Gerade für Jungen ist der Fußballsport oft der erste Berührungspunkt, wenn es um sportliche Aktivitäten geht. In letzter Zeit trifft dies aber auch immer mehr auf die Mädchen zu. Fußball bietet Identifikationsfiguren, fördert die Kameradschaft und ist sportlich deutlich anspruchsvoller, als oftmals gedacht wird.
Gerade im Kinder-, und Jugendbereich kann hier mit Motivation und Förderung der Weg in die Ligen der Nation gelegt werden.
Wie wird gefördert?
Die Sichtung und Förderung von Jungspielern und Spielerinnen ist in erster Linie bei den Landesverbänden des Deutschen-Fußball-Bundes (DFB) angesiedelt.
Die Aufgabe der Landesverbände besteht hier nicht nur in der Zuführung der Spieler in die U-Nationalmannschaften des DFB, sondern zuallererst einmal in der Begleitung und der Entwicklung des Leistungsoptimums der jeweiligen Spieler.
Auch die Erziehung und die Vermittlung von allgemein gültigen Normen und Werten zählen zu den essentiellen Anforderungen an die Landesverbände.
Die Talentförderung ist eingebettet und verzahnt mit den Abläufen des DFB, als da wären:
- der Schulfußballzentren
- der Regionalauswahlen
- der Verbandsauswahlen
- der DFB-Stützpunkte
Über 300 Leistungszentren und über 1300 Stützpunkttrainer garantieren dafür, dass jedes Talent sicher sein kann, von einem „Sichter“ bemerkt zu werden.
Egal, in welcher Region der Verein des Kindes angesiedelt ist, entgeht, aufgrund des engmaschigen Stützpunktnetzes, kein einziger Verein den suchenden Blicken der Talentscouts.
Ist ein Talent ausgemacht, wird dieses dann in die Förderung des DFB integriert, und erhält so die Möglichkeiten, sich in immer höheren Ligen (entsprechend seiner Qualifikationen und des Alters) permanent weiterzuentwickeln.
Ist die Sichtung in allen Bundesländern gleich?
Generell kann man das mit „Ja“ beantworten. Die Stützpunkttrainer des jeweiligen Landesverbandes schauen sich zunächst in den E-Juniorenklassen um, und sichten dann die Talente der D-Jugend.
Unterschiedlich sind lediglich die Austragungsorte der veranstalteten Turniere. Es finden monatliche Trainings statt, sowie jeweils ein Hallen-, und ein Rasenturnier. Zusätzlich finden dann Turniere statt, bei denen auch die Nachwuchsleistungszentren teilnehmen. In Niedersachen beispielsweise gibt es vier Nachwuchsleistungszentren. Diese sind der VfL Wolfsburg, Hannover 96, Eintracht Braunschweig, sowie VfL Osnabrück.
Ziel dieser Turniere ist, neben der Einordnung des Leistungsstandes, das Heranführen an Wettkampfsituationen, und der Umgang mit den entsprechenden Abläufen bei diesen.
Die Bildung von Auswahlteams beginnt beim Niedersächsischen Fußballverband im männlichen Bereich mit dem D-Junioren-Jahrgang. Auf DFB-Ebene nehmen die Mannschaften des Niedersächsischen Fußballverbandes pro Jahr an vier Turnieren teil. Dies sind:
- U 14-Feriencamp
- U 15-Schülerlager
- B-Juniorenlager (U 16)
- A-Juniorenlager (U 18)
Als Ausnahme bei den Mädchen, werden (zumindest derzeit noch) jeweils zwei Jahrgänge zu einer Altersklasse zusammengefügt. Dies ist zurückzuführen auf das, immer noch geringere, Interesse der Mädchen.
Nach der U18 steht dem Weg in die Bundesliga nichts mehr im Weg.
Was man nicht vergessen darf
Es gibt den geflügelten Satz „Es gibt nur einen Rudi Völler“. Das darf nicht vergessen werden. Auch wenn ein Kind im Vorschulalter einem Talententdecker aufgefallen ist, wenn dieses Kind sich dann sogar bis in die B-Juniorenklasse vorgearbeitet hat, kann es immer passieren, dass es für den nächsten Schritt „einfach nicht mehr reicht“. Nicht jedes Fußball-Talent spielt irgendwann in der Nationalmannschaft. Dies ist mit Fleiß, Ausdauer, aber auch Glück verbunden.
Jedem Elternteil muss bewusst sein, dass ein Aussteigen aus dem Sport oder Fußball, bevor der große Schritt getan werden konnte, kein Versagen darstellt. Auch, wenn die Interessen des Sportlers wechseln, und andere Dinge in den Vordergrund treten, ist dies kein Grund, zu hadern. In erster Linie ist Fußball eine Sportart von Vielen, und welche Sportart für das Kind gut geeignet ist, entscheidet noch immer das Kind. Sport sollte Spaß bereiten, und möglichst gesund und fit halten. Kann man dieses Hobby letztlich zum Beruf machen, ist dies schön. Passiert dies nicht, ist es kein Weltuntergang.