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Die Herkulesaufgabe für Pit Reimers

Die Herkulesaufgabe für Pit Reimers

Vor der Spielzeit 2024/25 herrschte in Osnabrück noch eine Art Aufbruchstimmung. Schließlich wollte man den Abstieg aus der 2. Bundesliga schnellstens vergessen machen und den treuen Fans wieder mehr Glücksmomente schenken. Doch diese Pläne sollten bereits ein sehr frühes Ende haben. (Bild: IMAGO / Fotostand)

Schließlich hat der VfL Osnabrück den Saisonauftakt in der 3. Liga gänzlich verpatzt und belegt aktuell den 20. Tabellenplatz. Diese sportliche Misere sollte bereits ihre Konsequenzen mit sich sich bringen, sodass es bereits einen Trainerwechsel gab und Uwe Koschinat entlassen wurde.

Unter dem neuen Cheftrainer Pit Reimers sollte es bislang ein wenig besser laufen, jedoch konnten die Lila-Weißen auch unter dem 41-Jährigen lediglich fünf Punkte aus sieben Begegnungen erspielen.

Doch wo liegen die Probleme des VfL Osnabrück?

Die Torhüterposition zunächst als große Baustelle

Im Sommer sollte sich der VfL Osnabrück von zahlreichen Spielern trennen, zu denen ebenfalls der langjährige Stammtorhüter und Publikumsliebling Philipp Kühn gehörte. Der Verein wollte sich auf der Torhüterposition neu aufstellen und verpflichtete im Sommer mit David Richter und Lukas Jonsson zwei neue Torhüter.

Den Zweikampf um den Platz zwischen den Pfosten sollte zunächst David Richter für sich entscheiden. Doch allzu lange sollte der 25-Jährige den Stammplatz nicht innehaben. Schließlich konnte Richter innerhalb der ersten zehn Begegnungen nur sehr selten überzeugen und sich als sicheren Rückhalt präsentieren.

Der Schlussmann agierte in seinen Aktionen teilweise sehr unsicher und verschuldete den ein oder anderen Treffer. Diese Leistungen führten dazu, dass sich der ein oder andere Fan bereits Philipp Kühn zurückgewünscht hat und in der Öffentlichkeit sogar schon von einem Torwartproblem gesprochen wurde.

Diese Probleme erkannte Pit Reimers und entschied sich ab dem elften Spieltag für einen Torhüterwechsel und installierte Lukas Jonsson als neuen Stammtorhüter.

Der 32-Jährige musste bislang in seinen vier Einsätzen zwar acht Gegentore hinnehmen, jedoch strahlte er deutlich mehr Ruhe aus als David Richter. Zudem konnte der Schwede mit durchaus konstanten Leistungen überzeugen und zeigte hin und wieder gute Reflexe, die besonders der Abwehr mehr Sicherheit gegeben haben.

Die Abwehr wackelt ohne Ende

In der Vergangenheit konnte man den VfL stets für seine gute Innenverteidigung mit Maxwell Gyamfi und Timo Beermann beneiden. Schließlich gilt es hierbei anzumerken, dass die beiden Spieler mit Normalform das beste Innenverteidiger-Duo in der 3. Liga bilden würden. Jedoch kann aktuell bei beiden Spielern nicht mal ansatzweise von Normalform gesprochen werden.

Dies dürfte besonders für Maxwell Gyamfi gelten. Schließlich wirkt der 24-Jährige in der aktuellen Spielzeit teilweise sehr wild und verspielt in seinen Aktionen. Dadurch strahlt der Innenverteidiger oftmals keine Ruhe aus, welche die Mannschaft in der aktuellen Situation dringend bräuchte. Des Weiteren könnte man bereits in der ein oder anderen Spielsituation erkennen, dass auch beim 24-Jährigen die Nerven relativ blank liegen.

Doch es gilt ebenfalls die Außenverteidiger zu erwähnen, die bislang eine überaus schlechte Spielzeit gespielt haben. Schließlich waren die Hoffnungen in Bashkim Ajdini und Bastien Conus sehr groß und man war sich beim VfL sicher, dass man eines der besten Außenverteidiger-Duos in der 3. Liga haben wird. Diese Erwartungen sollte das Duo bislang oftmals gänzlich verfehlen und ließ besonders in den Zweikämpfen sehr viel vermissen.

Im Mittelfeld wird der Leader vergeblich gesucht

Die aktuelle sportliche Krise lässt sich jedoch ebenfalls auf das Mittelfeld zurückführen. Schließlich lässt das Mittelfeld regelmäßig bei der Zweikampfführung vieles vermissen, was in der körperlich robusten 3. Liga dringend erforderlich wäre. Grundsätzlich lässt sich anhand der bisherigen Auftritte der Eindruck gewinnen, dass die Mannschaft noch nicht wirklich in der 3. Liga angekommen ist.

Ein weiteres Problem dürfte sein, dass die Lila-Weißen im Mittelfeld keinen wirklichen Leader und Lautsprecher in den eigenen Reihen haben. Hierbei versucht zwar Dave Gnaase als Dirigent voranzugehen, jedoch wirkt der 27-Jährige relativ ruhig und scheint seine Mitspieler nicht auf die nötige Weise erreichen zu können.

Des Weiteren gilt es Robert Tesche zu erwähnen, der bislang ebenfalls keine gute Spielzeit gespielt hat. Jedoch gilt es bei Tesche auf sein stolzes Alter von 37 Jahren hinzuweisen, in welchem jeder Fußballer an seine Grenzen stößt. Dem Routinier sieht man in seinen Aktionen und Reaktionen das Alter durchaus an, wodurch er der Mannschaft bislang keine wirkliche Hilfe sein konnte.

Der Sturm als Sorgenkind

In der Offensive konnte bislang einzig Ba-Muaka Simakala überzeugen. Schließlich erzielte der 27-Jährige bislang sechs Tore und konnte zudem zwei weitere Treffer vorbereiten. Jedoch war der Flügelspieler in den letzten drei Spielen an keinem Treffer direkt beteiligt, was man den Lila-Weißen auch direkt anmerken sollte, da der VfL in diesen Spielen lediglich einen Treffer erzielte.

Grundsätzlich gilt es anzumerken, dass Simakala oftmals komplett im Stich gelassen wurde, wenn er am Ball war und dadurch schlussendlich Einzelaktionen gegen mehrere Gegenspieler versuchen musste, die oftmals scheiterten. In diesen Situationen konnte man dem 27-Jährigen seine Frustration deutlich anmerken.

Des Weiteren lässt sich Mittelstürmer Joel Zwarts erneut als eine große Enttäuschung bezeichnen. Schließlich konnte der Mittelstürmer in seinen 14 Einsätzen lediglich drei Tore erzielen und sorgte ansonsten für eine relativ große Ernüchterung. Ein großes Problem stellt hierbei offensichtlich das Passspiel dar, in welchem der Mittelstürmer oftmals sehr unsauber agiert und für Fehlpässe sorgt.

Zu allem Überfluss handelte sich Zwarts bei der kürzlichen Niederlage gegen Dynamo Dresden (0:3) eine rote Karte ein und wird in den nächsten Spielen nicht dabei sein. Generell kann und muss man von einem Stürmer, der in der Vergangenheit über sein Ziel die Premier League gesprochen hat, deutlich mehr erwarten.

Die Hoffnungen dürften daher wohl sehr auf Erik Engelhardt liegen, der nach der Länderspielpause von seiner Rotsperre zurückkehren wird. Jedoch gilt es auch beim sonst so torgefährlichen Stürmer zu erwähnen, dass auch er in der bisherigen Saison hinter seinen Ambitionen bleibt. Schließlich konnte er bislang lediglich zwei Tore erzielen, aber bereitete zumindest vier weitere Treffer vor. Es dürfte hierbei für den VfL nahezu überlebenswichtig sein, dass man Erik Engelhardt von nun an wieder in Szene setzen kann, um die vorhandenen Qualitäten des Stürmers wieder zu wecken.

Das Fazit

Grundsätzlich gilt es zu sagen, dass die Mannschaft von ihren eigentlichen Fähigkeiten definitiv nicht auf den 20. Tabellenplatz gehört. Jedoch ließ der VfL Osnabrück bislang mit und gegen den Ball unglaublich viel vermissen, wofür man in dieser Liga eben bestraft wurde.

Es gilt für die Lila-Weißen in den kommenden Wochen zunächst einmal den Kampf gegen den Ball anzunehmen, um in der Defensive die nötige Stabilität wieder zurück zu gewinnen. Des Weiteren wäre der VfL Osnabrück sicherlich gut damit beraten, wenn man in der Winterpause auf dem Transfermarkt die Augen nach potenziellen Verstärkungen offenhält und bei Gelegenheit den ein oder anderen neuen Spieler verpflichtet.

Sofern die Niedersachsen wirklich an den Problemen arbeiten und möglicherweise auf dem Transfermarkt aktiv werden sollten, stellt der Klassenerhalt ein absolut machbares Ziel dar.

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