Es ist wieder soweit, am Samstag kommt es in der 1.Bundesliga zum in der Regel heißumkämpften Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04. Besonders an dem Duell am Wochenende ist derweil nicht nur die brisante Tabellensituation der beiden Rivalen, sondern auch die Kooperation zwischen der ARD und Sky. Die beiden Sender einigten sich nämlich darauf, dass das wohl für beide Parteien wichtigste Spiel der Saison live und in voller Länge im Free-TV übertragen wird. Nicht nur für die beiden Fanlager, sondern für generell jeden Fußballfan ein wahrer Leckerbissen.
Wichtige Punkte für Ziel Meisterschaft
Die Unterschiede zwischen den beiden Klubs könnten vor dem Spiel aller Spiele jedenfalls nicht größer sein. Bei Borussia Dortmund hat man die Hoffnung auf die lang ersehnte Meisterschaft noch lange nicht aufgegeben. Nach der blamablen Leistung im Spitzenspiel beim FC Bayern München haben sich die Borussen zuletzt wieder gefangen und besonders in Freiburg eine konstante Leistung abliefern sowie einen souveränen Sieg einfahren können. Überragender Mann auf dem Platz war dabei Kapitän Marco Reus, der nach dem klaren Erfolg auch direkt den Blick nach vorne auf das nächste Spiel richtete.
„Wir wollen weiter oben dranbleiben, und dann müssen wir auch Schalke weghauen“, sagte Reus und gab damit die Marschrichtung vor. Eine klare Ansage, doch was bleibt ihm auch anderes übrig? Immerhin sind die beiden Aufeinandertreffen mit dem größten Rivalen die wohl wichtigsten Spiele der Saison. Nicht nur aus sportlicher Sicht wird die Begegnung für die Dortmunder überaus wichtig, um mindestens auf einen Punkt an die Bayern heranzukommen oder sogar an diesen vorbeizuziehen, sondern auch für das eigene Fanlager. Denn es sind Spiele wie diese, die sowohl der Mannschaft als auch den eigenen Fans die nötige zusätzliche Motivation für den Endspurt geben und den ganzen Klub nochmal in absolute Ekstase versetzen können.
Vorentscheidung im Abstiegskampf dank Derbysieg?
Doch beim FC Schalke 04 sieht die Situation wahrlich ganz anders aus. Nach der Vizemeisterschaft der letzten Saison konnte sich das Team unter Trainer Domenico Tedesco nicht einmal im Ansatz weiterentwickeln. Stattdessen machte man gar Schritte zurück und konnte keine Konstanz in die eigene Leistung bringen. Das Glück der Vorsaison schien ebenfalls schnell verbraucht zu sein. Nach diversen katastrophalen Auftritten folgte im Anschluss der Blamage von Manchester dann auch der Trainerwechsel. Doch positiv wirkte sich dieser nicht wirklich aus. Unter Interimstrainer Huub Stevens wirkt die Mannschaft insgesamt noch ideenloser, präsentiert sich ohne die notwendige Leidenschaft und offenbarte teilweise noch viel größere Defizite als zuvor, weshalb man weiterhin mitten im Abstiegskampf verweilt und bislang lediglich von den noch größeren Schwächen der direkten Konkurrenz im Tabellenkeller profitierte.
Verständlicherweise sind dies nicht die besten Voraussetzungen für eine solche Partie, doch im Revierderby werden die Karten bekanntlich nochmal neu gemischt, die Tabellensituation spielt in diesen Aufeinandertreffen meistens keine Rolle. Mit diesem einen Spiel könnten die Schalker vermutlich ihre komplette Saison retten, denn mit einem Sieg hätte man nicht nur vermutlich den Klassenerhalt sicher, sondern würde dem Rivalen im Kampf um die Meisterschaft noch mächtig in die Suppe spucken. Definitiv eine Partie, die der FC Bayern am Wochenende genau im Auge behalten und den Schalkern die Daumen drücken dürfte.
Schalker Rache für Saison 2006/2007?
Für die Fans der Königsblauen und für den gesamten Klub wäre ein Sieg beim BVB zudem vermutlich Balsam für die Seele, denn ausgerechnet der größte Rivale hatte S04 in der Saison 2006/2007 die Meisterschaft versaut. Damals lagen die Knappen nach einer grandiosen Saison zwei Spiele vor Schluss auf Platz eins und mussten zum Revierderby in Dortmund antreten.
Die Borussen, die im Mittelfeld der Liga zu finden waren, schenkten dieses Spiel natürlich nicht ab und traten mit voller Motivation an, um dem Nachbarn die so lange erhoffte Meisterschaft noch aus den Händen zu reißen. Und so geschah es, dass die Schwarzgelben am Ende mit 2:0 gewannen und am Ende der VfB Stuttgart die deutsche Meisterschaft feiern durfte. Möglich also, dass nun mit umgekehrten Vorzeichen ein ähnliches Szenario eintreten könnte, trotz der Krisensaison der Königsblauen.