Die Spielzeit 2022/23 der 3. Liga hätte für den 1. FC Saarbrücken kaum bitterer enden können. Schließlich gewannen die Saarländer ihr letztes Saisonspiel und standen bereits mit einem Bein in der Aufstiegsrelegation. Jedoch schaffte der VfL Osnabrück eine sensationelle Aufholjagd und konnte den FCS in allerletzter Sekunde noch überholen. (Bild: IMAGO / BeckerBredel)
Die Saarländer müssen nun ein weiteres Jahr in der 3. Liga spielen und nehmen erneut Anlauf, um den Aufstieg in die 2. Bundesliga zu schaffen. Hinsichtlich der Trainerfrage schaffte der FCS früh Klarheit und setzt weiterhin auf die Dienste von Rüdiger Ziehl.
In der aktuellen Transferperiode hat sich im Kader der Saarbrücker so einiges getan und es sind zahlreiche Spieler verpflichtet worden, während sich auch der ein oder andere Leistungsträger verabschiedet hat. Doch kann der 1. FC Saarbrücken nun den langersehnten Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffen?
Abschied zahlreicher Stammspieler
Nach dem verpassten Aufstieg trieben die Verantwortlichen der Saarländer die Personalplanungen voran, führten viele Gespräche und gaben zahlreiche Entscheidungen hinsichtlich des Kaders bekannt.
Es dürfte den Anhängern des FCS wohl sehr schwer gefallen sein, als die Abgänge von Adriano Grimaldi, Daniel Batz und Dave Gnaase bestätigt worden sind. Schließlich gehörten diese drei Spieler zu den absoluten Leistungsträgern und gingen stets als Führungsspieler voran.
Herzlich Willkommen in Paderborn 💙🖤
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Zusätzlich trennten sich die Saarländer unter anderem noch von Mike Frantz, Tobias Jänicke und Steven Zellner. Während Frantz und Zellner ihre Karriere nun beendet haben, ist Tobi Jänicke noch auf Vereinssuche und zeigte sich sehr enttäuscht über sein Aus in Saarbrücken.
Des Weiteren kann aktuell ebenfalls noch nicht der Abschied von Mittelfeldtalent Luca Kerber ausgeschlossen werden. Schließlich spielte sich der 21-Jährige mit konstant guten Leistungen in den Fokus höherklassiger Klubs, sodass laut verschiedenen Medienberichten der 1. FC Köln schon länger Interesse an Kerber haben soll.
Erfahrene Neuzugänge im Sturm
Die Verantwortlichen des FCS sollten jedoch auf den Abgang von Adriano Grimaldi eine passende Antwort parat haben. Schließlich konnte man Patrick Schmidt vom FC Ingolstadt zurück nach Saarbrücken holen. Die Freude bei den Fans dürfte wohl sehr groß gewesen, als die Verpflichtung des einstigen Publikumslieblings bekannt gegeben wurde.
Jedoch darf bei aller Freude über die Rückkehr nicht vergessen werden, dass sich der FCS die Dienste des Angreifers 200 Tausend Euro hat kosten lassen und man Schmidt geholt hat, um die Lücke im Sturm zu schließen und den Aufstieg in die 2. Bundesliga zu schaffen.
Willkommen zurück, Patrick #Schmidt! Angreifer wechselt vom @Schanzer zu seinem Heimatverein! 👉https://t.co/oaE6xX1MqI 🔵⚫️ pic.twitter.com/qPtZqFg4KD
— 1. FC Saarbrücken (@ersterfcs) June 30, 2023
Es sollte jedoch nicht bei einer Verpflichtung für das Sturmzentrum bleiben und die Saarländer konnten noch eine weitere Verstärkung für den Sturm vermelden. Schließlich konnte man sich die Dienste von Mittelstürmer Kai Brünker sichern, der die 3. Liga bereits bestens kennt und einst mit dem 1. FC Magdeburg den Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffte. Der 29-Jährige zeichnet sich über seine starke Physis sowie über seine Kopfballstärke aus und dürfte die Rolle des klassischen Zielspielers im Strafraum einnehmen.
Des Weiteren gilt es zu erwähnen, dass Stürmer Sebastian Jacob innerhalb seiner Reha Fortschritte macht und nicht mehr lange für die Rückkehr auf den Rasen benötigen dürfte. Hinsichtlich der Konstellation im Sturm kann man wohl davon sprechen, dass der FCS den stärksten Mittelsturm in der 3. Liga besitzt.
Verstärkung für das zentrale Mittelfeld
Auch auf den Abgang von Dave Gnaase sollten die Verantwortlichen eine Antwort haben und konnten mit Tim Civeja einen hoch veranlagten Spieler für das zentrale Mittelfeld verpflichten. Dieses Potenzial sollte auch der FC Augsburg weiterhin im aktuellen U21-Nationalspieler Albaniens sehen, sodass man den Mittelfeldspieler zwar an den 1. FC Saarbrücken abgab, sich jedoch eine Rückkaufoption sicherte.
Der 21-Jährige war in der vergangenen Spielzeit an den FC Ingolstadt ausgeliehen und konnte trotz schwieriger Umstände überzeugen. Der Mittelfeldspieler zeichnet sich durch seine Zweikampfführung, seine Dynamik im Spiel und seine Ballbehandlung aus, durch die er dem Spiel der Saarbrücker frische Impulse verpassen kann.
Herzlich Willkommen Tim #Civeja! 🤝 🎉
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Der 20-jährige Deutsch-Albaner kommt vom Bundesligisten @FCAugsburg und war in der vergangenen Saison an die @Schanzer ausgeliehen. Dort erzielte er in 13 Einsätzen 2 Treffer. ⚽️⚽️ pic.twitter.com/Y8FNa4W6uR
Es sollte aber nicht nur bei der Verpflichtung von Civeja bleiben, sodass sich die Saarländer zusätzlich mit Patrick Sontheimer verstärkten. Dieses Transfer kann man als wahren Transfercoup und zugleich als Ausrufezeichen an die restliche Liga bezeichnen. Schließlich gehörte Sontheimer in den vergangenen Spielzeiten zu den besten Mittelfeldspielern der 3. Liga.
Der 25-Jährige dürfte wohl vor allem durch seine Arbeit gegen den Ball eine Verstärkung für das Mittelfeld der Saarbrücker sein. Die Verpflichtung Sontheimers könnte zudem auch schon eine vorweggenommene Reaktion auf einen möglichen Abgang von Luca Kerber sein.
Kann Schreiber das Erbe von Batz stemmen?
Der Abgang von Torhüter Daniel Batz dürfte wohl der schmerzvollste aller Abgänge gewesen sein. Schließlich spielte Batz sechs Jahre für den FCS und wurde durch seinen leidenschaftlichen Einsatz zum Publikumsliebling. Jedoch entschloss sich der 32-Jährige nach der vergangenen Spielzeit dazu, den Schritt in die Bundesliga zu wagen und schloss sich dem 1. FSV Mainz 05 an, wo er die Nummer zwei hinter Robin Zentner sein wird.
Der Nachfolger des einstigen Pokalheldens sollte aber schnell gefunden sein, indem der FCS Torwart-Talent Tim Schreiber von RB Leipzig auslieh. Der 21-Jährige war in der vergangenen Spielzeit an die KSV Holstein Kiel verliehen und konnte in manchen Spielen sein großes Potenzial zeigen.
Batz-Nachfolger gefunden: Tim #Schreiber wird von @RBLeipzig ausgeliehen! 👉https://t.co/oaE6xX1MqI pic.twitter.com/bPIM77w6pC
— 1. FC Saarbrücken (@ersterfcs) June 27, 2023
Insgesamt bleibt jedoch abzuwarten, ob Schreiber das schwierige Erbe von Batz bewältigen kann. Schließlich agierte Batz oftmals als Fels in der Brandung und hielt dem FCS viele Punkte fest. Es dürfte wohl sehr viel von der Arbeit mit Torwarttrainer Michael Weirich und der Unterstützung von Ersatztorhüter Tim Paterok abhängen, ob Schreiber die erhoffte Verstärkung für den FCS werden kann.
Die Konkurrenz um den Aufstieg
Der 1. FC Saarbrücken hat grundsätzlich sehr gute Chancen, um den Aufstieg in die 2. Bundesliga zu schaffen. Schließlich ist der Kader qualitativ und quantitativ gut besetzt und gehört zu den besten der 3. Liga. Es wird generell entscheidend sein, wie schnell sich die Neuzugänge bei den Saarländern integrieren und ihr Potenzial abrufen können.
Des Weiteren dürfte man wohl den SV Sandhausen zu den Aufstiegskandidaten zählen. Schließlich konnte sich der Zweitligaabsteiger bislang mit namhaften Spielern verstärken und unter anderem Rouwen Hennings und Alexander Mühling von einem Wechsel in die 3. Liga überzeugen.
Wer steigt in die 2. Bundesliga auf?
Die beiden Zweitligaabsteiger Arminia Bielefeld und den SSV Jahn Regensburg sollte man ebenfalls in den Kreis der Aufstiegskandidaten zählen. Bei beiden Teams dürfte es wohl hauptsächlich davon abhängen, wie schnell sich die jeweils komplett neu zusammengestellten Teams finden.
Des Weiteren gehört Dynamo Dresden zu den Aufstiegskandidaten. Die Sachsen verpassten in der vergangenen Spielzeit nur knapp den Aufstieg in die 2. Bundesliga und wagen nun einen weiteren Anlauf.