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VfL Osnabrück – der nötige Tritt auf die Euphoriebremse

VfL Osnabrück – der nötige Tritt auf die Euphoriebremse

Am sechsten Spieltag der laufenden Saison sah die Welt in Osnabrück noch ganz anders aus. Schließlich musste sich der VfL zu Beginn der Spielzeit einen neuen Cheftrainer suchen, da sich zuvor Daniel Scherning dem Zweitligisten Arminia Bielefeld angeschlossen hatte. (Bild: IMAGO / osnapix)

Auf Scherning sollte mit Tobias Schweinsteiger ein ebenfalls sehr junger Trainer folgen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang es Schweinsteiger die Wende einzuleiten, sodass man aktuell eine Siegesserie von fünf Spielen aufweisen kann und auf den achten Tabellenplatz kletterte.

Doch was hat Tobias Schweinsteiger beim VfL verändert und was kann er mit den Lila-Weißen in dieser Saison noch erreichen? Wir haben die Lupe auf die Leistungen der Mannschaft gelegt, analysieren den Trainer Tobias Schweinsteiger und geben eine Einschätzung für die restliche Spielzeit ab.

Tobias Schweinsteiger übernimmt das Kommando

Den Saisonstart dürften sich in Osnabrück sicherlich alle anders vorgestellt haben. Schließlich waren die Ambitionen der Niedersachsen vor der Saison relativ groß, sodass die bittere Realität ein großer Dämpfer gewesen sein dürfte. Schließlich stand man nach sechs absolvierten Spieltagen auf einem enttäuschenden zwölften Tabellenplatz.

Zudem stand der VfL ohne Cheftrainer da und jeder dürfte sich gefragt haben, wer der neue starke Mann an der Seitenlinie werden wird. Die Frage nach der Nachfolge Schernings sollte jedoch relativ schnell geklärt sein und so wurde Tobias Schweinsteiger als neuer Cheftrainer installiert.

Hierbei gilt es besonders den Mut des Sportdirektors Amir Shapourzadeh zu erwähnen, der sich in einer solch schwierigen sportlichen Situation für den unerfahrenen Tobias Schweinsteiger entschloss und diesem sein Vertrauen schenkte. Schließlich war Schweinsteiger bis dahin lediglich als Co-Trainer bei verschiedenen Verein aktiv gewesen.

Anfangsphase mit enormen Problemen

Sein Debüt sollte Schweinsteiger am siebten Spieltag beim Auswärtsspiel beim VfB Oldenburg (3:4) geben. In diesem Spiel bekam der junge Trainer alle Gesichter seiner Mannschaft zu sehen, von der Offensivstärke bis hin zu großen Schwächen in der Defensive. Speziell in diesem Spiel war einfach zu sehen, dass es der kompletten Mannschaft an nötigen Selbstvertrauen und der klaren Überzeugung fehlte, woran Schweinsteiger dringend arbeiten musste.

Die darauffolgenden Spiele sollten für den VfL einer Achterbahnfahrt ähneln, da von souveränen Siegen, u.a. gegen den SV Waldhof Mannheim (5:0), bis hin zu deutlichen Niederlagen, u.a. gegen die SV Elversberg (1:4), alles dabei war.

Besonders die Niederlage am 15. Spieltag beim FSV Zwickau (3:4) dürfte wohl ziemlich weh getan haben. Schließlich verlor der VfL ein direktes Duell im Tabellenkeller und musste den Blick wieder nach unten richten. Jedoch scheint gerade diese Niederlage den Allerletzten in Osnabrück geweckt zu haben, sodass man den Ernst der Lage erkannte und enger zusammenrückte.

Mit Heimspiel gegen den SC Verl begann die Wende

Die Ausgangslage vor dem Heimspiel gegen den SC Verl schien klar zu sein. Schließlich stand der VfL auf dem 15. Tabellenplatz und hatte lediglich einen Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

In einer dramatischen Begegnung konnten sich die Lila-Weißen knapp durchsetzen und fuhren somit ganz wichtige drei Punkte im Abstiegskampf ein. Dieser Sieg sollte jedoch nur der Anfang sein, da der VfL die darauffolgenden vier Pflichtspiele allesamt gewinnen und in der Tabelle nach oben klettern konnte.

Hierbei war besonders ein Lerneffekt innerhalb des Teams zu sehen, da sich die Mannschaft sowohl mit als auch gegen den Ball stets verbessert hat und die Spielidee Schweinsteigers nun komplett verinnerlicht zu haben scheint. Auch den jungen Cheftrainer gilt es zu erwähnen, der aus einer sehr zähen Anfangsphase offenbar die richtigen Schlüsse rausziehen konnte und an so mancher Schraube nachjustierte.

Das zeichnet Tobias Schweinsteiger aus

Im modernen Fußball wird heutzutage oft über Mentalität gesprochen bzw. sich sogar über fehlende Mentalität bei Spielern und Trainern beschwert. Dies dürfte beim VfL definitiv nicht der Fall sein. Schließlich agiert Schweinsteiger genauso emotional an der Seitenlinie, wie er es einst während seiner Spielerkarriere tat.

Diese Mentalität will der 40-jährige Fußballlehrer ebenfalls von seinen Spielern auf dem Platz sehen, damit man sich nicht vom Gegner den Schneid abkaufen lässt und zudem die Fans wieder mitreißen kann.

Der junge Cheftrainer scheint also verinnerlicht zu haben, dass man nur mit Kampf und Leidenschaft auf dem Platz und zusammen mit den eigenen Fans in der dritten Liga bestehen kann. Zudem zeichnet Schweinsteiger seine authentische Art aus, mit der er in Interviews die Dinge klar beim Namen anspricht, keine Ausreden sucht und stets mit Sympathie punkten und die Fans abholen kann.

Offensive bekommt frische Impulse

Speziell an der Offensive des VfL dürfte man die Arbeit von Schweinsteiger erkennen, da sich diese seit Beginn seiner Amtszeit stets verbessert hat und zu den gefährlichsten der gesamten 3. Liga gehört. Hierbei gilt es besonders Flügelspieler Ba-Muaka Simakala zu erwähnen, der unter Schweinsteiger offenbar neues Selbstvertrauen bekommen hat und in seinen Dribblings nun wieder entschlossen zu sein scheint.

Ebenfalls gilt es die Entwicklung von Rechtsaußen Noel Niemann anzumerken, der nun endlich sein Potenzial auch im Spiel abrufen kann und wichtige Akzente im Spiel des VfL schon setzen konnte. Hierbei dürfte es Niemann wohl zu Gute kommen, dass Schweinsteiger auf ein schnelles Umschaltspiel setzt, bei diesem der Rechtsaußen sein Tempo ausnutzen kann.

Besonders Mittelstürmer Erik Engelhardt dürfte wohl innerhalb der Saison einen großen Schritt in seiner Entwicklung gemacht haben. Schließlich konnte sich der 24-Jährige in den letzten Pflichtspielen einen Stammplatz im Angriff ergattern und wusste zudem mit wichtigen Toren zu überzeugen. Hier scheint es offenbar von Vorteil zu sein, dass Engelhardt mit Schweinsteiger einen ehemaligen Mittelstürmer als Trainer hat, der offensichtlich sehr intensiv mit ihm gearbeitet hat.

Bei Engelhardt dürfte es speziell auffallen, dass er zur Zeit eben genau dort im Strafraum des Gegners steht, wo ein Torjäger stehen muss und zudem auch mit Vorlagen auf sich aufmerksam machen konnte. Diese Entwicklung scheint auch den Verantwortlichen der Lila-Weißen nicht entgangen zu sein, sodass man den Vertrag mit Engelhardt vorzeitig verlängerte.

Nicht alles Gold, was glänzt

Natürlich lässt sich die Arbeit von Tobias Schweinsteiger, nach aktuellen Stand, sehr positiv bewerten. Er hat der jungen Mannschaft in einer schwierigen Phase das nötige Selbstvertrauen gegeben und schaffte den Sprung aus dem Tabellenkeller.

Jedoch muss hierbei erwähnt werden, dass der VfL auch bei seinen Siegen nicht immer komplett überzeugend war und teilweise auch das nötige Matchglück besaß. Hierfür dürfte wohl das kürzlich gewonnene Auswärtsspiel beim MSV Duisburg (1:2) ein gutes Beispiel sein.

Die Niedersachsen konnten zwar insgesamt einen verdienten Sieg einfahren, jedoch konnte man sich beim glänzend aufgelegten Torhüter Philipp Kühn bedanken, der den Sieg mit zahlreichen Paraden in der Schlussphase festhielt und die Duisburger zur Verzweiflung brachte.

Ist nun der Aufstieg in die 2. Bundesliga möglich?

Ein möglicher Aufstieg in die 2. Bundesliga ist für den VfL natürlich nicht unmöglich. Schließlich besitzt die Mannschaft genug Potenzial und zudem punktet bis auf Tabellenführer Elversberg kein Team konstant.

Jedoch sollte man sich grundsätzlich daran erinnern, in welchen Tabellenregionen der VfL vor ein paar Monaten noch stand und wie schnell es in der 3. Liga auch wieder nach unten gehen kann, wenn man mal ein paar Spiele in Folge verlieren sollte. Man wäre also gut damit beraten kurzfristig zu denken und nicht von der 2. Bundesliga zu träumen.

Genau dieses Motto gibt auch Tobias Schweinsteiger vor, was Spieler und Fans ihm nachmachen sollten. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass der VfL auf einem sehr guten Weg ist und man mit Schweinsteiger einen Trainer verpflichtet hat, der genau für das steht, was der VfL will. Die Mannschaft soll einen aktiven Fußball spielen und zudem will man jungen und hungrigen Spielern die Chance geben, sich zu beweisen und weiterzuentwickeln.

Vorschau auf kommenden Spieltag

Am kommenden Spieltag wartet mit dem Heimspiel gegen Erzgebirge Aue eine äußerst spannende und gefährliche Aufgabe auf den VfL Osnabrück.

Denn schließlich konnte die Mannschaft unter Trainer Pavel Dotchev bereits sieben Punkte im Jahr 2023 einfahren und zeigte ein komplett anderes Gesicht. Die Veilchen dürften wohl auch vor dem Auswärtsspiel an der Bremer Brücke hochmotiviert sein, um ihre Serie zu verlängern und einen weiteren Schritt aus dem Tabellenkeller zu gehen.

🏆 Bwin Quoten für VfL Osnabrück vs. Erzgebirge Aue

Alles in allem dürfen sich die Fans auf eine äußerst spannende Begegnung freuen, in der zwei der aktuell formstärksten Mannschaften der 3. Liga aufeinandertreffen. Es wird spannend zu sehen sein, ob die Osnabrücker den sechsten Sieg in Folge einfahren können oder ob es den Veilchen gelingt, etwas Zählbares aus Osnabrück mitzunehmen.

Die Favoritenrolle für das Aufeinandertreffen liegt jedoch nach den Buchmachern auf Seiten des VfL Osnabrück.

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