Belgien:
Adnan Januzaj
Viele werden sich die Augen gerieben haben, als sie den 23-jährigen Belgier im endgültigen WM-Kader vorgefunden haben. Jedoch ist die Nominierung des Rechtsaußen angesichts seiner außerordentlichen Leistungen im Dress von Real Sociedad mehr als gerechtfertigt. Der technisch starke Linksfuß belebte mit zahlreichen furiosen Dribblings nachhaltig das Angriffsspiel des Tabellenelften und spielte sich so in den Fokus von Nationalcoach Martinez. Besonders in der Europa League gewann der ehemalige Manu-Akteur pro Spiel exzellente 5,2 Dribblings! Nach mehreren gescheiterten Leihstationen kann man getrost zugeben, dass der junge Belgier mit kosovarischen Wurzeln sein Glück im Baskenland gefunden hat.
Panama:
Michael Murillo
Dass die Lateinamerikaner es zum ersten Mal in ihrer Geschichte zu einer Weltmeisterschaft geschafft haben, ist schon aller Ehren wert, aber dass sie es mit einer Oldie-Truppe meisterten, umso kurioser. Ein Talent konnte sich tatsächlich zwischen den lateinamerikanischen Veteranen etablieren – Michael Murillo von den Red Bulls New York. Der Rechtsverteidiger spielt im Ballbesitzfußball von Trainer Hernan Dario Gomez eine tragende Rolle, da er sich immer wieder in der Offensive einschaltet und überaus gefährliche Flanken zu seinem Repertoire zählt. Pro Ligaspiel schaffte es der 22-Jährige, mindestens eine Hereingabe zu schlagen, die zu einer Großchance für die roten Bullen führte. In der Luft ist der 1,83 Meter nur schwer zu schlagen, was ihn auf Major-League-Soccer-Niveau zu einem kompletten Außenverteidiger macht. Mit einem Marktwert von gerade mal 500.000 Euro ist der Defensivspezialist der zweitteuerste Akteur des ganzen Nationalkaders.
Tunesien:
Ellyes Skhiri
Nach langen zwölf Jahren sind die „Adler aus Karthago“ wieder bei einer WM-Endrunde vertreten. Das Team von Trainer Naabil Maaloul überzeugte in der Qualifikation primär durch mannschaftliche Geschlossenheit und eine geordnete Defensive. Vor der Abwehr erledigte Sechser Ellyes Skhiri seine Aufgabe mit Bravour und entlastete vor allem durch seine Spielintelligenz seine Hintermänner. Kaum einer antzipiert das Spiel des Gegners so gut wie der Mann von HSC Montpellier. Allein in der Ligue 1 fing der 1,85 Meter-Hüne 77 Pässe in 35 Ligaspielen ab! Auch aufgrund seiner Passsicherheit und seinen gefährlichen Distanzschüssen rückte der 23-Jährige verstärkt in den Fokus des AC Florenz, dessen Scouts bekannt sind für ihr gutes Einschätzungsvermögen. Sollte der Rechtsfuß eine starke WM spielen, dann wird es schwierig für die Viola, ihn für einen erschwinglichen Preis in die Toscana zu locken.
England:
Ruben Loftus-Cheek
„Er ist 1,91 Meter groß, technisch herausragend, er kann Spielern defensiv Paroli bieten, er kann sie ausdribbeln, er kann den Ball halten und verfügt über ein tolles Passspiel.“ Diese Lobeshymnen sang Englands Nationalcoach Gareth Southgate über den gerade mal 22-jährigen Mittelfeldmann vom FC Chelsea. Nach einer herausragenden Saison für seinen Leihclub Crystal Palace nominierte ihn der Fußballlehrer der „Three Lions“ überraschend für die WM-Endrunde. Abgesehen von seinen zwei Toren und vier Vorlagen für die „Eagles“ überzeugte er vor allem durch seine außergewöhnlichen Allrounderqualitäten. Die Blues dürfen sich jetzt schon über einen herausragenden Neuzugang für die kommende Saison freuen, welcher zur nächsten Club-Legende avancieren könnte.