Seit mehreren Tagen befindet sich Leroy Sané im Mittelpunkt sämtlicher Spekulationen. Der FC Bayern München soll die Situation des Linksaußen bei Manchester City genau beobachten, denn in diesem Jahr kam Sané etwas weniger zum Einsatz und wirkt zunehmend unzufriedener damit. Laut diversen Medienberichten soll es sogar bereits zu ersten Verhandlungen zwischen den beiden Klubs gekommen sein, Ausgang offen. Doch wie realistisch ist ein Wechsel des deutschen Nationalspielers letztendlich?
Von der Startelf auf die Ersatzbank
Die Saison 2018/19 begann für den ehemaligen Schalker nicht gerade mit besonders viel Einsatzzeit. In den ersten Begegnungen gegen den FC Arsenal London, Huddersfield Town, die Wolverhampton Wanderers und Newcastle United kam der mittlerweile 23-Jährige lediglich zu einer Einsatzzeit von 30 Minuten. Sehr wenig für einen Offensivspieler, der die Saison zuvor zum besten Nachwuchskicker der gesamten Premier League gewählt wurde und oftmals den Unterschied im Team von Trainer Pep Guardiola machte. Doch der junge Deutsche spielte sich relativ schnell wieder in die Startelf und überzeugte bis einschließlich Anfang dieses Jahrs.
Doch dann kam Sané seltsamerweise immer weniger zum Einsatz, besonders in den immens wichtigen Partien der Saison. So spielte er in der Champions League gegen Tottenham Hotspur in den beiden Aufeinandertreffen nur insgesamt sieben Minuten, für einen Spieler mit solchen Fähigkeiten deutlich zu wenig. Zwar lobte Guardiola ihn nach guten Auftritten immer wieder, gleichfalls kritisierte er ihn, um ihn damit noch mehr zu fordern und ebenso zu motivieren. Auf Gegenliebe stieß dies bei Sané zuletzt allerdings nicht, der Nationalspieler scheint immer unglücklicher mit seiner Rolle zu werden.
Seit geraumer Zeit versucht der Klub bereits, den bis 2021 laufenden Vertrag vorzeitig zu verlängern, bislang erfolglos. Die aktuelle Situation wird dazu aller Voraussicht nach nicht unbedingt positiv beitragen, doch man versucht es weiterhin. Pep Guardiola soll mittlerweile jedoch intern einem Verkauf zugestimmt haben und plant offenbar nicht mehr mit ihm in seiner Mannschaft. Diese Situation will nun angeblich der FC Bayern München ausnutzen und hofft auf einen Transfer in diesem Sommer. Sané selbst will wohl entweder nach München wechseln oder bei Manchester City bleiben.
Neuer Transferrekord in Sicht?
Wie wahrscheinlich ist aber am Ende ein Transfer? Klar ist, dass dem deutschen Rekordmeister nach den Abgängen von Arjen Robben und Franck Ribéry ein weiterer Flügelspieler guttun würde. Zudem hat man in München bekanntlich immer einen Blick für die aktuellen deutschen Nationalspieler.
Aus finanzieller Sicht würde ein Transfer jedoch überaus kostspielig werden. Die Kontakte zwischen den beiden Vereinen sollen zwar dank Guardiola mittlerweile gut sein und auch die Tatsache, dass dieser Sané wohl abgeben würde, spielt Bayern definitiv in die Karten, verschenken wird man einen Spieler wie ihn allerdings auf keinen Fall. Daher müsste man sicherlich tief in die Tasche greifen, um den englischen Meister von einem Transfer überzeugen zu können, eine Ablösesumme von um die 100 Millionen Euro erscheint dabei wahrscheinlich zu sein. Ob man nach dem Transfer von Lucas Hernández nochmal solch eine Summe ausgeben will, ist keinesfalls sicher. Bayern-Präsident Uli Hoeneß sprach nach dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt bereits davon, dass er nicht daran glaube, die Grenze von den gezahlten 80 Millionen Euro für Hernández bei den weiteren Transfers nochmals zu überschreiten.
Doch günstiger wird man Sané eher nicht bekommen, weshalb die Wahrscheinlichkeit eines Transfers eher sinken dürfte. Außerdem sagte Guardiola vor wenigen Tagen dann doch, dass man weiterhin mit ihm verlängern und ihn wohl unbedingt behalten will, was ebenfalls nicht wirklich für einen Abgang in diesem Sommer spricht. Ein Transfer scheint somit insgesamt trotz seiner aktuell unglücklichen Rolle in Manchester eher unwahrscheinlich zu sein. Sollte Sané allerdings trotz der seitens des Klubs angestrebten Vertragsverlängerung auf den Markt kommen und sollte der FC Bayern München dann immer noch Interesse zeigen, so muss man auch bei einer solch hohen Ablösesumme über eine Verpflichtung nachdenken, denn allzu oft sind solche Ausnahmespieler bekanntlich nicht auf dem Markt. Bereichern würde er im Falle eines Wechsels jedenfalls nicht nur den FC Bayern, sondern die gesamte 1.Bundesliga.