besuch an der Kenilworth Road gestaltet sich diese Saison als Bananenschale für viele Mannschaften, denn Luton ist ein Gegner, bei dem sich viele drei Punkte erhoffen. Allerdings spielen die Fans dabei eine entscheidende Rolle. Sie scheinen ihre Mannschaft nochmal einen Antrieb zu geben und es auch Spitzenmannschaften wie Tottenham, Liverpool oder Arsenal schwer zu machen.

Die nächsten Heimspiele sind gegen Manchester City, Newcastle und Chelsea. Da gibt es sicherlich einfacheres Programm aber mit ihren Fans im Rücken und ihre bisherigen Leistungen betrachtend, müssen sie sich nicht verstecken. Es folgen auch wieder leichtere Spiele, in denen die Hatters ihre starke Heimform besser ausnutzen können.

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