Bislang befinden sich sechs Punkte und ein Torverhältnis von 9:10 auf dem Konto des FC Ingolstadt. Doch mit solch einem Saisonauftakt wird bei den ambitionierten Schanzern wohl niemand zufrieden sein. (Bild: IMAGO / Fotostand)
Schließlich haben die Ingolstädter den Aufstieg als festes Saisonziel formuliert und haben bereits jetzt schon den Anschluss an die oberen Tabellenplätze leicht verloren.
Doch ist der FC Ingolstadt tatsächlich in der Lage, um am Ende der Saison den Aufstieg in die 2. Bundesliga zu schaffen? Wir machen den Check.
Eigener Ballbesitz mit jeder Menge Luft nach oben
Bei den bisherigen Auftritten der Schanzer konnte man stets erkennen, dass es besonders im Aufbauspiel an Tempo und zugleich an Kreativität fehlt. Schließlich sind weder Kapitän Lukas Fröde noch die beiden Innenverteidiger Ryan Melone und Simon Lorenz für ihre Stärken im Aufbauspiel bekannt. So konnte man bereits oftmals beobachten, dass im Aufbauspiel der lange Ball gespielt wird, um Akzente zu setzen.
Hinsichtlich des Aufbauspiels dürften wohl die Hoffnungen auf Neuzugang Max Besuschkow liegen. Schließlich zeichnete sich der zentrale Mittelfeldspieler einst über seine Spielintelligenz aus, welche dem FCI sicherlich helfen würde. Doch zunächst gilt es beim 27-Jährigen abzuwarten, wie schnell er sich in Ingolstadt zurechtfinden kann und wieder zu alter Form findet.
Des Weiteren konnte man bei den Spielen des FCI erkennen, dass der Großteil der Angriffe über die rechte Seite abläuft. Hierbei sorgt das Duo Marcel Costly und David Kopacz stets für Akzente im Offensivspiel der Schanzer. Die beiden erfahrenen Spieler konnten bislang mit ihrem Kombinationsspiel überzeugen und wirken generell sehr eingespielt.
(20‘) #Costly erhöht auf 2:0!
— FC Ingolstadt 04 (@Schanzer) August 24, 2024
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0:2 #FCSFCI pic.twitter.com/gz8islLtQi
Jedoch lässt sich dies nicht von der linken Seite der Ingolstädter behaupten. Schließlich ist Linksverteidiger Niclas Dühring meistens allein auf weiter Flur, da sich Linksaußen Benjamin Kanuric oftmals in die Mitte orientiert. Dem jungen Linksverteidiger fehlen in den meisten Situationen die Abspielmöglichkeiten, sodass er entweder den langen Ball in die Sturmspitze oder den Querpass spielen muss.
Grundsätzlich fehlt es den Ingolstädtern teilweise an Ideen im letzten Drittel, sodass der FCI in diesen Situationen auf den gut bewährten hohen Ball setzt, um gefährlich zu werden. Dies ist natürlich ein Mittel, mit welchem man durchaus gefährlich werden und Tore erzielen kann. Jedoch gilt es für die Schanzer intensiv an der Chancenerarbeitung zu arbeiten, um auch ohne den langen Ball für gefährliche Torchancen zu sorgen.
Defensive wirkt nicht sattelfest
Die Schanzer haben sich einst jahrelang durch ihre aggressive Arbeit gegen den Ball ausgezeichnet, mit welcher sie den Gegner über 90 Minuten lang bearbeitet und diesem das Leben schwer gemacht haben. Doch in der Gegenwart ist davon kaum noch was zu erkennen.
Schließlich erweckt es aktuell den Eindruck, dass die Mannschaft lediglich für ungefähr 60 Minuten Luft zu haben scheint. So konnte man bei den bisherigen Spielen oftmals erkennen, dass die Räume zwischen den einzelnen Mannschaftsbereichen mit zunehmender Spieldauer stets größer geworden sind.
In diesen Spielen bestand das Spiel der Ingolstädter häufig nur noch aus dem Angriff und der Abwehr, da sich das Mittelfeld des FCI quasi in Luft aufgelöst hat und nicht mehr vorhanden war.
(90'+5) Wir verlieren mit 1:2. ⚫️🔴
— FC Ingolstadt 04 (@Schanzer) August 31, 2024
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1:2 #FCIM60 pic.twitter.com/RCax53dicv
Zudem scheint es generell in der Defensive oftmals am nötigen Zugriff zu fehlen, wodurch die Gegner zu zahlreichen Torchancen kommen. Hierbei dürfte es speziell an Torhüter Marius Funk liegen, dass die Ingolstädter nicht bereits mehr Gegentore kassiert haben.
Es besteht also auch bei der Arbeit gegen den Ball Verbesserungsbedarf, worüber sich Sabrina Wittmann sicherlich bewusst ist und weiterhin dran arbeiten wird.
Wittmann setzt auf die Jugend
Eine große Stärke von Sabrina Wittmann dürfte sicherlich sein, dass sie auch den Talenten aus dem eigenen Nachwuchs das Vertrauen schenkt. Schließlich war die 33-Jährige über mehrere Jahre in verschiedenen Nachwuchsmannschaften der Schanzer tätig und kennt dadurch die eigenen Talente sehr gut.
Diese Kenntnisse nutzt Wittmann nun auch als Cheftrainerin und gibt Talenten wie Max Plath und Deniz Zeitler eine Chance in der Profimannschaft. Die beiden Youngster konnten bislang durchaus ihr Potenzial zeigen und für Akzente im Spiel des FCI sorgen.
Grundsätzlich muss dieser Ansatz auch der Weg des FCI sein, um auch nachhaltig etwas aufzubauen und den eigenen Talenten eine Perspektive zu geben.
(41') Tooor für die Schanzer! Leon #Guwara wird in der gegnerischen Hälfte nicht angegriffen und steckt fein auf #Zeitler durch, der sich diesmal belohnt und zum Ausgleich trifft.
— FC Ingolstadt 04 (@Schanzer) September 4, 2024
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1:0 #WSGFCI pic.twitter.com/D9G54uvep9
Der Aufstieg ist aktuell in weiter Ferne
Generell sollte und muss die obere Tabellenhälfte der Anspruch der Schanzer sein. Schließlich besitzt die Mannschaft von Sabrina Wittmann durchaus Qualität. Jedoch lässt sich der Aufstieg aktuell als reines Wunschdenken bezeichnen.
Schließlich haben die Schanzer in der Offensive und in der Defensive noch reichlich Luft nach oben, sodass man sich zunächst erst einmal auf das Erledigen der eigenen Hausaufgaben konzentrieren sollte.
Des Weiteren gilt es die starke Konkurrenz aus Dresden, Aue und Bielefeld zu erwähnen, welche allesamt einen besseren Saisonauftakt hingelegt haben und zudem durchaus überzeugender aufgetreten sind.
Vorschau auf den kommenden Spieltag
Am kommenden Spieltag wartet mit dem Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen eine äußerst spannende und zugleich schwere Aufgabe auf den FC Ingolstadt.
Schließlich konnten die ambitionierten Essener keinen guten Saisonstart hinlegen und belegen aktuell lediglich einen enttäuschenden 17. Tabellenplatz. Dementsprechend dürfte die Mannschaft von Christoph Dabrowski äußerst motiviert in die Begegnung gehen, um mit einem Sieg die unteren Tabellenplätze zu verlassen.