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Nations League 2025: Kann Deutschland den Titel gewinnen?

Nations League 2025: Kann Deutschland den Titel gewinnen?

Die Playoffs sind gespielt und Deutschland qualifiziert sich zum ersten Mal in der noch jungen Geschichte des Turniers für das Final Four der Nations League. Zum Teil furios präsentierte sich das Team von Julian Nagelsmann in den beiden Playoff-Duellen gegen Italien. Doch wie sehr kann sich Deutschland bereits als Favorit bezeichnen? Und inwiefern hat sich damit die Gesamtwahrnehmung der Deutschen auf die Nations League geändert? (Bild: IMAGO / osnapix)

Die Nations League nur eine Fake-EM?

Brauchen wir das? Oder kann nicht einfach alles so bleiben wie es war? Dies ist eine Frage, die sich deutsche Fußballfans in jüngerer Zeit bei vielen Neuerungen im Profifußball gestellt haben. Gefühlt wird alles im Fußball immer mehr, immer größer, immer teurer, während die wahre Leidenschaft für den Fußball immer geringer wird: Dieses Gefühl, wo sich jeder Fußballfan nostalgisch an seine Kindheit erinnern kann, an sein erstes großes WM- oder EM-Turnier, wo man mit wehender Fahne jubelnd und singend mit dem Autokorso mitgefahren ist oder vor dem Brandenburger Tor mit tausenden anderen Fans mitgefiebert oder, wie zum Beispiel beim Halbfinale des Sommermärchens 2006, mitgetrauert hat.

Die Frage, ob die Nations League Nationalmannschaftsfußball wieder attraktiver macht, ist daher ähnlich wie die nach dem Strandurlaub am Meer. Sind zwei Wochen am roten Meer in Ägypten so schön und erholsam, weil das rote Meer wirklich so schön ist oder weil man sie eben nur einmal im Jahr erlebt oder - wieder auf den Fußball bezogen - ist eine WM oder eine EM vor allem deswegen so ein besonderes Erlebnis, weil man Länderspiele wie Deutschland gegen Italien, bei denen es sogar um einen Titel geht, eben nur alle zwei Jahre erlebt? Viele Fußballfans vertreten diese These, hier muss man aber auch sagen: Wenn die menschliche Psyche so funktioniert, dann dürfte man sich theoretisch auch nur alle zwei Jahre verlieben, das für 1-2 Monate genießen, um dann wieder 22 Monate Single zu sein. Die Wahrheit liegt also, wie immer, irgendwo in der Mitte.

Was man grundsätzlich beim Thema Nations League nicht vergessen darf: Sicherlich ist der Fußball in erster Linie für die Fans da, ausführen tun ihn aber immer noch die Spieler. Und sich hier einerseits darüber zu beschweren, dass Länderspiele vom fußballerischen Niveau, im Vergleich zu Champions League Spielen auf höchstem Niveau, immer unattraktiver werden, gleichzeitig aber Länderspiele auf Top-Level nur alle zwei Jahre haben zu wollen, halte ich für schwierig. Denn wie soll eine Nationalmannschaft bei einer WM- oder EM nur ansatzweise an das Niveau einer Vereinsmannschaft kommen, wenn Spiele gegen große Gegner, bei denen es auch um was geht, nur alle zwei Jahre stattfinden?

Gerade der Zusammenhalt eines Teams unter Druck ist hier von zentraler Bedeutung. Auch müssen Teamhierarchien gebildet werden, Abläufe zwischen den Mannschaftsteilen trainiert werden und nicht zuletzt auch das In-Game-Coaching eines Trainers während eines K.O.-Spiels muss sich entwickeln.

Wie aber soll das gehen, wenn eine Nationalmannschaft, die bei einem großen Turnier vielleicht sogar um den Titel mitspielen soll, bis auf 2-3 Testspiele vorher, den Ernstfall eines K.O.-Spiels noch nie gemeinsam durchlebt hat? Wie soll eine Mannschaft wie zum Beispiel Deutschland 2026 Chancen auf den WM-Titel haben, wenn die Spieler erst dort merken, dass K.O.-Spiele gegen große Gegner sich zwei Jahre zuvor noch ganz anders angefühlt haben, wo in kniffligen Situationen beispielsweise noch Führungsspieler wie Toni Kroos, Thomas Müller oder Manuel Neuer auf dem Platz standen? Dies und andere Dinge kann eine Mannschaft nun mal nicht bei einem Freundschaftsspiel, wo es bestenfalls um Prestige geht, oder einem WM-Qualifikationsspiel gegen Liechtenstein trainieren.

Die Nations League ist also in erster Linie extrem wichtig, damit das fußballerische Level von Länderspielen auch in Zukunft noch mit dem von Champions-League-Spielen mithalten kann und hier muss sich auch der Vereinsfußball irgendwann mal anpassen. Insbesondere den Franzosen und den Engländern merkte man bei der vergangenen EM an, dass viele der Spieler, die gerade eine komplette Premier-League, La-Liga-, Bundesliga-, oder Ligue-1-Saison mit einem Top Team hinter sich hatten, schlicht und einfach überspielt waren. Kylian Mbappé, Jude Bellingham, Harry Kane, Phil Foden, Aurélien Tchouameni, Kevin de Bruyne oder auch Bernardo Silva – was hatte man für Erwartungen an diese Superstars bei der vergangenen EM, dennoch konnte keiner der Stars sein Potenzial bei diesem Turnier abrufen. Und das nur, weil die Premier League neben dem FA-Cup, der Meisterschaft, dem FA-Supercup unbedingt noch einen weiteren Pokalwettbewerb brauch? Meines Erachtens wird hier viel zu viel Priorität auf den Vereinsfußball gelegt, der ohnehin schon mit Spielen und Wettbewerben überfrachtet ist.

In diesem Sinne: Ein Hoch auf die UEFA Nations League, einem der aktuell besten und spannendsten Wettbewerbe, der sich in den nächsten Jahren hoffentlich noch weiter etablieren wird und natürlich Glückwunsch an Deutschland, sich zum ersten Mal für das Final Four Turnier qualifiziert zu haben.

Deutschland und die Nations League

Denn ein Schelm ist, wer vermutet, dass die Tatsache, dass die Nations League grade in Deutschland so unbeliebt war, möglicherweise auch was damit zu tun haben könnte, dass Deutschland in diesem Wettbewerb vorher noch nie über die Ligaphase hinausgekommen ist. Eine Party, zu der nur „die coolen“ eingeladen sind, man selbst aber nicht, ist halt in erster Linie immer erstmal uncool. Hier muss man den Erfindern der Nations League zumindest vorwerfen, dass das Timing ein bisschen schlecht war, sich bei deutschen Fans beliebt zu machen. Denn ausgerechnet im Jahr 2018/2019, wo die erste Nations League stattfand, begann mit dem Ausscheiden der Deutschen in der Vorrunde bei der WM in Russland, eine sechsjährige Dauermisere der deutschen Nationalmannschaft, die Fans nur noch frustrierte und sowohl Jogi Löw als auch wenig später seinem Nachfolger Hansi Flick den Job kostete. Insbesondere Deutschlands Auftritte in der Nations League, gekrönt vom 0:6 gegen die Spanier, waren hier in den letzten Jahren schlichtweg peinlich.

Dazu gehörten auch die ständigen Absagen von Nationalspielern vor Länderspielpausen, die genau dann auf einmal Kopfschmerzen am Fuß oder irgendwelche anderen Zipperlein hatten, weswegen sie, kaum dass eine Nations-League-Pause anstand, auf einmal keinen Fußball spielen konnten.

Auch den Spielern, die sich dennoch erbarmten zu erscheinen, merkte man sowohl neben als auch auf dem Platz an, dass sie im Kopf schon die Tage zählten, wo sie endlich wieder mit ihrem Verein trainieren konnten. Kurzum: Aus dem berühmten Satz „Ein Spiel hat 90 Minuten und am Ende gewinnen immer die Deutschen“ wurde „Ein Spiel hat 90 Minuten und am wenigsten Bock drauf haben die Deutschen.“

Dass damit der Unmut der deutschen Fußballfans über Nations-League-Spiele größer und größer wurde, erscheint angesichts dessen schon fast logisch. Bis schließlich der Mann kam, der alles veränderte: Julian Nagelsmann.

Nicht nur, dass er es schaffte mit Hilfe der Heim-EM 2024 wieder eine Euphorie in Deutschland zu erschaffen oder aus jungen Talenten wie Jamal Musiala und Florian Wirtz zwei absolute Identifikationsfiguren für Deutschland zu machen, er betonte vor allem immer: „Wir wollen alles gewinnen, jedes Turnier, auch die Nations League.“ Und in einem gibt ihm die Historie auf jeden Fall Recht: Ausgerechnet Deutschlands Angstgegner Spanien hat es nämlich schon vorgemacht. Denn wie Trainer und Spieler bis heute betonen, war der Gewinn der Nations League 2023/24 für Spanien gleichzeitig auch der Startschuss der neuen spanischen goldenen Generation rund um Nico Williams, Pedri und Lamine Yamal, die direkt darauf Deutschland zu Hause den EM-Titel buchstäblich in einem Spiel aus den Händen riss. Doch wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland die nächste Nation sein könnte, denen das das Double aus Nations League und WM-Sieg gelingt? Die Fans trauen dem Team jedenfalls einiges zu, wie unsere Umfrage zeigt.

Portugal: Deutschlands Halbfinalgegner

Portugal ist Deutschlands Gegner für das Halbfinale der Final 4 in München und im Gegensatz zu den Spaniern, gegen die man seit 1988 kein einziges Pflichtspiel mehr gewann, so etwas wie Deutschlands Lieblingsgegner bei großen Turnieren. Denn auch wenn Portugal in diesen Duellen nahezu immer mit der größeren Starpower antrat (man denke an Luis Figo 2006 oder Prime Cristiano Ronaldo 2014, als man den Deutschen mit 0:4 unterlag), hier galt dann doch noch der alte Satz: Am Ende gewinnen halt immer die Deutschen.

Dennoch ist Portugal als Gegner nicht zu unterschätzen. Trainiert vom Ex-Belgien-Trainer Roberto Martinez gewannen die Portugiesen in der gesamten Ligaphase der Nations League ausnahmslos jedes Spiel. Erst im Hinspiel der Playoffs kassierte man gegen Dänemark seine erste Niederlage. Auch im Rückspiel zeigte sich eine, sich diese Saison auch im Verein durchziehende, Formschwäche von Bruno Fernandes (Manchester United) und Bernardo Silva (Manchester City) und auch einem 40-jährigen Cristiano Ronaldo merkte man wieder mal an, dass selbst ein Spieler wie er den Zahn der Zeit nicht besiegen kann. Nicht einmal an seine unnachahmliche Kaltschnäuzigkeit als Elfmeterschütze konnte er im Rückspiel mehr anknüpfen und wirkt somit mehr und mehr wie ein Spieler, der nicht loslassen kann. Zu seiner Verteidigung muss man aber auch sagen, dass die Tatsache, dass er dennoch immer noch Stammspieler in der Nationalmannschaft ist, auch dem geschuldet ist, dass seine potenziellen Nachfolger im Sturm Gonzalo Ramos (Bankdrücker bei Paris St. Germain)und Rafael Leao (AC Milan) derzeit alle mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben, von Joao Felix (FC Chelsea) ganz zu schweigen, der schon seit Jahren nicht mehr das einlöst, was man einst in ihm sah.

Somit sollte ein Sieg der Deutschen in ihrer absoluten A-Besetzung gegen Portugal eigentlich möglich sein, vorausgesetzt man schafft es die klare Ballbesitzmannschaft zu sein. Denn dies zeigte sich insbesondere beim Playoff-Rückspiel gegen Italien: Wenn Deutschland einer technischen spielstarken Mannschaft den Ball überlässt, wird es gefährlich. Hier hat Deutschland, im Vergleich zu anderen Top-Teams, derzeit noch nicht die Mittel, solche Angriffswellen souverän weg zu verteidigen, insbesondere nicht ausgeführt von einem in seiner Gesamtheit so herausragend besetzten Sturm wie dem von Portugal. Dauerdruckphasen wie die von Italien in der zweiten Halbzeit des Rückspiels gilt es also gegen Portugal unbedingt zu vermeiden, dann lieber den ein oder anderen Toni-Kroos-Gedächtnisquerpass mehr. Sonst kann das Ziel Nations-League-Finale 2025 für Deutschland auch ganz schnell schief gehen.

Das andere Halbfinale ist quasi die Revanche für das Halbfinale der EM 2024, als die beiden bei diesem Turnier zweifelsohne neben Deutschland spielstärksten Mannschaften aufeinander trafen: Frankreich und Spanien.

Frankreich: Schon fast zu viel des Guten?

Bei Frankreich steht und fällt bei diesem Turnier, welches auch in die letzte Amtszeit von Trainer Didier Deschamps fällt, alles mit einer geordneten Hierarchie und einer eingespielten Mannschaft.

Denn grade in der jüngeren Vergangenheit zeigte sich mehr und mehr, dass trotz aller Starpower von Spielern wie Kylian Mbappé, Antoine Griezman, Ousmane Dembelé oder dem auch in der Nationalmannschaft immer mehr aufblühenden Neu-Bayern-Star Michael Olise. die Leistungen der Franzosen im letzten Jahr alles andere als konstant waren. So verlor man schon das erste Spiel in der Nations-League-Ligaphase im September 2024 mit 1:3 gegen Italien, im November folgte ein spielerisch mehr als dürftiges 0:0 gegen Israel. Auch im Hinspiel der Playoffs gegen Kroatien verlor man mit 0:2 und konnte diesen Rückstand nur maximal knapp im Elfmeterschießen noch drehen.

Zu oft verliebt man sich in brotloses Ballbesitzspiel, was es für Mannschaften wie Kroatien einfach macht, sich hinten hineinzustellen und auf Konter zu lauern. Vergleicht man zudem die Startaufstellung der Franzosen zwischen dem Israel-Spiel und dem Kroatien-Spiel, fällt einem zudem auf, dass nur 2 Feldspieler bei beiden Partien in der Startelf standen. Gewiss, man sagt nicht umsonst, Frankreich könne aufgrund der Fülle an Talenten auch mit 4 verschiedenen Nationalmannschaften um einen Nations-League-Titel mitspielen, nur funktioniert diese Einstellung, gepaart mit ständiger Rotation, in der Praxis nur bedingt. Ganz entscheidend für einen Erfolg der Franzosen in der Nations League und darüber hinaus wird daher sein, dass man es schafft eine Achse zu bilden, oder wie Julian Nagelsmann zu sagen pflegt: „Jeder Spieler muss seine Rolle im System kennen“.

Ganz entscheidend für das weitere Jahr 2025 sollte auch die Rückkehr von Kylian Mbappé in die Nationalmannschaft sein, der im Herbst 2024, obwohl nicht verletzt, nicht mal nominiert war, derzeit bei Real Madrid aber wieder aufblüht. Auch der weitere Verlauf der Champions-League-Saison von Paris St. Germain könnte von entscheidender Bedeutung sein, hat sich der Club doch vom ehemaligen Harlem-Globetrotter-Club rund um Messi und Neymar zu vielleicht aktuell der (!) Wiege für junge französische Talente entwickelt. Insbesondere die Entwicklung von Bradley Barcola (22), Desiré Doué (19) und Warren Zaïre-Emery (19) bei PSG sollte daher auch für Les Bleus von entscheidender Bedeutung sein.

Spanien: Deutschlands Angstgegner

Und Spanien? Nun, hier müsste man ja schon fast sagen: Wenn es einen Fußballgott gibt, müsste er ja schon beinahe dafür sorgen, dass Spanien ins Finale kommt, dort auf Deutschland trifft und hier dann am Ende wegen eines nicht gegebenen Handelfmeters mit 2:1 verliert, so wie es umgekehrt im Viertelfinale der Heim-EM 2024 der Fall war. Dennoch ist Spanien natürlich von all den drei verbliebenen Gegnern auch im Jahr 2025 der am schwierigsten zu schlagende Gegner. Für die Deutschen könnte höchstens das Fehlen vom aktuellen Ballon-d’or-Sieger Rodri ein Vorteil sein, der wegen seines Kreuzbandrisses auch das Finalturnier der Nations League verpassen wird. Allerdings sollte man aufpassen, denn im Gegensatz zu Manchester City haben die Spanier noch eine Reihe vergleichbarer Spieler im Kader, die Rodri’s Rolle als Holding Six zwar nicht komplett Eins-zu-Eins so ausfüllen können wie ihr Kapitän, dennoch – man denke an Spieler wie Martin Zubimendi, Fabian Ruiz, Pedri, Gavi wie auch an den nochmal weitaus offensivgefährlicheren Ex-Leipzig-Star Dani Olmo – den Deutschen mindestens genauso gefährlich werden können.

Meine Prognose daher: Deutschland schafft es 2025 das Finale der Nations League zu erreichen. Dort allerdings wird man erneut auf Spanien treffen, wo ich das Ergebnis derzeit bei 50/50 sehe. Auch ein Elfmeterschießen halte ich für nicht für ausgeschlossen, wo für Deutschland sprechen könnte, dass auch bei Spanien derzeit kein Keeper auf absolutem Weltklasseniveau zur Verfügung steht. Was aber viel wichtiger ist: Alle Spiele finden in Deutschland statt. Warum also nicht nochmal ein bisschen was von dem warmen Sommerwind der Heim-EM einatmen und die Spiele einfach genießen? Und wer weiß, vielleicht kann ja die Geschichte bei diesem Final-4-Turnier für Deutschland zumindest ein bisschen neu geschrieben werden, und damit weiterhin Hoffnung auf den WM-Titel 2026 machen.

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