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Bundesliga History 1995/96: Die 3-Punkte-Regel

Bundesliga History 1995/96: Die 3-Punkte-Regel

In der Bundesliga-Saison 1995/96 verteidigt Borussia Dortmund den Titel. Geprägt wird das Jahr vom Meisterkampf mit den Bayern, die sich von Otto Rehhagel nach wenigen Monaten trennen. Erneut springt Franz Beckenbauer ein – und gewinnt prompt den UEFA-Cup. Außerdem jubelt ganz Deutschland über den Titel bei der Europameisterschaft 1996 in England. (Bild: IMAGO / Kicker/Liedel)

Ausgerechnet Schalke macht Dortmund zum Meister

Eigentlich sah zu Beginn der Bundesliga-Saison 1995/96 alles nach einem Durchmarsch von Bayern München aus. Die Spieler von Otto Rehhagel gewannen die ersten sieben Spiele. Erstmals für die Bayern liefen die Neuzugänge Jürgen Klinsmann und Andreas Herzog auf. Doch nach anfänglichem Zauberfußball brachen interne Streitereien aus. Schließlich wurde Coach Rehhagel entlassen und durch Interimstrainer Franz Beckenbauer ersetzt. Wieder schaffte es Kaiser Franz, den gewünschten Erfolg einzufahren. Zwar wurde man in der Liga hinter Borussia Dortmund nur Zweiter, aber dafür gewann der FC Bayern den UEFA-Pokal. Am 33. Spieltag brachen trotzdem in München die Jubelstürme aus – allerdings in schwarz-gelb. Denn die Dortmunder trennten sich im Münchener Olympiastadion von 1860 München mit 1:1. Zeitgleich sorgte ausgerechnet Dauerrivale Schalke 04 mit einem 2:1-Sieg gegen die Bayern für die Entscheidung in der Meisterschaft.

Zum ersten Mal gabs 3 Punkte für einen Sieg

Für immer in den Geschichtsbüchern der Bundesliga stehen wird die Saison 1995/96 vor allem wegen zwei Regeländerungen. Zum ersten Mal wurden für einen Sieg drei Punkte vergeben. Damit waren Unentschieden – die weiterhin nur einen Punkt bedeuteten – deutlich weniger wert. Der schlechte Saisonstart von Titelverteidiger Borussia Dortmund sorgte bei gleichzeitig starkem Beginn von Bayern München daher für einen großen Rückstand. Gleichzeitig konnte dieser aber während der bayerischen Schwächephase dann relativ schnell wieder aufgeholt werden. Ebenfalls zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesliga wurden Rückennummern fest vergeben. Das machte es Fans und Kommentatoren leichter, die Spieler auf Anhieb zuzuordnen. Außerdem war es dadurch möglich, beim Trikotverkauf ganz neue Wege zu gehen.

Schalke international, Tränen in Kaiserslautern

Hinter Borussia Dortmund und Bayern München spielte vor allem der FC Schalke 04 eine gute Saison. Die Königsblauen qualifizierten sich mit Rang drei für das internationale Geschäft. Deutlich schlechter lief es für Bayer Leverkusen. Die Werkself rettete sich erst am letzten Spieltag vor dem Abstieg. Dafür erwischte es – wegen eines 1:1 Unentschieden im entscheidenden Spiel gegen Leverkusen – den 1. FC Kaiserslautern. Da auch Eintracht Frankfurt den Gang in die 2. Bundesliga antreten musste, verabschiedeten sich gleich zwei Gründungsmitglieder. Somit verblieben zumindest in dieser Statistik nur noch der Hamburger SV und der 1. FC Köln. Wie überraschend und unnötig der Abstieg des 1. FC Kaiserslautern war, sollte sich erst in den Monaten danach zeigen. Die Roten Teufel sicherten sich zuerst den Sieg im DFB-Pokal, dann den sofortigen Wiederaufstieg in die Bundesliga und schließlich sogar den Meistertitel – ausgerechnet mit Otto Rehhagel.

Uerdingen geht ohne Bayer unter

Bereits im Jahr zuvor hat sich der Bayer-Konzern mit seinem Sponsoring aus Uerdingen zurückgezogen. Man entschied sich, künftig nur noch Bayer Leverkusen zu unterstützen. Aus Bayer Uerdingen wurde somit der KFC Uerdingen. Der Abstieg konnte in dieser Saison nicht verhindert werden. In den Folgejahren sollte es nicht besser laufen. Der Verein verschwand in der Versenkung und spielt mittlerweile in der Oberliga.

Deutschland wird Europameister 1996

Zweifelsohne erlebte der deutsche Fußball in den 90er Jahren seine Glanzzeiten. Nach dem WM-Titel 1990 kürte sich die DFB-Elf nämlich nur sechs Jahre später auch zum Europameister. Mit dem einzigen Golden Goal der EM-Geschichte entschied Oliver Bierhoff das Finale gegen Tschechien. Zuvor wurde vor allem der Sieg gegen England – wohlgemerkt in England – im Elfmeterschießen bejubelt. Die Fußballeuphorie in Deutschland war so groß wie noch nie. Hinzu kam im selben Jahr der UEFA-Cup-Sieg von Bayern München und nur ein Jahr später der Gewinn der Champions League von Borussia Dortmund. Es lief in Deutschland – sowohl im Vereinsfußball, als auch bei der Nationalmannschaft.

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