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Vom Amateurfußball in die Premier League - Luton Town steht vor einer großen Herausforderung

Vom Amateurfußball in die Premier League - Luton Town steht vor einer großen Herausforderung

Die große Geschichte der neuen Premier League Saison. Luton Town startete vor neun Jahre als Aufsteiger in ihre erste League Two Saison, also der vierten Liga. Fast ein Jahrzehnt später sind sie mal wieder aufgestiegen aber diesmal in die höchsten englische Spielklasse. Eine unglaubliche Entwicklung, die Luton in den letzten Jahren zurückgelegt hat. (Bild: IMAGO / Shutterstock)

Wie lief die letzte Saison?

3. Platz, 57:39 Tordifferenz, 80 Punkte

Ihre letzte Saison starte sehr bescheiden. Lediglich zwei Punkte und den vorletzten Platz konnte man nach vier Spieltagen verbuchen. Der damalige Trainer war Nathan Jones, der nach Hasenhüttls Entlassung den FC Southampton übernahm, wo er aber auch nach miserablen Ergebnissen gefeuert wurde. Er konnte die Hatters (Spitzname von Luton Town) jedoch wieder stabilisieren und bis zum Zeitpunkt seines Abgangs, nach dem 20. Spieltag, auf den 10. Platz führen.

Rob Edwards übernahm, der seinen Posten beim FC Watford nur wenige Wochen zuvor verloren hatte. Auch er hatte anfangs Startschwierigkeiten. Nur einen Punkt aus seinen ersten drei Spielen waren eine schwache Quote. Zu dem Zeitpunkt waren noch 24 Spiele zu spielen und Luton Town befand sich auf dem 13. Platz. Keine allzu guten Aussichten auf den Aufstieg. Doch Neu-Trainer Rob Edwards verlor mit seiner Mannschaft in all den restlichen Spielen nur zwei Mal. In den Playoffs konnte man im Halbfinalrückspiel einen 1-2 Rückstand gegen Sunderland drehen und im Finale nach einem packendem Spiel gegen Coventry City das Elfmeterschießen für sich entscheiden. Somit steht das kleine Luton am Ende der Saison als Aufsteiger fest.

Was ist ihre Spielphilosophie?

Rob Edwards ließ durchweg in einem 3412 oder einem 352 spielen. Im Tor war Ethan Horvath gesetzt, der mittlerweile wieder zu seinem Stammverein Nottingham Forest zurückgekehrt ist. Die Dreierkette bestand meistens aus Amari Bell, der eigentlich gelernter Linksverteidiger ist, dem Kapitän Tom Lockyer und Gabriel Osho. Die Außenbahnen besetzten Alfie Doughty auf links und der von Leeds ausgeliehene Cody Drameh. James Bree war dort eigentlich gesetzt, bis er im Januar zu Southampton wechselte. Im zentralen Mittelfeld war Marvelous Nakamba als defensiver Part unersetzbar. Pelly-Ruddock Mpanzu spielte meist neben ihm, wenn er fit war. Das besondere an Mpanzu ist, dass er seit Januar 2014 im Verein ist. Er spielte also schon in der fünften Liga für die Hatters. Das Mittelfeld komplettierte Allan Campbell. Das Sturmduo bestand aus Elijah Adebayo und Carlton Morris, der eindrucksvolle 20 Tore und sechs Vorlagen in der letztjährigen Saison verbuchen konnte.

Luton Town (352): Horvath; Osho, Lockyer, Bell; Drameh, Mpanzu, Nakamba, Campbell, Doughty; Morris, Adebayo

Edwards ist ein taktisch sehr kluger Trainer. Er passt sich oft an den Gegner oder die Gegebenheiten an und kann seine Mannschaft jederzeit dementsprechend aufstellen. Gegen den Ball arbeiten sie sehr aggressiv. Während viele Mannschaften versuchen ihren Gegner in bestimmte Zonen zu locken, will Luton einfach den Ball so schnell und hoch wie möglich wiedergewinnen. Dabei sollen die Außenspieler hoch anlaufen und auch den Innenverteidigern ist es erlaubt ins Mittelfeld vorzustoßen, um den Ball wiederzuholen. Auch die zentralen Mittelfeldspieler dürfen jederzeit hochschieben und den Gegner unter Druck setzen.

Im Ballbesitz ist es die Rolle des ballnahen Achters zu unterlaufen und in die Tiefe zu starten, während der ballferne Achter eher zentral bleibt. Die Außenspieler sind für die Breite ihres Spiels zuständig und verlassen nur selten die Außenlinie. Wie bereits erwähnt ist einer der Innenverteidiger, Amari Bell, gelernter Linksverteidiger. Im Aufbauspiel rückt er oft sehr weit nach außen und gibt Doughty die Möglichkeit vorzuschieben.

Bei Luton Town gibt es kaum einzelne Spieler, die besonders hervorstachen. Die beiden Winterneuzugängen Drameh und Nakamba wussten, während ihren Leihen, direkt zu überzeugen und letzterer wurde in diesem Sommer auch fest verpflichtet. Der Kapitän und Abwehrchef Tom Lockyer war letzte Saison unersetzlich und galt als einer der besten Spieler der Hatters. Teilen muss er sich diesen Rang wahrscheinlich mit Torjäger Carlton Morris. Seine 20 Tore hatten einen entscheidenden Anteil am Erfolg Luton Towns.

Wie bewegen sie sich auf dem Transfermarkt?

Luton Town ist bekannt dafür junge und talentierte Spieler für wenig Geld zu finden und auch in diesem Sommer bleiben sie ihrer Linie treu. Abgänge mussten sie kaum kompensieren. Lediglich Cody Drameh, der nach seiner Leihe zu Leeds zurückkehrte und Sonny Bradley, der Kapitän aber lediglich Backup für die Innenverteidigung, wechselt zu Derby County in die dritte Liga. Ihn ersetzen, zumindest in der Breite, soll Mads Andersen, der vom FC Barnsley kommt und 3,5 Millionen kostete. Issa Kaboré kommt per Leihe von Manchester City und soll die Lücke, die Drameh auf der rechten Außenbahn gerissen hat, füllen. Auch auf der linken Außenbahn hat man mit Ryan Giles von den Wolves Verstärkung geholt. Der englische U20 Nationalspieler spielte letzte Saison noch bei Middlesbrough in der Championship und verpasste mit ihnen nur knapp am Aufstieg. Für die Offensive kaufte man Ex-Manchester United Spieler Tahith Chong von Birmingham City für knapp fünf Millionen ein und Chiedozie Ogbene, der ablösefrei von Rotherham, ebenfalls aus der Championship, zu den Hatters wechselt.

Spieler im Blickpunkt: Auf wen muss man besonders achten?

Pelly-Ruddock Mpanzu ist sicherlich der spannendste Name, nachdem er mit Luton Town die ersten fünf Spielklassen durchlief. Allerdings ruht am meisten Hoffnung auf Carlton Morris und darauf, dass er seine Form aus der letzten Saison auch in die Premier League übernimmt. Neuzugang Ogbene ist ein sehr interessanter Spieler, der dieses Jahr durchaus überraschen konnte. Rotherham stieg letzte Saison in die dritte Liga ab aber an Ogbene lag es nicht. Der junge Ire wusste durchaus zu überzeugen und hat sich die Chance in der Premier League verdient. Es bleibt jedoch ein großer Schritt für ihn, an den er sich eventuell erst noch gewöhnen muss.


Prognose:

Luton Town wird es sehr schwer haben dieses Jahr. Der Kader besteht nicht gerade aus großen Namen mit viel Premier League Erfahrung, wobei sie qualitativ keinen allzu schlechte Mannschaft haben. Rob Edwards ist ein guter Trainer, der das Maximum aus seiner Mannschaft holen kann und das wird er dieses Jahr auch zeigen müssen. Sie haben definitiv eine Chance auf den Klassenerhalt, aber wahrscheinlich nicht viel mehr.

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