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Michael

Euro 2024: Warum das keine gute EM von Deutschland war

Euro 2024: Aus der Traum. Deutschland ist raus. Bei der Heim-Euro 2024 ist für den DFB bereits im Viertelfinale Schluss. Trotzdem wird die Mannschaft gefeiert und das Ausscheiden relativiert. Wir werfen einen kritischen Blick auf die EM der deutschen Elf und räumen mit dem Märchen auf, dass wir der Europameister der Herzen sind.

Deutschland als Europameister der Herzen?

Zugegeben: Der Titel dieses Artikels ist provokant – das muss er aber auch sein. Denn er dient als Gegenpol zur aktuellen Stimmungslage in Deutschland. Nach dem Viertelfinal-Aus gegen Spanien ist in der Öffentlichkeit die Rede vom „Europameister der Herzen“, vom „Halbfinal-Klau durch den Schiedsrichter“ und davon, dass wir alle „wahnsinnig stolz“ sein können. Es wird der Eindruck vermittelt, als wäre mit uns Deutschen das beste Team dieser Europameisterschaft völlig unverdient aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Wir können nur hoffen, dass die Offiziellen des DFB diesem Märchen keinen Glauben schenken. Denn die Mannschaft ist auf einem guten Weg, aber zählt noch lange nicht zu den besten Europas.

Kein Sieg gegen eine gute Mannschaft

Blicken wir auf die reinen Ergebnisse, stellen wir sehr schnell fest, dass diese EM für Deutschland keine gute war. Von fünf Spielen konnten drei gewonnen werden: gegen Schottland, Ungarn und Dänemark. Diese drei Nationen liegen in der aktuellen FIFA-Weltrangliste auf den Plätzen 39, 27 und 21. Deutschland selbst liegt auf Platz 16, also vor den drei besiegten Teams – und das trotz zuletzt zahlreichen schwachen Turnieren. Gegen die Schweiz (Platz 19) erzwang man durch ein Tor in der 92. Spielminute noch ein Unentschieden und rettete damit kurz vor Abpfiff den Gruppensieg. Mit Spanien (Platz 8) traf man erstmals auf eine Top-Mannschaft und schied prompt aus dem Wettbewerb aus. Schlussendlich gewann die deutsche Elf lediglich gegen drei Nationalteams, gegen die sie gewinnen mussten. Bedenken wir, dass Deutschland bei allen fünf Spielen den Heimvorteil genießen durfte, wären noch schlechtere Ergebnisse geradezu peinlich gewesen.

Spanien ist das deutlich bessere Team

Vergleichen wir die Gegner der Deutschen mit den Gegnern von Spanien, wird deutlich, warum Spanien zurecht im Halbfinale steht. Während die deutsche Elf also kein einziges Spiel gegen eine Top-20-Mannschaft gewinnen konnte, bezwangen die Spanier völlig souverän Kroatien (Platz 9) und Italien (Platz 10). Gegen Deutschland (Platz 16) tat man sich überraschend schwer. Dennoch haben auch hier die Deutschen erst in Minute 89 ausgeglichen und standen – wie schon gegen die Schweiz – kurz vor einer Niederlage nach 90 Minuten. Sowohl spielerisch, als auch taktisch, hat sich Spanien bei dieser EM stärker präsentiert als Deutschland. Trotz deutlich besserer Gegner konnte Spanien alle Partien für sich entscheiden, meist ohne jegliche Zweifel aufkommen zu lassen. Natürlich hat Deutschland gegen Spanien eine gute Leistung gezeigt und natürlich hätten sie bei einem guten Schiedsrichter die Partie auch gewinnen können. Betrachten wir die gesamte EM, liegen zwischen der Qualität Spaniens und der Qualität Deutschlands aber Welten.

Nicht TOP, nicht FLOP – einfach Mittelmaß

Deutschland versteht sich als Fußballnation. Nach zahlreichen katastrophalen Turnieren war die Hoffnung groß, dass es bei dieser Heim-EM wieder für mehr reichen könnte. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Dennoch ist die Stimmungslage in Deutschland so, als hätte uns der Schiedsrichter den EM-Pokal quasi aus den Händen gerissen. Diese Wahrnehmung ist völlig realitätsfern. Bei dieser Euro 2024 gab es einige Teams, die enttäuscht haben und einige, die wirklich überzeugend waren. Deutschland gehört in keine dieser beiden Kategorien. Die Leistung der deutschen Nationalmannschaft war weder TOP, noch FLOP. Sie war schlichtweg durchschnittlich. Die deutsche Sportberichterstattung scheint biederes Mittelmaß aber leider nicht zu akzeptieren. Dabei ist – bei allem Respekt – biederes Mittelmaß für den DFB ein Fortschritt.

Hype mitnehmen, aber die richtigen Schlüsse ziehen

Bei einer Heim-EM oder -WM im Viertelfinale auszuscheiden ist kein gutes Ergebnis. Dennoch darf und muss der DFB nach dieser Europameisterschaft positiv in die Zukunft blicken. Er darf sogar den völlig realitätsfernen Hype mitnehmen und darauf aufbauen. Es ist wichtig, dass die Fans an Board sind und die Mannschaft unterstützen und feiern. Was der DFB aber nicht darf, ist, diesen Hype selbst zu glauben. Es wäre völlig wahnwitzig, wenn die „weiter so“-Mentalität fortgeführt werden würde. Denn Deutschland ist auf einem guten Weg mit Julian Nagelsmann einen echten Umbruch zu vollführen. Und dieser ist bitter nötig und fängt spätestens bei unserer Jugendarbeit an. Der Rückstand, den der deutsche Fußball auf andere Nationen hat ist beträchtlich. Und es wird viel Zeit brauchen, diesen Rückstand aufzuholen. Hoffen wir, dass die Verantwortlichen diese Zeit bekommen – auch dann noch, wenn der deutschen Öffentlichkeit das Märchen bewusst geworden ist.

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Michael

EURO 2024: Starke Schweiz schickt Italien nachhause

Euro 2024: Als Außenseiter in die Achtelfinal-Partie gegangen, hat die Schweiz Titelverteidiger Italien aus dem Wettbewerb geschmissen. Erneut überzeugten die Eidgenossen vor allem im Spiel ohne Ball. Diesmal wussten sie aber auch mit Ball einiges anzufangen – im Gegenteil zu den Italienern. (Bild: IMAGO / AFLOSPORT)

Euro 2024: Italien scheidet sang- und klanglos aus

Der Titelverteidiger ist raus. Mit Italien verabschiedet sich die erste große Fußballnation von dieser Europameisterschaft. Schon in der Gruppenphase wusste die Squadra Azzurra nicht zu überzeugen. Gegen Albanien quälte man sich ohne zu überzeugen zu einem 2:1-Sieg. Anschließend verlor man völlig chancenlos gegen Spanien. Im entscheidenden Spiel gegen Kroatien lag man bis zur 97. Minute zurück und wäre ausgeschieden, ehe dann doch noch der 1:1-Ausgleich fiel. Gegen die Schweiz im Achtelfinale sah man sich dennoch in der Favoritenrolle – zu unrecht, wie wir nun wissen. Defensiv instabil und offensiv ideenlos, so könnte man den italienischen Auftritt gegen die Schweiz zusammenfassen. Deutlichere Worte fand die italienische Presse. Die Corriere dello Sport meint, die Mannschaft hat „weder Herz noch Beine“ gezeigt. La Repubblica urteilt noch drastischer und spricht von „einer der hässlichsten Nationalmannschaften der letzten Jahre“.

Die Schweiz könnte zum Favoritenschreck werden

Deutlich positiver ist nach dem Achtelfinal-Kracher logischerweise die Schweiz gestimmt. Mit einer beeindruckenden Gruppenphase und nun dem souveränen Sieg über Italien haben sich die Eidgenossen zu einem echten Geheimfavoriten gemausert. Wie schon in den Spielen zuvor wussten die Schweizer vor allem defensiv zu überzeugen. Hat der Gegner den Ball, sind für ihn die Anspieloptionen rar. Was Granit Xhaka und Remo Freuler im Spiel gegen den Ball veranstalten ist absolute Weltklasse. Dass der zuletzt genannte Defensive Mittelfeldspieler nun auch noch ein Tor macht ist die Krönung seiner bisherigen EM-Leistung. In der 37. Minute traf er nach einer sehenswerten Ballannahme zum 1:0 für die Rot-Weißen. Ruben Vargas erhöhte direkt nach Wiederanpfiff in Minute 46 zum 2:0. Da die Schweiz defensiv so gut stand, war die Partie damit bereits gelaufen. Italien musste offensiver agieren - konnte aber nicht. Die Schweiz könnte nun im Viertelfinale auf England treffen. So wie sich die Three Lions in der Gruppenphase präsentiert haben, sind die Schweizer auch hier nicht chancenlos.

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Michael

EURO KOMPAKT: Ukraine raus, Georgien weiter

Euro 2024: Mit einer echten Sensation endet die Gruppenphase der Euro 2024. Außenseiter Georgien bezwingt Portugal mit 2:0 und qualifiziert sich damit fürs Achtelfinale. Weitergezittert hat sich auch Belgien – wenn auch alles andere als überzeugend. Raus hingegen ist die Ukraine. (Bild: IMAGO / Beautiful Sports)

Slowakei – Rumänien 1:1

Trotz der 1:1-Punkteteilung dürfen beide Mannschaften feiern. Sowohl die Slowakei, als auch Rumänien qualifizieren sich für das Achtelfinale. Leider wussten alle schon vor Spielbeginn, dass ein Remis beiden Teams helfen wird. Glücklicherweise aber haben sich die beiden Teams nicht auf ein Ballgeschiebe geeinigt. Die Slowakei ging in Minute 24 durch einen Treffer von Ondrej Duda in Führung und war drauf und dran die Rumänen aus dem Turnier zu kegeln. Abgerutscht auf den vierten Rang, standen sie nun unter Druck. Und die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Razvan Marin traf in der 37. Minute durch einen berechtigten Foulelfmeter. Auch Halbzeit zwei begann wie ein normales Fußballspiel, bis es schließlich ab Minute 70 extrem stark zu Regnen begann. Anschließend wollten sich beide Teams nicht weiter wehtun. So blieb es beim verdienten 1:1, welches beide Teams ins Achtelfinale bringt. Die Rumänen gewinnen die Gruppe, die Slowakei wird Dritter.

Ballbesitz: 55 – 45
Torschüsse: 4 – 5
Expected Goals: 1,19 – 1,18

Ukraine – Belgien 0:0

Alle Teams der Gruppe B starteten mit drei Punkten in den letzten Spieltag. Jeder konnte Gruppensieger werden oder am Ende das unglückliche Schlusslicht bilden. Während sich auf dem anderen Platz aber die Slowakei und Rumänien auf ein Unentschieden einigen konnten, war dies zwischen der Ukraine und Belgien nicht möglich. Denn auf Grund des Torverhältnisses waren die Ukrainer im Hintertreffen und mussten heute zwingend einen Sieg einfahren. Gegen Belgien schien das auf dem Papier unwahrscheinlich zu sein. Auf dem Platz aber ganz und gar nicht. Denn auch wenn die Ukrainer keine zwingenden Torchancen herausspielen konnten, so waren sie doch die bessere und gefährlichere Mannschaft. Belgien hingegen spielte mit dem Feuer und trat bei Leibe nicht wie ein Mitfavorit auf den EM-Titel auf. Ein Gegentor und sie wären ausgeschieden. Doch der Ukraine sollte der Goldene Treffer nicht gelingen. Belgien qualifiziert sich als Gruppenzweiter für das Achtelfinale, während die Ukraine ausgeschieden ist – und das, obwohl sie mit vier Punkten am Ende genauso viele auf ihrem Konto haben, wie der Gruppenerste aus Rumänien.

Ballbesitz: 43 – 57
Torschüsse: 5 – 4
Expected Goals: 0,773 – 0,786

Tschechien – Türkei 1:2

Klare Ausgangslage vor dem dritten Spieltag in Gruppe F: Der Türkei reicht ein Unentschieden, während Tschechien unbedingt gewinnen muss. Doch das Spiel begann für sie nicht besonders rosig. Schon in Minute 20 flog Antonin Barak mit Gelb-Rot vom Platz. Und es sollte nicht die einzige Karte in dieser Partie bleiben. Am Ende wird der Schiedsrichter sage und schreibe 17 Gelbe Karten, eine Gelb-Rote und eine Rote gezückt haben, viele davon allerdings gegen Ersatzspieler oder gar nach Abpfiff der Partie. Denn es sollte ein hitziges Match werden. Die Türken gingen in Minute 51 durch Hakan Calhanoglu in Führung und zerstörten damit nahezu alle Hoffnungen der Tschechen. Die kamen aber doch noch einmal zurück – und das in Unterzahl. In Minute 66 gleicht Tomas Soucek zum 1:1 aus. Die Türkei konnte die Überzahl nicht ausspielen und war drauf und dran das Spiel noch aus der Hand zu geben. Doch dann endlich die Erlösung: Cenk Tosun trifft in der 94. Minute zum 1:2 Endstand. Damit steht die Türkei im Achtelfinale und trifft dort auf Österreich. Tschechien fliegt mit nur einem Punkt aus drei Spielen aus dem Turnier.

Ballbesitz: 38 – 62
Torschüsse: 6 – 5
Expected Goals: 1,52 – 1,18

Georgien – Portugal 2:0

Mit einer echten Sensation geht die Gruppenphase der Euro 2024 zu Ende. Georgien gelingt es tatsächlich Portugal mit 2:0 zu besiegen und sich für das Achtelfinale zu qualifizieren. Für die Portugiesen eine echte Blamage, auch wenn sie in ihrer Startelf zahlreich durchgewechselt haben und schon vor der Partie als Gruppensieger feststanden. Schon in der zweiten Spielminute trifft Khvicha Kvaratskhelia zum 1:0 für Georgien. Dass es danach ein Spiel auf ein Tor ist - geschenkt. Denn die Portugiesen sollten das Tor einfach nicht treffen. Im Gegenteil: Am Ende macht Georgien den Deckel drauf und trifft per Elfmeter durch Georges Mikautadze in Minute 57 sogar zum 2:0 Endstand. Damit trifft Georgien im Achtelfinale auf Spanien. Portugal spielt gegen Slowenien.

Ballbesitz: 32 – 68
Torschüsse: 3 – 5
Expected Goals: 1,43 – 1,545

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Michael

EURO KOMPAKT: Österreich holt sich den Gruppensieg

Euro 2024: Die Niederlande, Frankreich und England haben am Dienstag ihr letztes Gruppenspiel dieser EM bestritten. Klangvolle Namen, aber für das Highlight sorgte eine andere Nationalmannschaft: Österreich bezwingt die Niederlande mit 3:2 und sichert sich damit den Gruppensieg. England und Frankreich enttäuschen weiter. (Bild: IMAGO / Xinhua)

Frankreich - Polen 1:1

Die gute Nachricht zuerst: Kylian Mbappé war mit seiner Maske wegen des Nasenbeinbruchs wieder zurück auf dem Platz. Per Elfmeter konnte er sogar sein erstes EM-Tor erzielen. Die schlechte Nachricht: Sein Frankreich sollte nicht über ein 1:1 hinauskommen. Damit beendet die Equipe Tricolore die Gruppenphase mit nur einem Sieg aus drei Spielen. Nach diesem wenig überzeugenden Auftritt gegen schon ausgeschiedene Polen verliert Frankreich sogar die Tabellenführung und schafft es nur auf Rang zwei. Robert Lewandowski glich nämlich ebenfalls per Elfmeter in der 79. Spielminute aus. Danach wollten die Polen sogar noch den Sieg holen. Doch es blieb beim 1:1.

Ballbesitz: 57 – 43
Torschüsse: 7 – 3
Expected Goals: 2,41 – 1,2

Niederlande - Österreich 2:3

Für ein deutlich besseres Spiel sorgten die Nationalteams der Niederlande und Österreich. Direkt vom Anstoß weg, war die Spannung im Stadion zum Greifen. Donyell Malen eröffnete den Torreigen ausgerechnet mit einem Eigentor. Nach der Halbzeit nahm das Spiel richtig Fahrt auf. Cody Gakpo glich aus, ehe Romano Schmid die Österreicher wieder in Führung brachte. Memphis Depay antwortete erneut: 2:2! Und dann kam der Auftritt von Marcel Sabitzer. Der Dortmunder konnte mit seinem enormen Drang zum Tor sein eigenes Tor sogar mit einleiten. Durch den 2:3 Endstand springt Österreich auf Platz eins. Die Niederlande muss hoffen, als Gruppendritter das Achtelfinale zu erreichen. Spielerisch haben sie sich wenig vorzuwerfen. Diese packende Partie hätte eigentlich keinen Verlierer verdient gehabt.

Ballbesitz: 52 – 48
Torschüsse: 2 – 5
Expected Goals: 1,665 – 1,02

Dänemark - Serbien 0:0

In Gruppe C hatten alle vier Mannschaften auch am letzten Spieltag noch die Chance ins Achtelfinale einzuziehen. Dänemark und Serbien hatten das Geschehen in der eigenen Hand. Ein Sieg in dieser Partie und das Weiterkommen wäre gesichert. Doch diese Möglichkeit schien alle Teams eher zu lähmen als zu motivieren. Dieser müde Kick wurde nur phasenweise von kleinen Torchancen unterbrochen. Spielerisch bekamen die Zuschauer nur wenig eindrucksvolles zu sehen. Meist endeten die Angriffe auf beiden Seiten mit Fernschüssen, die das Tor weit verfehlten oder mit einem unnötigen Ballverlust. Spannung kam nur dadurch auf, dass es für Dänemark nicht mehr nur um Siege und Tore ging – sondern auch um Gelbe Karten. Im Fernduell mit Slowenien hatte man nämlich derart gleiche Zahlen vorzuweisen, dass bei gleichem Spielausgang tatsächlich die Fair-Play-Wertung entscheiden sollte. Und so kam es dann auch. Dänemark blieb in der Tabelle der Gruppe C vor Slowenien, weil sie im Turnierverlauf eine Gelbe Karte weniger kassiert haben. Kurios. Nun trifft Dänemark auf Deutschland.

Ballbesitz: 50 – 50
Torschüsse: 3 – 1
Expected Goals: 0,675 – 0,53

England - Slowenien 0:0

Obwohl die Partie zwischen England und Slowenien mit 0:0 enden sollte und die Zuschauer ein gähnend langweiliges Fußballspiel zu sehen bekamen, wurde danach viel über dieses Match gesprochen. Die englischen Medien ließen nach einem weiteren enttäuschenden Auftritt ihrer Three Lions kein gutes Haar an Mannschaft und Trainer. Zurecht, denn mit diesen Weltklasse-Fußballern eine erneut so bodenlose Leistung abzurufen ist schier unfassbar. Die Slowenen können mit diesem 0:0 und damit mit drei Unentschieden eigentlich zufrieden sein. Punktgleich mit Dänemark liegen sie aber trotzdem nur auf Rang drei in der Tabelle. Der Grund ist kurios: Denn am Ende entscheidet die Fair-Play-Wertung. Dänemark hat eine Gelbe Karte weniger kassiert und steht daher vor Slowenien. Bitter: Erst in Spielminute 72 kassiert Jaka Bijol die entscheidende Gelbe Karte. Wirklich ärgern muss sich Slowenien aber nicht. Denn mit drei Unentschieden gehören sie zu den vier besten Gruppendritten und stehen daher ebenfalls im Achtelfinale.

Ballbesitz: 71 – 29
Torschüsse: 3 – 1
Expected Goals: 0,935 – 0,19

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Michael

EURO KOMPAKT: Last Minute-Treffer rettet Italien

Euro 2024: In buchstäblich letzter Sekunde hat sich Italien im EM-Turnier gehalten. Mattia Zaccagni erzielte den goldenen Treffer in der 98. Spielminute. Damit ist neben Albanien auch Kroatien so gut wie ausgeschieden. (Bild: IMAGO / ABACAPRESS)

Kroatien – Italien 1:1

Fast wäre Kroatien nach der 0:3-Auftaktpleite gegen Spanien und dem enttäuschenden 1:1 gegen Albanien doch noch das Weiterkommen geglückt – fast. Denn das Tor von Luka Modric in der 55. Minute – nachdem er nur 31 Sekunden zuvor einen Elfmeter verschoss – hätte für das Achtelfinale gereicht. Doch dann kam die Nachspielzeit, die unverständlicherweise satte acht Minuten betrug. Und Italien kam doch noch einmal zurück. Damit sind die Kroaten mit nur zwei Punkten aus drei Spielen so gut wie ausgeschieden und können mit ihrer EM alles andere als zufrieden sein. In der gestrigen Partie jedoch präsentierten sie sich erstmals bei dieser Euro in guter Verfassung, waren gegen Italien phasenweise die klar bessere Mannschaft. Verspielt haben sie das Achtelfinale nicht gestern, sondern in ihrem Match gegen Albanien, als sie trotz klarer Favoritenrolle nicht über ein 2:2 hinausgekommen sind. Schon da kassierten sie in der 95. Minute das entscheidende Gegentor.

In Italien ist die Freude über das Weiterkommen groß, auch wenn man mit der gezeigten Leistung erneut nicht zufrieden sein kann. Nach dem knappen Sieg gegen Albanien und der völlig verdienten Pleite gegen Spanien zitterte sich die Azzurri nun also durch den goldenen Treffer von Mattia Zaccagni in der 98. Spielminute zum 1:1. Wirklich überzeugt hat der Titelverteidiger bei dieser EM noch nicht. Auch gestern war das Spiel nach vorn viel zu behäbig und die besten Torchancen konnten nach Standardsituationen herausgespielt werden. Die passive Spielweise hätte Italien fast das Achtelfinale gekostet. Jetzt wartet dort die Schweiz. Steigert sich Italien nicht deutlich, wird das für sie die Endstation bedeuten.

Ballbesitz: 51 – 49
Torschüsse: 4 – 3
Expected Goals: 1,45 – 1,2

Albanien – Spanien 0:1

Eigentlich um nichts mehr ging es für Spanien im dritten Gruppenspiel. Nach Siegen über Kroatien und Italien standen sie nämlich als Gruppensieger bereits sicher im Achtelfinale. Daher tauschte Coach de la Fuente gleich auf zehn Positionen. Der Überlegenheit gegen Albanien tat dies aber keinen Abbruch. Klar feldüberlegen, gingen die Spanier in der 13. Minute durch Ferran Torres in Führung. Anschließend war bei Albanien der Glaube an die Überraschung weg und das Spiel eigentlich bereits entschieden. Dennoch konnte sich Spanien einige Torchancen erspielen, aber kein Tor mehr erzielen. Damit gewinnt Spanien alle drei Gruppenspiele und ist zum großen Favoriten auf den EM-Titel aufgestiegen. Albanien hingegen muss die Heimreise antreten, hat sich in allen drei Gruppenspielen aber durchaus beachtlich gut präsentiert. Mit etwas mehr Glück im Auftaktspiel gegen Italien wäre ein Weiterkommen durchaus möglich gewesen.

Ballbesitz: 40 – 60
Torschüsse: 4 – 3
Expected Goals: 0,42 – 1,365

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Michael

EURO KOMPAKT: Deutschland ist Gruppensieger

Euro 2024: Die Deutsche Nationalmannschaft darf sich bei der Heim-EM über den Gruppensieg freuen. In einem spannenden Spiel gegen die Schweiz fiel der entscheidende Treffer zum 1:1 allerdings erst in der 92. Minute. Rang drei hinter den Eidgenossen geht an Ungarn – durch ein Tor in der 101. Minute. (Bild: IMAGO / Shutterstock)

Schweiz – Deutschland 1:1

Am letzten Spieltag der Gruppenphase trennen sich die Schweiz und Deutschland mit 1:1. Damit darf sich der DFB über den Gruppensieg freuen. Die Leistung allerdings wird Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht zufriedenstellen. Schließlich viel der Ausgleich erst in der 92. Minute. Zu viele Fehler erlaubten sich die Deutschen – allerdings auch gegen eine sehr stark eingestellte Schweizer Nationalmannschaft. Vor allem der Defensivverbund geriet heute ein ums andere Mal ins Schwimmen. Joshua Kimmich verlor viel zu oft in der Vorwärtsbewegung den Ball und fehlte dann hinten. Auch beim Gegentreffer war er nicht perfekt positioniert. Seine Flanken waren zu ungenau. Aber auch seine Nebenmänner hatten mit dem heftigen Pressing der Schweiz immer wieder Probleme. Offensiv war wenig möglich, da die Schweiz sehr gut stand und vor allem in der Mitte alles dicht war. So ging es nur über Außen, wie schließlich auch der Treffer durch Niclas Füllkrug beweist. Nagelsmann muss sich allerdings die Frage gefallen lassen, warum er dennoch erst so spät auf einen kopfballstarken Stürmer gesetzt hat, obwohl schon früh ersichtlich war, dass durch die Mitte wenig möglich ist.

Die Schweiz darf trotz des sehr späten Gegentreffers sehr zufrieden sein. Mit dem 1:1 qualifizieren sich die Eidgenossen als Tabellenzweiter für das Achtelfinale dieser EM. Allerdings muss erwähnt werden, dass bei einigen Schiedsrichterentscheidungen das Glück auf der Seite der Schweizer Zuhause war. Es waren keine Fehlentscheidungen, aber der zurückgenommene deutsche Treffer in Halbzeit eins und das Festhalten am eingewechselten Maximilian Beier in Halbzeit zwei, waren definitiv Kann-Entscheidungen. Dennoch hat sich die Schweiz heute in einer sehr guten Verfassung präsentiert und ist verdient durch das Tor von Dan Ndoye in Führung gegangen. Die Stärke der Mannschaft aber liegt im Spiel ohne Ball. Denn vor allem im Spiel gegen den Ball hat man einmal mehr gezeigt, dass es nur wenige Nationalteams gibt, die so diszipliniert sind wie die Schweizer. Vor allem Granit Xhaka und Remo Freuler stellen derart viele Passwege zu, dass das Spiel durch die Mitte nahezu aussichtslos ist. Gepaart mit dem frühen Pressing der drei Offensivspieler ist die Schweiz nur schwer zu schlagen. Wäre das 2:0 nicht wegen Abseits – zurecht – zurückgepfiffen worden, stünde nun wohl die Schweiz ganz oben.

Ballbesitz: 38 – 62
Torschüsse: 3 – 3
Expected Goals: 0,57 – 1,645

Schottland – Ungarn 0:1

Ein Spiel dauert 90 Minuten – oder manchmal auch 101. In der Partie Schottland gegen Ungarn fiel der entscheidende Treffer tatsächlich erst in der elften Minute der Nachspielzeit. Ob er viel wert ist, wissen wir aber noch nicht. Denn trotz des Sieges klettern die Ungarn lediglich auf Rang drei und müssen nun abwarten, ob ihre drei erspielten Punkte für das Weiterkommen reichen werden. Was wir aber wissen ist, dass der Sieg der Ungarn in Ordnung geht. Schottland hat nicht einen einzigen Schuss aufs Tor gebracht, obwohl sie mehr Ballbesitz hatten. Letztendlich entscheidet der eingewechselte Kevin Csoboth die Partie für seine Ungarn. Ein Unentschieden hätte beiden Teams nicht weitergeholfen.

Ballbesitz: 60 – 40
Torschüsse: 0 – 5
Expected Goals: 0,35 – 0,815

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