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Leon Bailey (20) – Bayers Rakete aus Jamaika

Leon Bailey (20) – Bayers Rakete aus Jamaika

Wenn man einen Spieler in seinen Reihen haben will, um den es sowohl auf als auch neben dem Platz immer einiges zu berichten gibt, dann ist man beim jungen Leon Bailey definitiv an der richtigen Stelle. Die Frage nach dem Grund dafür ist natürlich absolut berechtigt und wir versuchen diese nun zu beantworten. Leon Bailey Butler stammt gebürtig aus Kingston, wo er im Problemviertel Cassava Piece aufwuchs. Einfach war es für ihn dort eher nicht, denn dieses Viertel ist für seine regelmäßigen Bandenkriege bekannt.

Craig Butler als großer Förderer

Bereits sehr früh wurde er von seinem Landsmann Craig Butler adoptiert, welcher bis heute auch der Berater von ihm und seinem Halbbruder Kyle Butler ist. Zwar ist dieser in seinem Heimatland als ein durchaus umstrittener und windiger Fußballunternehmer bekannt, der dort auch bereits für sechs Jahre für alle Transfergeschäfte gesperrt wurde, allerdings hat er sehr zu Baileys extrem guter Entwicklung beigetragen. Bis 2011 spielte der flinke Außenstürmer noch in seiner Heimat in der Phoenix All Stars Football Academy, bevor er den Schritt nach Europa wagte.

Beginn des Abenteuers Europa

Sein Weg führte ihn zunächst nach Österreich zur Jugend des USK Anif, welcher heute als FC Liefering bekannt ist. Dort erzielte er im U15-Team laut Aussagen von Butler in nur 16 Partien sage und schreibe 75 Treffer, jedoch wurde das nie bestätigt. Aufgrund seines herausragenden Potenzials und seiner beachtlichen Fähigkeiten wurde er 2012 bereits zum Probetraining beim belgischen Klub KRC Genk eingeladen. Doch dann der Schock für Leon und seinen Bruder Kyle! Vater und Berater Craig Butler tauchte plötzlich ab und ließ seine Söhne im Stich, die fortan als unbegleitete Minderjährige galten.

„Das war eine kranke Situation. Um zu verhindern, dass die Jungs auf der Straße herumliefen, haben wir dafür gesorgt, dass sie zur Schule gehen konnten und bei uns ausgebildet wurden", sagte Genks technischer Direktor Gunter Jacob zu dieser Situation. Nach rund vier Monaten tauchte Butler wieder auf und gab an, in Mexiko überfallen und in der Wüste zurückgelassen worden zu sein. Da die Behörden nun verständlicherweise mit Untersuchungen begannen, verschwand Butler letztendlich mit den beiden Jungen in Richtung Slowakei, wo der Linksfuß Leon bis Sommer 2015 beim AS Trencin im U19-Team spielte.

Im Jahr 2013 absolvierte Bailey auch ein Probetraining bei Ajax Amsterdam und man wollte ihn nach den gesammelten Eindrücken auch gerne verpflichten, allerdings befürchtete man letztendlich Probleme mit den Behörden und der FIFA, weswegen man von einer Verpflichtung Abstand nahm.

Schließlich führte ihn sein Weg dann doch zurück nach Belgien zum KRC Genk, wo er sich durch starke Leistungen noch mehr in den Fokus spielen konnte und so massig Interesse größerer Klubs auf sich zog.

Wechsel in die deutsche Eliteliga

Allzu lange bleiben sollte er jedoch nicht in Genk, denn bereits im Januar 2017 folgte der nächste Schritt in seiner Karriere. Der immer noch sehr junge Linksaußen wechselte für eine Ablösesumme in Höhe von rund 13,5 Mio. € nach Leverkusen. Bayer gab ihm die Rückennummer 9, stattete ihn mit einem langfristigen Vertrag bis 2022 aus und setzte damit ein dickes Ausrufezeichen, indem man sich eines der begehrtesten Talente in Europa sichern konnte. Eigentlich hatte man zu diesem Zeitpunkt nicht mit einer Verpflichtung Baileys geplant beziehungsweise gerechnet, doch Leon wollte nicht mehr länger in Genk bleiben und so musste man entweder zu diesem Zeitpunkt zuschlagen oder wahrscheinlich nie.

„Mit Leon Bailey haben wir einen weiteren vielversprechenden Spieler mit einem langfristigen Vertrag ausgestattet. Dieser Junge stand sehr weit oben auf den Wunschlisten von vielen europäischen Klubs. Das macht uns noch glücklicher, gegen diese starken Mitstreiter gewonnen zu haben“, gab Michael Schade zu Protokoll und zeigte sich sehr erfreut über den geglückten Transfer.

Seine erste Saison bei Bayer absolvierte er sehr erfolgreich und er war einer der Protagonisten in der guten Saison des Teams. In insgesamt 34 Pflichtspielen konnte er mit zwölf Treffern und sechs Vorlagen glänzen und so auch einen weiteren, wichtigen Schritt in seiner Entwicklung machen. Deswegen gilt der „Bundesliga Bolt“ mittlerweile als eines der größten Talente der Bundesliga und ist gefürchtet bei den gegnerischen Verteidigern. An diesem aktuellen Erfolg von Bailey bei Bayer soll besonders Trainer Heiko Herrlich einen großen Anteil haben, denn dieser führt viele Gespräche mit ihm, zeigt ihm so noch seine Fehler auf und will ihm damit helfen. Auf der anderen Seite genießen Bailey und Teamkollege Julian Brandt auch relativ viele Freiheiten im Spiel und können ziemlich frei aufspielen.

Leverkusen nur ein Sprungbrett?!

Doch wegen dieser guten Entwicklung kommen immer wieder Gerüchte bezüglich eines baldigen Abschieds des Flügelstürmers auf, welche sein Berater immer wieder befeuert. So kommentiert Butler über die sozialen Medien quasi jedes Gerücht um die Zukunft seines Schützlings und sorgt dadurch letztendlich für Unruhe, was bei Bayer natürlich nicht gut ankommt. Zudem gab Bailey selbst auch Anfang 2018 ein Interview, bei welchem er sich zu seiner Zukunft äußerte.

„Ich bin jung und ich habe viele junge Spieler gesehen, die zu früh einen zu großen Schritt gemacht haben und gescheitert sind. Leverkusen ist für mich perfekt. Viele große Spieler haben von ihrer Zeit in Leverkusen profitiert. Ich will mich entwickeln und kann dann irgendwann den nächsten Schritt machen. Wenn ich zu einem ganz großen europäischen Top-Klub wechsle, dann sollen mich die Leute in diesem Klub schon kennen. Ich will mir vorher auf dem höchsten Niveau einen Namen gemacht haben“, sagte er.

Auch die Verantwortlichen in Leverkusen haben natürlich schon längst erkannt, ihn nicht ewig halten zu können und so sprach man auch schon über einen Abgang des Jamaikaners, allerdings frühestens 2019 und in der Größenordnung von knapp 100 Mio. € Ablösesumme.

Lange Zeit hat man auch über eine mögliche WM-Teilnahme Baileys spekuliert, da er nicht für sein Heimatland Jamaika auflaufen will und auf der Suche nach einer anderen für ihn passenden Nation ist. Doch am Ende waren dies Spekulationen um nichts, denn es hat sich in dieser Angelegenheit schon länger nichts mehr getan.

Stärken:

Doch was zeichnet den jungen Jamaikaner aus? Zuerst sollte man erwähnen, dass Leon ein sehr lernwilliger Spieler ist, der sich stets weiterentwickeln und so den nächsten Schritt machen will. Auf dem Platz zeichnet ihn auf jeden Fall eine gewisse Leichtigkeit und Unbekümmertheit aus, die man nicht bei jedem Bundesligaspieler sieht beziehungsweise verspürt. Trotzdem legt er gleichzeitig ebenso die notwendige Ernsthaftigkeit an den Tag, denn zu leicht sollte und darf man keinen Gegner nehmen.

Welche Fähigkeiten sollte ein moderner Flügelstürmer mitbringen? Leicht beantwortet, wenn man sich Bailey genauer anschaut. Der Linksaußen besitzt ein unglaubliches Tempo, wodurch nur wenige Verteidiger mit ihm mithalten oder ihn gar stoppen können. In Kontersituationen, in denen Bailey steil geschickt wird, ist die Chance ihn letztendlich noch verteidigen zu können gleich null. Aber auch wenn er das Dribbling sucht, wird es für die gegnerischen Verteidiger wirklich sehr kritisch. Grund dafür ist nicht nur seine Geschwindigkeit, denn er bringt noch eine Menge anderer starker Fähigkeiten mit.

Dribbling eine der größten Stärken

Durch seine enorme Beweglichkeit und Balance schafft er es oft, den Gegner auch durch schnelle Richtungswechsel oder Körpertäuschungen aus dem Tritt zu bringen und so an diesem ganz einfach vorbeizugehen. Außerdem hat er hervorragende technische Fähigkeiten, mit denen er zusätzlich auf engstem Raum ebenfalls nur schwer vom Ball zu trennen ist. Am Ende bleibt dem jeweiligen Verteidiger oft nur die Chance ihn zu foulen, um gefährliche Situationen irgendwie noch zu vermeiden. Statistisch ist diese Stärke im Dribbling ebenfalls zu belegen, denn 43,2 % seiner Dribblings letzte Saison waren erfolgreich, womit er einen der besten Werte der 1.Bundesliga stellt.

Doch nicht nur im Dribbling, sondern auch vor dem gegnerischen Tor weiß er zu überzeugen. Er liefert nicht nur äußerst harte sowie präzise Abschlüsse, sondern glänzt auch mit einer guten Übersicht, durch die er seine Mitspieler mit Schlüsselpässen in Szene setzt. In Sachen Torschussvorlagen und kreierten Chancen ist er von der Statistik her auch einer der besten und ebenso kreativsten Spieler in der gesamten Liga.

Gefahr durch ruhende Bälle?

Doch nicht nur aus dem Spiel heraus wird es durch seine exzellente Schusstechnik oft sehr gefährlich, sondern auch bei Standardsituationen. So tritt der Linksfuß bemerkenswerte Freistöße, durch die ihm schon so einige Treffer gelungen sind. Aber auch Ecken oder Freistöße aus dem Halbfeld bringt er mit dem nötigen Effet in die Mitte und damit in die Richtung seiner Mitspieler.

Gleichfalls muss man noch erwähnen, dass Bailey eine extreme Handlungsschnelligkeit an den Tag legt, wodurch er auf die jeweilige Spielsituation blitzschnell reagieren und umschalten kann. Diese Fähigkeit macht ihn auch in eigenen Kontersituationen ungemein gefährlich und hebt ihn von anderen Spielern ab.

Abschließend kann man noch seine enorme Ausdauer hervorheben, denn durch diese ist er extrem laufstark und wurde von Trainer Heiko Herrlich deswegen schon in der 3-4-3-Formation im linken Mittelfeld aufgeboten. Die dafür notwendige Defensivarbeit hat er dank Herrlich mittlerweile gelernt und weiß daher gut nach hinten mitzuarbeiten.

Schwächen:

Doch welche Schwächen besitzt Bailey momentan? Ab und an muss er noch den passenden Zeitpunkt fürs Abspielen finden, denn manchmal ist er einfach zu ballverliebt und verpasst es dadurch, das Spiel zu beschleunigen. So unterliefen ihm mit durchschnittlich 4,54 Ballverlusten pro Spiel noch mit die Meisten in der gesamten Liga. Gleichzeitig muss er sein Passspiel noch verbessern und an seiner Präzision arbeiten, denn bei "nur" 75% angekommener Pässe in der letzten Spielzeit schenkte er einige Male, auch durch seine leichteren Ballverluste, den Ballbesitz her.

Des Weiteren ist er trotz seiner 1,80 m nicht gerade kopfballstark und verliert seine Duelle oft, was aber für Bailey nicht so wichtig ist, da er diese fehlende Komponente mit anderen Fähigkeiten mehr als ausgleicht.

Prognose:

Man kann festhalten, dass Bailey in der abgelaufenen Saison absolut gezeigt hat, was für ein riesiges Talent er ist und was wir noch von ihm erwarten dürfen. An seiner Entwicklung hat Trainer Herrlich einen sehr großen Anteil, weswegen sein Schritt nach Leverkusen letztendlich der absolute Richtige für ihn war. Doch diese Leistungsexplosion ist natürlich nicht verborgen geblieben und so muss man um den Verbleib von Bailey kämpfen. An Interesse mangelt es angeblich nicht, denn mit dem FC Barcelona, dem FC Liverpool, dem FC Chelsea London, dem FC Bayern München, Manchester City und Real Madrid werden sehr große Klubs gehandelt.

Ziel: Premier League

Besonders an einem Transfer nach England ist Bailey sehr interessiert, denn die Premier League und speziell der FC Chelsea London sind sein absoluter Traum. „Grundsätzlich war es schon immer mein Traum und ist es auch immer noch, irgendwann in England zu spielen. Wenn ich weiter hart arbeite, dann bin ich sicher, dass es funktionieren wird“, sagte er mal in einem Interview. Auch von der Spielweise her würde er wahrscheinlich am besten auf die Insel passen, also vorteilhaft, dass die meisten Interessenten von dort kommen.

Bislang ist es diesen Sommer eher ruhig um den Jamaikaner, doch bis zum Ende der Transferphase wird dies wahrscheinlich nicht so sein. Wir sehen einen Transfer zu einem Top-Klub in dieser Transferperiode allerdings als kritisch an. Er sollte eher noch eine weitere Saison in Leverkusen agieren und seine bislang gezeigten Leistungen nochmal bestätigen, was auch für seine Entwicklung förderlich wäre. Nun heißt es also abwarten, was Bailey selbst und vor allem auch sein Berater wollen und welche Pläne sie für die Zukunft haben.

Abschließend kann man sagen, dass er das Potenzial zum absoluten Weltklasse-Spieler besitzt. Er kann definitiv einer der besten und am schwierigsten zu verteidigenden Außenstürmer auf der Welt werden und die gegnerischen Abwehrreihen immer wieder aufs Neue auseinandernehmen. Besonders in der Premier League, bekanntlich einer der schnellsten Ligen der Welt, können wir ihn uns irgendwann bei einem der absoluten Top-Klubs vorstellen. Doch bis dahin hat er noch ein wenig Arbeit vor sich und muss auf dem Boden bleiben, denn nur dann ist er in der Lage, sein Potenzial auf den Platz zu bringen. Schafft er das, stehen ihm alle Türen offen.

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