Euro 2024: Die Deutsche Nationalmannschaft darf sich bei der Heim-EM über den Gruppensieg freuen. In einem spannenden Spiel gegen die Schweiz fiel der entscheidende Treffer zum 1:1 allerdings erst in der 92. Minute. Rang drei hinter den Eidgenossen geht an Ungarn – durch ein Tor in der 101. Minute. (Bild: IMAGO / Shutterstock)
Schweiz – Deutschland 1:1
Am letzten Spieltag der Gruppenphase trennen sich die Schweiz und Deutschland mit 1:1. Damit darf sich der DFB über den Gruppensieg freuen. Die Leistung allerdings wird Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht zufriedenstellen. Schließlich viel der Ausgleich erst in der 92. Minute. Zu viele Fehler erlaubten sich die Deutschen – allerdings auch gegen eine sehr stark eingestellte Schweizer Nationalmannschaft. Vor allem der Defensivverbund geriet heute ein ums andere Mal ins Schwimmen. Joshua Kimmich verlor viel zu oft in der Vorwärtsbewegung den Ball und fehlte dann hinten. Auch beim Gegentreffer war er nicht perfekt positioniert. Seine Flanken waren zu ungenau. Aber auch seine Nebenmänner hatten mit dem heftigen Pressing der Schweiz immer wieder Probleme. Offensiv war wenig möglich, da die Schweiz sehr gut stand und vor allem in der Mitte alles dicht war. So ging es nur über Außen, wie schließlich auch der Treffer durch Niclas Füllkrug beweist. Nagelsmann muss sich allerdings die Frage gefallen lassen, warum er dennoch erst so spät auf einen kopfballstarken Stürmer gesetzt hat, obwohl schon früh ersichtlich war, dass durch die Mitte wenig möglich ist.
Die Schweiz darf trotz des sehr späten Gegentreffers sehr zufrieden sein. Mit dem 1:1 qualifizieren sich die Eidgenossen als Tabellenzweiter für das Achtelfinale dieser EM. Allerdings muss erwähnt werden, dass bei einigen Schiedsrichterentscheidungen das Glück auf der Seite der Schweizer Zuhause war. Es waren keine Fehlentscheidungen, aber der zurückgenommene deutsche Treffer in Halbzeit eins und das Festhalten am eingewechselten Maximilian Beier in Halbzeit zwei, waren definitiv Kann-Entscheidungen. Dennoch hat sich die Schweiz heute in einer sehr guten Verfassung präsentiert und ist verdient durch das Tor von Dan Ndoye in Führung gegangen. Die Stärke der Mannschaft aber liegt im Spiel ohne Ball. Denn vor allem im Spiel gegen den Ball hat man einmal mehr gezeigt, dass es nur wenige Nationalteams gibt, die so diszipliniert sind wie die Schweizer. Vor allem Granit Xhaka und Remo Freuler stellen derart viele Passwege zu, dass das Spiel durch die Mitte nahezu aussichtslos ist. Gepaart mit dem frühen Pressing der drei Offensivspieler ist die Schweiz nur schwer zu schlagen. Wäre das 2:0 nicht wegen Abseits – zurecht – zurückgepfiffen worden, stünde nun wohl die Schweiz ganz oben.
Ballbesitz: 38 – 62
Torschüsse: 3 – 3
Expected Goals: 0,57 – 1,645
Schottland – Ungarn 0:1
Ein Spiel dauert 90 Minuten – oder manchmal auch 101. In der Partie Schottland gegen Ungarn fiel der entscheidende Treffer tatsächlich erst in der elften Minute der Nachspielzeit. Ob er viel wert ist, wissen wir aber noch nicht. Denn trotz des Sieges klettern die Ungarn lediglich auf Rang drei und müssen nun abwarten, ob ihre drei erspielten Punkte für das Weiterkommen reichen werden. Was wir aber wissen ist, dass der Sieg der Ungarn in Ordnung geht. Schottland hat nicht einen einzigen Schuss aufs Tor gebracht, obwohl sie mehr Ballbesitz hatten. Letztendlich entscheidet der eingewechselte Kevin Csoboth die Partie für seine Ungarn. Ein Unentschieden hätte beiden Teams nicht weitergeholfen.
Ballbesitz: 60 – 40
Torschüsse: 0 – 5
Expected Goals: 0,35 – 0,815