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Ahmet Arslan – der Toptorjäger und seine Schattenseiten

Ahmet Arslan – der Toptorjäger und seine Schattenseiten

Er gehört zweifelsohne zu den besten Spielern in der Spielzeit 2022/23 der 3. Liga. In der laufenden Spielzeit führt er die Torschützenliste an und ist zudem ein enorm wichtiger Faktor im Spiel von Dynamo Dresden. Die Rede ist von Ahmet Arslan. (Bild: IMAGO / Dennis Hetzschold)

Der offensive Mittelfeldspieler spielt die mit Abstand beste Spielzeit in seiner bisherigen Karriere und es dürfte niemand wundern, dass Arslan das Interesse anderer Vereine geweckt hat.

Doch was zeichnet den 29-Jährigen eigentlich aus? Und wie wird es ab dem kommenden Sommer für Arslan weitergehen? Wir legen den Fokus auf die Karriere des Mittelfeldspielers und wagen eine Prognose für den kommenden Sommer.

Macht beim VfB Lübeck auf sich aufmerksam

Im heutigen Profifußball ist es eine echte Seltenheit geworden, dass ein Spieler den Weg in das Profigeschäft findet, ohne dabei in einem Nachwuchsleistungszentrum ausgebildet worden zu sein. Dieses Szenario trifft ebenfalls auf Ahmet Arslan zu, der sich erst im Alter von 17 Jahren dem VfB Lübeck angeschlossen hat.

Seinen richtigen Durchbruch sollte der Mittelfeldspieler mit 19 Jahren haben, als er sich bei den Lübeckern in der Startelf etablieren konnte und mit seinen Toren einen großen Anteil am Aufstieg in die Regionalliga Nord hatte. Diese Leistungen sollten nicht unbemerkt bleiben, sodass Arslan das Interesse vom Hamburger SV wecken konnte und sich im Sommer 2014 der Reserve der Rothosen anschloss.

Man hätte nun meinen können, dass Arslan möglicherweise Anpassungsprobleme an das neue Umfeld und die neue Liga haben könnte. Dies war jedoch nicht der Fall und der Mittelfeldspieler konnte direkt seine Fähigkeiten zeigen und sich einen Stammplatz in der Regionalliga erspielen. Auch in seiner zweiten Spielzeit sollte Arslan durchaus überzeugen können, wodurch er für den Bundesliga-Kader des HSV nominiert wurde und sogar sein Bundesliga-Debüt gegen den SV Werder Bremen (3:1) feiern durfte.

Seine Zeit beim Hamburger SV sollte im Jahr 2016 jedoch zu Ende gehen, da Arslan zum VfL Osnabrück in die 3. Liga wechselte. Bei den Lila-Weißen sollte der Mittelfeldspieler zwar zwei Spielzeiten bleiben, aber schien in der Zeit nicht wirklich glücklich gewesen zu sein. Seine Zeit bei den Niedersachsen sollte im Jahr 2018 zu Ende gehen, nachdem es zwischen Arslan und dem damaligen VfL-Trainer Daniel Thioune nicht mehr zu passen schien und dieser die Einstellung des Mittelfeldspielers bemängelte.

Es sollte Arslan nun wieder in den Norden ziehen und er schloss sich erneut dem VfB Lübeck an. Bei den Lübeckern konnte er sich direkt in die Mannschaft integrieren und eine wichtige Rolle übernehmen. In der Spielzeit 2019/20 führte der Mittelfeldspieler den VfB zur Meisterschaft und konnte den Aufstieg in die 3. Liga feiern. Doch das Abenteuer 3. Liga sollte Arslan nicht mit dem VfB Lübeck angehen, da er ablösefrei zur KSV Holstein Kiel in die 2. Bundesliga wechselte.

Unglückliche Zeit bei Holstein Kiel

Den Sprung in die 2. Bundesliga sollte der Mittelfeldspieler jedoch nicht ohne Probleme schaffen und so kam es, dass er in seiner ersten Spielzeit nicht über die Rolle des Ergänzungsspieler kommen sollte. Hierbei gilt es jedoch zu erwähnen, dass die Störche in der Spielzeit 2020/21 eine sehr gute und zugleich eingespielte Mannschaft hatten, in der man sich nur schwer einen Stammplatz erspielen konnte.

Am Ende der Spielzeit 2020/21 sollte es für den Mittelfeldspieler knüppeldick kommen und er zog sich einen Kreuzbandriss zu. Diese Verletzung sollte den Mittelfeldspieler monatelang außer Gefecht setzen, sodass er auch den Start des damals neuen Trainers Marcel Rapp verpasste.

Der Mittelfeldspieler kämpfte sich am Ende der Spielzeit 2021/22 zurück in den Kader der Störche und konnte noch den ein oder anderen Einsatz verbuchen. Am Ende der Spielzeit sollten sich die Verantwortlichen mit Arslan zusammensetzen und sich schlussendlich darüber einig sein, dass man im Sommer 2022 ein Leihgeschäft anstreben werde, um dem Mittelfeldspieler mehr Spielpraxis zu verschaffen. Hierbei sollte ein Abnehmer gefunden werden, sodass sich Arslan Dynamo Dresden anschloss.

Blüht unter Markus Anfang in Dresden auf

In Dresden sollten die Zeichen im Sommer 2022 ganz im Sinne des Neuaufbaus stehen, nachdem man zuvor den Abstieg aus der 2. Bundesliga hinnehmen musste. Mit Markus Anfang holten sich die Dresdner zudem einen neuen Cheftrainer, der die Sachsen in der 3. Liga stabilisieren und zugleich etwas aufbauen sollte. Der 48-Jährige zeichnet sich schließlich über seinen spielerischen Ansatz aus, welcher Dynamo die Jahre zuvor zum größten Teil gefehlt hatte.

In dieser neuen Mannschaft sollte sich Arslan jedoch schnell zurecht finden und konnte sich einen Stammplatz im Mittelfeld erspielen. Die Sachsen spielen in einem 4-1-4-1 System, in welchem Arslan die Rolle des Achters übernommen hat. Der Mittelfeldspieler scheint die Spielphilosophie direkt verstanden zu haben und agiert als Lenker und Denker im Mittelfeld von Dynamo.

In der aktuellen Spielzeit fällt Arslan besonders durch seine Anzahl an erzielten Toren auf. Schließlich konnte er bislang 22 Tore erzielen, was ihn zum Toptorjäger der 3. Liga macht. Hierbei gilt es auf seinen Abschluss zu achten, da sich der 29-Jährige über einen sehr überlegten Abschluss auszeichnet und nicht nur mit voller Wucht auf das gegnerische Tor schießt. Zusätzlich gilt es das Spielverständnis von Arslan zu erwähnen, mit welchem er im Strafraum sehr gut mögliche Abschluss-Situationen antizipiert und sich in die richtigen sowie gefährlichen Zwischenräume positioniert.

Jedoch ist der Mittelfeldspieler nicht nur wegen seinen Toren so wertvoll für Dynamo. Er zeichnet sich zudem durch sein Auge für seine Mitspieler aus, welche er regelmäßig mit Pässen in die Schnittstellen in Szene setzen kann und ihnen schon den ein oder anderen Treffer vorbereitet hat. Dies macht den 29-Jährigen für Markus Anfang schlicht unersetzlich, da Arslan sein verlängerter Arm auf dem Platz ist.

Erlaubt sich teils unnötige Handlungen

Jedoch konnte man teilweise in der laufenden Spielzeit das Gefühl bekommen, dass die Topleistungen dem Mittelfeldspieler zu Kopf steigen. Schließlich lässt sich Arslan immer mal wieder zu unnötigen Situationen hinreißen. Dies lässt sich teilweise in Sachen Zweikampfführung sehen, da der Mittelfeldspieler relativ schnell zu Boden geht und versucht einen kleinen Kontakt als eine große und schmerzhafte Angelegenheit darzustellen.

Des Weiteren sollte Arslan beim Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen (2:1) negativ auffallen. In diesem Spiel trat er dem Essener Björn Rother mit Absicht auf den Fuß und provozierte somit eine Reaktion Rothers. Der Essener flog daraufhin mit Rot vom Platz und RWE musste die letzten Minuten in Unterzahl spielen. Natürlich gilt es hierbei zu erwähnen, dass dieses Spiel sehr emotional war. Jedoch ist dies keine Entschuldigung für eine solch unnötige Aktion Arslans, die fälschlicherweise nicht mit einem Platzverweis des Dresdners bestraft wurde.

Ebenfalls sollte Arslan beim Heimspiel gegen den SV Waldhof Mannheim (2:1) negativ auffallen. In diesem Spiel erzielte der Mittelfeldspieler den zwischenzeitlichen Ausgleich und feierte diesen provokant vor dem Gästeblock. Der Schiedsrichter zeigte Arslan daraufhin die gelbe Karte und diese ohnehin hitzige Begegnung sollte von diesem Moment an noch hitziger werden.

Grundsätzlich gehören Emotionen zum Fußball dazu und spielen besonders in der 3. Liga eine wichtige Rolle. Jedoch sollte sich Ahmet Arslan hierbei in Zukunft deutlich mehr zurückhalten und sich auf seine ursprünglichen Aufgaben konzentrieren.

Wie geht es ab dem kommenden Sommer weiter?

Es dürfte wohl niemanden wundern, dass sich Ahmet Arslan in den Fokus höherklassiger Klubs gespielt hat. Nach verschiedenen Medienberichten sollen mit Samsunspor und Kasimpasa gleich zwei türkische Vereine Interesse haben, um sich die Dienste von Arslan zu sichern. Hierbei ist es öffentlich nicht bekannt, ob sich Arslan einen Wechsel in die Türkei vorstellen kann.

Es ist jedoch öffentlich bekannt, dass Dynamo eine Kaufoption für Arslan besitzt, welche liga-unabhängig greift. Es kann wohl bereits jetzt schon gesagt werden, dass Dynamo diese Kaufoption ziehen wird. Dagegen dürfte es spannend zu beobachten sein, wie sich der Mittelfeldspieler im kommenden Sommer entscheiden wird.

Hierbei dürfte das Zünglein an der Waage wohl die Ligazugehörigkeit von Dynamo werden. Schließlich lässt es sich eher ausschließen, dass Arslan ein weiteres Jahr in der 3. Liga spielen wird. Im Falle eines Nichtaufstiegs könnten die Sachsen ihren Mittelfeldspieler wohl nicht halten, würden jedoch finanziell von einem direkten Weiterverkauf profitieren.

Grundsätzlich ist es Ahmet Arslan nur zu empfehlen, dass er sich den nächsten Schritt in seiner Karriere sehr genau überlegt. Schließlich befindet er sich in der besten Form seiner Karriere und den Sprung in die erste türkische Liga schafften bereits in der Vergangenheit zahlreich hoch gehandelte Spieler, wie z.B. Tolcay Cigerci, nicht.

Sollte Dynamo Dresden jedoch den Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffen, könnte man Arslan nur den Verbleib in Dresden ans Herz legen. Schließlich fühlt er sich in Dresden sehr wohl und spielt zudem in der Spielphilosophie von Markus Anfang eine wichtige Rolle.

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