Polen:
Dawid Kownacki
In seiner Heimat wurde der 21-jährige Mittelstürmer bereits als neuer Lewandowski deklariert, denn genauso wie Bayerns Sturmführer trug das heutige Sampdoria-Talent das Trikot von Lech Posen. In puncto Ballsicherheit und Torriecher wandelt er in der Tat auf den großen Fußspuren von Bayerns Nummer neun. Im Kopfballspiel besitzt er jedoch das Potenzial, Polens Kapitän langfristig gar zu überflügeln. Genuas Rookie ist zudem ein wahres Schlitzohr, welches Tore aus spitzestem Winkel oder durch die Hosenträger des Keepers erzielt und dabei mit absoluter Effektivität glänzt. Dem jungen polnischen Nationalspieler gelangen in seiner Debütsaison bei den Liguriern fünf Treffer und zwei Vorlagen, und das obwohl er nur sechs Mal in der Anfangsformation stand. Ohne Zweifel sind die „Bialo-Czerwoni“ in der Offensive mit Lewandowski, Milik und eben jenem Kownacki schwer bewaffnet und dürften somit in jeder Defensive Angst und Schrecken verbreiten.
Senegal:
Ismaila Sarr
Der junge Linksaußen ist der Gegenentwurf zum körperlich betonten Spiel der „Löwen“, denn der Akteur von Stade Rennes ist eher als Fliegengewicht zu betrachten, welches aber vor allem im Dribbling kaum zu stoppen ist. Sarr ist dermaßen antrittsstark, dass seine Gegenspieler oftmals ziemlich verdutzt dreinschauen, wenn im letzten Moment überraschend das Spielgerät an ihnen vorbeigespitzelt wird. Zudem steckt der flinke Rechtsfuß in Zweikämpfen nie auf und erzielte so schon das ein oder andere Tor, als der Gegner nicht mehr damit rechnete, dass der Senegalese noch nachsetzen würde. Das Offensivtalent konnte ihn seiner zweiten Ligue 1-Saison bereits zehn Scorerpunkte (5 Tore, 5 Vorlagen) in 24 Ligapartien sammeln und seinen Marktwert auf 14 Millionen Euro katapultieren. Angesichts der starken Konkurrenz in Persona von Liverpools Sadio Mané und Monacos Keita Baldé wird es der Dribbelkünstler jedoch schwer haben zur Stammformation zu gehören und dürfte daher von Nationaltrainer Aliou Cissé vorwiegend als Joker zum Zuge kommen.
Kolumbien:
Jefferson Lerma
Der 23-jährige Hitzkopf vom spanischen Erstligisten UD Levante sammelte in der abgelaufenen La Liga insgesamt 16 gelbe Karten! Gleichermaßen bewundernswert, dass der defensive Mittelfeldspieler 16 Mal die Sensibilität besaß, nicht vom Platz zu fliegen. Vom Spielertyp her ist er als klassischer Arbeiter im Mittelfeld zu betrachten, der hauptsächlich Zweikämpfe bestreitet und sich auf nüchterne, unspektakuläre Pässe fokussiert. Für seine Körpergröße von 1,79 Meter ist der Defensivspezialist ungewöhnlich kopfballstark, denn er gewinnt pro Partie 3,4 Luftduelle, womit er sogar Bayerns Mats Hummels (2,8) überflügelt. Seine Zweikampfwerte sind auf dem Niveau eines Innenverteidigers, weshalb sich die etablierten Sechser Carlos Sanchez und Abel Aguilar warm anziehen müssen. Jefferson Lerma besitzt ein herausragendes Potenzial, es bereits bei dieser Endrunde in die erste Elf von Trainer José Pekerman zu schaffen und für die defensive Balance von „Los Cafeteros“ zu sorgen.
Japan:
Kosuke Nakamura
Der 23-jährige Torhüter ist das Sinnbild eines Samurais. Es gibt kaum Keeper, die sich so leidenschaftlich in hart abgefeuerte Schüsse werfen, wie der Mann von Kashiwa Reysol. Der 1,84 Meter-Keeper glänzte in der abgelaufenen J-League-Saison nachhaltig durch spektakuläre Glanzparaden. Selbst bei überraschend abgefälschten Schüssen schaffte er es per Hechtsprung noch die Pille von der Linie zu kratzen. Finten des Stürmers im 1-gegen-1 durchschaut er gleichermaßen oft, sodass ihm die Angreifer wie Mosqiutos ins Netz fliegen. Darüber hinaus setzt Nakamura auf Sicherheit und faustet meist das Runde gekonnt aus dem Sechzehner und versucht sie gar nicht erst zu fangen. Angesichts seines jungen Alters gehört ihm bei einem Rücktritt von der alternden Nummer eins Japans Eiji Kawashima (35, FC Metz) die Zukunft bei Nippon. In Russland wird er „Blue Samurai“ jedoch erstmal nur als Zuschauer bewundern dürfen.